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Kaninchenratgeber

Kaninchenratgeber: Verständigung zwischen Artgenossen und anderen Nagern

Bild fressende Kaninchen Kaninchen fühlen sich besonders eng an einen Artgenossen gekuschelt wohl und geborgen.

Verhalten richtig deuten bzw. interpretieren lernen

Mit ihrem Plüschfell und den großen Kulleraugen wirken junge Zwergkaninchen wie gemacht zum Kuscheln und Streicheln. Doch sie brauchen mehr, um sich rundum wohl zu fühlen. Besitzer von Zwergkaninchen sollten sich über das natürliche Verhalten im Klaren sein und den Tieren auch die Möglichkeit geben, es auszuleben.

Wie verhalten sich Kaninchen?

Während Feldhasen wahre Einzelgänger sind, können wilde Kaninchen nur in der Gesellschaft von Artgenossen glücklich sein. Mehrere Männchen und Weibchen leben in der Gruppe. Auch unser Zwergkaninchen ist sehr gesellig: Ein einzeln gehaltenes Zwergkaninchen kann kaum glücklich und zufrieden leben. Noch nicht mal ein Meerschweinchen ist ausreichend Ersatz für einen Artgenossen. In der Gruppe fühlt sich das Zwergkaninchen geborgen. Oft liegen zwei oder mehrere Tiere eng aneinander gekuschelt zusammen. Auch in Stresssituationen suchen  Kaninchen den Körperkontakt. Die gegenseitige Körperpflege – Zwergkaninchen lecken sich ausgiebig an Kopf und Ohren – festigt Freundschaften, beruhigt und entspannt die Tiere.

Rangordnung

Bei in der Gruppe lebenden Kaninchen kann man beobachten, dass rangniedrigere Tiere den dominanten Zwergkaninchen durch häufiges Putzen ihre Anerkennung zeigen. Wenn Rammler geschlechtsreif werden, also zwischen dem dritten und vierten Lebensmonat, beginnt bei den Wildkaninchen der Kampf um die Rangordnung, bis sich ein Alpha-Männchen als Rudelführer durchsetzt. Die Kämpfe sehen brutal aus; jedoch fliehen unterlegene Rivalen, sodass schwere Verletzungen in der Regel ausbleiben. Auch unsere Zwergkaninchen können dieses Verhalten zeigen. Das ist noch lange kein Grund, die Kaninchen zu trennen. Vielmehr sollte man dem Verhalten auf den Grund gehen. Oftmals begründen sich Auffälligkeiten in Fehlinterpretationen, Unkenntnis oder nicht artgerechter Haltung.

Die Sprache der Kaninchen

Bild Kaninchen fressen Körner Die Verständigung zwischen Artgenossen sorgt für ein harmonisches Zusammenleben.

Wer die Sprache der Zwergkaninchen richtig versteht, kann Missverständnissen vorbeugen.

  1. Sich wälzen: Das Kaninchen fühlt sich wohl. Am liebsten wälzen sich die Nager im Sand, auf trockener Erde oder in der Wiese.
  2. Männchen machen: Ein Kaninchen stellt sich auf die Hinterbeine und verschafft sich so eine erhöhte Körperposition für einen besseren Blick.
  3. Anstupsen: Die Kaninchen stupsen sich zur Begrüßung mit der Nase an. Wenn das Kaninchen seine Menschen anstupst, will es Aufmerksamkeit – vielleicht eine Runde Streicheln.
  4. Mit den Hinterläufen aufstampfen/trommeln: Klopft das Kaninchen mit den Hinterfüßen auf den Boden, bedeutet dies: Vorsicht, Gefahr! Es warnt seine Artgenossen.
  5. Luftsprünge und Haken: Wenn die Kaninchen frei laufen, halten sie sich damit fit. Nicht zuletzt ist es auch ein Zeichen für Lebensfreude. Wildkaninchen fliehen so vor ihren Feinden.
  6. Flach auf den Boden gedrückt, Ohren angelegt, Augen geweitet: Das Kaninchen erschrickt und hat vor irgendetwas Angst.
  7. Entspannt sitzend, Ohren angelegt, mümmelnd: Das Kaninchen döst und entspannt.
  8. Seitenlage, Beine ausgestreckt: Das Kaninchen erholt sich und will nicht gestört werden.
  9. Angespannte Körperhaltung, Kopf nach vorne gestreckt: Das Kaninchen ist auf dem Sprung – bereit zu Flucht oder Angriff. Wenn die Ohren leicht nach vorne gestellt sind und das Schwänzchen (Blume) weg steht, ist das Kaninchen neugierig, aber unsicher.
  10. Angespannte Körperhaltung, Kopf nach vorne, Schwänzchen steil aufgerichtet und Ohren angelegt: Das Kaninchen ist aggressiv und bereit, zu kratzen und beißen.
  11. Scharren mit den Vorderpfoten: Wenn das Zwergkaninchen auf dem Schoß mit den Vorderpfoten scharrt, kann es bedeuten, dass es gestreichelt werden möchte. Rammler, trächtige oder brünstige Häsinnen scharren oft in ihrer Einstreu.
  12. Das Kinn an Gegenständen reiben: Das Zwergkaninchen markiert sein Revier. Am Kinn hat das Kaninchen Duftdrüsen. Auch Kot und Urin nutzen sie, um ihr Revier abzustecken.
  13. Tunnel graben: Wildkaninchen müssen sich Tunnel graben, um zu überleben. Die Krallen sind das Werkzeug und wachsen ständig nach.

Die Sinne

  • Augen. Mit einem Sehwinkel von 360 Grad hat das Kaninchen den perfekten Rundumblick. Auch bei Dämmerung oder trübem Licht sieht es gut. So kann das Kaninchen seine Feinde rechtzeitig erkennen und die Flucht ergreifen.
     
  • Nase. Über etwa 100 Millionen Riechzellen können Kaninchen feinste Düfte aufnehmen. Düfte spielen für Kaninchen eine große Rolle, beispielsweise bei der Kommunikation und beim Abstecken des Reviers.
     
  • Ohren. Die Ohren sind wie Trichter für den Schall aufgebaut und können unabhängig voneinander bewegt werden. Das Kaninchen hat ein sehr feines Gehör und reagiert empfindlich auf alle lauten Geräusche.
     
  • Tasthaare. Am Mund, an der Nase, über den Augen und an der Backe hat das Kaninchen Tasthaare, mit denen es sich im Dunkeln oder im Bau orientieren kann.

 

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Bildquellen:
Bild 1: © Pixabay.com / vampy24
Bild 2: © Jennicatpink / flickr.com

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