Katzenratgeber
Mehrkatzenhaushalt: Tipps für den Einzug einer zweiten Katze
Bei der Vergesellschaftung von Katzen muss einiges beachtet werden.Wie gewöhne ich mehrere Katzen aneinander? Diese Frage stellst Du Dir spätestens, wenn Dein pelziger Liebling Gesellschaft bekommen soll, z. B. weil Du berufsbedingt tagsüber keine Wohnungskatze bespaßen kannst. Zwischen Katzen können innige Freundschaften erwachsen. Sie spielen und toben miteinander, dösen und schlafen nebeneinander. In den seltensten Fällen lässt sich jedoch vorhersagen, wie das Abenteuer Zweitkatze ausgeht. Dieser Katzenratgeber gibt Tipps, wie es mir der zweiten Katze klappt.
Inhaltsverzeichnis
Eifersucht vermeiden
Der oberste Grundsatz sollte sein, beide Tiere gleichzubehandeln. Gib Deiner Erstkatze keinen Anlass zur Eifersucht! Sie darf nicht das Gefühl vermittelt bekommen, dass ihre Position in der Familie bedroht ist. Nur dann bestehen Chancen für eine neue tierische Freundschaft. Einfach gestaltet sich die Situation zumeist, wenn Deine Katze bereits früher mit anderen Katzen zusammenwohnte und ein sehr geselliges Tierchen ist – die Tiere dürften sich recht bald anfreunden. Schwierig hingegen sind Einzelkatzen, die seit Jahren als Alleinherrscher in den heimischen Gefilden umherwandern. Der Neuling wird von diesem Katzentyp nicht selten als Eindringling und damit als Revier-Bedrohung erachtet. Viel Geduld und Nervenstärke sind hier seitens des Halters vonnöten! Während bei der letzteren Schilderung durchaus noch Hoffnung für ein friedvolles Miteinander besteht, gibt es dagegen auch aussichtslose Fälle: Begegnen sich die Katzen zumeist mit Fauchen und Spucken, gehen aufeinander los und können sich von Anfang an nicht riechen, dann sind alle Zeichen auf eine Feindschaft gerichtet. Solche Unverträglichkeiten treten in der Regel jedoch sehr selten auf.
Entscheidung für einen Mehrkatzenhaushalt - und nun?
Wesen der Zweitkatze
Dieses Katzenpaar könnte an einem Wettbewerb im Synchronschwimmen teilnehmen - würden sie Wasser mögen.Am einfachsten gestaltet sich die Situation, wenn Du noch keine Katzen hast und Dich für den Kauf von zwei Miezen entscheidest. Jungtiere können oftmals mit der Situation sehr gut umgehen, da sie noch an den Umgang mit ihren Katzengeschwistern gewöhnt sind. Hältst Du hingegen bereits seit mehreren Jahren Katzen und eine verstirbt, ist der Erwerb eines neuen Artgenossen ratsam, um die Katze vor der Einsamkeit zu bewahren. Als Zweitkatze empfehlen sich mitunter jüngere Katzen, mehr Informationen erhältst Du im Ratgeber Vertragen sich junge Katzen mit alten Katzen? Eine weitere Frage, die hierbei häufig eine Rolle spielt, ist die des Geschlechts. Lies dazu den Ratgeber Vertragen sich zwei Kater? Im Allgemeinen sei gesagt, dass die Zweitkatze der Altkatze von den Charakterzügen her ähneln sollte – ungünstig wäre z. B. die Kombination Raufbold und Angsthase.
Ankunft vorbereiten
Jede Katze benötigt:
- Katzentoilette
- Näpfe
- Schlafplatz
- Kratzbaum oder Kratzbrett
- Kamm und Bürste
- evtl. Halsband mit Türöffner (Magnet, Sender etc.) für die Katzenklappe.
Das notwendige Zubehör zur Steigerung des Wohlbefindens des neuen Stubentigers solltest Du bereits im Vorfeld besorgen. Zum Katzenzubehör gehören u. a. Korb, Toilette, Näpfe, Bürste, Spielzeug sowie etwaige Gelegenheiten zum Kratzen. Die Katze sollte nach ihrer Ankunft zunächst in einem Zimmer fernab von der anderen Katze einquartiert werden. Achte darauf, dass Deine Erstkatze nicht zurückgesetzt wird. Bei mehreren im Haushalt lebenden Personen bietet es sich an, wenn eine andere Person in der Familie eine erste Bindung zu dem neuen Tier erschließt. Um den Geruch der Zweitkatze zu vertuschen, gibt es verschiedene Möglichkeiten: Streichele das Tier mit Räucherlachs-Fingern, stäube es mit Bierhefe ein oder rubbele es mit einer Decke der Erstkatze ab. Essigwasser, Catnip oder Babypuder sind weitere denkbare Optionen.
Zweitkatze eingewöhnen - so vertragen sich die Stubentiger
Der erste Kontakt zwischen Neuling und Altkatze
Am ersten Tag sollten beide Tiere ihre Ruhe haben. Dann wird so langsam die tierische Neugier erwachen – wer sitzt auf der anderen Seite der Tür? Öffne die Tür zunächst nur einen Spalt. So haben die Tiere die Möglichkeit, sich zu beschnuppern und gegebenenfalls zu bepfoten. Der Kopf sollte jedoch noch nicht durch den Spalt passen. Wenn Du merkst, dass die Situation Stress bei den Tieren auslöst, unterbrich die Aktion und gönn den Tieren getrennt voneinander Ruhe. Ist die Neugier hingegen überaus positiv, steht einer ersten Begegnung ohne trennende Tür nichts mehr im Wege. Du und eine zweite Person könnt beispielsweise je eine Katze für den ersten Ganzkörperkontakt auf den Schoß nehmen.
Die ersten Tage
Katzen spielen gerne gemeinsam, doch sind wählerisch hinsichtlich des Spielgefährten.Ist die erste Begegnung geschafft, kannst Du die Tiere nach zwei bis drei Tagen im normalen Wohnraum zusammenbringen. Die Fütterung sollte im Vorfeld getrennt stattfinden. Halte Dich aber zunächst vom Lieblingsschlafplatz der Altkatze fern; es empfiehlt sich ein Raum, den die Altkatze eher selten betritt. Nimm die Erstkatze auf den Schoß und setze den Neuling auf einen erhöhten Platz, so dass er die Situation sondieren kann und sich nicht bedroht fühlt. Wiederhole dies mehrmals täglich für ein paar Minuten. Spätestens nach vier Wochen sollten sich die Tiere an das Training gewöhnt haben und aneinander gewöhnt sein.
5 Tipps zur Eingewöhnung
- Gemeinsame Spielstunden. Vor allem zu Beginn ist es wichtig, die beiden Katzen zu gemeinsamen Aktivitäten zu animieren. Mit einem kleinen Spiel am Tag unterstützt Du dies positiv.
- Konsequenz. Ein friedvolles Zusammenleben wird nur dank klarer Linien und fester Regeln im Tagesablauf ermöglicht. Konsequenz ist dabei im Umgang mit den Tieren dringend nötig!
- Geduld = A und O. Katzen zu etwas zu zwingen, ist selbstredend der falsche Weg. Die Katzen müssen sich freiwillig aufeinander einlassen. Ebenso wie beim Menschen brauchen auch Tiere eine gewisse Zeit, um sich mit einem Artgenossen anzufreunden. Das Tempo bestimmt das Tier! Erholungsphasen müssen dabei eingerichtet werden, eine räumliche Trennung auf Zeit kann mitweilen wahre Wunder bewirken.
- Zurückhaltung. Kleine Rangeleien müssen die Katzen unter sich austragen. Greife nur ein, wenn der Kampf eskaliert: Klatschen, Wasserspritzen oder Pfeifen sind effektive Maßnahmen zur Schlichtung. Vermeide es, Partei zu ergreifen. Behandele die Katzen gleich.
- Eifersucht unterbinden. Halter fühlen sich oftmals zwischen beiden Katzen hin- und hergerissen. Der Neuling muss beschützt werden und gleichzeitig möchte man der Erstkatze nicht das Gefühl geben, die Zweitkatze zu bevorzugen. Bemühe Dich, die Katzen gleichzubehandeln, um unschöne Eifersuchtsszenen zu vermeiden.
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