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Tiffanie Katze: Herkunft, Charakter und Pflege
Kurzinfo:
Ursprung | Großbritannien |
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Fellfarben | Braun, creme, chocolate, rot, lilac mit Tortie in braun, chocolate blau und lilac |
Besonderheiten | Nicht zu verwechseln mit der Tiffany (Chantilly) aus den USA - diese separate Rasse wurde aus Burmesen mit halblanghaarigem Fell gezüchtet |
Gewicht | 5 bis 6 kg (Kater) 3 bis ca. 4,5 kg (Kätzin) |
Schulterhöhe | Ca. 40 Zentimeter |
Lebenserwartung | Bis zu 17 Jahre |
Rassestandard | Anerkannt durch GCCF |
Herkunft und Geschichte der Tiffanie
Die Tiffanie wird der Asian-Gruppe zugerechnet, allerdings hat die Tiffanie ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal. Denn im Gegensatz zu den kurzhaarigen Katzen aus dieser Gruppe, etwa zur Burmakatze, handelt es sich bei ihr um eine Halblanghaarkatze. Dieses Rassemerkmal hat sie einem Zufall zu verdanken. Entstanden ist die Schönheit mit dem seidigen Fell in den 1980er Jahren in Großbritannien. Damals versuchten Züchter in dem nach Katzen geradezu verrückten Königreich, Katzen mit alternativen Merkmalen zu züchten. Sie sollten in ihren Rassestandards und in ihrem Äußeren zwar dem Burmatyp entsprechen, allerdings wurden Fellfarben gewünscht, die bei einer Burmakatze offiziell gar nicht zugelassen werden. Im Verlauf dieses Zuchtprogramms gab es eine Reihe junger Katzen, die vor allem durch ihr etwas längeres Fell herausgestochen sind. Diese wurden schließlich von den Züchtern erwählt, um eine neue und höchst attraktive Rasse zu begründen: Das war die Tiffanie.
Kräftige Katze mit typischen Merkmalen
Ihre Herkunft kann das hübsche Geschöpf mit dem halblangen, seidigen Fell aus ihrer Zuchtgeschichte heraus deshalb auch gar nicht verleugnen. Denn schon von ihrem Körperbau her erinnert die attraktive Tiffanie stark an ihre enge Verwandte, die Burmakatze. Mit ihr teilt sie das kräftige, muskulöse Aussehen ihres insgesamt allerdings recht eleganten Körpers. Typisch für diese Katzenrasse sind die ausgeprägten Wangenknochen, der Knick in ihrer Nase, die wunderschönen gelben Augen und die in weitem Abstand voneinander stehenden Ohren. Eine kurze Keilform bildet auch bei der Tiffanie der Kopf. Zwischen den Ohren ist der Kopf der Tiffanie rundlich. Die Ohren selbst sind mittelgroß bis groß und stehen weit auseinander. In Ihrer Form sind die Ohrmuscheln nach oben hin leicht angerundet. Mit ihrem besonderen Zuchtmerkmal jedoch, dem halblangen Fell, hebt sie sich auf der anderen Seite deutlich von der Burmakatze ab.
Freundliches Wesen und Charakter
Ausgesprochen neugierig und ziemlich temperamentvoll, so lässt sich das Wesen der Tiffanie in kurzen Worten zusammenfassen. Vom Charakter her platziert sie sich in der goldenen Mitte zwischen einer ruhigen Perserkatze und einer höchst lebhaften Burmakatze. Darüber hinaus ist diese bezaubernde Katzenrasse in einem recht hohen Maß intelligent und lernfähig. Als aktives und verspieltes Tier ist die Tiffanie außerdem ausgesprochen zutraulich und anhänglich. Eigentlich wünscht sie sich innig eine permanente Aufmerksamkeit. Deshalb wird sie öfters auch als fordernd und leicht dominant beschrieben. Weil sie jedoch ein sehr soziales Wesen ist, möchte die gesellige Tiffanie Katze von ihrer Bezugsperson nicht lange alleine gelassen werden. Kein Wunder: Um ihre reichlich vorhandene Intelligenz zu fördern, braucht das Tier unablässig gebührend geistige Beschäftigung. Ohnehin fordert eine Tiffanie ausreichend körperliche Auslastung ein. Regelmäßige Bewegung ist für das Tier wichtig. Denn die Katze ist von ihrem Körperbau her recht muskulös. Gut ist es, wenn das Tier zur Bewegung der Muskeln auch ins Freie kann. Ein Haus mit einem Garten, in dem die Tiffanie sich beim regelmäßigen Freigang austoben kann, ist ideal.
Geselliger Partner und Freund des Menschen
Sie ist eine aufgeweckte und verspielte Begleiterin und passt sich perfekt in die Familie ihres Besitzers ein. Bei potenziellen Besitzern, die aus beruflichen Gründen den ganzen Tag über unterwegs sind und lange arbeiten, könnte die Tiffanie in der Alleinhaltung leicht verkümmern. Das sollte sich jeder vor Augen halten, der sich eine Tiffanie als Begleiter anschaffen möchte. Um dem Wesen des zukünftigen Partners zu genügen, empfiehlt sich von vornherein, gleich zwei Katzen von klein auf anzunehmen. Denn die Rasse ist nicht nur sehr menschenbezogen, sondern auch außerordentlich gesellig. Werden von Beginn an die jungen Tiere zusammen gehalten und großgezogen, können sie sich miteinander beschäftigen. Ist die Bezugsperson nicht zu Hause, spielen die Tiere und fordern sich so gegenseitig heraus.
Kleine Kratzbürste
Vorsicht dagegen ist geboten, wenn eine erwachsene Katze einen Artgenossen zugeteilt bekommen soll. Mit ihresgleichen versteht sich die Tiffanie als ausgewachsenes Individuum nicht besonders gut. Dann neigt sie zu Streitlust und Kratzbürstigkeit. Dieses Verhalten zeigt das charakterstarke Geschöpf allerdings nicht nur ihr unbekannten Artgenossen gegenüber. Tauchen außer anderen Katzen zum Beispiel auch fremde Menschen in einem von ihr besetzten Revier auf, reagiert sie nicht selten mit Eifersucht und Misstrauen. Doch keine Sorge: "Ihrem" Menschen gegenüber zeigt sich die auf ihren Besitzer bezogene Tiffanie stets anhänglich und verschmust.
Ideal auch für Familien
Das Fell der Tiffanie ist etwas länger als das der Burma Katze - im Charakter sind sie sich aber ähnlich.In ihrer freundlichen Art passt die Tiffanie perfekt in eine Familie. Nicht umsonst wird sie als "Menschenkatze" beschrieben. Es spricht deshalb nichts dagegen, wenn auch Familien mit Kindern bei ihrer Wahl auf eine Katze der Rasse Tiffanie setzen. Denn typisch menschenbezogen, verschmust, fordernd und anhänglich wünscht sich eine Tiffanie nichts sehnlicher, als unbedingt ein fester Bestandteil einer Familie zu werden. Nicht selten läuft die Schmusebacke ihrem Besitzer maunzend hinterher. Spricht man mit ihr, erweckt sie sogar den Eindruck, zuzuhören, zu verstehen und auf ihre Art zu antworten. Trotz rassetypischer Lebhaftigkeit und großem Bewegungsdrang, ist eine Tiffanie ein liebevolles und sensibles Wesen. Feinfühlig reagiert sie auf die Stimmung ihres Menschen. Das macht sie zum perfekten Gefährten auch für einen Single.
Tiffanie Katzen lernen schnell
Kinder, die sich gern mit einem befellten Spielgefährten beschäftigen, können das ausnutzen und ihrer Katze viel beibringen. Die kluge Tiffanie eignet sich verschiedene Kunststückchen schnell an und lernt zum Beispiel ziemlich komplizierte Dinge, wie das Öffnen von Türen.
Regelmäßige Fellpflege fördert die Schönheit
Etwas Aufmerksamkeit erfordert die Pflege des halblangen Fells. Dankbar ist die Tiffanie ihrem Besitzer für ein regelmäßiges Bürsten. Denn so bekommt ihr Fell einen herrlichen Glanz. Es neigt dann nicht zum, für langhaarige Katzen gefährlichen Verfilzen und Verkletten. Ideal ist es, die Katze bereits von klein auf an Kamm und Bürste zu gewöhnen. Das sorgt für Vorfreude und Spaß bei jeder Pflegeeinheit. Dabei braucht das Haar der Katze allerdings nicht so viel Zuwendung, wie es beispielsweise bei einer Perserkatze nötig wäre. Einmal in der Woche genügt es, mit der weichen Bürste und dem Kamm mit gröberen Zinken durch das Fell zu gehen.
Die Ernährung und Gesundheit
Bei der Ernährung stellt die Tiffanie keine außergewöhnlichen Ansprüche an das Futter oder dessen Inhaltsstoffe. Wie bei jeder Katzenrasse besteht auch die Rasse Tiffanie aus einer Ansammlung höchst individueller und einzigartiger Persönlichkeiten. Jedes einzelne dieser Wesen hat deshalb auch seinen ganz persönlichen Geschmack und daraus resultierende Vorlieben. Besondere Nährstoffe sind mehr abhängig vom Alter der Katze und ihrer Lebensweise und auf keinen Fall rassetypisch. Auch bestimmte Anfälligkeiten gegen Krankheiten sind nicht bekannt. Kann sich die Tiffanie entsprechend ihres Charakters entfalten, neigt sie auch nicht zu Veränderungen in ihrem Wesen. Wie jede andere Katze sollte sie selbstverständlich sämtliche empfohlene Impfungen erhalten. Außerdem muss sie regelmäßig vorbeugend gegen den Befall durch Parasiten behandelt werden. Ein jährlicher Gesundheitscheck durch den Tierarzt ist empfehlenswert.
Strenge Standards für die Zucht
Viele Katzenfreunde wünschen sich eine Katze mit unverfälschten Merkmalen. Als reine Rassekatze muss deshalb auch die begehrte Tiffanie in jeder Hinsicht alle Rassestandards erfüllen. Weicht sie in einem Körpermerkmal davon ab, gilt das leider als ein Zuchtfehler. Die typische Tiffanie ist mittelgroß und elegant. Dabei ist sie schwerer, als sie auf den ersten Blick erscheint. Keinesfalls darf eine rassereine Tiffanie die Gedrungenheit von Briten zeigen. Auch die Ähnlichkeit mit einem Siamtyp gilt in der Zucht als ein Fehler. Stimmen muss die Form der Augen. Eine orientalische Form oder runde Augen mit mehr blauen als gelb bis grünen Pigmenten entsprechen nicht dem Rassestandard. Das gilt auch für einen auffallende Nasenbuckel.
Rassestandard
Allgemein | Größe | Mittelgroß |
---|---|---|
Gewicht | 4 bis 6 kg | |
Kopf | Form | Von vorn gesehen kurzer Keil, an den Backenknochen länglich, stumpf zur Schnauze hin zulaufend, zwischen den Ohren leicht rundlich; Stirn gerundet; kräftiges Kinn; im Profil breites Gelenk am Kiefer |
Nase | Kurze Nase mit Stopp (Knick); Spitze der Nase und Kinn als senkrechte Linie | |
Ohren | Form | Mittelgroß, abgerundet an den Spitzen und am Ansatz breit |
Platzierung | Weit auseinanderstehend und nach vorne gerichtet | |
Augen | Form | Weit auseinanderstehend, weder rund noch mandelförmig; gerade Augenlinie oben, untere Augenlinie ist gerundet |
Farbe | Goldgelb bis hin zu grün | |
Körper | Struktur | Mittelgroß, kräftig, fest und muskulös mit starkem und von der Schulter bis zum Ansatz des Schwanzes geradem Rücken |
Beine | Lang und schlank, Pfoten oval und eher klein in der Proportion zum Körper | |
Pfoten | Oval-rund geformt und filigran | |
Schwanz | Mittellang, stark buschig und mit abgerundeter Spitze | |
Fell | Struktur | Seidiges, halblanges und weiches Fell mit Halskrause |
Farbe | Farben orientieren sich an der der Burma-Katze; Stirn mit M-Zeichnung |
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