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Können Kaninchen schwimmen?

Kaninchen am Wasser Kaninchen gehen nicht freiwillig schwimmen.

Die stark vereinfachte Antwort darauf lautet Ja. Die meisten Kaninchen können schwimmen, wenn sie es müssen. Sie halten sich eine Zeitlang problemlos über Wasser und kommen durch schnelles Paddeln auch voran. Wirkliches Schwimmen ist das allerdings nicht.

Was passiert mit dem Kaninchen im Wasser?

Längere Aufenthalte im Wasser können sogar regelrecht gefährlich für die Tiere werden. Kaninchen haben ein dichtes Fell, das jedoch nicht ausreichend gefettet ist, um Wasser abzuhalten. Das Fell saugt sich daher mit Wasser voll und wird immer schwerer. Wenn Du schon einmal mit Kleidung ins Wasser gefallen bist, kannst Du Dir das Gegengewicht ungefähr vorstellen, mit dem das Kaninchen zu kämpfen hat.

Kaninchen sind keine guten Schwimmer. Darum können sie weder das immer schwerere Fell durch Schwimmbewegungen ausgleichen, noch Kraftreserven so verteilen, dass sie sich lange über Wasser halten können. Wenige Sekunden Schwimmen sind kein Problem, doch wenn Kaninchen ins Wasser springen, dann meist aus einem anderen Grund als Lust auf Badespaß.

Körpersprache Deines Kaninchens beim Schwimmen deuten

Kaninchen mit großen Augen Weit aufgerissene Augen beim Kaninchen sind ein Symptom für Stress.

Kaninchen lassen uns durch ihre Körpersprache oft recht deutlich wissen, wie es ihnen mit einer Situation geht. Anzeichen für Stress sind:

  • Weit aufgerissene Augen
  • Kein Blinzeln
  • Versteifte Muskeln
  • Zittern

Kaninchen bekommen schnell Angst. In ihrem natürlichen Verhalten ist angelegt, dass sie bei Angst möglichst schnell fliehen. Dabei scheuen sie auch Wasser nicht, wenn der Verfolger sich an Land befindet, oder aus der Luft auf sie Kurs zu nehmen scheint. Rennt Dein Kaninchen also plötzlich auf den Pool zu und springt beherzt ins Wasser, kann es sein, dass Du die vermeintliche Gefahr nur nicht bemerkt hast.

Paddeln Kaninchen mit weit aufgerissenen Augen im Pool, ist es also an der Zeit, statt zur Kamera zum Handtuch zu greifen. Zum einen besteht die Gefahr, dass sie Wasser in Augen und Nase bekommen, zum anderen ist Dein Pool wahrscheinlich zumindest leicht gechlort. Auf Chlor reagieren Kaninchen schlechter als Menschen.

Der dritte Grund ist nicht sofort ersichtlich. Das Schwimmen ohne Unterstützung überstreckt den Hals der Kaninchen. Es entstehen Schmerzen im Nackenbereich, die das Tier nicht kommunizieren kann. Mit der Zeit können die Wirbel sich weiter verfestigen und es entstehen Rückenschmerzen, die für das Kaninchen zur Qual werden.

Was tun, wenn mein Kaninchen ins Wasser fällt?

Handtücher Nasse Kaninchen sollten schnellstmöglich mit einem Handtuch abgetrocknet werden.

Durch Fluchtbewegungen, aber auch aus Neugier oder Überschätzung in einem Sprung kann es dazu kommen, dass Dein Kaninchen im Wasser landet. Das ist zuerst einmal nicht schlimm, wenn es sich an der Oberfläche hält. Fallen Langhaarkaninchen ins Wasser, müssen sie sofort herausgeholt werden. Bei Kurzhaar-Karnickel genügt es, ihnen einen Ausstieg anzubieten, oder sie sanft einzufangen und direkt in ein Handtuch zu wickeln.

Die Wasserfläche sollte nach diesem Vorfall entweder abgesperrt oder so eingerichtet werden, dass das Kaninchen beim nächsten Mal über eine Treppe, ein gerilltes Brett oder eine flache Leiter allein aus dem Wasser kommt.

Beobachte, wie sich Dein Kaninchen direkt nach dem Vorfall verhält. Niest es oder bekommt schlecht Luft, kann Wasser in die Atemwege eingedrungen sein. Dann ist es Zeit für einen zügigen Tierarztbesuch. Ist alles in Ordnung mit ihm, trockne es ausgiebig ab bevor Du ihm in einem ruhigen Umfeld Zeit gibst, sich wieder zu beruhigen. Achte darauf, dass das Fell wirklich trocken ist, auch im Unterfell, damit das Kaninchen nicht krank wird. Langhaarkaninchen sind schwerer zu trocknen, doch feuchtes Fell zieht Ungeziefer an.

Gehen Kaninchen freiwillig schwimmen?

Kaninchen liegen im Schatten Zum Abkühlen im Sommer eignen sich für Kaninchen statt Wasser eher schattige Plätzchen.

Wenn Du auf einem YouTube Video siehst, dass Kaninchen schwimmen, kannst Du davon ausgehen, dass der Halter sie selbst ins Wasser gesetzt hat. Meist stehen die Anzeichen von Panik ihnen ins Gesicht geschrieben.

Bei Gelenkkrankheiten bekommen auch Kaninchen manchmal Wassertherapie verschrieben. Dann tragen sie jedoch eine Schwimmweste und werden in sehr niedrigem Wasser bewegt.

In Haustierforen erzählen Halter immer wieder, ihre Kaninchen würden im Sommer freiwillig schwimmen. Es gibt keine Haustierrasse, die lieber schwimmt als andere, sehr wohl jedoch Kaninchen, die als letzten Ausweg vor der Hitze das Wasser sehen. Stattdessen solltest Du bei der Kaninchenhaltung im Sommer kühle Ecken einrichten oder die Tiere für eine Weile in den Keller umziehen lassen, wenn das gesamte Grundstück in der vollen Sonne liegt.

Kaninchen können der Hitze nicht entgegenwirken, ihr Fell reguliert direkte Hitze nicht ideal. In der Natur würden sie sich selbst im Dickicht verstecken bis zum Abend, auf der grünen Gartenwiese gibt es dieses oft nicht. Auch bei Hitze solltest Du also geeignetere Möglichkeiten finden, das Kaninchen abzukühlen, beispielsweise mit Kühlpads und gefrorenen Snacks.

Sonderfall Sumpfkaninchen: Der wilde Verwandte

Das Sumpfkaninchen, auch Baumwollschwanzkaninchen genannt, ist die einzig bekannte Art, die sicher schwimmt und sich freiwillig in feuchten Lebensräumen aufhält. Diese nordamerikanische, wilde Art wurde dadurch bekannt, dass sie Ex-Präsident Jimmy Carter im Jahr 1979 erschreckte. Auf einem PR-Paddelausflug wurde er seines Empfindens nach von einem schwimmenden Riesenkaninchen angegriffen. Tatsächlich schwamm das Kaninchen nur in der Nähe seines Bootes und dürfte sich vor seiner Abwehr mehr gefürchtet haben, als er vor dem Tier.

Er erzählte dieses Erlebnis lange als eine heldenhafte Anekdote weiter, bis die Fotos auftauchten, die das kleine Kaninchen in relativ weiter Entfernung zum Boot zeigten. Dein Kaninchen ist für das Leben im Sumpf nicht mit den ausreichenden Schwimmfähigkeiten ausgestattet. Du solltest es daher soweit wie möglich von Teichen und Pools fernhalten, oder an Naturteichen einen Ausstieg bieten, falls es doch einmal ein paar Schritte ins Wasser machen möchte.

 

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