Motorradratgeber
Motorrad-Ratgeber: Tipps für den erfolgreichen Motorradverkauf
Bei dem Verkauf Deines Motorrades solltest Du auf einige Dinge achten. (Einfach klicken zum Vergrößern)Jeder Zweirad-Traum endet früher oder später: Vielleicht soll eine andere Maschine gekauft werden; möglicherweise haben Sie auch festgestellt, dass das Motorradfahren vielleicht doch nicht das richtige Hobby für Sie ist. In einer solchen Situation geht es dann vor allem darum, das eigene Motorrad zu verkaufen - und das möglichst lukrativ. Was sollten Sie hierbei beachten? Wie erstelle ich eine professionelle Anzeige? Dank der folgenden Checkliste wird Ihr nächster Motorradverkauf von Erfolg gekrönt sein – markt.de verrät Ihnen hilfreiche Tipps.
Hoher Erlös: Privatverkauf lukrativer
Zunächst stellt sich die Frage, ob der Verkauf privat stattfinden sollte oder Sie Ihr Zweirad besser dem Händler überlassen. Sofern Sie keine neue Maschine kaufen möchten, kommt der Ankauf durch einen Fahrzeughändler kaum in Betracht. Abgesehen davon, dass die meisten gewerblichen Käufer ohnehin nur an jungen Maschinen interessiert sind, dürfte das Ankaufangebot deutlich unter dem aktuellen Marktwert liegen. Haben Sie sich für den Privatverkauf entschieden, sollte nach Möglichkeit der richtige Zeitpunkt abgewartet werden. Auch der Motorradmarkt ist an Angebot und Nachfrage gekoppelt - Letztere ist im Frühjahr besonders hoch. Wenn Sie die Entscheidung des Motorradverkaufs im Winter fällen, sollten Sie besser bis März oder April warten. Der zu erzielende Verkaufserlös fällt zwischen 10 und 20 Prozent höher aus.
Aussagekräftige Anzeige erhöht Verkaufschance
Gängige Online-Portale sind auch für Motorrad-Verkäufer die erste Anlaufstelle. Hier ist das Angebot und damit die mögliche Konkurrenz zwar groß, dasselbe gilt allerdings auch für die Käuferschaft. Die Anzeigenteile von regionalen Tageszeitungen spielen im Fahrzeughandel kaum noch eine nennenswerte Rolle, das Geschäft hat sich weitgehend ins Internet verlagert. Der Vorteil der Annonce im Internet liegt auch darin, dass das Inserieren üblicherweise kostenlos ist.
Aus dem großen Angebot resultieren für die Anzeige ein wenig höhere Anforderungen: In jedem Fall sollten Sie aussagekräftige Bilder von der Maschine einstellen. Ein Handy-Schnappschuss des Motorrades, welches möglicherweise unter schlechten Lichtverhältnissen in der eigenen Garage gemacht wurde, erweist sich kaum als verkaufsfördernd. Idealerweise lichten Sie das Motorrad genau da ab, wo es sich am wohlsten fühlt - auf der Straße.
Durch geschickte Positionierung können Sie die Eigenschaften der Maschine sogar noch betonen. Eine Reise-Enduro wirkt beispielsweise noch etwas bulliger, wenn sie perspektivisch von unten fotografiert wird. Auch Detailbilder sollten nicht fehlen, weil diese einen besseren Überblick über den Zustand verschaffen. Wenig gepflegte Maschinen weisen beispielsweise an den Schrauben Rost auf, je nach Alter können auch blinde Instrumente oder verschlissene Gummiteile auftreten. Makroaufnahmen können dafür sorgen, dass der potentielle Käufer einen sehr lebendigen Eindruck vom Pflegezustand erhält.
Detaillierte Beschreibung notwendig
Neben den Bildern ist auch eine ausführliche Beschreibung hilfreich. Hinsichtlich erledigter Wartungsarbeiten und Fahrzeugausstattung gilt: Alles, was nicht explizit aufgeführt wird, gilt als nicht vorhanden. Sofern die letzte Wartung noch nicht allzu lange in der Vergangenheit liegt, sollte dies in jedem Fall erwähnt werden. Auch Zustandsbeschreibungen wichtiger Verschleißteile wie Reifen oder Kettensatz sind hilfreich, selbst wenn die Teile sich der Verschleißgrenze nähern. Aus Sicht des potentiellen Käufers erscheinen Sie dadurch ehrlicher; entdeckt wird der Mangel bei einem Verkaufsgespräch ohnehin.
Marktwert anhand vergleichbaren Angeboten ermitteln
Den Wert Deines Motorrades kannst Du über vergleichbare Angebote einholen.Letzteres sollte tatsächlich nur vor Ort stattfinden. Viele besonders enthusiastische Käufer handeln den Preis gerne bereits am Telefon herunter. Auf dieses Feilschen sollten Sie sich keinesfalls einlassen. In jedem Fall sollten Sie den Verkaufspreis realistisch angeben. Die große Auswahl von Gebrauchtmaschinen im Internet macht es leicht, den aktuellen Marktwert anhand vergleichbarer Angebote auszuloten. Setzen Sie den Preis zu hoch an, verschrecken Sie seriöse Käufer. Ein zu geringer Preis sorgt möglicherweise für eine schnelle Veräußerung des Motorrades, dafür verschenken Sie Geld.
Üblicherweise wird ein Verhandlungsspielraum von 10 bis 20 Prozent einkalkuliert, was Sie bei ihren Preisforderungen auch bedenken sollten. Sind Sie sich mit einem Käufer handelseinig geworden, sollten Sie die Anzeige dennoch erst deaktivieren, wenn der Kaufvertrag unterschrieben und der vereinbarte Kaufpreis gezahlt wurde. Sehr häufig sagen Interessenten eine spätere Abholung zu, finden aber dann ein besseres Angebot - und fühlen sich an die Zusage nicht weiter gebunden. Zum eigenen Schutz sollte die Maschine abgemeldet verkauft werden. Dann stellen Sie sicher, dass mögliche Verkehrsverstöße oder gar Unfälle nicht mehr Ihnen zugerechnet werden.
Checkliste für den Motorradverkauf
1. Zuvörderst steht die Prüfung
Bevor Sie den Verkauf Ihres Motorrades erwägen und eine Anzeige aufgeben, sollten Sie das Fahrgestell bei einem Fachhändler einer ausführlichen Prüfung bzw. Wartung unterziehen lassen. Daran können Sie die TÜV-Untersuchung gleich anschließen (vorausgesetzt der TÜV wird innerhalb der kommenden neun Monate sowieso fällig). Zudem spricht ein Prüfbericht oder aber auch die letzte Werkstattrechnung für Ihre Seriosität und ist damit für den Verkauf des Motorrades ein wesentlicher Vorteil.
2. Waschen und polieren für den perfekten ersten Eindruck
Bringen Sie Ihr Motorrad vor dem Verkauf in Topform. Dazu gehören neben der Kontrolle des Öl- und Wasserstandes sowie der Prüfung des Reifen-drucks auch der ausführliche und gründliche Test der Elektronik hinsichtlich ihrer Funktionalität.
Neben Funktionalität ist selbstredend die gepflegte Optik entscheidend für den ersten Eindruck beim potenziellen Käufer, deshalb: Waschen Sie das Motorrad vor dem Verkauf. Dies mag banal klingen, doch verdreckte, zum Kauf angebotene Motorräder kommen öfter vor, als man sich vorstellen kann. Achten Sie bei der Reinigung auch auf versteckte Stellen hinter Verkleidungen und Abdeckungen. Ebenso gehören zur Pflege die fachgerechte sowie ordentliche Justierung und Schmierung der Kette – mithilfe dieser einfachen als auch schnell umsetzbaren Tipps suggerieren Sie dem Käufer, dass Sie stets sorgsam mit Ihrem Bike umgegangen sind.
3. Festlegung des Preises
Der Preis für Dein Motorrad sollte niemals am Telefon festgelegt werden.Um einen Eindruck zu erhalten, in welchem Bereich Sie den Preis festsetzen können, empfiehlt sich eine erste Recherche in den Weiten des World Wide Webs; orientieren Sie sich anhand anderer Verkäufer, in welchem Bereich der gegenwärtige Wert Ihres Motorrades in etwa liegt und was eine realistische Preisvorstellung ist. Zudem empfiehlt es sich, die Region und die Preise der ansässigen Händler mit einzubeziehen – als Privatverkäufer sollten Sie dabei unter den Preisen der Händler vor Ort bleiben. Außerdem können Sie auch einfach im Internet einen Händler anschreiben und sich so ein Angebot einholen. Allgemein gilt: Setzen Sie den Preis höher an (als den tatsächlichen Wert des Motorrades), so haben Sie beim Handeln etwas Spielraum und können den Preis je nach Bedarf wieder senken.
4. Fotos anfertigen und Anzeige schalten
Ein gutes Bild, auf dem Ihr Bike in seiner ganzen Pracht zu sehen ist, gehört zu einer guten, professionellen Anzeige – wenn Ihr Motorrad irgendwelche Besonderheiten etc. aufweist, sollten Sie das auch visuell untermauern und festhalten. Daneben ist eine detaillierte, sachliche und (ganz wichtig) ehrliche Fahrzeugbeschreibung das A und O. Für den Interessenten sind Daten wie Hersteller- und Typbezeichnung, Baujahr, Motorleistung, Kilometerstand und Preisvorstellung von Interesse. Die Möglichkeiten der Veröffentlichung sind dabei vielseitig, Sie können Inserate in diversen Kleinanzeigen lokaler Zeitungen und/oder Anzeigen auf zahlreichen Websites im Internet schalten.
5. Gespräche mit ersten Interessenten
Die Anzeige ist geschaltet, der erste Interessent hat sich bei Ihnen gemeldet. Begegnen Sie ihm ehrlich und gewähren Sie ihm einen optimalen Einblick. Auch ist es förderlich für einen guten Verkauf, wenn Sie dem potentiellen Käufer Optionen (wie die Möglichkeit zur Probefahrt) einräumen. Halten Sie zudem etwaige Rechnungen, das Service-Heft etc. bereit. Ein weiterer Tipp: Seien Sie geduldig und lassen Sie sich mehrere Angebote unterbreiten, um schlussendlich das lukrativste Angebot wählen zu können.
6. Finale: Kaufabwicklung
Bei dem Verkauf Deines Motorrades darf ein Kaufvertarg nicht fehlen.Unterlagen, die Sie bereithalten müssen sind u. a. Fahrzeugschein und -brief, Wartungsheft, Bedienungsanleitung, TÜV-Bericht, Schlüssel und etwaige Belege sowie Rechnungen (die z. B. in der Vergangenheit stattgefundene Reparaturen bescheinigen). Wollen Interessenten mit Ihrem Fahrzeug eine Probefahrt machen, lassen Sie sich als Pfand z. B. den Personalausweis aushändigen und überprüfen Sie, ob er einen gültigen Führerschein hat.
Es muss nochmals betont werden: Seien Sie ehrlich, verschweigen Sie keine Mängel oder Unfallschäden – Sie sind gesetzlich dazu verpflichtet, dem Käufer bestehende, bekannte Defizite offenzulegen. Hinsichtlich der Bezahlung sei gesagt: Händigen Sie unter keinen Umständen Ihr Bike und den Fahrzeugbrief aus, wenn Sie nur eine fragwürdige Anzahlung erhalten haben; außerdem ist es ratsam, das Geld bei der Übergabe auf Vollständigkeit als auch Echtheit zu prüfen. Vermerken Sie im Kaufvertrag das Datum und die genaue Uhrzeit der Fahrzeugübergabe.
Wertvolle Tipps zum Schluss:
- Seien Sie transparent. Wer bekannte Mängel verschweigt, macht sich strafbar.
- Bestehen Sie auf einen Kaufvertrag.
- Melden Sie Ihr Bike vor der Abholung ab und kündigen Sie rechtzeitig bestehende Versicherungen.
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