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Streifenhörnchen als Haustier

Kurzinfo:

Wissenschaftlicher Name Tamias
Größe 20-25 cm
Gewicht 80-130 g
Herkunft Asien bzw. Nordamerika
Farbe Graubraun, rotbraun mit dunkelgrauen Streifen
und weißen Zwischenstreifen.
Lebenserwartung Streifen-Backenhörnchen (Chipmunk) 3 Jahre
Burunduk 6-10 Jahre
Geschlechtsreife Ca. 11 Monate
Fressendes Streifenhörnchen Streifenhörnchen (Burdunduks) verdanken ihren Namen den typischen dunklen Längsstreifen auf dem Rücken.

Zwei Arten von Streifenhörnchen

Der Trend, Streifenhörnchen als Haustiere zu halten, hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Sie gehören der Familie der Hörnchen an und sind damit Nagetiere. In zwei Arten werden diese Tiere unterteilt, die sich nur durch leichte äußerliche Merkmale unterscheiden lassen. Aus Eurasien stammt das asiatische Streifenhörnchen (Tamias sibiricus), die ursprüngliche Heimat des Chipmunk (Streifen-Backenhörnchen; Tamias striatus) ist Nordamerika. In Deutschland trifft man im Handel häufig auf die asiatische Variante, auch Burunduk genannt. Verbreitet sind zudem Baumstreifenhörnchen (Tamiops), die den anderen Arten sehr ähneln.

Aussehen des Streifenhörnchens

Ihren Namen verdanken die Streifenhörnchen den typischen dunklen Längsstreifen, die sich auf ihren Rücken abzeichnen - dazwischen ist das Fell heller. Bei asiatischen Streifenhörnchen ist es am Rücken grau, auf der Bauchseite dagegen hell. Inzwischen gibt es aber auch spezielle Züchtungen, aus denen auch zimtfarbene oder weiße Streifenhörnchen hervorgegangen sind.

Chipmunks bzw. Streifen-Backenhörnchen haben nur an der Seite je einen hellen Fellstreifen zwischen den dunklen Streifen. Zudem geht der dunkle Streifen im Gesicht nicht bis zum Auge - anders als bei den asiatischen Streifenhörnchen.

Streifen-Backenhörnchen / Chipmunk Streifen-Backenhörnchen oder Chipmunks haben unter dem Auge keinen dunklen Strich.

Der Schwanz zeichnet sich durch seine Länge (8-11 cm) aus und ist ausgesprochen buschig. Der lateinische Name der Nager, die aufgrund ihrer markanten Backentaschen auch Backenhörnchen genannt werden, lautet Tamias. Streifenhörnchen werden - inklusive ihrem Schwanz - zwischen 20 und 25 Zentimeter lang. Dabei können sie ein Gewicht von 80 bis 130 Gramm erreichen. Die Lebenserwartung der Tiere beträgt etwa acht Jahre.

Lebensraum & Verhalten

Von Asien aus haben sich die Streifenhörnchen über die Mongolei nach Skandinavien verbreitet. Vereinzelt leben auch wilde Hörnchen in Deutschland - dabei handelt es sich aber in der Regel um ausgesetzte oder entlaufene Tiere. Die Mehrheit der in Deutschland lebenden Streifenhörnchen befindet sich allerdings in Haltung.

Allgemein fühlen sich die Streifenhörnchen in Nadelwäldern sehr wohl. Dort leben sie in Tunneln unter der Erde. In diesen Gängen schlafen sie nicht nur, sondern verstecken sich auch vor Fressfeinden und sammeln Futter. Baumstreifenhörnchen hingegen bewohnen bevorzugt Baumhöhlen. Streifenhörnchen sind übrigens Einzelgänger - in Gruppen sind sie deshalb in der Regel nicht anzutreffen. Da sie tagaktiv sind, können sie bei Haltung auch tagsüber beobachtet werden. Im Winter halten Streifenhörnchen eine Winterruhe - ist das Wetter mild, unterbrechen sie diese jedoch.

Haltung der Nagetiere

Streifenhörnchen in Gehege Streifenhörnchen brauchen ein möglichst großes Gehege, damit sie sich austoben können.

Einzelhaltung

Da Streifenhörnchen in der Natur ihr eigenes Revier haben, ist die Haltung mehrerer dieser Nager in einem Käfig nahezu unmöglich. Lediglich zur Paarung vertragen sich die Hörnchen mit Artgenossen und können gemeinsam gehalten werden. Auch Geschwisterpaare vertragen sich nur zeitweise und können dauerhaft nicht gemeinsam gehalten werden.

Käfigmaße

Die Käfigmindestmaße, die für die Haltung eines Streifenhörnchens eingehalten werden müssen, betragen zwei Meter Länge, einen Meter Breite sowie eineinhalb Meter Höhe. Über Käfig und Freigehege Kleinanzeigen für Kleinsäuger finden Sie passende Objekte, schauen Sie auch unter den Volieren. Je größer der Käfig für das Backenhörnchen ausfällt, desto wohler fühlt sich das Tier. Die kleinen Nager haben nämlich viel Energie und wollen sich austoben. Steht einem Streifenhörnchen zu wenig Platz zur Verfügung, kann es Verhaltensstörungen entwickeln. Vor allem in die Höhe sollten die Streifenhörnchen außerdem ausreichend Platz haben, da sie gerne klettern. Der Käfig sollte nicht neben einer Heizung oder in Zugluft stehen. Dafür kann er aber durchaus im Wohnzimmer platziert werden, da den Nagetieren täglicher Trubel wenig ausmacht.

Ausstattung und Anforderungen an den Käfig

Die Rückwand sowie die Seitenwände sollten mit Kork abgedichtet werden. Zum einen klettern Hörnchen sehr gerne, des Weiteren vertragen sie keine Zugluft. Die offenen Käfigseiten können mit Maschendraht (max. 15 mm Maschengröße) gesichert werden.

Streifenhörnchen in Tunnel Streifenhörnchen sollten die Möglichkeit haben zu klettern, zu graben und sich zu verstecken.

Der einfacheren Reinigung wegen sollte der Käfigboden, ähnlich einer Schublade, ausziehbar sein. Alternativ kann das Hörnchen auch an eine Nagertoilette gewöhnt werden. Eine mindestens fünf Zentimeter dicke Schicht aus Rindenmulch oder Kleintierstreu, die einmal pro Woche ausgetauscht werden sollte, ermöglicht es dem Streifenhörnchen unter anderem zu graben. Auch eine Schale mit tiergeeignetem Torf sollte im Käfig nicht fehlen, die diesen das Tier besonders gerne umgräbt. Außerdem baden (Fellpflege) die Streifenhörnchen gerne in Torf oder Kokosfasersubstrat - alternativ geht auch Chinchillasand.

Als Nistmaterial im Käfig eignet sich in kleine Teile zerrissenes Küchenpapier. Äste von Haselnusssträuchern, Linden oder Buchen dienen der Zahnabnutzung und sollen dem Hörnchen das Klettern ermöglichen. Zudem kann der Käfig mit Brettern, Hängematten, Rohren, Brücken oder Seilen ausgestattet werden, damit sich das Streifenhörnchen austoben kann. Sehr wichtig für das Nagetier ist mindestens ein geeignetes Schlafhäuschen sowie Höhlen. Achte darauf, dass die Käfigeinrichtung aus Naturmaterial ist.

Beschäftigungsmöglichkeiten

Streifenhörnchen können mit einfachen Mitteln beschäftigt werden. Das geht einerseits durch diverse Möglichkeiten zum Baden und Graben. Andererseits kann das Futter versteckt werden, indem es beispielsweise in Eierkartons oder Klopapierrollen gesteckt wird.

Haltung im Freien?

Käfig oder Voliere können natürlich auch im Garten platziert werden. Viele Halter sind sogar der Meinung, dass die Tiere dort wesentlich gesünder leben. Wichtig ist jedoch, dass die Tiere auf keinen Fall aus dem Käfig entkommen können. Hier kann auch eine doppelte Eingangstür nützlich sein. Beachte, dass die Nager gerne graben - sie sollten also nicht unter dem Zaun herauskommen. Um sich vor Sonne und Kälte zu schützen, sollten ausreichend Versteckmöglichkeiten und schattige Plätze vorhanden sein. Achte außerdem darauf, dass die Streifenhörnchen zur Winterzeit einen warmen Rückzugsort für den Winterschlaf haben. Stelle hierfür ausreichend Nistmaterial bereit.

Freilauf & Zähmen

Zahmes Streifenhörnchen frisst aus Hand Mit viel Geduld können Streifenhörnchen zahm werden.

Wenn den Nagetieren nicht gerade ein großer Käfig zur Verfügung steht, brauchen sie täglich Freilauf in der Wohnung. Hier können jedoch einige Gefahren lauern. So quetschen sich die Nagetiere gerne in jeden kleinen Spalt - diese solltest Du abdichten. Am besten lässt Du Dein Streifenhörnchen außerdem nicht in Badezimmer oder Küche, da es dort zu viele Gefahrenquellen gibt.

Wichtig ist, dass das Streifenhörnchen seinen Käfig als seinen Rückzugsort akzeptiert hat - das geht nur, wenn es dort schon entsprechend lange wohnt. Nach der Anschaffung solltest Du Dein Streifenhörnchen deshalb erst nach ca. 2 Monaten herauslassen. Zudem ist es von Vorteil, wenn Dein Streifenhörnchen bereits etwas zahm ist. Gewöhne das Tier immer wieder mit seinem Lieblingsfutter an Deine Hand. Hier musst Du allerdings viel Geduld mitbringen, da es durchaus Monate dauern kann.

Wenn Dein Streifenhörnchen seinen Käfig nicht verlassen möchte, solltest Du es nicht zwingen oder herausnehmen - locke es geduldig mit Futter heraus.

Winterruhe bzw. Winterschlaf

In freier Natur halten Streifenhörnchen zwischen März und Oktober eine Winterruhe. In dieser Zeit verkriechen sie sich in ihre Nest, schlafen sehr viel und fahren ihren Stoffwechsel herunter. Man sieht sie dann lediglich, wenn sie fressen, trinken oder Kot absetzen. Diese Ruhezeit solltest Du Deinem Streifenhörnchen überlassen und es in seinem Nest nicht stören. Wird der Nager beim Winterschlaf geweckt, kann das gesundheitliche Folgen haben und sogar zum Tod führen.

Kurz vor der Winterruhe werden einige Hörnchen im Herbst aggressiv. Sie versuchen möglichst viele Vorräte zu sammeln und verteidigen ihr Revier vor Futterdieben (auch dem bekannten Menschen). Mit dicken Handschuhen kannst Du Verletzungen vermeiden. Außerdem sollte in dieser Zeit auf den Freilauf verzichtet werden.

Streifenhörnchen begeben sich übrigens unabhängig von der Raumtemperatur in den Winterschlaf. Es betrifft also auch Hörnchen die ausschließlich in der Wohnung bei warmen Temperaturen gehalten werden. Hier kann es lediglich sein, dass der Winterschlaf verkürzt ist - nur vereinzelt lassen ihn die Tiere aus. Außerdem solltest Du damit rechnen, dass Dein Streifenhörnchen nach dem Winterschlaf wieder gezähmt werden muss. Manche Tiere entfremden sich durch die Winterruhe.

Ernährung & Gesundheit der Streifenhörnchen

Streifenhörnchen frisst Erdnuss Dank ihres Stoffwechsels und ihrer hohen Aktivität, werden Streifenhörnchen nicht übergewichtig.

Streifenhörnchen sind sowohl Fleisch- als auch Pflanzenfresser. Das im Fachhandel erhältliche Streifenhörnchenfutter ist für die Tiere gut geeignet. Aber auch über Obst, wie beispielsweise Äpfel-, Birnen- oder Bananenstücke wird sich das Backenhörnchen freuen; wie auch über Paprika, Löwenzahn, Karotten und Gurken. Ebenso eignen sich als Futterzugabe Haselnüsse, Walnüsse und Erdnüsse.

Da Streifenhörnchen in der Natur auch Insekten nicht verschmähen, sollten an drei Tagen in der Woche Heimchen, Mehlwürmer oder Zophobas auf dem Speiseplan stehen. Auch rohes Rind- und Geflügelfleisch werden von den Nagern gerne angenommen, ebenso sollte ein Mineralienleckstein im Käfig nicht fehlen.

Wird der Nährstoffbedarf des Streifenhörnchens nicht abgedeckt, bemerkst Du dies z.B. an Haarausfall. Außerdem solltest Du nicht zu viel zuckerreiche Nahrung an Dein Nagetier verfüttern, da es sonst an Diabetes leiden kann.

Zucht und Verpaarung

Dem Aufziehen des Nachwuchses muss zuerst die Verpaarung der einzelgängerischen Nager vorausgehen. Dies ist außerordentlich schwer zu bewerkstelligen. Erste Zuchtversuche sollten unter Anleitung eines erfahrenen Fachmanns durchgeführt werden, denn so können Beißereien, die zu Verletzungen oder gar zu Todesfällen führen können, vermieden werden. Züchter und Zuchtverbände lassen sich über Streifenhörnchen Kleinanzeigen ermitteln. Unten finden Sie eine erste Auswahl von Inseraten für die putzigen Nagetiere.

Haltungseinschränkung in der EU

Streifenhörnchen auf Stein Streifenhörnchen können zu einer Plage werden, da sie sich rasch vermehren.

Da sich Streifenhörnchen bei uns sehr wohl fühlen und sich sehr schnell verbreiten, ist Haltung, Zucht, sowie Kauf und Verkauf der Art Tamias sibiricus (Asiatisches Streifenhörnchen) gemäß einer EU-Verordnung verboten. So soll verhindert werden, dass sich die Tiere invasiv bei uns verbreiten und in unser Ökosystem eingreifen. Wer die Hörnchen bei uns in freier Natur antrifft, darf sie nicht füttern und muss die Sichtung der Naturschutzbehörde melden. Burunduks stehen auf der Liste der unerwünschten Spezies der EU.

Eine Ausnahme bilden Streifenhörnchen, die bereits ausbruchsicher gehalten werden und sich nicht unkontrolliert fortpflanzen können. Streifenhörnchen anderer Arten oder Baumhörnchen können weiterhin gehalten werden.

Streifenhörnchen und Kinder?

Streifenhörnchen sind an sich nicht unbedingt für die Haltung durch Kinder geeignet. Die Nagetiere wuseln gerne herum und haben viel Temperament. Außerdem braucht es einige Zeit, bis sie zahm werden und sich anfassen lassen. Zudem ist ihr Schwanz sehr empfindlich und kann bei zu starker Gewalt sogar abfallen. All dies können Kinder oft noch nicht richtig einschätzen und sie bringen nicht genügend Geduld mit. Deshalb sollten Streifenhörnchen nicht von Kindern betreut werden, die jünger als 12 Jahre sind - außerdem ist die Aufsicht von Erwachsenen zu empfehlen.

 

Wenn Du über die Haltung eines Streifenhörnchens oder eines anderen Haustiers nachdenkst, solltest Du immer auch an folgende Aspekte denken: Was passiert mit dem Tier, wenn Du im Urlaub bist? Hast Du genügend Zeit für die Pflege und Betreuung des Nagers? Kannst Du Dir die Anschaffung sowie die Pflege leisten? Ein Tier sollte nie leichtfertig und unüberlegt angeschafft werden. Beachte außerdem: Entkommt das Streifenhörnchen in die freie Wildbahn, kann es unserem Ökosystem großen Schaden zufügen.

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