Katzenrassen von A bis Z im Überblick
American Bobtail: Charakter, Aussehen, Geschichte und Zucht
Wie ihr Name bereits verrät, gehört die American Bobtail zu einer der wenigen kurzschwänzigen Katzen. Bei dem amerikanischen Stubentiger handelt es sich noch um eine relativ junge Rasse, die sich aber bereits einer gewissen Fangemeinde erfreuen kann.
Kurzinfo:
Ursprung | USA |
---|---|
Lebenserwartung | Ca. 17 Jahre |
Gewicht | 3 - 7 kg |
Fellfarben | Alle Farben und Zeichnungen sind erlaubt |
Schulterhöhe | Ca. 30 cm |
Besonderheiten | Anhänglich, extrem kurzer Schwanz |
Rassestandard | Anerkannt durch CFA, TICA und WCF; kein Standard bei der FIFe |
Verhalten und Charakter
Grundsätzlich unterscheidet sich die American Bobtail in ihren charakterlichen Zügen nicht groß von der gewöhnlichen Hauskatze. Als besonders spielfreudig und temperamentvoll können Haustier und Mensch hier viel Spaß bei gemeinsamen Beschäftigungen drinnen oder draußen haben. Die Rasse ist in der Regel außerdem äußerst anpassungsfähig und ausgeglichen.
Nicht selten wird der American Bobtail nachgesagt in machen Situationen gewisse Verhaltensweisen von einem Hund aufzuweisen. Auf Schritt und Tritt folgen gehört hier ebenso zum typischen Verhalten, wie das bekannte Apportieren von geworfenen Gegenständen. Anderen Artgenossen oder Hunden gegenüber verhält sich diese Katze meist zurückhaltend und friedlich.
Haltung der American Bobtail
Generell gilt für die American Bobtail: Sie ist kaum pflegeintensiv und vom Gesundheitszustand besonders robust. Als sehr sozial orientiertes Tier benötigt sie allerdings ständige Gesellschaft. Diese Rasse ist daher nicht geeignet für Berufstätige, die häufig und lange außer Haus sind. Wenn Du Dir eine American Bobtail als Haustier wünschst und das regelmäßige Fernbleiben von Zuhause unvermeidbar ist, solltest Du Deinem geliebten Stubentiger einen Artgenossen bereitstellen. Dann ist Deine Katze nicht so lange alleine und hat die Gesellschaft, die sie braucht, um sich wohlzufühlen.
Bei der Fellpflege Deiner Katze solltest Du beachten, dass die Rassekatze ein eher dichtes Fell hat. Das regelmäßige Bürsten ist also sehr wichtig, um ein Verfilzen des Haarkleides zu vermeiden. Hier noch ein kleiner Tipp: Baue die Fellpflege mit in „Schmuseeinheiten“ ein. Viele Katzen lieben das sanfte Striegeln und solange es nicht hektisch und gezwungen vorgenommen wird, wird das Tier das Bürsten auch genießen. Sichtbar am entspannten Gesichtsausdruck und hörbar am wohlig-sonoren Schnurren.
Passt eine American Bobtail zu mir?
Kinderliebe Katze
Eine American Bobtail kann zu Kindern schnell ein starkes Vertrauensverhältnis aufbauen.Auch hier kann die American Bobtail mit einigen besonderen Merkmalen glänzen. Diese Samtpfote ist daher gut geeignet für einen Haushalt mit Kindern. Wenn Du oder Deine Kinder besonders gerne mit einer Katze spielen, ist diese Rasse definitiv die richtige Wahl. Auch ihre relativ hohe Toleranzschwelle macht diese Art zu einem idealen Haustier für Erstbesitzer und Familien. Während die American Bobtail gegenüber Fremden meist eher zurückhaltend und misstrauisch reagiert, kann sie zu Kindern recht schnell ein stabiles Vertrauensverhältnis aufbauen.
Neben ihren teils ungewöhnlichen körperlichen Merkmalen zeigt die schöne Katzenrasse auch beim Spielen und Toben ein Verhalten, das bei den meisten anderen Arten eher selten
zu beobachten ist. Wasserscheu? Zu ihrem und Deinem Vergnügen tobt die American Bobtail auch gerne mal durchs kühle Nass.
Ausbruchskünstler
Ihre überdurchschnittliche Intelligenz solltest Du allerdings nicht unterschätzen. Die Rasse lernt nämlich nicht nur sehr schnell Katzentricks und neue Spiele - sie kann auch ein ausgesprochen findiger Ausbruchskünstler sein. Viele Vertreter dieser Art springen auf Türklinken, um unverschlossene Türen zu öffnen und sich selbst ins Freie zu entlassen.
Auch ein unbeobachteten Türspalt wird gerne genutzt, um ungesehen hindurch zu schlüpfen. Solltest Du Dich für die Anschaffung einer dieser lebhaften Samtpfoten entscheiden, musst Du bei der Haltung als reine Hauskatze alle Türen entsprechend sichern und schon beim Kommen und Gehen ein wachsames Auge auf das verschmuste Getier haben.
Körperbau und Aussehen
Breiter Ohrenansatz mit abgerundeten Spitzen und walnussförmigen Augen sind typische Merkmale der außergewöhnlichen Art.Auch bei den körperlichen Merkmalen nimmt die American Bobtail gegenüber anderen Katzenrassen eine Sonderstellung ein. Man erkennt die schöne Rasse zum Beispiel an der eher athletischen Statur. Die flauschigen Vierbeiner haben breite Schultern und eine ausgeprägte Muskelstruktur.
Als Ergebnis einer genetisch bedingten Mutation ist der Schwanz der American Bobtail nur etwa ein Drittel so lang wie bei anderen Katzenrassen. Neben dem prägnanten kurzen Schweif gehört ein keilförmiger breiter Schädel mit besonders ausgeprägten Backenknochen zum Erscheinungsbild der Rassekatze. Auch der breite Ohrenansatz mit abgerundeter Spitze und walnussförmigen Augen sind typische Merkmale der außergewöhnlichen Art.
Beim Fell unterscheidet man hier zwischen Langhaar und Kurzhaar. Haupteigenschaften der American Bobtail als Kurzhaarkatze sind das kurze, besonders glänzende Haarkleid und das sehr dichte und weiche Unterfell. In der Variation Langhaar ist das Fell eher rau und mittellang, mit verhältnismäßig wenig Unterwolle.
Bei der Züchtung der wunderschönen Art sind alle Augenfarben möglich und entsprechen den internationalen Standards der Rasse. Auch von der Fellfarbe und der Musterung sind alle Farben und Kombinationen möglich und anerkannt. Neben dem ungewöhnlichen und attraktiven Äußeren machen diese Kombinationsmöglichkeiten die American Bobtail so interessant für Katzenliebhaber weltweit. Als mittelgroße Katzenrasse liegt hier das Normgewicht des schönen Stubentigers bei drei bis sieben Kilogramm.
Beschreibung der American Bobtail
Die FIFé (Fédération Internationale Féline) ist eine internationale Organisation von Zuchtverbänden für Katzen und legt gewisse Regeln für die Zucht von Rassekatzen fest:
Allgemein | Größe | Mittelgroß bis groß. |
---|---|---|
Kopf | Form | Breit mit abgerundeten Konturen. Stirn leicht gerundet. Wangen voll und gut entwickelt. |
Nase | Breit, fast gerade, mit einer sanften Krümmung zwischen den Augen. | |
Kinn | Fest, kräftig und gut entwickelt. | |
Ohren | Form | Mittlere Größe, am Ansatz breit, gerundet auslaufend. |
Platzierung | Weit auseinander stehend, wachsam aufgestellt. | |
Augen | Form | Groß, breit, oval, mandelförmig und leicht schräg stehend. |
Farbe | Farbe mit dem Fell harmonierend. | |
Körper | Struktur | Mittelgroß, stämmig. Breite Brust. Rücken leicht geschwungen. Solider Knochenbau mit kräftiger Muskulatur. |
Beine |
Mittlere Länge. Die Hinterbeine sind etwas länger als die Vorderbeine. |
|
Pfoten | Groß und rund. Haarbüschen zwischen den Zehen. | |
Schwanz |
Kurz, biegsam, kann geknotet oder leicht eingerollt sein. Gut behaart, mit langen, dicken, struppig-voluminösen Haaren. |
|
Fell | Struktur | Doppeltes Fell. Dick, dicht, mittellang, ziemlich rau und struppig. Reichlich Unterwolle. Die Behaarung ist an der Halskrause und am Schwanz länger. |
Farbe | Alle allgemein anerkannten Farben möglich. |
Geschichte der American Bobtail
Neben der Bezeichnung „Bobtail“ (wegen des kurzen Schwanzes) deutet der Rassenname „American“ auf das Ursprungsland dieser schönen Samtpfote hin - die Vereinigten Staaten von Amerika. Erstmals entdeckt in den späten 1960er Jahren, gibt es über die Kreuzung der Rasse unterschiedliche Meinungen.
Wegen des gemeinsamen Merkmales des kurzen Schwanzes wird oftmals vermutet, dass die American Bobtail mit der Japanese Bobtail verwandt sei. Jüngere Forschungen haben allerdings ergeben, dass ein genetischer Zusammenhang ausgeschlossen werden kann. Auch die Vermutung einer Kreuzung von Rotluchs und Hauskatze ist eher unwahrscheinlich.
Daher wird mittlerweile angenommen, dass die Rasse schlicht durch eine spontane Mutation entstanden ist. Fast 30 Jahre nach der ersten Entdeckung erfolgte 1989 dann die offizielle Anerkennung als eigenständige Rasse. Professionelle Züchter kreuzen die American Bobtail heutzutage gelegentlich auch mit Hauskatzen, um den Genpool zu erweitern.
Rassekatzen beim Züchter kaufen
Auch für die American Bobtail gilt: Augen auf beim Katzenkauf. Wenn Du keine private Quelle zum zuverlässigen Erwerb einer Rassekatze kennst, solltest Du Dich an seriöse Züchter wenden. Hier ist beim Hausbesuch schon meist auf den ersten Blick erkennbar, ob es sich um eine gute Zucht handelt. Billigpreise und Kofferraumverkäufe sind definitiv ein Zeichen für schlechte Tierhaltung.
Erkundige Dich am besten bei anerkannten Zuchtverbänden und lasse Dir dort gute Adressen zum Kauf geben. Als Rassekatze noch relativ neu und unbekannt, entdecken mittlerweile immer mehr Katzenliebhaber die außergewöhnliche American Bobtail für sich.
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