Motorrad-Ratgeber
Wie viel kostet ein Motorradführerschein?
Die Kosten eines Motorradführerscheins auf einen Blick. (Einfach klicken zum Vergrößern.)Viele träumen vom Motorradführerschein. Ein eigenes Motorrad zu besitzen bedeutet Freiheit und Unabhängigkeit. Allerdings mangelt es oft an Kleinigkeiten, warum der Schritt zum Motorradführerschein nicht gemacht wird. Die Suche nach einer passenden Fahrschule kann einiges an Zeit in Anspruch nehmen. Doch eine ausgiebige Suche zahlt sich am Ende aus. Es wäre von Vorteil, wenn der Fahrlehrer in der Fahrstunde nicht im Wagen sitzt, sondern den Fahrschüler mit einem Motorrad begleitet. So kann sich der Fahrschüler einiges bei seinem Fahrlehrer abschauen und ist nicht nur sich selbst überlassen. Zudem sollte der Lehrer über einen großen Erfahrungsschatz verfügen. Dieser sollte den Motorradneuling nicht überfordern, aber trotzdem ein Stück weit fordern.
Voraussetzungen
Die meisten Menschen, die den Motorradführerschein erwerben möchten, sind Jugendliche, welche schon mit 16 Jahren den sogenannten „Mopedschein“ erworben haben - also den Führerschein der Klasse M für Kleinkrafträder bis 50 ccm und 45 km/h Maximalgeschwindigkeit. Um Motorrad fahren zu dürfen, hat der Gesetzgeber ein Mindestalter von 18 Jahren festgelegt. Beim Motorradführerschein existiert ein Stufenführerscheinprinzip, wobei man als Fahranfänger mit der „Klasse A beschränkt“ beginnt. Das heißt, es dürfen Motorräder bis 25 kW gefahren werden. Nach zwei Jahren unfallfreier Fahrt, dürfen sodann hubraumunabhängig Motorräder bewegt werden. Haben Prüflinge bereits das 25. Lebensjahr erreicht, dürfen sie ohne Umwege die „Klasse A unbeschränkt“ erwerben. Das setzt allerdings voraus, dass die praktischen Fahrstunden in der Ausbildung auf einem Motorrad mit mindestens 44 kW gemacht werden. Wir haben die Altersbegrenzungen für Sie in einer Tabelle zusammengefasst.
Unterricht in der Fahrschule
Wie viele Stunden Sie im Rahmen des praktischen und theoretischen Unterrichts absolvieren müssen, hängt davon ab, ob Sie bereits einen Führerschein für eine andere Klasse besitzen oder nicht. Im theoretischen Teil müssen 12 x 90 Minuten Grundstoff gelernt werden. Sie befinden sich nicht im Besitz eines Scheins einer anderen Klasse? Dann müssen Sie zusätzlich 4 x 90 Minuten Motorradtheorie absolvieren. Bei vorhandenem Führerschein einer anderen Klasse halbiert sich die Anzahl der Grundstoffkursstunden.
Im praktischen Teil der Ausbildung müssen mindestens etwa 6 Fahrstunden und 12 Sonderfahrten (Autobahn-, Überland- und Nachtfahrt) absolviert werden. Hat man schon einen Führerschein der Klasse A1, halbiert sich die Anzahl der Sonderfahrtenstunden. Je nach den eigenen Fähigkeiten kann es natürlich auch möglich sein, dass man deutlich mehr als 6 Fahrstunden benötigt und entsprechend auch zahlen muss. Das Lehrmaterial für den theoretischen Unterricht muss selbst erworben werden, außerdem fallen auch noch Gebühren für die theoretische und praktische Prüfung an.
Kosten
Die Kosten variieren von Fahrschule zu Fahrschule deutlich. Es gibt insgesamt auch sehr starke Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern. Auch in den Städten innerhalb eines Bundeslandes gibt es teilweise gravierende Unterschiede. Nachdem es sich aber in den wenigsten Fällen anbietet, den Führerschein in einem anderen Bundesland oder einer anderen Stadt zu machen, sollte man mehrere Fahrschulen miteinander zu vergleichen, um das günstigste Angebot im eigenen Umkreis auswählen zu können. Es ist empfehlenswert, sich von wenigstens drei Fahrschulen ein Angebot einzuholen und die Preise genau zu vergleichen. Auch lohnt es sich häufig, auf sogenannte "Sonderangebote" zu warten oder aktiv nachzufragen. Beispielsweise gibt es häufiger den Fall, dass Fahrschulen Rabatte bieten, wenn sich mehrere Schüler gleichzeitig bei ihnen anmelden. Teilweise bekommt man auch eine Art "Provision" wenn man neue Schüler anwirbt, und diese auf Empfehlung zur Fahrschule kommen.
Die Kosten für den Motorradführerschein Klasse AM bis A setzen sich aus folgenden Elementen zusammen: Im günstigsten Fall – bei Vorbesitz des Führerscheins der Klasse A1, der Wahl einer preisgünstigen Fahrschule und einer schnellen Auffassungsgabe und Geschicklichkeit – kostet der Motorradführerschein also knapp 1000 Euro. Hat man noch keinen Führerschein einer anderen Klasse, wählt eine etwas teurere Fahrschule, benötigt mehr Fahrstunden und muss vielleicht auch noch eine Prüfung wiederholen, können Kosten von über 2000 Euro auf einen zukommen. Es ist demnach auch sehr vom Einzelfall abhängig, was man am Ende zahlen muss. Wem diese Kosten zu hoch erscheinen, der kann auch eine Motorradführerscheinfinanzierung in Anspruch nehmen. Auch hierbei ist es aber empfehlenswert, mehrere Angebote einzuholen und hinsichtlich der Zahlraten und des Zinssatzes zu vergleichen. Vorsicht vor unrealistischen Angeboten.
Finanzierung des Motorradführerscheins
Es gibt viele verschiedene Führerscheintypen. (Einfach klicken zum Vergrößern.)Die Kosten für einen Motorradführerschein sind hoch und deswegen für viele Menschen nicht so einfach zu bezahlen. Hier macht es dann eventuell Sinn, diesen mit einem Kleinkredit zu finanzieren. Der Vorteil des Kleinkredits ist, dass er in mäßigen monatlichen Raten über eine relativ geringe Laufzeit abbezahlt werden kann. Dadurch dass die Ausbildung zum Führerschein schon mehrere Monate andauert, hat man den Kredit normalerweise schon großteils getilgt, wenn der Führerschein bestanden ist. Der Motorradführerschein kann entweder über die Fahrschule oder über ein Kreditinstitut finanziert werden.
Finanzierung über die Fahrschule
Nicht alle Fahrschulen bieten dies an, bei manchen ist es aber möglich den Führerschein in Raten zu begleichen. Die meisten arbeiten diesbezüglich mit einer Partnerbank zusammen. Es ist empfehlenswert, den Fahrlehrer in diesen Zusammenhang nach Rat zu fragen. In den meisten Fällen ist eine Finanzierung über die Fahrschule jedoch unnötig, da es bei vielen Gang und Gebe ist, dass die Fahrstunden jedes Mal jeweils direkt abgerechnet werden. So müssen die Kosten auch nur Stück für Stück beglichen werden statt im Ganzen. Dies ist von Vorteil, da auf diese Weise normalerweise keine Zinsen angerechnet werden. Man sollte dabei immer beachten, dass man eine Rechnung für jede Zahlung ausgehändigt bekommt. Wer trotzdem lieber finanzieren möchte, sollte vorher die Kredite verschiedener Fahrschulen vergleichen, um so das beste Angebot zu finden und Geld sparen zu können.
Finanzierung über die Bank
Natürlich kann man sich auch direkt an eine Bank wenden, wenn man den Motorradführerschein finanzieren will. So gut wie jede Bank bietet Kleinkredite dieser Höhe an. Dennoch sollte man sich gut überlegen, ob es wirklich Sinn macht, einen Kredit für 1.000 bis 2.000 Euro aufzunehmen. Eine andere Möglichkeit wäre es, die Eltern um eine Teilzahlung für den Führerschein zu bitten. Wer sich mit dem Beginn der Fahrausbildung etwas geduldet, kann stattdessen arbeiten und Geld ansparen. Der restliche Betrag kann möglicherweise ebenfalls über ein Dispokredit finanziert werden, wobei allerdings hohe Zinsen aufkommen können. Am besten informiert man sich umfangreich, bevor man eine Entscheidung fällt. Letztendlich muss man für sich selbst wissen, welcher der beste Weg zur Finanzierung ist.
Anmeldegebühr der Fahrschule | Die Fahrschule verlangt meist eine Anmeldegebühr. In dieser sind jedoch die Theoriestunden enthalten. |
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Übungsfahrten | Übungsfahrten sind die ganz normalen Fahrten auf der Straße. Der Fahrlehrer fährt auf einem getrennten Motorrad hinter Ihnen. Die Anzahl der Übungsfahrten hängt vollkommen vom Alter und von der Sicherheit auf dem Motorrad ab. Desto früher man den Führerschein macht, desto weniger wären dann die Anzahl der Übungsfahrten für den Motorradführerschein. |
Sonderfahrtenfahrten | Sonderfahrten beinhalten Fahrten, die unter besonderen Bedingungen stattfinden. Diese sind in der Regel Nachtfahrten, Autobahnfahrten und Überlandfahrten. Beim Motorradführerschein sind es ca. 12 Sonderfahrten die absolviert werden müssen. |
Lernmaterial | Das Lernmaterial dient dazu, sich auf die Theorieprüfung vorzubereiten. Das Material kann auf CDs, USB Sticks oder als Apps und Onlineplattformen verfügbar sein. |
Sehtest | Als zentrale Voraussetzung für den Motorradführerschein muss ein Sehtest absolviert werden. Der Sehtest muss mit der Ausstellung innerhalb eines Jahres eingereicht werden. Die zeitlichen Fristen können je nach Führerscheinstelle variieren. Ein Sehtest kann man auch bei jedem praktischen Arzt absolvieren. |
Erste-Hilfe Kurs | Das Absolvieren eines Erste-Hilfe-Kurses ist unabdingbar. Präziser formuliert bedeutet dies, dass der der Kurs "Lebensrettende Sofortmaßnahmen am Unfallort" ausreicht. Der Kurs wird von vielen verschiedenen Stellen angeboten. |
Gebühr für die Vorstellung zur theoretischen Prüfung | Diese Gebühr beinhaltet die Kosten für die Anmeldung zur theoretischen Prüfung und für den Verwaltungsaufwand. |
Gebühr für die Vorstellung zur praktischen Prüfung | Diese Gebühr beinhaltet die Kosten für die Anmeldung zur theoretischen Prüfung und für den Verwaltungsaufwand. |
TÜV-Gebühr theoretische Prüfung | Die TÜV-Gebühr für die theoretische Prüfung wird von der Fahrschule abgerechnet und bezahlt den Prüfungsleiter. |
TÜV-Gebühr praktische Prüfung | Ebenso für die praktische Prüfung gibt es eine TÜV-Gebühr, die auch über die Fahrschule abgerechnet wird. |
Das eigene Bike
Vor dem Kauf des ersten Motorrads sollte man sich ausführlich informieren, da es vieles zu beachten gibt.Nach der bestandenen Prüfung des Motorradführerscheins, möchte der frischgebackene Biker sein eigenes Motorrad besitzen. Naked Bikes und Allrounder mit 600 ccm Hubraum sind die perfekten Einstiegsmotorräder für Fahranfänger. Das neue Zweirad sollte auf jeden Fall über ABS-Bremsen verfügen. Mittelklasse Motorräder sind zudem sehr anfängerfreundlich in der Handhabung und Sitzposition. Diese Zweiräder leisten in der Regel zwischen 60 und 100 PS, was für Motorradneulinge völlig ausreicht. Auch ausgiebige Motorradtouren können mit diesen Zweirädern unternommen werden. Auf solchen Motorrädern kann Erfahrung gesammelt und Routine erworben werden. Nachdem Sie genügend Sicherheit und Routine gesammelt haben, steht einem größeren Motorrad nichts mehr im Wege. Das wichtigste Kriterium beim Kauf eines Motorrades ist, dass Sie sich sicher fühlen.
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