Katzenrassen von A bis Z im Überblick
Australian Mist: Charakter, Pflege & Zucht
Die Australian Mist (oder früher: Spotted Mist) ist eine äußerst robuste Kurzhaarkatzenrasse. Obwohl sie sehr bewegungsfreudig ist, lässt sie sich gut als Haustier in der Wohnung halten. In Deutschland ist diese Rasse auch als Australische Schleierkatze bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Kurzinfo:
Ursprung | Sydney (Australien) |
---|---|
Lebenserwartung | 15 - 20 Jahre |
Gewicht | 3 - 6 kg |
Fellfarben | Braun, Blau, Chocolate, Lilac, Cinnamon, Fawn mit getupften oder marmorierten Farbvarianten |
Besonderheiten | Einzige Katzenrasse Australiens |
Rassestandard | Anerkannt durch WCF und WAAC, kein Standard bei der FIFe |
Charakter und Verhalten
Die Australian Mist ist eine neugierige und ausgesprochen lebhafte Katzenrasse, die sehr verspielt und unkompliziert ist. Einmal zum Spielen aufgefordert, ist sie erstaunlich ausdauernd. Diese Rasse ist sehr personenbezogen und freundet sich schnell mit Menschen an. Ihr kindliches Gemüt erhält sie sich ihr gesamtes Leben, das im Durchschnitt bei 15 - 20 Jahre beträgt. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit kommt diese Katzenrasse nicht nur mit Kindern, sondern auch mit anderen Haustieren sehr gut zurecht.
Die Schleierkatze ist sehr äußerst intelligent und schätzt die Gesellschaft von Menschen und Artgenossen gleichermaßen. Wegen ihres sanften und personenbezogenen Wesens ist die Australian Mist für Kinder, ältere Menschen oder Anfänger, die das erste Mal eine Katze haben möchten, sehr gut geeignet.
Australian Mist: Körperbau und Aussehen
Das getickte Fell ist typisch für die Australian Mist.Bei der Australian Mist handelt es sich um eine mittelgroße Kurzhaarkatze, die bis zu 6 kg schwer werden kann. Neben einem relativ schweren Körper, besitzt sie eine breite, runde Brust mit kräftiger Muskulatur. Die kleinen ovalen Pfoten sitzen an schlanken, relativ kräftigen Beinen, wobei die Hinterbeine etwas länger sind. Der lange, dicke Schwanz wird zur abgerundeten Spitze hin nur minimal dünner.
Die breite, kurze Nase sitzt auf einem mittellangen Kopf mit sanft gerundeten Konturen. Die abgerundeten Backen stehen gut im Verhältnis zur Schädelbreite und dem breiten Kiefer. Die Ohren sind an der Basis breit, an den Spitzen abgerundet und stehen leicht nach vorne geneigt. Große, glänzende Augen stehen weit auseinander und sind leicht schräg, was einen fremdländischen Eindruck vermittelt. Während der obere Augenlidrand fast gerade ist, ist der untere eher rund. Die Augenfarbe ist entweder Grün oder Gold.
Das relativ dichte, seidig glänzende Fell ist sehr kurz und ohne Unterwolle. Die Grundfarbe des Fells ist getickt, was dazu führt, dass das Fellmuster erscheint, als wäre es von einem feinen Schleier verhüllt. Die Musterung kann getupft oder marmoriert sein, wobei sich die Marmorierung vom klassischen Tabby-Muster ableitet. Die zarten Punkte der Fellzeichnung sind symmetrisch angeordnet, wobei es sechs Fellfarben gibt: Braun, Blau, Chocolate, Lilac, Cinnamon, Fawn. Bei helleren Grundtönen setzen sich die Punkte dunkler ab.
Australian Mist: Haltung und Pflege
Ausstattung & Fellpflege
In Deiner Wohnung sollten ausreichend Kletter- und Beschäftigungsmöglichkeiten vorhanden sein, damit sich Deine Australian Mist nicht langweilt während Du nicht Zuhause bist. Idealerweise stellst Du der sozialen Katze einen Spielkameraden zur Seite.
Aufgrund des kurzen Fells genügt es bei der Fellpflege Deiner Katze die abgestorbenen Fellhaare einmal pro Woche mit einer weichen Bürste zu entfernen. Ansonsten handelt es sich bei dieser Rasse um eine sehr pflegeleichte Art. Selbst eine reine Wohnungshaltung ist für die Australian Mist kein Problem.
Gesundheit & Ernährung
Bei der Australian Mist existieren zwar keine rassespezifischen Krankheiten, von typischen Katzenkrankheiten bleibt allerdings auch diese Rasse nicht verschont. Eine routinemäßige Impfung gegen Katzenschnupfen, Tollwut und Leukose sollte deshalb als Selbstverständlichkeit angesehen werden. Wenn Deine Katze ein Freigänger ist, besteht außerdem ein erhöhtes Risiko von Parasitenbefall.
Eine ausgewogene, gesunde Ernährung Deiner Katze beugt bereits viele Erkrankungen vor. Dabei sollte das Futter stets einen hohen Fleischanteil aufweisen. Entgegen dem Glauben vieler Katzenbesitzer solltest Du Deinem Stubentiger allerdings niemals etwas von Deinem Essen abgeben. „Menschenessen“ enthält in der Regel viel zu viel fett und ist für den zarten Magen Deiner Katze zu stark gewürzt.
Beschreibung der Australian Mist
Bestimmte Regeln und Grundlagen müssen bei der Zucht einer Australian Mist beachtet werden, damit diese Rasse als solche offiziell anerkannt werden kann:
Allgemein | Größe | Mittelgroß |
---|---|---|
Kopf | Form | Keilförmig, breit & mittellang, mit sanft gerundeten Konturen & abgerundete Backen, gute Breite im Verhältnis zur Schädelbreite |
Nase | Breit, mäßig kurz | |
Ohren | Mittelgroß, an der Basis breit mit abgerundeten Spitzen, leicht nach vorne geneigt | |
Augen | Form | Groß und glänzend, weit auseinanderstehend, leicht schräg, oberer Augenlidrand fast gerade - unterer Augenlidrand rund |
Farbe | Grün, Gold | |
Körper | Struktur | Mittellang, relativ schwer, breite, runde Brust, kräftige Muskulatur |
Beine | Schlank, mittellang, verhältnismäßig kräftig, Hinterbeine etwas länger | |
Pfoten | Klein, oval | |
Schwanz | Lang und dick, minimale Verjüngung zur einer abgerundeten Spitze, gut behaart, geringelt | |
Fell | Struktur | Relativ dicht, seidig, sehr kurz, ohne Unterwolle |
Farbe | Braun, Blau, Chocolate, Lilac, Cinnamon, Fawn mit getupften oder marmorierten Farbvarianten |
Zucht der Australischen Schleierkatze
Neben dem nötigen Kapital, das eine artgerechte Versorgung garantiert, sind für die Zucht von Rassekatzen auch gewisse Fachkenntnisse erforderlich (z. B. über Geburtsvorgänge bzw. -komplikationen, mögliche Erbkrankheiten & Genetik). Der Austausch mit erfahrenen Züchtern kann dabei ebenso hilfreich sein, wie der Besuch entsprechender Seminare und das Lesen von einschlägiger Fachliteratur.
In der Regel dient die Zucht dazu, gewisse Rasseeigenschaften zu verbessern (z. B. Charaktereigenschaften der Katze, Erbkrankheiten minimieren). Um für die eigene Nachzucht einen Stammbaum führen zu können, ist die Mitgliedschaft in einem Zuchtverein unerlässlich. Diese kontrollieren einerseits, dass die vorgeschriebenen Zuchtrichtlinien eingehalten werden, unterstützen andererseits aber auch ihre Mitglieder bei auftretenden Problemen oder Fragestellungen.
Oftmals ist in den Vereinsstatuten vorgeschrieben, in welchen Abständen welche Gesundheitstests durchzuführen sind und wann eine Katze zur Zucht geeignet ist. Ob und wie häufig eine Katze auf Ausstellungen präsentiert werden muss, ist häufig ebenfalls in den Vereinsstatuten enthalten.
Geschichte und Herkunft
Die Burmakatze gehört zu den Stammvätern der Australian Mist.1977 begann Dr. Truda Straede im australischen Sydney mit der Zucht dieser neuen Katzenrasse, die aus drei Rassen entstanden ist: eine gepunktete Hauskatze (25 %), eine blaue Burmakatze (50 %) und eine Abessinierkatze (25 %).
Während von der Hauskatze die Tupfen (eine Tabby-Mustervariante) für die Fellmusterung stammen, steuert die Abessinierkatze für die Grundfarbe das Ticking bei, welches die Tupfen mehr hervorhebt. Körperbau und Menschenbezogenheit lassen sich auf die Burmakatze zurückführen. Mit der Zucht sollte eine kurzhaarige Katzenrasse mit gepunktetem Fell hervorgebracht werden, die nicht nur ein ruhiges Wesen aufzeigt, sondern sich auch für die Wohnungshaltung eignet.
1987 wurde diese Katzenrasse als Spotted Mist in allen australischen Bundesstaaten offiziell anerkannt. Als 1998 „marbled-Katzen“ (gestromte, marmorierte Musterung) als Rasse anerkannt wurden, erfolgte auch die Umbenennung in Australian Mist. Die Zucht dieser Rasse wird auch heute noch überwiegend in Australien und Neuseeland betrieben.
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