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Ratgeberübersicht Meerschweinchen

Meerschweinchen: Krankheiten und Vorsorge

Gesundes Meerschweinchen Fell, Augen und Verhalten können viel über die Gesundheit von Meerschweinchen aussagen.

Grundsätzlich sind Meerschweinchen robuste Gesellen. Das gesunde Tier hat ein glänzendes, gepflegtes Fell, klare Augen, ist munter und neugierig. Wenn der Tierbesitzer allerdings Krankheitsanzeichen feststellt, sollte er nicht allzu lange zögern und sich auf schnellstem Wege zum Tierarzt begeben. Krankheitserreger können sich rasch im Körper des Meerschweinchens ausbreiten, selbst eine kleine Infektion kann schnell lebensgefährlich werden.

Mögliche Krankheitssymptome

  • Das Meerschweinchen ist appetitlos, trinkt weniger.
  • Auffälliger Gewichtsverlust.
  • Das Tier ist apathisch.
  • Die Analregion ist verklebt.
  • Struppiges Fell, Juckreiz und Schuppenbildung.

Typische Meerschweinchen-Krankheiten

Atemwegserkrankungen

Atemwegserkrankungen sind bei Meerschweinchen recht häufig. Die Luft im Käfig sollte stets frisch sein und die Luftfeuchtigkeit etwa 50 % betragen. Stellen Sie den Käfig nicht direkt neben die Heizung und schützen Sie ihn vor Zugluft. Trocknen Sie das Tier nach dem Baden sofort ab. Bei einer Erkrankung ist Rotlicht sinnvoll. Inhalation ist auch möglich. Stellen Sie dazu eine Schüssel mit heißem Kamillentee neben den Käfig und decken Sie beides zusammen ab. Vitaminreiches Futter stärkt das Immunsystem. Konsultieren Sie bei vermehrtem Husten, Niesen oder Keuchen sofort den Tierarzt.

Augenerkrankungen

Die verhältnismäßig großen Augen des Meerschweinchens entzünden sich durch Staub und Dreck, Fremdkörper, Zugluft oder Parasiten relativ schnell. Verklebte Augen sind mit abgekochtem Wasser und einem nicht fusselnden Wattestäbchen vorsichtig zu reinigen. Immer wieder auftretende Entzündungen können Hinweis auf eine Allergie sein. Legen Sie den Käfig in der Folge nur mit Zeitungspapier aus und wechseln Sie das Einstreu, wenn sich der Verdacht bestätigt. Bei allen anderen Augenerkrankungen ist der Tierarzt zu konsultieren.

Diabetes

Meerschweinchen mit Futter Abwechslungsreiche Ernährung und viel Bewegung vermeiden Übergewicht bei Meerschweinchen.

Die Erkrankung wird mittels eines Teststreifens festgestellt. Symptome sind übermäßiger Durst, ungebremster Appetit und entsprechend Fettsucht. Die sichere Diagnose erfolgt per Blutuntersuchung beim Tierarzt. Durch die tägliche Gabe von Insulin tritt eine schnelle Besserung ein.

Übergewicht

Bei abwechslungsreicher Ernährung und viel Bewegung wird selten Übergewicht auftreten. Wiegen Sie die Tiere regelmäßig und notieren Sie das Gewicht. Bei steter Zunahme sollten Sie den Futterplan ändern. Frischfutter reduziert man auf etwa 50g pro Tag, Körnerfutter auf etwa 20g pro Woche. Brot wird ganz gestrichen, stattdessen gibt es Zweige zum Nagen. Heu kann unbegrenzt gegeben werden. Ebenso Wasser, am besten mit Vitamintropfen angereichert. Extremes Übergewicht ist lebensbedrohlich, Sie sollten also lieber den Tierarzt aufsuchen.

Hautkrankheiten

Auch Hautkrankheiten treten recht häufig auf. Ursache sind in den meisten Fällen schlechte Haltungsbedingungen und falsche oder mangelnde Ernährung.

  • Lippengrind:
    Tiere mit geschwächter Abwehr zeigen oft Lippengrind. Das ist eine schorfige Wunde auf der Oberlippe. Er bildet sich bei Nichtbehandlung weiter. Vitamine und zusätzliche Fütterung von Sonnenblumenkerne helfen neben strenger Hygiene und Salben vom Tierarzt.
  • Hautparasiten:
    Bei schlechter Haltung oder Ernährung können Hautparasiten auftreten. Auch eine Ansteckung durch neue Tiere ist möglich. Untersuchen Sie das Fell der Tiere möglichst regelmäßig. Bei Verdacht suchen Sie sofort den Tierarzt auf. Die häufigsten Parasiten sind Haarlinge (kleine, weiße, sich wie Würmer bewegende Tiere im Kopfbereich) und verschiedene Milbenarten (unter der Haut). Je schneller behandelt wird, desto wahrscheinlicher ist eine Heilung.
  • Pilze:
    Sie können durch eingeschleppte Sporen an das Tier gebracht werden. Auch schlechte Bedingungen der Haltung können Pilzbefall verursachen. Er zeigt sich durch ausgefallene Haare und Juckreiz, teilweise große, runde, kahle Stellen. Die Behandlung erfolgt ausschließlich durch den Tierarzt. Pilzerkrankungen sind auf den Menschen übertragbar. Fassen Sie die Tiere nur mit Handschuhen an und halten Sie Kinder fern.

Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Überhitzung und Schock kommen gelegentlich im Sommer vor. Meerschweinchen können nicht schwitzen und haben ein recht dichtes Fell. Sorgen Sie für genügend Trinkwasser und frische Luft. Herzerkrankungen sind selten, müssen bei Verdacht aber sofort behandelt werden. Symptome sind Bewegungsunlust, Verweigerung der Nahrungsaufnahme, Gewichtsverlust und kalte Füße.

Magen-Darm-Erkrankungen

Meerschweinchen frisst Wassermelone Eine ausreichende Wasseraufnahme ist wichtig für Meerschweinchen, da ihr Darm zu 20% aus Wasser besteht.

Der Darm des Meerschweinchens besteht im Vergleich zu anderen Tieren aus viel Wasser (20 %; beim Hund z.B. nur 3 %). Wird zu wenig Wasser aufgenommen, erkrankt die ohnehin anfällige Darmflora schnell. Hindern Sie die Tiere außerdem nicht daran, den eigenen Kot zu fressen. Dabei handelt es sich um den sogenannten "Blinddarmkot", der aus Vitaminen, Bakterien und Eiweiß besteht. Häufigste Krankheiten sind Blähsucht, Durchfall und Verstopfungen. Suchen Sie bei Magen-Darm-Erkrankungen sofort den Tierarzt auf.

Meerschweinchenlähme

Das Tier ist abgeschlagen, zittert und hat Atemnot. Die Hinterhand ist gelähmt. Die Erkrankung hat verschiedene Ursachen. Suchen Sie sofort den Tierarzt auf.

Vorbeugende Maßnahmen

Der Käfig des Meerschweinchens kann gar nicht groß genug sein; die Mindestgröße sollte 80 x 120 cm (bei 1-3 Tieren) betragen. Umseitig geschlossene Käfige aus Plastik sind wegen des Hitzestaus ungeeignet. Suchen Sie einen Platz aus, der nicht im Durchzug steht, aber genügend frische Luft bietet und schön hell ist. Um für Bewegung und Abwechslung im Käfig zu sorgen, empfehlen sich mehrere Ebenen, auf die die Tiere springen können. Außerdem benötigen Sie Beiwerk wie Äste, Höhlen, Tunnel, Häuschen und ähnliches.

Als Einstreu eignen sich Sägespäne, Stroh und Pellets. Benutzen Sie als Unterlage Tageszeitungen oder Küchentücher. Reinigen Sie den Käfig regelmäßig, spätestens wenn das Einstreu zu riechen anfängt. Um psychische Krankheiten zu vermeiden, muss Einzelhaltung vermieden werden. In der Regel lassen sich Weibchen am besten zusammen halten. Zwischen Böckchen kommt es des Öfteren zu Auseinandersetzungen, insbesondere, wenn Weibchen mit im Gehege leben. Lassen Sie Böckchen kastrieren, wenn Sie nicht züchten wollen. Achtung - diese sind nach der Kastration noch etwa sechs Wochen zeugungsfähig.

Füttern Sie das Meerschweinchen mehrmals täglich mit kleinen Portionen. So verdirbt das Futter nicht, das Tier überfrisst sich nicht und Sie stehen häufiger mit ihm in Kontakt. Weiterführende Informationen erhalten Sie im Ratgeber "Knabberspaß für Meerschweinchen: Gesunde Snacks für zwischendurch".

 

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