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Safari Katze: Aussehen, Haltung und Zucht
Keine Vertreterin ihrer Art ist so außergewöhnlich wie die Safari. Obwohl sie zu den teuersten Katzenrassen der Welt gehört, wird sie bis dato von keinem Zuchtverband anerkannt. Grund dafür ist ihre Abstammung und die damit verbundene Problematik.
Kurzinfo:
Ursprung | USA |
---|---|
Fellfarben | Schwarzer Grund mit hellen, klar abgegrenzten Tupfen |
Besonderheiten | Liebt Wasser; sehr bewegungsfreudig |
Gewicht | Tiere der Generation F1 bis 11 kg / Tiere der Generation F2 4-5 kg |
Körperlänge | Tiere der Generation F1 bis 60 cm / Tiere der Generation F2 etwa 40 cm |
Lebenserwartung | Rund 15 Jahre |
Rassestandard | Keine, da nicht anerkannt |
Herkunft und Geschichte
Als Hybrid aus gewöhnlicher Haus- und südamerikanischem Kleinfleckkatze gilt die Safari unter Fachleuten lediglich als Experiment. Dass es geglückt ist, grenzt an ein Wunder - denn die Elterntiere der allerersten Misch-Kitten besaßen von Natur aus unterschiedliche Chromosomenzahlen. Während die Mutter hauskatzentypische 19 Paare aufwies, brachte der Vater die ihm eigenen 18 Paare ein. Ein Verbund, der normalerweise nicht funktioniert und das Ergebnis umso interessanter machte. Der halbwilde Wurf bestand aus einer Anzahl kerngesunder Mischlinge, deren Fell ebenso schwarz war wie das ihrer Mutter. Erst, nachdem die erwachsenen Nachkommen erneut mit einer männlichen Kleinfleckkatze verpaart worden waren, entstanden Kitten mit hellen Tupfen - die eigentlichen Safaris. Von nachfolgenden Geschwistern unterschieden sie sich durch ihre stattlichen Maße. Bis heute differenzieren Züchter zwischen Exemplaren aus erster (F1) und aus zweiter (F2) Generation. Im Übrigen aber gleichen sie einander bis aufs redensartliche Haar.
Das Aussehen der Safari Katze
Die Safari besitzt einen kleinen, keilförmigen Kopf mit breiter Nase und weit auseinanderstehenden, an der Spitze abgerundeten Ohren. Ihre muskulösen Beine sind kräftig und enden in großen, runden Pfoten. Von väterlicher Seite stammt ein auffallend langer, gleichmäßig schmaler Schwanz mit runder Kuppe. Er streckt das Tier auf das 1,5-Fache seiner eigentlichen Kopf-Rumpf-Länge. Auch das Fell zeigt deutlich, welche Mischung der Safari zu Grunde liegt: Die dicken, weichen Haare sind schwarz und mit hellen Tupfen besetzt. Anders als die Zeichnung einer getigerten Katze verläuft das Muster nicht, sondern ist sehr klar abgegrenzt. Durch den starken Kontrast zur dunklen Grundfarbe lässt es die Safari mehr als jedes andere Merkmal einem Wildtier ähneln.
Halbwildes Wesen
Äußerst aktiver Jäger
In ihrem Verhalten kommt die väterliche Natur ebenfalls zum Vorschein: Immer wieder brechen der Bewegungstrieb und der Jagdinstinkt des Urahnen durch - weswegen die Safari sehr viel Beschäftigung und weiträumigen Auslauf benötigt. Sie muss Möglichkeiten zum Rennen, Klettern und Toben haben; anderenfalls wird die Integration in einen Haushalt schwierig. Darüber hinaus positioniert sich die Safari gegenüber körperlich unterlegenen Mitbewohnern gern als Jäger. Kleinkinder, Kleintiere und kleinere Katzen- oder Hunderassen werden von ihr schnell als "Beute" angesehen und entsprechend belauert.
Schwer, aber doch erziehbar
Diesen Umständen entsprechend gehört die Safari nur in erfahrene Hände und in eine art- bzw. rassegerecht ausgestattete Umgebung. Ihr facettenreicher Charakter wird überwiegend durch Erziehung geprägt. Reagieren Besitzer auf unerwünschtes Verhalten inkonsequent oder verstärkend, fördern sie es. In Folge dessen wirkt die ohnehin lebhafte Safari nahezu haltlos und kann nur mit viel Geduld wieder "gemäßigt" werden.
Charme-Offensive
Im Streitfall kann es jedoch auch ganz anders kommen, denn ihrem Jagdtrieb hat die Safari eine große Portion Charme entgegenzusetzen. In entsprechender Stimmung ist sie ausgesprochen anhänglich und verschmust - und fordert die damit verbundenen Bedürfnisse vehement ein. Im Zusammenspiel mit ihrem "wilden" Aussehen entfaltet dieses Verhalten oft einen ganz besonderen Reiz und nimmt selbst Katzen-Gegner für die Safari ein.
Tipps zur Haltung
Die Safari stammt von der südamerikanischen Kleinfleckkatze bzw. Geoffroy's cat ab.Auf Grund ihres hohen Preises und des Seltenheitswertes wird die Safari häufig als Statussymbol gehandelt. Doch wie ein Oldtimer oder eine kostbare Gemäldesammlung bedarf sie fachkundiger Pflege. Unerfahrene Halter oder Personen, die noch nie eine Katze besessen haben, sollten die Anschaffung einer Safari genau überdenken - und / oder sich Unterstützung bei der Ausstattung des zukünftigen Heimes sowie der Erziehung holen.
Frei zugängliche Betätigungsmöglichkeiten
Gleiches gilt für Unterforderung. Finden die aktiven Tiere zu wenig Ablenkung oder Beschäftigungsmöglichkeit, neigen sie zum "Blödeln" und eignen sich allerlei Unarten an. Dagegen helfen Bewegungs- und Fangspiele, die die Safari jederzeit selbstständig beginnen und beenden kann. Auch die gebotenen Gelegenheiten zum Klettern sollten jederzeit zugänglich sein.
Gesicherte Wasserstelle
Nicht zuletzt ist diese Katze ein großer Wasserfreund. Sie ist diesbezüglich zwar nicht ganz so versessen wie die Türkisch Van (die selbst offenstehende WC-Deckel nutzt) - gilt aber ebenfalls als "Fischkatze". In freier Natur fängt sie die flinken Flussbewohner mit großem Geschick - weswegen Gartenteiche stets gut geschützt sein sollten. Eine Randsicherung genügt hierbei jedoch nicht, denn die Safari wagt durchaus einen Sprung ins kühle Nass. Katzenhalter, die Koi- oder Goldfischfreunde zum Nachbarn haben, müssen entsprechende Übereinkünfte treffen.
Zuchtprobleme der Safari
Die Liebenswürdigkeit täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass Züchter und Verbände der Rasse kritisch gegenüber stehen. Als Hybrid aus Haus- und Wildkatze bringt sie nicht nur ein interessantes Äußeres und einen spannenden Charakter mit - sondern auch Fortpflanzungsprobleme. Diese spiegeln sich in der gesamten Zuchtgeschichte wider und sind einer der Gründe, warum die Safari keine anerkannte Rassekatze ist.
Chromosomen, Größe, Tragzeit
Neben der bereits erwähnten Chromosomenzahl bereitet auch die unterschiedliche Größe von Mutter- und Vatertier Probleme. Unter ungünstigen Umständen können die Jungen so groß werden, dass keine natürliche Geburt möglich ist. Hinzu kommt die abweichende Tragzeit, die bei der Hauskatze deutlich kürzer ist als bei ihren wilden Verwandten - und unreif geborene Kitten provoziert.
Artenschutz
Im Streit zwischen eigenwilliger Schönheit und ethischer Korrektheit sprechen weltweit greifende Regeln ein eindeutiges Machtwort: Laut den Bestimmungen der "Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora" (CITES) gilt die Safari als Wildtier. Ihre Vermehrung und der Handel mit ihren Kitten unterliegen strengen Auflagen - was den Wert jeder einzelnen Katze in schier unglaubliche Höhen treibt. Die Exemplare schlagen mit 5.000 Euro und mehr zu Buche.
Rassebeschreibung
Allgemein | Größe | Tiere der Generation F1 bis 60 cm / Tiere der Generation F2 etwa 40 cm |
---|---|---|
Gewicht | Tiere der Generation F1 bis 11 kg / Tiere der Generation F2 4-5 kg | |
Kopf | Form | Klein und keilförmig |
Nase | Breit | |
Ohren | Form | Weit auseinanderstehend; an der Spitze abgerundet |
Augen | Form | Groß, rund, etwas tieferliegend |
Farbe | Grün oder gelb-grün | |
Körper | Struktur | Schlank |
Beine | Kräftig, lang, muskulös | |
Pfoten | Große, runde Pfoten | |
Schwanz | Auffallend lang, gleichmäßig schmal; abgerundete Kuppe | |
Fell | Struktur | Dicht und weich |
Farbe | Schwarzer Grund mit hellen, klar abgegrenzten Tupfen |
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