Katzenratgeber
Ratgeber Katzenzucht: Welche Kosten hat der Züchter?
Wer sich eine Katze anschaffen möchte, muss zunächst die Kosten abwägen. Beim Blick auf die Preise des Züchters fragt sich der eine oder andere dabei häufig, warum Rassekatzen eigentlich so relativ teuer sind – markt.de hat für Dich die finanziellen Ausgaben, die der Züchter tragen muss, aufgeschlüsselt.
Wofür und wieviel Geld muss der Züchter bezahlen?
- 30 bis 100 Euro = Verein. Der seriöse Züchter ist in einem Verein registriert. Dank dieser Mitgliedschaft hat er gewisse Vorteile, wie z. B. das Besuchen von Ausstellungen, die Erstellung von Stammbäumen etc. Selbstredend muss der Züchter für diese Optionen eine monatliche Gebühr bezahlen, je nach Verband können die Kosten zwischen 30 und 100 Euro variieren. Erfahren Sie mehr hierzu im Ratgeber Zuchtvereine - der Garant für die gute Entwicklung einer Tierrasse.
- 20 bis 40 Euro = Ausstellungen. Für das Besuchen von Ausstellungen fallen zusätzliche Kosten an: Für jedes Tier muss pro Käfig und Tag eine Gebühr zwischen 20 bis 40 Euro beglichen werden. Nicht vergessen werden dürfen etwaige Kosten für Anreise, Verpflegung, Übernachtung usw. Hier können Züchter ihre schönsten Tiere ausstellen; beim internationalen Vergleich lässt sich so die Schönheit der Tiere offiziell bestätigen und die Eintragung eines gewonnen Titels ins Stammbaumbuch erwirken. Diese Titel sind oftmals bei der Verpaarung der Tiere wichtig – schließlich sollen nur die Linien miteinander verpaart werden, die gesundheitlich sowie optisch die optimalen Erbanlagen haben.
- 50 Euro = Registrierung Zwingername. Vor dem ersten Wurf muss der Züchter den Zwingernamen im Verband registrieren. Dies ist ein wesentlicher Schritt, da der Zwingername quasi den Nachnamen der Neugeborenen darstellt. Eine Registrierung des Zwingernamens ist u. a. auch deshalb notwendig, um zukünftig anhand des Nachnamens den Namen des Zwingers herausfinden zu können.
- 80 bis 120 Euro = Tierarzt. In der Regel werden Jungtiere vom Züchter entwurmt und geimpft an den neuen Halter übergeben. Mehrfache Besuche des Tierarztes und die dabei zum Einsatz kommenden Medikamente haben ihren Preis. Neben den Jungtieren müssen auch die Zuchttiere medizinisch versorgt werden – ein vollständiger Impfschutz muss immer gewährleistet sein! Pro Tier werden so jährlich 80 bis 120 Euro fällig. Muss ein Tierarzt bei der Geburt eingreifen, erhöhen sich die finanziellen Ausgaben: Ein Kaiserschnitt kostet etwa 250 Euro. Droht ein Verlust des Muttertieres oder gar des ganzen Wurfes, kann dies den Züchter gar in ein finanzielles Fiasko stürzen.
- 250 bis 500 Euro = Deckung. Stammen die Zuchttiere nicht beide vom selben Züchter, fallen für die Deckung entsprechende Kosten an. In der Regel wird die Katze dafür zum Kater gebracht. Fahrten von mehreren Hundert Kilometern stellen keine Seltenheit dar. Konsequenz: Es entstehen Kosten für die Reise und Übernachtung. Im Normalfall werden zudem mindestens zwei Fahrten benötigt, da die Katze im Vorfeld eine gewisse Zeit mit dem Kater verbringen sollte. So belaufen sich die Kosten schnell auf 250 bis 500 Euro pro Deckung; hinzu kommen Kosten in Höhe von ca. 60 Euro pro Tier für tierärztliche Tests (Viruskrankheiten etc.). Deckanzeigen für Katzen finden Sie hier.
- 20 Euro = Stammbaum-Antrag. Der Antrag des erforderlichen Stammbaums der neugeborenen Kätzchen kostet pro Tier eines Wurfes 20 Euro. Dieser muss innerhalb der ersten vier Lebenswochen beantragt werden.
- 70 bis 100 Euro = Kastration. Seriöse Züchter züchten nur mit gesunden Tieren. Ab einem gewissen Alter werden Katzen meist kastriert, um die Geburt von unerwünschtem Nachwuchs zu unterbinden. Die Kastration eines Katers kostet 70 Euro, die einer Katze etwas 100 Euro. Etwaige Komplikationen während der Operation können zusätzliche Kosten verursachen.
- Katzenversicherung. Eine Katzenversicherung für jünge Kätzchen abzuschließen, ist sehr ratsam. Es ist für Züchter allerdings sicherzustellen, dass der Käufer die Versicherung übernimmt, damit keine Kündigungsgebühren entstehen. Erfahren Sie hier mehr zu Katzenversicherungen.
Fazit
Seriöse Katzenzüchter müssen mit festen als auch variablen Kosten (Tierarzt, Futterversorgung, Anzeigenschaltung usw.) rechnen. So ergeben sich summiert schnell 2.000 bis 3.000 Euro, die der Züchter im Rahmen des Zuchtprozesses pro Wurf aufbringen muss. Folglich können die Jungtiere nicht für einen Apfel und ein Ei abgegeben werden. Der zukünftige Halter muss bereit sein, einen fairen Preis zum Wohl der Rassekatze zu zahlen.
Vorsicht vor Billig-Angeboten aus dem Ausland: Mehr Informationen und Sicherheits-Tipps rund um das Thema Anzeigen aus dem Ausland erhältst Du im entsprechenden Ratgeber.
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