Betreuungs- und Pflegeratgeber
Ab wann ist eine Tagesmutter sinnvoll?
Der richtige Zeitpunkt für eine Tagesmutter
Ab wann eine Tagesmutter sinnvoll ist erfahren Sie hierAuf der Suche nach der richtigen Kinderbetreuung, insbesondere für die Allerkleinsten, stehen Sie wahrscheinlich vor vielen Möglichkeiten und unbeantworteten Fragen. Eine Tagesmutter bietet eine Gelegenheit, Kleinstkinder flexibel betreuen zu lassen und zugleich eine echte Alternative zu Kinderkrippen. Denn möchten Sie alsbald wieder ins Berufsleben einsteigen, und sei es nur für wenige Stunden in der Woche, stehen Ihnen in jeder größeren Stadt zahlreiche Tagesmütter zur Verfügung, die Kinder ab dem Säuglingsalter in einem familiären Umfeld versorgen. Tagesmütter betreuen meist nur wenige Kinder und ermöglichen ihnen dadurch eine behutsame Annäherung an ein neues soziales Umfeld. Was eine Tagesmutter genau ist und welche Vorteile sie bietet, erfahren Sie hier.
Was eine Tagesmutter ausmacht
Die Tagesmutter und deren Räumlichkeiten werden regelmäßig vom Jugendamt überprüftEine gute Betreuung Ihres Kindes ist das Wichtigste, um den Wiedereinstieg ins Berufsleben mit gutem Gewissen verwirklichen zu können. Jedoch ist es nicht immer einfach, eine geeignete Betreuungsform für Kinder unter drei Jahre zu finden. Denn in Kindertagesstätten werden Kinder erst ab dem 3. Lebensjahr betreut und Kinderkrippen-Plätze sind oft rar.
Tagesmütter stellen deshalb eine gute Alternative zu öffentlichen Betreuungseinrichtungen dar. Denn sie betreuen mehrere, zumeist bis zu fünf Kinder, Zuhause, manchmal aber auch in angemieteten Räumlichkeiten. Bei Tagesmüttern handelt es sich um qualifizierte Fachkräfte, die nur unter bestimmten Auflagen arbeiten dürfen. Sie und der Betreuungsort werden durch öffentliche Behörden umfangreich kontrolliert, sodass sie in puncto Sicherheit öffentlichen Kitas in nichts nachstehen. Mit einer Tagesmutter können Sie auch das Stundenausmaß der wöchentlichen Betreuungszeiten individuell vereinbaren. Benötigen Sie eine Kinderbetreuung an nur einem Vormittag pro Woche, dann ist dies genauso möglich, wie eine 40-Stunden-Betreuung. Die Kostenfrage wird bei Tagesmüttern je nach Bundesland unterschiedlich gehandhabt. In manchen Regionen von Deutschland gibt es Unterschiede, wie "private" und "öffentliche" Tagesmütter, wobei Sie bei einer privaten individuellen Kinderbetreuung die Kosten aus eigener Tasche bezahlen müssen. Unter bestimmten Voraussetzungen gibt es aber auch spezielle finanzielle Unterstützungen von Seiten des Staates.
Die Vorteile, die für eine Tagesmutter sprechen
Kleine Gruppen und eine individuelle Betreuung werden bei einer Tagesmutter gewährleistetSind Sie auf der Suche nach einer flexiblen Kinderbetreuung, dann ist die Tagesmutter sicherlich die beste Betreuungsform. Denn nur selten schränken Tagesmütter ihre Dienste zeitlich ein. Oft ist auch eine Betreuung an Wochenenden, oder in den frühen Morgen- und späten Abendstunden möglich. Ein weitere Vorteil bietet die kleine Gruppe von Kindern, die sie betreut. Denn bei maximal fünf Kindern wird eine wesentlich persönlichere Beziehung zu Ihrem Kind geboten. Zudem fühlen sich Kinder in einer familiären Gruppe geborgener. Die Tagesmutter kann auf die Bedürfnisse jedes Kindes eingehen und Kinder können sich in ihrem eigenen Tempo frei entfalten. Auch Babys sind bei Tagesmütter bestens aufgehoben. Von Vorteil ist jedenfalls, dass Ihr Kind bei der Tagesmutter auf Spielgefährten trifft, was für eine gute soziale Entwicklung absolut wichtig ist. Rechtlich gesehen wird die Pflegeerlaubnis von Tagesmüttern nur unter Erfüllung von strengen Auflagen vergeben, sodass Sie sich sicher sein können, dass Ihr Kind gut aufgehoben ist. Auch von Seiten des Jugendamtes werden Tagesmütter vorab überprüft. Bezüglich der Betreuungsstätte, die meist die eigenen vier Wände sind, werden ebenfalls hohe Anforderungen gestellt. Auf Online-Kleinanzeigen bietet sich die Möglichkeit eine Tagesmutter für die Betreuung Ihres Kindes zu finden. Sie können sowohl Inserenten der untenstehenden Kleinanzeigen direkt über das Kontaktformular kontaktieren, als auch selbst über ein Gesuch für eine Tagesmutter in der Anzeigenbörse aufgeben. Auch über den Bundesverband für Tagesmütter können Sie viele Tagesmütter in nächster Umgebung finden und vorab kennenlernen, um die für Ihr Kind passende auszuwählen.
Tagesmutter versus Kinderkrippe
In der Kinderkrippe gibt es meist feste Betreuungszeiten, ist mehr Personal da, sodass ein schlechter Umgang mit den Kindern vermieden wirdAuch in Kinderkrippen werden die Allerkleinsten bereits ab dem Säuglingsalter betreut. Jedoch gibt es im Vergleich zur Betreuungsform Tagesmutter einige Unterschiede. Grundsätzlich werden in Kinderkrippen weitaus mehr Kinder in der Gruppe betreut. Für gewöhnlich besteht eine Gruppe von 0- bis 3-Jährigen aus etwa zwölf Kindern, die von ein bis zwei Pädagogen/innen und einem/r Helfer/in betreut werden. Für Säuglinge sind die Plätze in Kinderkrippen allerdings äußerst begrenzt, da sie eine intensive Betreuung benötigen. Viele Kinderkrippen nehmen Kinder erst ab einem Jahr auf. Demnach stehen alljährlich viele Eltern vor dem Problem, dass sie den baldigen Wiedereinstieg in den Beruf aufgrund mangelnder Kinderbetreuungsplätze nicht realisieren können. Des weiteren bieten Kinderkrippen, im Gegensatz zur Tagesmutter, nur fixe Betreuungszeiten an. Meist enden diese am späten Nachmittag und sind generell an Samstagen nicht verfügbar. Sie können Ihr Kind auch nicht zu jeder beliebigen Zeit bringen oder abholen, da der Tagesablauf in Krippen von einem fixen Zeitplan, wie Zeiten für Essen, Schlafen und Spielen, geregelt wird. Vorteilhaft an Kinderkrippen ist, dass diese erschwinglicher als Tagesmütter sind, da sie von staatlicher Seite gefördert werden.
Auch kann bei Krankheit der Tagesmutter die Betreuungszusage unerwartet ausfallen. In einer Kinderkrippe wird für Ersatzpersonal gesorgt, sodass es zu keinen Betreuungsabsagen kommen kann. Viele Kinderkrippen schließen dafür in den Sommermonaten für ein paar Wochen, was bedeutet, dass Sie Ihren Urlaub an diese Schließzeiten anpassen müssen. Dadurch, dass mehrere Betreuer in der Kinderkrippe vorhanden sind, gibt es auch ein größeres Kontrollsystem. Kinder im Kinderkrippenalter können oft noch nicht von ihren Erlebnissen in der Fremdbetreuungsstätte erzählen. In der Kinderkrippe ist meist noch eine zweite Person anwesend, sodass ein schlechter Umgang der Betreuungspersonen mit den Kleinkindern eigentlich nicht möglich ist. Dafür ist die Bindung zu den Betreuern in Kinderkrippen nicht so eng, wie die zu einer Tagesmutter, da einfach mehr Kinder in einer Gruppe sind. Hier steht das Lernen von und mit Gleichaltrigen im Vordergrund.
Ab wann zur Tagesmutter?
Der ausschlaggebende Punkt ist nicht der Zeitpunkt sondern der Zeitraum, da sich das Kind an seine Bezugsperson gewöhnt.Prinzipiell können Kinder von 0-14 Jahren von einer Tagesmutter betreut werden, sodass Sie ihr Kind auch über einen langen Zeitraum von ein und derselben Bezugsperson betreuen lassen können, und sich dadurch eine stabile Bindung aufbauen kann. Wann Sie Ihr Kind allerdings zum ersten Mal in eine Fremdbetreuung unterbringen, hängt von mehreren Faktoren ab. Zuallererst entscheiden wahrscheinlich die berufliche Situation und die Pläne für den Wiedereinstieg, ab wann Sie Ihr Kind zu einer Tagesmutter bringen. Betrachtet man diese Fragestellung von Seiten der verschiedenen Reifungsphasen des Kindes, dann sollten Sie bedenken, dass Säuglinge und Kinder bis zu einem Jahr auf den Schutz und die Geborgenheit ihrer ersten Bezugsperson angewiesen sind, um ein gesundes Ich-Bewusstsein entwickeln zu können und keine schmerzhaften Trennungserlebnisse zu erfahren. Danach beginnt eine ausgeprägte Trennungsangst von Kindern, die bis zum Grundschulalter anhält. Somit kann keine generelle Altersempfehlung gegeben werden, ab wann man ein Kind zur Tagesmutter bringen soll. Jedoch sollte eine Annäherung an die neue Situation immer behutsam erfolgen. Und Sie sollten davon ausgehen, dass Ihr Kind rasch die neuen Erfahrungen mit anderen Kindern genießen wird und gut bei der Tagesmutter aufgehoben ist.
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