Ratgeber Babysitter
Hilfreiche Tipps zur Kinderbeschäftigung beim Babysitten
Ein großer Teil des Babysittens ist die KinderbeschäftigungDas Spielen deckt ein natürliches Grundbedürfnis von Kindern und fördert in vielen Bereichen ein gesundes Aufwachsen. Als Babysitter ist es oft schwierig, Kinder spielerisch bei Laune zu halten und damit auch eine tolle Basis zwischen Kind und Babysitter zu schaffen. Abwechslung ist das A und O beim Spielen mit Kindern, doch sollten die Spiele auch dem Alter entsprechend ausgewählt werden. Gleichzeitig ist eine intelligente Spielauswahl empfehlenswert, die je nach Alter die körperliche und geistige Entwicklung fördert. Tipps helfen, wie Sie als Babysitter Kinder vom Säuglingsalter bis zum Schulkind perfekt betreuen können.
Säuglinge - viel Spaß mit Aufmerksamkeit wecken
Wenn das Baby mal nicht schläft, spielt es gerne mit einem BeißringSäuglinge schlafen bis zu 15 Stunden täglich und möchten in den Wachphasen die Welt entdecken. Babys langweilen sich schnell, was zur Folge hat, dass sie viel weinen und quengeln. Deshalb ist es wichtig. dass Sie als Babysitter sich die Zeit nehmen, ihnen eine angemessene Unterhaltung zu bieten. Am besten eignet sich dazu die Zeit nach dem Wachwerden zwischen dem Windelwechsel und dem Füttern. Sind die Kleinen gefüttert, sind sie zwar zufrieden, aber der volle Magen erlaubt vor allem Bewegungsspiele oft nicht und reagiert mit Erbrechen.
Vor dem Füttern können Sie bereits mit dem kleinsten Baby "Kuckuck" spielen, schnell nach Gegenständen greifen und wieder zurücklegen, das Baby auf den Arm nehmen und vor dem Spiegel posieren, wippen oder Grimassen ziehen.
Erzeugen Sie Geräusche und machen Sie dem Kind vor, wie man auf einen Pappkarton mit einem Stift haut oder wie Sie mit den Lippen pfeifen und animieren Sie das Kind dazu, das nachzumachen.
Für die ganz Kleinen ist ein Windspiel oder quietschende Stofftierchen eine tolle Idee, das Interesse des Kindes zu wecken. Ein guter Tipp ist, glänzende Materialien zu verwenden, da diese im Licht funkeln, Babys faszinieren und dazu anregen, danach greifen zu wollen. Vermeiden Sie aber laute Knall-, Knack- oder Quietschgeräusche, da diese bei kleinen Babys die Sinneszellen im Ohr beschädigen könnten.
Spielen Sie mit den Füßchen und Händchen. Klatschen Sie sie zusammen, schaukeln Sie den Körper sanft von rechts nach links oder lassen Sie das Baby versuchen, sich an Ihren Fingern hochzuziehen.
Ist das Kind gefüttert, sollte das Spielen ruhiger verlaufen. Nehmen Sie es auf den Arm, schaukeln Sie es und singen Sie ihm was vor. Stellen Sie leise Musik an und geben Sie dem Baby Spielzeug in die Hand, wie Greif- oder Beißringe, die es in den Mund nehmen und erkunden kann. Kuscheltiere zum Anfassen und Spüren regen die Sinnesorgane an, während Streicheleinheiten über den Bauch, beruhigend wirken und optimal das Einschlafen unterstützen.
Grundsätzlich sollten Sie die Spielintensität und Geräuschkulisse auf ein Minimum reduzieren, je näher die Schlafenszeit rückt, um die Spannung und Aufgeregtheit des Kindes abzubauen und Ruhe einkehren zu lassen, die Kinder dann letztendlich besser einschlafen lassen.
Ab einem Jahr ist Bewegung wichtig
Ab einem Jahr fangen die Kinder an die Welt um sich zu entdeckenNun können die kleinen Racker bereits Laufen und wollen mehr entdecken als funkelnde Kochtöpfe oder Kuscheltiere. Hier ist der Bewegungsdrang immens ausgeprägt und sollte bei der Spielauswahl berücksichtigt werden. Grundsätzlich eignen sich alle Spiele, bei denen gezogen, gerollt und geschoben beziehungsweise nachgezogen werden kann. Ob ein Bobbycar, ein Hund auf Rollen zum Ziehen oder ein Ball zum Werfen, alles was sich bewegt macht Kindern ab 1 Jahr viel Spaß, lässt sie bewegen und fördert gleichzeitig die Motorik. In diesem Alter sollten Kinder so viel wie möglich spielen und nach auch auf andere Kinder treffen. Spielplätze sind dazu perfekt geeignet, wo die Kleinen andere Kinder beobachten und am liebsten im Sand buddeln.
Toben gehört nun auch zu den Lieblingsbeschäftigungen für Kinder ab einem Jahr. Ob Schubkarre, "Flugzeug" oder Kissenschlachten, hier sind Sie als Babysitter mit vollem Einsatz gefragt.
Da Kinder ab einem Jahr meist nur noch einen Mittagsschlaf machen, sollte die Spielart zeitlich auf die Schlafenszeiten ausgerichtet werden. Wie bei Säuglingen gilt, zur Schlafenszeit hin ruhige Spielforen zu wählen, damit das Kind nicht mehr aufgewühlt wird und das Temperament langsam runterfährt. Hier eignet sich das Spielen mit Bauklötzen in unterschiedlichen Farben oder Steckkästen, wo Formen spielerisch erlernt werden. Kurz vorm Einschlafen sind Bilderbücher sehr hilfreich. Sie beflügeln die Kinderfantasie und lassen Kinder in dem Alter schneller einschlafen und süß träumen. Wichtig ist dabei dass Sie gemeinsam mit dem Kind diese Zeit vor dem Einschlafen verbringen und durch langsamere Bewegungen und eine ruhige Stimme eine harmonische Atmosphäre schaffen.
Spiele für Kinder im Kindergartenalter
Basteln und Malen sind interessante Beschäftigungen für Kinder im KindergartenalterSie sollten jede Minute nutzen, um mit dem Kind an die frische Luft zu gehen, sofern das Einverständnis der Eltern vorliegt. Neben dem Spielplatz können Waldspaziergänge prima dazu genutzt werden, um im Herbst Kastanien sowie Laub zu sammeln und anschließend damit tolle Dinge zu basteln. Basteln und Malen fördert nicht nur die Kreativität und Feinmotorik bei Kindern, sondern macht ihnen auch viel Freude. Deshalb sollten Malbücher und ausreichend Papier stets im Haushalt vorhanden sein.
In diesem Alter fangen Kinder zudem an, sich vermehrt für Tiere zu interessieren. Aus simplen Dingen des alltäglichen Gebrauchs können Sie Bauernhöfe erbauen und das Kind lange damit begeistern.
Seien Sie sich bewusst darüber, dass Kinder im Kindergartenalter sich zwar auch gut allein beschäftigen können, aber es mit einem Mitspieler viel interessanter ist. Kinder brauchen keine Vorgaben mehr, sondern hier sollten Sie maximal Anregungen zum Spielen liefern und anstatt zu bespaßen und zu unterhalten, sich als ein geeigneter, gleichwertiger Mitspieler präsentieren sowie dem Kind überwiegend die Initiative über den Spielverlauf ergreifen lassen.
Was für die Mädchen die Puppen und die Puppenstube ist, ist für Jungs meist das Auto und die Rennbahn. Während Mädchen eher ruhige Spielvarianten mögen, bevorzugen Jungs in dem Alter mehr das impulsive, temperamentvollere Spiel.
Sorgen Sie für Abwechslung, indem Sie zwischen energiegeladenen Spielen wie beispielsweise Kissenschlachten und ruhigeren Spielen wie Malen wechseln. Vor besonderen Momenten, wie einem Arzttermin, dem Mittagessen oder dem Schlafengehen sollten Sie rund eine Stunde vorher ein weniger aktives Unterhaltungsprogramm wählen, damit das Kind ruhiger und gelassener wird. Kartenspielen nach Bildern oder Memory eignen sich hervorragend, um Kinder ab drei Jahren ruhig zu bekommen und zusätzlich steigern diese Spiel gleichzeitig die Konzentrationsfähigkeit.
Aufsicht von Hausaufgaben bei Schulkindern
Die Hausaufgaben sollten nicht direkt nach der Schule bearbeitet werdenDer Schulalltag fordert viel von Kindern. Um die ganzen Inputs und aufregenden Erlebnisse der Schule zu verarbeiten, empfiehlt es sich, Kinder nach Schulschluss eine Zeit zu bieten, in der sie sich fallen lassen und entspannen können. Auf diese Weise wird der Kopf wieder klarer und schneller wieder aufnahmefähig für die Dinge, die es zuhause zum Beispiel in Form von Hausaufgaben, mit Ihnen als Babysitter erleben wird. Diese Zeit nutzen Schulkinder unterschiedlich und sollten diesen Freiraum von Ihnen auch erhalten.
Dennoch sollten Sie mit dem Beginn der Hausaufgaben nicht bis zum Abend warten, da hier nachweislich die Konzentration von Kindern wieder abbaut. Der perfekte Zeitpunkt zum Hausaufgaben machen ist zwischen einer und 1.5 Stunden nachdem das Kind nach Hause kam.
Je konzentrierter es die Hausaufgaben angeht, umso schneller und sorgfältiger sind sie erledigt. Räumen Sie alles, was die Aufmerksamkeit des Kindes erregen könnte, aus der Griffnähe weg. Vermieden Sie es, Gespräche zu führen, die nichts mit den Hausaufgaben zu tun haben. Verschieben sie diese auf nach der Hausaufgabenerledigung.
Verdeutlichen Sie dem Kind, dass je ernsthafter er oder sie die Hausaufgaben angeht, desto schneller kann es zum Spielen. Motivieren Sie das Kind durch viel Lob. Ist Ihre Hilfe gefragt, bleiben Sie stets ruhig und zeigen sich interessiert, denn so verleihen Sie dem Kind ein Selbstwertgefühl und mehr Sicherheit, wenn es was nicht weiß. Aber seien Sie auch konsequent und bestehen auf die Erledigung der Hausaufgaben. Manchmal hilft auch eine kleine Pause von 5 Minuten, damit sich Blockaden lösen und das Kind wieder mit neuer Energie an seine Aufgaben zurückkehren kann.
Erziehung ja oder nein?
Man sollte ein Vorbild für Kinder sein und eine gewählte Aussprache verwendenAls Babysitter, der eventuell viel Zeit mit dem Kind verbringt, ist es wichtig, die Erziehungsgrundlagen der Eltern zu kennen, diese auch während des Babysittings einzubringen und ebenfalls Maßnahmen in diversen Situationen zu ergreifen. Bei Ungehorsam sollten Sie darauf bestehen, dass das Kind ihm auferlegtes ausführt. Damit verschaffen Sie sich den notwendigen Respekt und verhindern, dass Kinder Sie nicht ernst nehmen und im laufe Zeit das Babysitting zu einer Tortour wird und Disharmonie entsteht.
Ignoriert Sie ein Kind und akzeptiert Sie nicht als Babysitter, ist frech, respektlos oder reagiert trotzig, sollten Sie feinfühlig vorgehen und das Kind "locken", indem Sie keine Erziehung im eigentlichen Sinne anwenden, sondern ihm vormachen, was Sie mit ihm unternehmen könnten und nun verpasst, solange es Sie ignoriert oder sich abweisend verhält. Das könnte zum Beispiel sein, dass Sie Musik anmachen und dazu tanzen oder sich ins Kinderzimmer setzen und mit sich selbst eine Kissenschlacht machen.
Bei einem inakzeptablen Verhalten und Uneinsichtigkeit des Kindes sollten Sie nach erfolglosen Gespräch, Maßnahmen ergreifen und zum Beispiel eine geplante Unternehmung absagen. Sie dürfen auch bei zu lautem Musikhören und mehrfachen Ermahnen das Radio konfiszieren, schon allein um die Nachbarn nicht zu verärgern. Aus diesen Maßnahmen lernt das Kind schnell, dass sein Verhalten Konsequenzen mit sich bringt, was ein wichtiges Detail vor allem im Sozialverhalten darstellt.
Grundsätzlich sollten Sie als Babysitter diverse Situationen vorab mit den Eltern besprechen, um insbesondere in ihrem Interesse zu handeln. Ob Sie erzieherische Maßnahmen weiter ausbauen und nach ihren Vorstellungen anwenden, hängt in erster Linie von der Meinung der Eltern ab und zum anderen von der Dauer des Babysittens. Sind es nur wenige Stunden, die Sie in der Woche mit dem Kind verbringen, sollten Sie die Erziehung den Eltern überlassen und lediglich dann zu Maßnahmen greifen, wenn dies ausdrücklich erwünscht wird oder die Situation ein harmonisches Miteinander behindert.
Ein Vorbild für Kinder sein
Wichtig ist, dass Sie unabhängig von den Umgangsformen der Eltern oder Kinder über einen guten Wortschatz verfügen und auch in schwierigen Situationen einen ruhigen Ton sowie gewählte Aussprache wählen. Dies ist für die Kinder wichtig, die Sie betreuen, damit sie gute Umgangsformen erlernen, diese als normal ansehen und damit auf Dauer auch einen respektvollen Umgang mit Menschen erlernen. Dies betrifft auch Ihr Benehmen und den Anstand. Bitte, Danke, Entschuldigung sowie das Essen mit Messer und Gabel oder das Tür aufhalten sind nur einige Beispiele, die Kinder an ihnen sehen und hören sollten. Ganz nach dem Motto "mit gutem Beispiel voran" und "vormachen anstatt erziehen" werden Kinder sich vieles von Ihnen abgucken und früher oder später auch anwenden.
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