Faschingsübersicht
Die größten Rosenmontagsumzüge
Rosenmontagsumzüge - hier sind die meisten Narren unterwegs
Rosenmontagsumzüge in Deutschland. (Zum Vergrößern hier klicken).Auch wenn nach dem bekannten Liedklassiker "Am Aschermittwoch ist alles vorbei" das Ende der närrischen Tage schon in Sicht ist, gehört der Rosenmontag zwei Tage vorher noch zu den absouluten Highlights jeder Session. Das liegt nicht nur an der faszinierenden Farbenvielfalt und der lautstarken Musik- und Gesangsuntermalung, mit der sich der bunte Gaudiwurm durch die Straßen schlängelt. Es liegt auch an der regelmäßigen Berichterstattung durch die diversen Fernsehsender, die die ganze Republik in die Fernsehsessel lockt und an dem schillernden Treiben teilhaben lässt.
Dieser Artikel stellt Dir die zehn größten Umzüge in Deutschland vor. Nicht alle davon gehen tatsächlich am Rosenmontag über die Bühne,sondern einige von ihnen auch am Sonntag. Dass sie trotzdem hier aufgeführt sind, hat vor allem zwei Gründe. Zum einen haben es natürlich auch die vielen Freiwilligen, die die großen Sonntagsumzüge auf die Beine gestellt haben, verdient, dass die monatelange Vorbereitung auf das spektakuläre Event gewürdigt wird. Zum anderen geben wir Dir die Möglichkeit, vielleicht sogar an zwei Tagen an einem der mitreißenden karnevalistischen Umzüge teilzunehmen. Denn: Am Aschermittwoch und die Tage danach kannst Du Dich ja ausruhen!
Köln: D'r Zoch kütt!
Der Höhepunkt des närrischen Treibens in der Domstadt ist gleichzeitig auch der größte Rosenmontagsumzug in Deutschland. Bis zu einer Million Jecken aus nah und fern flankieren jedes Jahr am Rosenmontag den Karnevalsumzug, der auf etwa acht Kilometern durch die Domstadt tourt. Zu sehenswerten und oft politisch gestalteten Wägen gibt es auch süße Erinnerungen an die rheinische Karnevalssensation: Auf die staunenden Besucher regnet ein Berg an Kamellen nieder. Der pünktlich um Elf vor Elf startende Rosenmontagsumzug wird in der Regel nur von Mitgliedsvereinen des Festkomitees des Kölner Karnevals gebildet und hat mit den Blauen Funken, der Kölschen Jungfrau und dem Bauern sowie natürlich dem Prinzen traditionsreiche Protagonisten an Bord. Der "Zoch" wurde erstmals 1823 gestartet.
Mainz: der Liebling der Medien
Eine halbe Million Narren an der Straße und knapp 10.000 Teilnehmer sind die Zahlen, die das Ausmaß des Mainzer Umzuges, den es seit der Biedermeierzeit gibt, charakterisieren. Die zurückgelegte närrische Strecke ist etwa sieben Kilometer lang und bezieht viele mittelalterliche Hingucker der Altstadt mit ein. Wichtiges Element des seit 1838 durchgeführten Umzuges sind die Garden der Stadt, von denen die älteste, die Mainzer Ranzengarde, den Rosenmontagszug traditionell anführt. Der Mainzer Umzug zieht ein hohes Medieninteresse auf sich, was auch daran liegt, dass sich hier in der Stadt der Sitz des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) befindet.
Düsseldorf: Jeckenpower am Rhein
Auch in der Modehochburg Düsseldorf ist der Rosenmontagsumzug der Höhepunkt der Fünften Jahreszeit. Die über 70 Mottowagen, die häufig Karikaturen aktueller Geschehnisse darstellen, sind durch regelmäßige Fernsehübertragungen Deutschland ebenso bekannt wie der süße Kamellenregen auf die mehreren hunderttausend närrischen Zuschauer, die "de Zoch" lauthals bejubeln und mit Gesängen begleiten. Der erste Rosenmontagszug in Düsseldorf fand bereits im Jahr 1825 statt. Das Gaudiwurm-Spektakel wird alljährlich vom Comitee Düsseldorfer Carneval mit der Unterstützung der ihm angegliederten Vereine auf die Straßen der Rheinstadt gebracht. Über 5000 Teilnehmer verwandeln dabei etwas mehr als fünf Kilometer in eine kunterbunte Feiermeile.
Eschweiler: Konkurrenz für "die Großen"
Der Rosenmontag bietet die größten Highlights zu Fasching mit bunten KarnevalsumzügenDas im Vergleich zu den Rheinmetropolen Köln und Düsseldorf vergleichweise kleine Eschweiler hat sich im Hinblick auf den Rosenmontagsumzug längst im Kreis der klassischen Karnevalhochburgen etabliert. Das zeigt allein die Anzahl der Karnevalsgäste, die mit rund 300.000 die Einwohnerzahl von Eschweiler um ein Vielfaches übersteigt. Auch bei den Teilnehmern kann der Eschweiler Rosenmontagsumzug eine stolze Bilanz vorweisen: Etwa jeder 10. Einwohner ist beteiligt. Der erste Umzug ist auf das Jahr 1851 datiert und wurde damals wie heute von einem "Commitee" organisiert. Heute ist "Eischwiele" mit circa 160 Wagen und 6000 Aktiven eine feste Größe unter den rheinischen Karnevalsumzügen.
Braunschweig: Schoduvel an Bord!
Der Braunschweiger Karnevalsumzug findet bereits am Sonntag vor dem Rosenmontag statt. Er ist seit dem Jahr eng mit einem charakteristischen Merkmal des Braunschweiger Karnevals, dem "Schoduvel", verbunden. Der "Schoduvel" ist ein Brauch, bei dem man mit Lärm und Verkleidung böse Geister erschrecken will. Obwohl der Straßenumzug erst Ende der Siebziger Jahre wieder aus der Taufe gehoben wurde, hat das Braunschweiger Narrenevent in den letzten Jahren zum größten Zug in Norddeutschland gemausert. Die Besucheranzahl steigt stetig und beläuft sich mittlerweile auf etwa 300.000 Menschen. Es gibt auf rund sechs Kilometern die kreativen Wagen von über 200 Karnevals- und Musikvereinigungen zu bestaunen.
Aachen: Oche Alaaf!
Zur besten Karnevalszeit, pünktlich um 11.11 Uhr, setzt sich jedes Jahr der von den Jecken lang herbeigesehnte Rosenmontagszug in Bewegung. Die 5000 närrischen Teilnehmer verteilen sich dabei auf etwa 150 Gruppen, die zu Fuß mit Mottowagen oder als Musikgruppe die sechs Kilometer durch die Stadt unterwegs sind. Der erste Rosenmontagsumzug fand zwar im Jahr 1850 statt, die Tradition maskierter Umzüge in Aachen begann jedoch schon etwa 100 Jahre früher. Die närrischen Zuschauer dürfen sich jedes Jahr auf bis zu 150 kreativ kostümierte Gruppen freuen, die ihrem karnevalistischen Fußvolk zu beiden Seiten des Umzuges sogar Schokolade und Printen zuwerfen.
Frankfurt: Gaudiwurm der Hessen
Genau genommen gibt es in Frankfurt am Main keinen Rosenmontagsumzug: Start für den Fastnachtsumzug in der Hessenmetropole ist nämlich am Fastnachtssonntag. Fast 3000 Narren aus rund 100 Vereinen bringen dabei die Frankfurter Innenstadt ins kunterbunte Karnevalsbeben. Das Hessiche Fernsehen ist dabei traditionell live vor Ort. Das Highlight der Frankfurter Fassenacht kann besonders gut vom Römerberg aus bestaunt werden. Während hier die Politprominenz das Spektakel von der Ehrentribüne aus verfolgt, müssen Hundertausende von Zuschauern früh an den Straßenzügen sein, um sich ein Plätzchen mit guter Sicht auf den Gaudiwurm zu sichern. Gut zu wissen: In Frankfurt gibt es einen eigenen Umzug für die närrischen Kinder. Und dieser ist tatsächlich am Rosenmontag!
Burbach: Narrenspektakel im Saarland
Egal in welcher Stadt du am Rosenmontag bist - das wichtigste ist, dass man Spaß hat und feiern kannDie Premiere für den Rosenmontagsumzug in Saarbrücken-Burbach ging im Jahr 1967 über die karnevalistische Bühne. Eine ganze Region ist dabei auf den närrischen Beinen, um den Zug aus rund 100 Gruppen auf die etwa 6,7 Kilometer lange Strecke zu schicken. Typisch für den Burbacher Rosenmontagsumzug ist sein internationaler Touch, denn auch Gäste aus dem benachbarten Ausland (Schweiz, Luxemburg und Frankreich) sind herzlich eingeladen, sich am närrischen Treiben mit eigenen Beiträgen zu beteiligen. Das saarländische Spektakel verfolgen jedes Jahr bis zu 200.000 begeisterte große und kleine Besucher, die die Strecke säumen und für mächtig Stimmung sorgen. Bewährter Organisator ist der Karnevalsverein "Mir sin do". Los geht es traditionell um 13:11Uhr.
Würzburg: fränkische Narren unterwegs
Der Würzburger Umzug findet am Faschingssonntag statt und wird traditionsgemäß vom Bayerischen Fernsehen übertragen. Er ist der größte seiner Art in Bayern und sogar in ganz Süddeutschland. In der unterfränkischen Weinmetropole verläuft der Faschingszug an historisch bedeutsamen Straßenzügen und Gebäuden wie der Juliuspromenade oder der Domstraße. Eine prächtige Kulisse also für ausgelassene Helau-Rufe zwischen den Teilnehmern auf den etwa 80 bunt dekorierten Wagen und der närrischen Menge von Hunderttausenden von Menschen. Etwa 200 Gruppen bringen mit ihren 3500 Aktiven eine kunterbunte Faschingsshow auf die Straßen. Der erste Umzug in der Domstadt rollte übrigens schon im Jahr 1953 durch die Stadt.
Nürnberg: Oldie but Goldie
Die Weihnachtsstadt Nürnberg hat auch im Fasching eine beeindruckende Tradition vorzuweisen. Der Umzug in der mittelfränkischen Metropole gilt aufgrund seiner urkundlichen Erwähnung aus dem Jahr 1397 als ältester der Welt - und ist bis heute noch ein Highlight der fränkischen Faschingsszene geblieben! Er findet alljährlich am Faschingssonntag statt und ist aufgrund der mittelalterlichen Stadtkulisse Nürnbergs wie Obstmarkt, Museumsbrücke, König- und Kaiserstraße auf einer besonders malerischen Route unterwegs. Stolze 100.000 Zuschauer bestaunen das lautstarke Spektakel der fränkischen Narren. Teilnehmer sind neben den Karnevalsgesellschaften der Stadt etwa 50 weitere Gruppierungen. Die kleinen Narren bekommen übrigens am Rosenmontag traditionell ihren eigenen Umzug mit einem anschließendem altersgerechten Programm.
Verwandte Ratgeber:
Halloween Kostüm Ideen - Ausgefallen und Unverwechselbar
Textildruck – Textilien aller Art besticken oder bedrucken lassen
Kostüm Kleinanzeigen
Bildquellen:
Bild 1 : © markt.de
Bild 2 : © Pixabay.com / 499585
Bild 3 : © Pixabay.com / 499585