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Cowboystiefel: Arbeitsschuhe oder modisches Accessoire?
Cowboystiefeln haben die Modewelt erobert, sie zu tragen ist aber nicht so einfach. (Einfach klicken zum Vergrößern)In alten Westernfilmklassikern sind Cowboystiefel allgegenwärtig und werden von nahezu allen Protagonisten getragen. In den entsprechenden Gefilden (New Mexico, Arizona, Texas etc.) werden sie nach wie vor von einem Großteil der Bevölkerung fast täglich benutzt, da sie durch ihre robuste Beschaffenheit bei Wind und Wetter zum Einsatz kommen können. Doch können Cowboystiefel auch in unseren Breitengraden im Alltag getragen werden? Oder wirkt dies eher skurril und fehl am Platz? In diesem Ratgeber erfahren Sie mehr über den legendären Stiefel, wie er entstand, sich entwickelte und wie er heute aussieht.
Geschichte des Western- bzw. Cowboystiefels
In Amerika wurde die bekannten Stiefel bereits im 17. Jahrhundert getragen - damals jedoch ausschließlich als Arbeitsschuh. Nach dem Bürgerkrieg im 18. Jahrhundert waren viele amerikanische Soldaten arbeitslos und begannen, Viehherden zu treiben. Sie wurden zu Cowboys - mussten aber recht schnell feststellen, dass die Stiefel ihrer ursprünglichen Soldatenuniform nicht für die Arbeit gemacht waren. Weder die Form und die Absätze, noch das Material waren zum Treiben der Viehherden und ständigem Reiten geeignet. Damals wollte sich wohl ein Cowboy einen Stiefel nach Maß anfertigen lassen und beschrieb dem Schuhmacher genau die Eigenschaften, die der Schuh haben sollte. So entstand wahrscheinlich der erste Cowboystiefel, der von Form, Material und Schnitt dem entsprach, was wir heute unter dem Westernschuh verstehen.
Erst im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts wurde der Cowboystiefel langsam zum Modeschuh. Er war nicht mehr nur zweckmäßig, sondern bekam jetzt immer neue Designs. Man experimentierte mit verschiedenen Lederarten, Designs und Farben - die verzierenden Nähte waren dabei ursprünglich nur dazu da, den Westernstiefel mit unterschiedlichen Lederschichten zu stabilisieren. Jeder Schuh war damals einzigartige - schließlich wurden sie alle von Hand hergestellt.
Den modischen Durchbruch hatte der Cowboystiefel dann Anfang des 20. Jahrhunderts, als in Hollywood der Cowboy zur beliebten Filmfigur wurde. Mit der gesteigerten Bekanntheit, veränderte sich auch das Design. Die Stiefel wurden immer auffälliger bestickt und die Farbpalette erweiterte sich erneut. So ist es auch bis heute. Ob rosa Cowboystiefel mit Strasssteinen oder schwarze Stiefel mit Flammen - es gibt kaum ein Design, das es nicht gibt. Auch bei den verwendeten Materialien gibt es scheinbar keine Grenzen. Wo der Westernstiefel früher aus Kuhhaut gefertigt wurde, wird heute unter anderem Straußen- oder Schlangenleder verwendet.
Cowboystiefel existieren in zwei grundsätzlichen Varianten
Cowboystiefel waren ursprünglich die Arbeitsstiefel der reitenden Viehtreiber.In Bezug auf Cowboystiefel lässt sich zwischen zwei grundlegenden Varianten unterscheiden. Auf der einen Seite gibt es die "echten" Cowboystiefel, die wirklich für den Einsatz bei Wind und Wetter gedacht sind. Wer auf einer Ranch / einem Bauernhof arbeitet, sich mehrmals am Tag durch Morast kämpfen muss und auf Pferden unterwegs ist, der ist auf Cowboystiefel also tatsächlich angewiesen.
Auf der anderen Seite gibt es auch solche Cowboystiefel, die für modische Zwecke gedacht sind. Im Vergleich zu oben genannten Stiefeln bestehen sie nicht nur aus echtem Leder, sondern mitunter auch aus Kunstleder und sind mit bunten Motiven verziert. Sofern Sie solche Cowboystiefel tragen, werden Sie vor allen Dingen eines tun, und zwar auffallen. Das heißt jedoch nicht, dass Cowboystiefel ein absolutes No-Go sind: Zu einem schicken Jeansoutfit machen die Cowboystiefel durchaus eine gute Figur.
Charakteristika des Cowboystiefels
Nicht immer sind die Westernstiefel klar von normalen Stiefeln zu unterscheiden. Deshalb erfahren Sie im Folgenden, woran Sie echte Cowboystiefel erkennen. Die Schuhe laufen vorne mehr oder weniger spitz zu und haben einen bis zu 5 cm hohen Absatz. Die Spitze macht es einfacher, mit dem Schuh in den Steigbügel zu treffen und der Absatz sorgt für einen besseren Halt. Er kann hinten etwas gebogen sein, was verhindern soll, dass der Absatz zu leicht abreißt. Durch den langen Schaft hat der Stiefel eine Höhe von ca. 30 cm. Es gibt aber auch durchaus längere oder kürzere Modelle. Verziert ist er mit Ziernähten oder Stickereien. Die Ledersohle ist bei echten Cowboystiefeln glatt und meist dünn, damit der Träger beim Reiten den Steigbügel besser spüren kann. Das Material ist bei klassischen Cowboystiefeln in der Regel ein robustes Rindsleder - die Farbe kann dabei variieren.
Wie sollte man Cowboystiefel tragen?
Cowboystiefel werden von Männern und Frauen getragen. Doch was ist die Durchschnittsgröße? Erfahre es hier. (Einfach klicken zum Vergrößern)Frauen tragen die Cowboystiefel normalerweise über der Hose. Das hat seinen guten Grund: Sofern darauf schicke Motive angebracht sind, möchten Sie diese ja schließlich auch nicht verstecken. Zu einer normalen Jeanshose passen hell- oder dunkelbraune Cowboystiefel mit leichten Farbakzenten perfekt. Es gibt natürlich auch gewagtere Modelle, die beispielsweise Fellapplikationen tragen. Solche Stiefel eignen sich jedoch nur bedingt für den Alltag, sondern eher für einen Abstecher in einen skurrilen Club oder als Partygag. Bei engen Jeans steht es ohnehin außer Frage, ob der Stiefel unter oder über der Jeans getragen werden soll. Bei weit geschnittenen Jeans, also beispielsweise bei Schlaghosen im 1970er-Jahre-Look, ist es jedoch ratsam, die Jeans über den Cowboystiefeln zu tragen. Je nach Schnitt der Jeanshose und der Optik der Cowboystiefel kann es auch schick aussehen, die Jeans bis knapp über den Stiefelschaft hochzukrempeln.
Aber auch Männer können mit Cowboystiefeln ein modisches Statement setzen. Hier ist nur Vorsicht geboten, denn der Look kann schnell überheblich und unangebracht wirken. Um die Cowboystiefel gut in das Outfit einfließen zu lassen, können Männer die Hose einfach darüber tragen. Dann dürfen die Stiefel auch gerne mal eine andere Farbe außer dem üblichen braun oder schwarz haben. Eines gilt jedoch auf jeden Fall - der Look sollte schlicht und lässig wirken. Spitze Modelle mit besonders hohen Absätzen fallen natürlich mehr auf - der Träger sollte hier kein Problem haben, wenn er die Blicke auf sich zieht.
Die richtige Pflege und Beschaffenheit der Cowboystiefel
Cowboystiefel können durch die richtige Pflege zu jahrelangen Begleitern werden. Sofern die Cowboystiefel aus echtem Leder (beispielsweise Büffel-, Rinds- oder mitunter auch Krokodilleder) bestehen, sollten Sie sie regelmäßig fetten und mit speziellen Lederpolituren behandeln. So bleibt einerseits der Glanz erhalten, andererseits aber auch die Flexibilität des Materials. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Absatz nicht einfach nur aufgeklebt, sondern fest mit dem übrigen Material verbunden ist. Bei den Nähten sollten keine freien Brückenstellen vorhanden sein, denn durch diese kann Feuchtigkeit in den Stiefel eindringen. Noch ein Stylingtipp: Zu einem Outfit mit Jeans und Cowboystiefeln machen Ledergürtel im Westernstil einen harmonischen Eindruck.
Egal, ob Sie Cowboystiefel ihr Eigen nennen oder über den Kauf der Westernstiefel nachdenken - Sie sollten die Geschichte und Hintergründe der legendären Westernstiefel kennen um sie auch richtig und angemessen tragen zu können. Cowboystiefel sind ein modisches Statement - wer sie tragen möchte, sollte sie überlegt kombinieren und kein Problem mit den Blicken der Mitmenschen haben. Echte Liebhaber lassen sich davon ohnehin nicht beeindrucken. Sie tragen die Schuhe mit Stolz und leben das Cowboyfeeling.
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