Katzenrassen
Mekong Bobtail: Charakter, Haltung und Zucht
Kurzinfo:
Ursprung | Vietnam, südostasiatischer Raum |
---|---|
Fellfarben | Alle Point-Farben, außer Weiß |
Besonderheiten | Schwanz darf nicht länger als ein Viertel der Körperlänge sein |
Gewicht | 3,5 - 6 kg |
Schulterhöhe | 20 bis 25 Zentimeter |
Lebenserwartung | Bis zu 15 Jahre |
Rassestandard | Mittelgroße, kräftige Kurzhaarkatze mit Siam-Abzeichen und Bobtail-Schwanz |
Die Mekong Bobtail - südostasiatische Rassekatze mit ausgiebigem Spieltrieb
Geheimnisvoll und unverkennbar - beide Eigenschaften vereint die seltene und dennoch alte Katzenrasse Mekong Bobtail. Ihr kräftiger, geschmeidiger Körper sowie die Fellfarbe ähneln dem Aussehen einer Siamkatze. Dennoch handelt es sich um eine von der World Cat Federation (WCF) anerkannte Rasse. Als freundliches und neugieriges Tier nimmt die Katze aktiv an Deinem Leben teil. Interessierst Du Dich für den Kauf der Rassekatze, informierst Du Dich im Vorfeld über ihr Wesen und den zu erwartenden Pflegeaufwand. Dank der richtigen Vorbereitung beginnt das Leben mit dem Haustier unkompliziert und stressfrei.
Herkunft und Geschichte der Mekong Bobtail
Ursprünglich gehörte die exotisch aussehende Mekong Bobtail zu den Siamkatzen. Von ihren grazilen Verwandten unterscheidet sie der kurze Schwanz, der aus einer genetischen Mutation resultiert. Ihren Namen verdankt die Katze dem Fluss Mekong, der durch China, Laos und Vietnam fließt. Hier traten die ersten Vertreter der natürlich entstandenen Rasse auf. In den 60er-Jahren gelangte die Katzenrasse nach Russland, wo eine kontrollierte Zucht stattfand. Bis zu den 80er-Jahren blieben die Tiere in Russland und Europa weitgehend unbekannt.
Um die Rasse zu erhalten, kam es zum Import weiterer Zuchttiere. Die Züchter sorgten auf die Weise für einen gesunden Genpool der Tiere. Den ersten Rassestandard verfassten sie im Jahr 1994. In diesem stand das Verbot, andere Katzenrassen mit der Mekong Bobtail zu kreuzen. Vier Jahre später fand eine geringfügige Überarbeitung des Standards statt. Die Anerkennung der Rasse durch die WCF erfolgte im Jahr 2004.
Die Zucht der blauäugigen Rassekatze
Der kurze, geknickte Schwanz gehört bei der Mekong Bobtail zum Rassestandard.Ende des 19. Jahrhunderts
1884 gelangten die ersten Vertreter der Katzenrasse von der Stadt Bangkok in Siam - dem heutigen Thailand - in den Westen. Russische Züchter entdeckten den geknickten Schwanz der Katzen. Sie hielten ihn für ein Zeichen ihrer königlichen Abstammung. Bei den ersten Zuchtversuchen interessierten sich einige Katzenzüchter dafür, die Rassemerkmale zu verändern. Beispielsweise strebten sie das Verschwinden der Knicke am Schwanz an, damit dieser voll und lang aussieht. Die Mehrheit der Züchter entschloss sich jedoch, die Rasse intakt zu halten.
Anfang des 20. Jahrhunderts
Der Rassestandard unterlag in der Hälfte des 20. Jahrhunderts zahlreichen Änderungen. Damals stellten die Zuchtbetriebe keine spezifischen Anforderungen an die Katzenrasse. Erst mit ihrer offiziellen Anerkennung folgte die charakteristische Rassebeschreibung. Hauptsächlich findest Du die Mekong Bobtail heute bei osteuropäischen und russischen Züchtern. Mittlerweile existieren auch deutsche Privatzüchter und Zuchtvereine, die sich für den Erhalt der exotischen Rasse einsetzen.
Wie sieht die exotische Katzenrasse aus?
Vom Körperbau ähnelt die Mekong Bobtail der Siamkatze. Sie wirkt aufgrund kürzerer Beine kompakter als die feingliedrige Rassekatze. Die kräftige Statur in Kombination mit dem schön modellierten Kopf verleihen dem Tier ein edles Aussehen. Das charakteristische Merkmal stellt der kurze Schwanz dar. Dieser weist ein Viertel der Körperlänge auf und besitzt unterschiedlich kombinierte Biegungen und Knicke. Laut dem internationalen Rassestandard umfasst seine Länge mindestens drei Wirbel.
Die Fellfarbe der Mekong Bobtail erinnert an die der Siamkatze. Zu den typischen Point-Katzen gehörend, erlaubt der Rassestandard sämtliche Point-Farben ohne Weiß. Häufig treten die Katzen mit einem sand- bis zimtfarbenen Fell in Erscheinung. Dieses fühlt sich weich und seidig an. Es schmiegt sich eng an den Körper. Der Effekt tritt ein, da die Rassekatze kaum Unterwolle aufweist.
Schaust Du Dir das Gesicht der Katze an, fallen Dir die großen Ohren mit abgerundeter Spitze ins Auge. Sie thronen hoch am Kopf des Tieres und verleihen ihm einen aufmerksamen Eindruck. Diesen verstärken die leicht nach außen gewölbten Ohrmuscheln. Ähnlich wie die Siamkatze zeichnet sich die Rasse durch ihre großen, ovalen Augen aus. Deren tiefblaue Farbe trägt zu der exotischen Schönheit der seltenen Katzenrasse bei.
Was besagt der Rassestandard der Mekong Bobtail?
Der Körper
Die Fédération Internationale Féline (FIFe) legt bei der Zucht der Mekong Bobtail Regeln fest. Sie betreffen Fellfarbe, Körperbau und Gewicht der Rassekatzen. Deren Körper - schlank und dennoch muskulös - weist eine rechteckige Form auf. Mit einer Schulterhöhe von durchschnittlich 20 bis 25 Zentimetern gehören sie zu den mittelgroßen Katzen. Zu den Rassestandards zählt der beinahe gerade Rücken. Der Rücken erweist sich als minimal angehoben. Im Schnitt wiegen die Haustiere zwischen 3,5 und 6 Kilogramm. Dabei erreichen die Kater ein höheres Gewicht als die weiblichen Tiere.
Das kurze, glänzende Fell der Rassekatze zeichnet sich durch eine griffige Textur aus. Da es eng anliegt und wenig Unterwolle bildet, verringert sich der Pflegeaufwand. Die Points der Katze entstehen durch Masken an Ohren, dem Schwanz und den Pfoten. Hierbei erlaubt der Rassestandard alle Farben, sofern darin keine weißen Härchen auftreten. Der Rest des Fells sieht cremefarben, sand- oder zimtfarben aus.Die mittellangen Beine der Mekong Bobtail sehen schmal aus. Sie stehen in einer angenehmen Proportion zum Körper. Schaust Du die großen Pfoten an, erkennst Du eine leicht ovale Form. Der kurze, kräftige Schwanz der Katze besteht bereits im Ansatz aus Knicken. Fehlen diese, führt der Umstand auf Rasseschauen zur Disqualifikation.
Der Kopf und das Gesicht
Wie die Siamkatze, hat die Mekong Bobtail strahlend blaue Augen.Der sanft gerundete Kopf der Rassekatze wirkt durch das geschwungene Profil mit Einbuchtungen unter der Augenhöhe grazil. Laut Rassestandard sieht der Oberkopf leicht flach aus. Neben einer romanischen Nasenlinie zählt das kräftige Kinn sowie die abgesetzte Schnauze zu den typischen Merkmalen der Mekong Bobtail. Deren blaue Augen stehen beinahe gerade. Aufgrund ihrer Größe verleihen sie der Katze einen neugierigen Gesichtsausdruck. Ihre hoch platzierten Ohren weisen einen breiten Ansatz auf. Eine rautenförmige Maske bedeckt das Gesicht. Deren obere Spitze zeigt zwischen die Ohren des Haustiers, die untere reicht bis unter das Kinn. Zwischen Ohren und Maske existiert laut Standard ein weißes Band. Bei der ausgewachsenen Rassekatze weisen alle Points eine gleichstarke Färbung auf. Die Ausnahme besteht in der Nase, die dunkler aussieht.
Mekong Bobtail - exotische Rassekatze mit aufgeschlossenem Charakter
Die erwachsene Mekong Bobtail integriert sich mit ihrem ruhigen, ausgeglichenen Wesen in Deine Familie. Neugierig und verspielt fordert sie Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten gezielt ein. Durch ihre Furchtlosigkeit eignet sie sich als Familienkatze, die sich mit Kindern und anderen Haustieren problemlos versteht. Gewöhnt sich die Katze an Dich, zeigt sie ihren anhänglichen Charakter. Sie schmust leidenschaftlich gern und beweist damit ihren liebenswürdigen Charme.
Die Haltung und die Pflege der Katzenrasse
Mit der Mekong Bobtail holst Du Dir eine pflegeleichte Katze ins Haus. Durch das kurze Fell, das kaum Unterwolle aufweist, haart das Tier geringfügig. Bürstest Du es ein- bis zweimal in der Woche, schließt Du die Fellpflege damit ab. Als natürlich entstandene Rasse ist das Haustier nicht krankheitsanfällig. Für ihre Haltung benötigst Du jedoch Zeit. Die neugierigen Rassekatzen gehören zu den agilen Wesen. Um Langeweile und damit einhergehende Trotzreaktionen - Kratzen an Tapeten - zu vermeiden, benötigen sie Beschäftigung.
Zu dem Zweck stellst Du dem Tier Spielzeug zur Verfügung und planst regelmäßige Spielzeiten ein. Durch stetiges Üben lehrst Du der aufgeweckten Mekong Bobtail beispielsweise das Apportieren eines Balls. Zusätzlich braucht sie ausreichend Kratz- und Klettermöglichkeiten. Hältst Du die Katze als Freigänger, gewährst Du ihr Zugang zu Balkon oder Garten. Die Rassekatze zeichnet sich durch einen geselligen Charakter aus. Daher eignet sie sich für Menschen, die viel Zeit daheim verbringen oder sich eine Zweitkatze anschaffen.
Katzenrassenstandard nach FIFé
Allgemein | Größe | Mittelgroß |
---|---|---|
Gewicht | Bis zu 6 kg | |
Kopf | Form | Sanft gerundete Konturen, flacher Oberkopf |
Nase | Romanische Nasenlinie | |
Schnauze | Abgesetzte Schnauze | |
Kinn | Kräftig | |
Ohren | Form | Groß, breit am Ansatz und an der Spitze gerundet |
Platzierung | Hoch angesetzt | |
Augen | Form | Groß und oval, beinahe gerade stehend |
Farbe | Blau | |
Körper | Struktur | Rechteckige Form, muskulös und dennoch schlank |
Beine | Schlank und mittellang | |
Pfoten | Ovale Form | |
Schwanz | Umfasst drei Wirbel, nicht länger als ein Viertel der Körperlänge, mit verschiedenen Knicken und Biegungen | |
Fell | Struktur | Griffige Textur, seidig glänzend, kurz, kaum Unterwolle |
Farbe | Alle Point-Farben, außer Weiß |
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