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Die Biene – mehr als nur ein Honiglieferant

Alles über Bienen und Imker

Bild Bienen Bienen sind für unser Ökosysthem wichtiger als vielen Menschen bewusst ist. (Einfach klicken zum Vergrößern)

Egal ob im Tee, im Kuchen oder auf dem Frühstücksbrot: Der Honig gehört in Deutschland zu den beliebtesten Nahrungsmitteln. Doch es ist viel Arbeit, den Honig herzustellen. Denn schließlich ist es die Aufgabe der Bienen, stets für Nachschub zu sorgen. Und hier steckt sehr viel Arbeit und Teamwork dahinter. Auf der Welt gibt es eine beachtliche Anzahl an Bienenarten: Etwa 20.000 bis 23.000 verschiedene Arten sollen es sein. Und es sind wahrscheinlich bei weitem noch nicht alle bekannt. In Deutschland sind es die Imker, die Bienen züchten und uns so Tag für Tag mit neuem Honig beliefern. Wir verraten Ihnen in diesem Beitrag alles zum Thema „Bienen“. Unter anderem werden folgende Fragen beantwortet: Woraus besteht das Bienenvolk? Wie alt werden Bienen? Wie viel Honig wird allein in Deutschland pro Jahr produziert?

Das Bienenvolk im Überblick

Ganze Bienenvölker sind vor allem eins: groß. Wären Bienen Menschen, so bräuchte ein Bienenvolk so viel Platz wie Menschen in einer Kleinstadt. Denn es gibt Völker, die aus 10.000 bis 60.000 Bienen bestehen. Dementsprechend brauchen Sie auch Platz. Dadurch, dass die Größe der Bienenvölker stark variieren kann, unterscheidet sich auch die Größe der Bienenstöcke voneinander. Baut man jedoch selbst einen Bienenstock, so sollte die Nisthöhle in etwa eine Größe von 60 Litern haben. Das Bienenvolk besteht außerdem aus einem engen sozialen Gefüge, in dem jede Biene seine eigene Aufgabe zu erfüllen hat. Somit müssen alle Bienen im Bienenstock perfekt zusammenarbeiten, damit auch viel Honig produziert werden kann. Doch wie sieht eigentlich die Hierarchie in einem Bienenvolk genau aus?

Die Königin

An der Spitze des Bienenvolkes steht unangefochten die Königin. Sie bildet den Kern des Volkes. Denn ohne Sie würde es nicht den nötigen Nachwuchs an Bienen geben, den die Völker dringend benötigen. Damit ist es die Aufgabe der Königin, die Eier zu legen, weil sie als einzige dazu in der Lage ist. Nach ihrem Hochzeitsflug mit den sogenannten Drohnen (den männlichen Bienen) trägt sie den Spermienvorrat noch für weitere drei bis vier Jahre in ihrem Bauch. Mit diesem Vorrat werden die Eier befruchtet. Insgesamt legt die Königin in etwa 2.000 Eier am Tag und bis zu 120.000 im Jahr. Denn während der Winterpause werden keine Eier gelegt. Die Bienenkönigin erkennt man an ihrer Größe. Sie ist mit Abstand die größte Biene im Bienenstock und wird in etwa vier bis fünf Jahre alt.

Die Drohnen

Die Drohnen sind wie bereits erwähnt die männlichen Bienen und kümmern sich ausschließlich um die Fortpflanzung. Es leben nur etwa 500 bis 2.000 Drohnen in einem Bienenstock. Eine Drohne lebt außerdem nur einen Sommer lang, da sie nur die Aufgabe der Fortpflanzung haben. Im Herbst gibt es dann eine sogenannte Drohnenschlacht, in der die männlichen Drohnen aus dem Stock vertrieben werden. Dann sind sie relativ wehrlos, da sie keinen Giftstachel besitzen und sich auch nicht selbst ernähren können. Die Drohnen erkennt man äußerlich an ihren großen Augen. Außerdem sind sie größer und pelziger als die restlichen Arbeiterbienen.

Die Arbeiterinnen

Biene In einem Bienenvolk herrscht eine klare Aufgabenverteilung.

Außerdem gibt es in einem Bienenvolk noch die Arbeiterinnen. Sie sind für den Wabenbau, die Honigproduktion und für die Brutpflege zuständig. Sie sind damit das wichtigste Glied im Bienenstock und auch sehr vielseitig. Während ihrer ersten Lebenshälfte befinden sich die Arbeiterinnen im Inneren des Stocks, in der zweiten Lebenshälfte fliegen sie aus, um Nektar und Pollen aus den Blüten zu sammeln. Während der Vegetationszeit wird eine Arbeiterin höchstens 45 Tage alt. Ist die Arbeiterin allerdings im Herbst aufgezogen worden, so lebt sie länger, in etwa 9 Monate. Denn dann ist es ihre Aufgabe, dem Bienenvolk beim überwintern zu helfen.

Eine ganz besondere Aufgabe übernehmen sogenannte Wächterbienen. Sie gehören ebenfalls zu der Klasse der Arbeiterinnen. Die Aufgabe wird von Arbeiterinnen übernommen, die in der dritten Lebenswoche stehen. Sie sind dafür zuständig, Feinde aus dem Stock zu vertreiben und sogar fernzuhalten. Sie überprüfen jede Biene beim Anflug, ob diese auch wirklich zum Volk gehört. Hier werden der Geruch der Biene und das Verhalten überprüft. Auch Hornissen oder Wespen, die den Honig rauben könnten, werden vertrieben.

So entsteht Honig

Ab Ende Mai schwärmen die Arbeiterinnen aus, um die Blüten zu bestäuben. Es müssen ca. drei bis fünf Millionen Blüten angeflogen werden, um drei Kilo Nektar zu sammeln. Und erst nach dem Veredelungsprozess wird aus dem Nektar Honig. Somit bleibt dann insgesamt nur ein Kilo Honig übrig. Die Bienen vollbringen damit eine wahre Meisterleistung. Den Nektar, den die Arbeiterbienen aus den Blüten gesammelt haben, transportieren sie in einer speziellen Honigblase. Der Nektar wird dann zurück im Bienenstock ausgespuckt. Die Bienen vermengen den Nektar noch in ihrer Honigblase mit einem körpereigenen Saft. Außerdem wird der Nektar noch in Zellen gelagert und sobald der Honig fertig ist, werden die Honigzellen noch mit einer dünnen Wachsschicht überzogen. Der Imker löst dann den Honig aus den Waben und sammelt diesen.

Die Honigproduktion in Deutschland

Honigbienen Die Honigproduktion der Bienen ist eine wahre Meisterleistung.

Die sogenannten Imker sind es, die sich um die Bienen und damit um die Honigproduktion weltweit kümmern. Allein in Deutschland gibt es 120.000 Imker, 27.000 davon sind es im Bundesland Bayern. Jeder der deutschen Imker hält im Durchschnitt elf Bienenvölker, wobei ein Bienenvolk etwa 20 kg Honig herstellt. Allein in Deutschland werden 20.000 Tonnen Honig pro Jahr hergestellt. Auffällig ist aber, dass die Zahl der Bienenvölker seit den 1990er Jahren kontinuierlich zurück geht. Nur zwei Prozent der deutschen Imker beschäftigen heute mehr als 50 verschiedene Völker. Das hat zur Folge, dass rund 80% des Honigs importiert werden muss. Denn die Deutschen verzehren rund 100.000 Tonnen Honig pro Jahr. Ein Deutscher konsumiert rund 1,4 kg Honig im Jahr. Damit sind die Deutschen Weltmeister im Honigverzehr. Doch die Bienen haben nicht nur Vorteile, denn viele Deutsche reagieren allergisch auf die Stiche der Bienen. Insgesamt sind es 3,2 Millionen Deutsche, also rund 4%, die allergisch auf Bienenstiche reagieren.

Das große Problem: Das Bienensterben

In den letzten Jahren ist die Zahl der Bienenvölker jedoch deutlich zurückgegangen. Die Gründe dafür sind sehr verschieden. Zum Großteil liegt es allerdings an der sogenannten Varroa-Milbe, die großen Schaden anrichtet. Diese Milbenart wurde vermutlich durch importierte Bienen mit nach Europa gebracht. Sie ist rund 1,7 Millimeter groß und ernährt sich vom Blut der Bienen. Die Milben beißen die Bienen und dadurch können zudem krank machende Viren mit in den Blutkreislauf der Bienen gebracht werden. Die Milbe vermehrt sich auf der Brut der Bienen. Die jungen Bienen sind von den Milben bei der Geburt so geschwächt, dass sie kurz danach sterben.

Ein anderer Grund für den Rückgang von Bienenvölkern ist das weltweite Problem der Umweltverschmutzung. Außerdem gibt es in Deutschland heute viel weniger Pflanzenvielfalt, wodurch es nur wenige Bienenweiden gibt. Denn die Landwirtschaft wird heute stark betrieben. Des Weiteren gibt es nur wenig Imkernachwuchs, der seine Völkeranzahl zudem eher verringert als vergrößert. In der Landwirtschaft werden zunehmend auch Pestizide eingesetzt, die außerdem für das Bienensterben mit verantwortlich sind. Auch Funkwellen wirken sich auf die Bienen aus. Besonders auf die Orientierung der Bienen haben diese Einfluss, denn manchmal finden sie aufgrund der Funkwellen nicht mehr in den Bienenstock zurück.

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