Motorrad-Ratgeber
Wie überwintert das Motorrad richtig? Machen Sie Ihr Motorrad winterfest
Eine optimale Einlagerung des Motorrades verlängert die Lebensdauer.Alle Jahre wieder: Nachdem Sie die letzten warmen Tage des ausklingenden Jahres noch einmal zum Motorrad fahren genutzt haben, müssen Sie das Motorrad für die Wintermonate vorbereiten. Winter bedeutet für Bikes zumeist Stillstand. Bevor Sie Ihr Motorrad in den Winterschlaf versetzen, sollten Sie einige Sachen erledigen. Eine ordentliche Pflege des Motorrades zahlt sich aus und Sie haben lange etwas von Ihrem Motorrad. Wir verraten Ihnen, wie Ihr Motorrad mit den richtigen Kniffen optimal überwintert. So ist Ihr Motorrad im Frühling gleich startklar und einer erfolgreichen Motorradsaison steht nichts mehr im Wege.
Mit der richtigen Pflege fit in das Frühjahr
Um im Frühling wieder durchstarten zu können, bedarf es einer durchdachten Überwinterungsstrategie. Experten raten davon ab, das Motorrad am Ende der Saison ohne eine Mindestpflege in den dunklen, feuchten Keller zu verbannen. Wie bei allen Gebrauchsgegenständen wirkt die richtige Pflege auch hier Wunder und verlängert die Lebensdauer. Wer das Fahrzeug trotz dieser Empfehlung unbehandelt für einen langen Zeitraum achtlos abstellt, riskiert Standschäden. Mit der richtigen Konservierung können Motorräder in der Regel auch nach mehreren Jahren problemlos wieder in Betrieb genommen werden. Wie Sie Ihr Motorrad winterfest machen können, verraten die folgenden Tipps und Hinweise.
Checkliste für eine optimale Überwinterung
Checkliste zur optimalen Überwinterung Ihres Motorrades.1. Die Kettenreinigung
Legen Sie zum Reinigen der Motorradkette eine Auffangwanne oder dicke Pappe unter die Maschine. Abtropfendes Reinigungsbenzin wird so aufgefangen und es kommt nicht zur Verschmutzung der Umwelt. Tragen Sie Handschuhe und eine Schutzbrille, um Ihre Augen und Hände optimal zu schützen. Im Anschluss kontrollieren Sie das Kettenspiel, spannen Sie die Kette gegebenenfalls nach. Diesen Schritt können Sie sich sparen, wenn die Kette zu viel Spiel hat und verschlissen ist – liegt diese Situation vor, müssen Sie die Kette erneuern. Die Kette sowie das hintere Kettenblatt werden mittels Reinigungsbenzin gesäubert. Mithilfe einer Zahnbürste erreichen Sie selbst die kleinste Ecke und eine optimale Pflege ist garantiert. Behandeln Sie die Kette abschließend mit Schmiermittel. Das im vorderen Ritzel befindliche angesammelte Schmiermittel entfernen Sie mit einem einfachen Lappen. Weitere Infos und eine ausführliche Beschreibung erhalten Sie im Motorrad-Ratgeber Tipps zum Reinigen der Motorradkette .
2. Gute Pflege
Gute und kontinuierliche Pflege führt immer zu einer besseren und längeren Haltbarkeit. Somit bleibt Ihnen Ihr Motorrad über viele Jahre erhalten und Sie haben wenig Aufwand damit.
3. Edelstahlteile behandeln
Der Krümmer und der Auspuff sollten mit einem Intensivreiniger für Edelstahlauspuffanlagen eingesprüht werden. Damit der Reiniger nicht mit unerwünschten Stellen in Berührung kommt, sollten Sie während des Sprühens eine Pappe hinter die Edelstahlteile platzieren. Nach 30 Minuten Einwirkzeit kann der Reiniger mit reichlich Wasser abgewaschen werden.
4. Kraftstoff bei Blech- und Kunststofftanks
Die beiden Tank-Varianten weisen grundlegende Unterschiede hinsichtlich der empfohlenen Tankbefüllung während der Saisonpause auf. Während Sie Blechtanks bis zum oberen Rand befüllen sollten (um ein Rosten von innen zu vermeiden), besagt die Handlungsempfehlung für Motorradtanks aus Kunststoff das entgegengesetzte: Kunststofftanks sollten leer überwintern, da Kunststoffbestandteile im schlechtesten Falle durch die Tankwand diffundieren könnten.
5. Motorölpflege
Das Motorrad sollte mit frischem Öl befüllt werden.Lassen Sie das warme Motorenöl ab. Anschließend wechseln Sie bei dieser Gelegenheit den Ölfilter und befüllen den Motor mit frischem Öl. Der Motor mit Anlasser beziehungsweise Kickstarter sollte mehrmals durchdrehen. Sie sollten den Motor nicht laufen lassen. Das Altöl können Sie ganz einfach beim Verkäufer des Frischöls zurückgeben. Es sollte auf jeden Fall fachgerecht entsorgt werden.
6. Überprüfung der Kühlflüssigkeit
Begutachten Sie den Flüssigkeitsstand und die Konzentration des Frostschutzmittels. Erneuern Sie dieses gegebenenfalls entsprechend der Herstellerempfehlung.
7. Entfernung der Batterie
Ist die Motorradsaison beendet, können Sie die Batterie ausbauen. Bewahren Sie die Batterie über die Wintermonate an einem trockenen, kühlen sowie frostsicheren Platz auf. Fachleute empfehlen von Zeit zu Zeit das kurzfristige Laden. Es kann auch nicht schaden, die Batterie an einem speziellen Ladegerät über den Überwinterungszeitraum anzuschließen (siehe Vorschrift Ladegeräthersteller). Im Falle von herkömmlichen Batterien sollte der Säurestand kontinuierlich kontrolliert und nach Bedarf bis zur oberen Füllhöhe mit destilliertem Wasser aufgefüllt werden.
8. Reifendruck erhöhen
Im Vorfeld der Überwinterung müssen Sie den Reifendruck entweder um ca. 0,5 bar erhöhen und/oder das Fahrzeug mit Kisten unterbauen, sodass weder Vorder- noch Hinterrad den Boden berühren. Als Unterbau können zum Beispiel alte Kisten dienen. Um einen Standplatten zu vermeiden, sollten beide Räder frei schweben. Dabei können Sie auch kontrollieren, ob die Profiltiefe Ihrer Motorradreifen die Mindestanforderung von 1,6 mm aufweisen. Wenn diese Mindestanforderungen nicht gegeben sind, sollte die Motorradreife gewechselt werden.
9. Wartung und Pflege
Mit unseren Tipps übersteht Ihr Motorrad den Winter optimalBevor Sie das Motorrad auf dem Mittelständer in die hinterste Ecke von Keller oder Garage stellen, sollten Sie es sorgfältig säubern. Selbstredend muss es vor der Einlagerung getrocknet sein. Eine komplette Trocknung ist wichtig, damit sich kein Rost bilden kann. Darüber hinaus ist die Untersuchung auf Mängel ratsam. Testen Sie, ob alle Funktionen ordnungsgemäß arbeiten. Notieren Sie den Reparaturbedarf, sodass Sie und Ihr Bike fit in die neue Saison starten können (die meisten Werkstätten haben in den Wintermonaten Kapazitäten frei). Eine detaillierte Auflistung der zu prüfenden Punkte entnehmen Sie dem Inspektionsplan der Bedienungsanleitung.
10. Motorrad-Einlagerung
Für die Einlagerung im Winter empfiehlt sich ein trockener, gut belüfteter Raum wie beispielsweise eine Garage oder Keller. Dies verhindert, dass das Motorrad den Witterungsbedingungen ausgesetzt ist und trägt positiv zur Lebensdauer Ihres Motorrades bei.
11. Anforderungen an Stellplatz
Der optimale Stellplatz ist trocken, nicht zu warm und gut belüftet. Um die Entstehung von Schwitzwasser zu unterbinden, sollten Sie das Überwerfen einer Plane vermeiden. Geeigneter ist ein Leinentuch, um das Motorrad vor Staub zu schützen. Für Personen, denen kein Keller- oder Garagenraum als Unterstand zur Verfügung steht, kann sich die Nachfrage bei Motorradhändlern lohnen – vereinzelt bieten Firmen Abstellplätze für den Winter an (teilweise gar in Kombination mit speziellen Pflegeprogrammen). Wer sich das Geld sparen will, muss auf den Stellplatz im Freien zurückgreifen. Überdecken Sie das Fahrzeug in diesem Fall mit einer bodenlangen, blick- und wasserdichten Pelerine. Um die Ansammlung von Flüssigkeit zu vermeiden, sollten Sie den Wetterschutz an warmen Tagen entfernen und die Maschine auslüften lassen.
12. Saisonstart
Im Frühjahr holen Sie Ihr Motorrad aus der Garage, bauen die geladene Batterie wieder ein, checken den Reifendruck und los geht die Fahrt. Wir wünschen Ihnen eine tolle und sichere Motorradsaison.
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