Kaninchenrassen von A bis Z mit Bild im Überblick
Zwergwidder Kaninchen im Portrait
Die Zwergwidder sind beliebte Haustiere. Durch ihre geringe Körpergröße wirken sie besonders süß und freundlich. Dennoch benötigen die kleinen Nager die richtige Haltung, Pflege und Fürsorge, damit sie ein glückliches Leben verbringen. Woher die Rasse kommt, was ihre Besonderheiten sind und auf was unbedingt geachtet werden muss, erfährst Du hier.
Kurzinfo
Herkunft | Niederlande |
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Lebenserwartung | 8 - 12 Jahre |
Gewicht | 1,4 - 4 kg |
Fellfarben | Alle Farben sind möglich, z.B. schwarz-weiß, rot, rhönfarbig, lohfarbig oder schwarz |
Besonderheiten | Kurzer Körper, große Hinterläufe, Schlappohren |
Einordnung | Hauskaninchen |
Für wen ist ein Zwergwidder als Haustier geeignet?
Die Kaninchen sind sehr zutraulich und sozial. Sie eignen sich aufgrund ihres freundlichen Wesens auch bestens als Haustier für eine Familie mit Kindern.
Die äußeren Merkmale dieser Rasse
Die kleinen Nager sind kompakt und rundlich. Der Kaninchenkörper erreicht eine Länge von 20 bis 40 Zentimetern. Der Nager hat 22 bis 28 cm lange am Kopf herabhängende Ohren. Die Schlappohren sind besonders charakteristisch für diese Rasse. Bei jungen Widderkaninchen stehen diese Ohren zunächst und senken sich erst ab der vierten bis sechsten Lebenswoche. Die Ohren sitzen auf einem markanten Kopf, der kurz und kräftig ist. Daher kommt auch der deutsche Name Widderkaninchen. Seitlich betrachtet sieht der Kopf dieses Kaninchens wie der eines männlichen Schafes aus.
Die Nager haben eine kurze Schnauze und Pausbäckchen. Die Stirn ist breit und der Nacken verläuft kurz und kräftig. Die Rasse hat keinen sichtbaren Hals. Im Normalfall erreichen diese kleinen Kaninchen ein Gewicht von 1,4 bis 1,9 Kilogramm. Das Höchstgewicht der Rasse liegt bei 2 Kilogramm. Der Körperbau des Kaninchens ist kurz, gedrungen und breitschultrig. Die Läufe des Zwergwidders sind kurz, er hat aber große Hinterläufe. Das Fell der Kaninchen ist kurz und hat eine dichte Unterwolle.
Es gibt rund 43 verschiedene Fellfarben, die vom ZDRK (Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter e.V.) bei dieser Rasse anerkannt werden. Dazu zählen zum Beispiel Rot, Rhönfarbig, Schwarz, Siamesenfarbig, Schwarz-Weiß, Gelb oder Lohfarbig.
Ursprung und Geschichte von Zwergwiddern
Die Nager haben eine kurze Schnauze und Pausbäckchen.Diese Kaninchenrasse wird seit 1952 in den Niederlanden gezüchtet. Diese Rasse entstand aus einer Verpaarung eines Farbenzwergs mit einem französischen Widder Kaninchen. Anschließend wurde dieser Nachwuchs mit einem englischen Widder verpaart. Die daraus entstandene Rasse vereint die beiden Merkmale: Hängeohren und Zwergengröße. Daraus entstand dann ein Zwergkaninchen mit Schlappohren. Seit 1973 ist diese Rasse in Deutschland als eigenständige Rasse anerkannt. Bis 2003 wurden die Tiere jedoch in Deutschland unter dem Namen Widderzwerg geführt.
Die wichtigsten Charaktereigenschaften dieser Rasse
Die Tiere sind gutmütige und zutrauliche Haustiere. Jedoch erfordert der Umgang mit diesem Kaninchen auch Geduld und Vorsicht. Mit viel Geduld und Training können die kleinen Kaninchen sogar einige Kunststücke erlernen. Mit einem Kaninchen sollte jedoch immer behutsam umgegangen werden, da sie sich sonst schnell bedroht oder bedrängt fühlen. In einem solchen Fall können sich die Nager auch wehren.
Die richtige Haltung der Zwergwidder
Käfig
Diese Kaninchen eignen sich hervorragend sowohl für die Innen- als auch für die Außenhaltung. Wenn die Kaninchen in der Wohnung oder im Haus gehalten werden, sollte ein ausreichend großer Käfig zur Verfügung stehen. Die Empfehlung der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz e.V. empfiehlt eine Mindestgröße von 150x60x50 cm (Breite x Tiefe x Höhe). Natürlich darf das Gehege oder der Käfig auch gerne größer sein.
Außenhaltung
Die kleinen Nager können im Winter bei Temperaturen bis zu minus 15 Grad draußen gehalten werden. Im Sommer sollte bei der Außenhaltung immer auf genügend schattige Plätzchen geachtet werden. Die kleinen Widderkaninchen lieben das Buddeln. Um zu vermeiden, dass das Kaninchen abhaut, sollte das Gehege gut gesichert sein. Die Kaninchen freuen sich über eine Buddelkiste in ihrem Gehege. Der Inhalt dieser Kiste kann immer wieder ausgetauscht werden, damit es den kleinen Nagern nie langweilig wird.
Rückzugsort
Besonders wichtig ist für die Kaninchen auch ein Rückzugsort, an dem sie sich sicher und geborgen fühlen. Es sollte ein kleines Häuschen oder eine Höhle geschaffen werden, in die sich die Kaninchen zurückziehen können. Es sollte darauf geachtet werden, dass dieser Rückzugsort mindestens ein bis zwei Ausgängen versehen ist. Dieses Ruheplätzchen sollte mit Stroh gefüllt sein.
Auslauf
Bei jungen Widderkaninchen stehen die Ohren zunächst und senken sich erst ab der vierten bis sechsten Lebenswoche.Aufgrund des sozialen Wesens der Tiere sollten sie nie alleine gehalten werden. Die Widderkaninchen brauchen, wie alle anderen Kaninchenrassen auch, täglich genügend Auslauf und Platz zum Toben. Am liebsten tun sie dies natürlich im Garten. Aber auch ein Raum in der Wohnung oder im Haus, der kaninchensicher hergerichtet wurde, eignet sich hervorragend. Abends und morgens sollten die Zwergwidder die Möglichkeit bekommen sich richtig austoben zu können. Damit der kleine Nager zufrieden ist, sollte pro Tag mindestens eine Stunde Zeit für ihn eingeplant werden. Je nachdem, wie groß der Käfig ist, braucht das Tier täglich mindestens eine halbe Stunde Auslauf.
Die richtige Pflege von Zwergwiddern
Da die Kaninchen Schlappohren haben, können Verunreinigungen oder Krankheiten der Ohren bei dieser Rasse nicht sofort erkannt werden. Daher sollten die Ohren täglich kontrolliert werden. Die Krallen und Zähne des Kaninchens sollten regelmäßig überprüft werden. Je nach Bedarf müssen die Krallen hin und wieder gestutzt werden. Der Stall, Käfig oder das Gehege sollten regelmäßig und gründlich gereinigt werden. Nur so kann den Kaninchen eine gute Luftqualität garantiert werden. Wenn das Kaninchen draußen gehalten wird, sollte es zusätzlich regelmäßig auf Milben, Flöhen oder Zecken überprüft werden. Das Fell der Zwergwidder ist sehr pflegeleicht und sie reinigen sich entweder selbst oder gegenseitig. Ab und an kann das Fell mit einer weichen Naturbürste gebürstet werden, um überschüssige Haare zu entfernen.
Die richtige Ernährung der Kaninchen
Die Grundlage der Kaninchenernährung ist zu jeder Jahreszeit Heu. Das Heu sollte dem Kaninchen rund um die Uhr zur Verfügung stehen und von guter Qualität sein. Damit das Heu immer sauber bleibt, sollte es am besten in einer Raufe angeboten werden. Zusätzlich kann man den kleinen Widdern Salat, Gräser und Gemüse füttern. Zusätzlich sollte den Zwergwiddern immer genügend frisches Wasser zur Verfügung stehen. Da Kaninchen einen empfindlichen Magen besitzen, sollten Futterumstellungen wenn möglich vermieden werden. Als Ergänzung zum Heu, Obst und Gemüse können kleine Mengen Trockenfutter gefüttert werden. Diese sollten jedoch weder Getreide, Zucker noch Melasse enthalten. Besonders Kaninchen, die draußen überwintern, können durch das Trockenfutter genügend Fettreserven für die Überwinterung aufbauen. Im Sommer hingegen kann das Trockenfutter reduziert werden. Nun benötigt das Kaninchen nicht mehr so viel Energie.
Typische Krankheiten von Zwergwiddern
Im Normalfall sind diese Kaninchen sehr robust und daher für Krankheiten weniger anfällig als andere Kaninchenrassen. Durch die richtige Pflege und Haltung und durch die regelmäßige Kontrolle des Kaninchens kann bereits vielen Krankheiten vorgebeugt werden. Typische Erkrankungen sind zum Beispiel Augenentzündungen, Blasenentzündungen oder Schnupfen. Im Zweifel sollte bereits nach den ersten Anzeichen einer Erkrankung des Kaninchens ein Tierarzt aufgesucht werden.
Hitzschlag
Im Sommer ist das Risiko erhöht, dass das Kaninchen einen Hitzeschlag bekommt. Kaninchen können nicht schwitzen, sondern regulieren die Körpertemperatur über ihre Ohren. Daher sollten die Tiere ab einer Außentemperatur von 29 Grad unbedingt ins Innere der Wohnung oder des Hauses geholt werden.
Durchfall und Verstopfungen
Trotz ihrer Robustheit können auch die kleinen Nager krank werden. Zu typischen Zwergkaninchen-Krankheiten zählen zum Beispiel Durchfall oder Verstopfungen. Durchfall kann auf die verschiedensten Ursachen zurückgeführt werden. Am häufigsten tritt Durchfall bei einer Futterumstellung auf. Daher sollten Futterumstellungen am besten vermieden und wenn dann langsam durchgeführt werden. Bei Durchfall kann den Kaninchen lauwarmer Kamillentee angeboten werden. Verstopfungen können durch das Trockenfutter hervorgerufen werden. Wenn das Tier an Verstopfungen leidet, ist es wichtig ihm genügend Flüssigkeit zuzuführen. Auch hierfür eignet sich Kamillentee optimal. Zusätzlich kann der Bauch des Tieres sanft massiert werden. Falls die Beschwerden länger als einen Tag anhalten, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden.
Räuden und Madenbefall
Zwergwidder leiden häufig unter zu langen Zähnen.Bei der regelmäßigen Kontrolle, gilt der Kaninchentoilette besondere Aufmerksamkeit. Diese sollte unbedingt jeden Tag gründlich gereinigt werden. Ansonsten können sich dort Fliegenmaden einnisten. Diese können im schlimmsten Fall sogar lebensbedrohlich sein. Der kleine Nager sollte deshalb täglich am After untersucht werden. Besonders wenn die Temperaturen höher sind, kann es zu einem Fliegenmadenbefall kommen. Der Befall durch Räude oder Milben äußert sich durch kahle Stellen auf der Haut, auf denen sich eine kalkartige Schicht befindet. Auch das häufige Kratzen kann auf einen solchen Befall hinweisen. In diesem Fall sollte dringend ein Tierarzt aufgesucht werden.
Zu lange Zähne
Häufig leiden die kleinen Nager unter zu langen Zähnen, die dann vom Tierarzt geschnitten werden müssen. Um dem Vorzubeugen sollten den Kaninchen immer genügend Heu, Zweige oder Äste zur Verfügung stehen, um die Zähne normal abzunutzen.
Die Kaninchenpest (Myxomatose)
Durch Viren oder Mücken kann die so genannte Kaninchenpest übertragen werden. Bei dieser Krankheit treten Symptome wie eine geschwollene, eitrige Nase und ein geschwollener Mund oder Augen auf. Die Tiere bekommen schlechter Luft und haben Schmerzen beim Fressen. Diese Krankheit verläuft in der Regel innerhalb von zwei bis drei Wochen tödlich. Das Tier kann jährlich gegen diese Krankheit geimpft werden, jedoch bietet auch die Impfung keinen hundertprozentigen Schutz.
Die China Seuche / RHD
Auch die China Seuche oder auch RHD genannt, ist eine ernstzunehmende Krankheit. Nach Ausbruch der Krankheit sterben die Tiere in der Regel innerhalb von zwei bis drei Tagen.
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