Katzenratgeber
Katzen richtig streicheln - Tipps für Streicheleinheiten von Kätzchen bis Kater
Bevor Du Deine Katze streichelst, solltest Du erst darauf achten ob Deine Katze angefasst werden will.Kinder und Erwachsene wissen oftmals nicht, wie sie sich ihrer Erstkatze nähern und sie berühren sollen. Streichelt man eine Katze beispielsweise zu schnell oder fest, äußert der Stubentiger sein Unbehagen darüber meist durch kratzen oder beißen. Experten empfehlen daher, die Katze selbst entscheiden zu lassen, d.h. Menschen sollten auf die Anfass-Erlaubnis ihrer Katze warten und sie die Kontrolle übernehmen lassen.
An welchen Körperstellen werden Katzen am liebsten gestreichelt?
Die neuseeländische Psychologin Susan Soennichsen untersuchte die liebsten Schmusezonen von Katzen. Ergebniss: das Gebiet um Lippen und Kinn sowie die Schläfenregion (am Kopf zwischen Auge und Ohr) zählen zu den Favoriten. An beiden Stellen befinden sich Duftdrüsen, die die Katze zur Makierung einsetzt.
Tipps und Regeln für die perfekten Schmusestunden
- Die Katze sollte auf Dich zukommen: Strecke eine Hand aus und lasse Dich zunächst von Deiner Katze beschnuppern (besonders wichtig ist dies, während der Eingewöhnungsphase Deiner Katze). Zeigt sie keinerlei Interesse oder macht einen eher misstrauischen Eindruck, wäre ein Versuch zu einem späteren Zeitpunkt ratsam. Beschnuppert sie jedoch die Hand und reibt anschließend ihr Kinn oder ihre Schläfe bzw. streift mit ihrem Körper an Dir entlang, hast Du ihre Anfass-Erlaubnis.
- Katzen fordern die benötigten Streicheleinheiten quasi ein, indem sie zum Beispiel ihren Kopf an Deine Hand drückt. Selbst wenn Du gerade beschäftigt bist, solltest Du Deinen Stubentiger zumindest ein wenig streicheln, damit dieser sich nicht ausgeschlossen fühlt.
- Springt das Kätzchen auf Deinen Schoß und legt sich dort hin, solltest Du es zunächst nur einmal kurz streicheln. Wird es unruhig? Dann genießt es wahrscheinlich nur Deine Körperwärme, möchte aber nicht gestreichelt werden. Bleibt es dagegen ruhig, kannst Du sanft über die Wirbelsäule, Lippen und Kinn oder aber die Schläfenregion streicheln.
- Katzen lieben es gestreichelt zu werden, wenn sie auf der Seite liegen.
- Das Schnurren einer Katze ist ein Ausdruck für den Wunsch nach Aufmerksamkeit. Wird das Schnurren Deiner Katze von Hüft- oder Kopfstupsern begleitet, möchte sie umgehend gestreichelt werden. Manchmal reicht ein einmaliges Streicheln aus (wenn Du beispielsweise zur Tür reinkommst - ähnlich wie eine Begrüßung).
- Flach anliegende Katzenohren, ein zuckender Schwanz, unruhiges Verhalten sowie knurren und fauchen sind Anzeichen dafür, dass Deine Katze genug vom Schmusen hat.
- Kraulst Du Dein Kätzchen unter dem Kinn, solltest Du Deine Fingerspitzen und Fingernägel benutzen. Konzentriere Dich auf den Bereich, wo sich der Kieferknochen mit dem Schädel verbindet. Hebt Dein Kätzchen das Kinn, genießt es die Streicheleinheiten.
- Bei einer Massage der Schläfenregion, solltest Du mit Deinen Fingerkuppen leichten Druck ausüben.
- Besonders gern haben es Katzen auch, wenn Du mit Deinem Handrücken sanft ihr Gesicht nachfährst. Sind Katzen erstmal in Streichelstimmung, mögen sie es, wenn ihr gesamtes Gesicht umfasst wird und man sie mit dem Daumen oben am Kopf krault.
- Die Katze von Kopf bis Schwanz streicheln: Streichel zunächst die Stirn und lasse anschließend Deine Hand immer wieder von der Stirn aus bis zur Schwanzwurzel hinuntergleiten. Dabei massierst Du die Nackenmuskulatur mit sanftem Kneifen. Übe leichten Druck aus und wiederholen dies immer wieder langsam. Gefällt es der Katze wird sie den Rücken wölben. Verharre nicht an einer Stelle, sondern halte auch beim Kraulen Deine Hand in Bewegung.
Was sollte vermieden werden?
Je nach Katzenrasse kann der Streichelbedarf variieren.- Streichel einer Katze auf keinen Fall gegen den Strich, d.h. nicht vom Schwanz in Richtung Stirn!
- Tätschel Deine Katze nicht.
- Halte Dich von dem Katzenbauch fern! Manche Katzen legen sich, wenn sie entspannt sind auf den Rücken. Dies solltest Du jedoch nicht als Einladung zum Bauchkraulen interpretieren. Viele Katzen mögen dies nicht, da der Bauch ein verwundbarer Bereich ist, den es zu schützen gilt.
- Näher Dich den Pfoten einer Katze nur mit Vorsicht. Viele Katzen mögen dies überhaupt nicht. Bei fremden Katzen sollte ein Kontakt mit den Pfoten daher unbedingt vermieden werden.
Letzte Hinweise
Katzen sind sehr verschieden. Besonders am Beginn solltest Du daher darauf achten, welche Streicheltechniken Deiner Katze besonders gefallen und welche ihr Unbehagen bereiten. Dinge, die Deiner Katze nicht gefallen solltest Du anschließend nach Möglichkeit vermeiden, nur dann kannst Du sicher sein, dass Deine Katze den Kontakt ebenso sehr genießt, wie Du. Je nach Katzenrasse kann der Streichelbedarf variieren, lese mehr unter Welche Katzenrassen sind sehr anhänglich?
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