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Osterfeiertage und ihre Bedeutung
Ostern ist das höchste Fest der christlichen Kirche. (Einfach klicken zum Vergrößern)Jedes Kind weiß, dass der Osterhase an Ostern kommt und tolle Geschenke und Süßigkeiten versteckt. Aber wissen Sie und Ihr Kind, woher der Brauch des Osterfestes stammt? Viele Menschen wissen gar nicht mehr, wieso Ostern überhaupt gefeiert wird und woher es seinen Ursprung nahm. Die Kirchen in Deutschland sind in aller Regel nur einmal im Jahr wirklich voll: zu Weihnachten. Der Gang ins Gotteshaus gehört zur Heiligen Nacht wie Weihnachtsbaum und Bescherung, weshalb an Weihnachten jeder dritte Deutsche in die Kirche geht. Von der Beteiligung der Gläubigen, ist Weihnachten daher der Höhepunkt des Kirchenjahres. Der höchste christliche Feiertag im streng liturgischen Sinne ist und bleibt jedoch der Ostersonntag. Aber warum ist das so und wo liegen die Ursprünge des Osterfestes? Wie hängt das Brauchtum der Fastenzeit damit zusammen und warum wird Ostern eigentlich genau gefeiert? Wir haben Ihnen die genaue Bedeutung und den Ursprung des Osterfestes einmal zusammengefasst und die Fastenzeit genauer unter die Lupe genommen.
Am dritten Tage auferstanden
Es gibt viele Bräuche die während Ostern gefeiert werden - zum Beispiel der Aufbau eines Osterbrunnens.Das Kreuz als Symbol
Während bei Umfragen zum Pfingstfest oft kaum noch jemand auf der Straße sagen kann, was denn genau an diesem Feiertag im christlichen Sinne gefeiert wird, sehen die Zahlen in Sachen Ostern regelmäßig deutlich besser aus. Denn das Osterfest betrifft den zentralen Mythos des Christentums: die Auferstehung Christi. In jeder Kirche, in zahlreichen Wohnzimmern und Küchen christlich geprägter Haushalte und in katholischen Gegenden auch oft an Waldrändern und Feldrainen: überall begegnet einem, wenn es um den christlichen Gedanken geht das Kreuz als dessen sichtbares Zeichen. Verwendeten die frühen Christen noch Fische und anderes als Symbole ihres Glaubens, wurde auf dem Konzil von Ephesos im Jahre 431 n. Chr. das Kreuz als offizielles christliches Zeichen eingeführt.
Biblische Erzählung
Diese Entscheidung lag in der Tatsache begründet, dass Christus am Kreuz für die vergangenen wie auch die zukünftigen Sünden der gesamten Menschheit gestorben ist. Gott brachte damit das größte denkbare Opfer, indem er sein einziges Kind sterben ließ. Allerdings ließ er Jesus am dritten Tage von den Toten wieder auferstehen und noch für einige Wochen auf Erden wandeln, ehe er ihn in seinen Himmel holte. Dieses Wunder der Auferstehung nach der Kreuzigung durch den römischen Statthalter Pontius Pilatus ist in seiner Einzigartigkeit ein weit größeres Ereignis als die ebenfalls unter besonderen Umständen erfolgte Empfängnis und Geburt von Jesus. Daher ist Ostern der höchste Feiertag, den die Christenheit kennt.
An welchem Tag wird was gefeiert?
Am Karfreitag wird in der Kirche jedes Jahr der Kreuzigung von Jesus Christus gedacht.Ostern wird bei uns an mehreren aufeinander folgenden Tagen gefeiert. Die ersten Gottesdienste gibt es dabei bereits am Donnerstag vor Ostern. Dort wird am sogenannten "Gründonnerstag" das letzte Abendmahl gefeiert, das Jesus gemeinsam mit seinen 12 Jüngern vor seinem Tod eingenommen hat. Der Karfreitag, der Freitag vor Ostern, gedenkt der Kreuzigung von Jesus Christus. Aus diesem Grund ist der Karfreitag in der katholischen Kirche ein Tag, der von strengem Fasten, Trauer und Abstinenz geprägt ist. Darauf folgt der Karsamstag, der in einigen Regionen Deutschlands auch Ostersamstag genannt wird. Am Karsamstag wird der Grabesruhe Christi gedacht und seinem Abstieg hinab in die Unterwelt. Der Ostersonntag ist dann der eigentliche Festtag: Hier wird die Auferstehung von Jesus Christus gefeiert und damit seine Rückkehr von den Toten. Die "österliche Freudenzeit" dauert dann sogar bis Pfingsten. Im Mittelalter wurden die ersten drei Tage unmittelbar nach dem Ostersonntag als "Osteroktav" gefeiert. Heute ist davon nur der freie Ostermontag als arbeitsfreier Tag übrig geblieben.
Eine Feier des Frühlings
Am Abend des Gründonnerstags wird das letzte Abendmahl Jesu Christi mit seinen Jüngern gefeiert.So gut wie alle Aufzeichnungen über das Leben von Jesus Christus wurden lange nach seinem Ableben bzw. seiner Fahrt in den Himmel gefertigt. Entsprechend wenig ist über seine Person und sein Wirken aufgrund von historisch belastbaren Quellen bekannt. Dies gilt auch für die genauen Umstände seiner Verurteilung zum Tode am Kreuz und speziell für das Datum, an welchem die Kreuzigung erfolgte. Entsprechend musste für den christlichen Kalender eine Festlegung für diese Feierlichkeiten erfolgen, wann das Osterfest abgehalten werden sollte.
Die Wahl fiel auf das im Judentum gefeierte Pessachfest, da Tod und Auferstehung dem neuen Testament nach in die Pessachwoche fielen. Das Pessachfest seinerseits erinnert an die Befreiung der Israeliten aus ihrer Gefangenschaft in Ägypten. Da sich aber christliche und jüdische Zeitrechnung in vielen Punkten grundlegend unterscheiden, wurde zur Berechnung des Zeitpunkts der Osterfeiertage der Lunisolarkalender herangezogen. Ostern wird demnach regelmäßig an dem Sonntag gefeiert, der auf den ersten Frühlingsvollmond folgt. Entsprechend kann der Ostersonntag je nach Stand des Mondzyklus frühestens auf den 22. März und spätestens auf den 25. April eines Jahres fallen.
Der Beginn und das Ende der Fastenzeit
Verbindung zum Frühlingsfest
Die Tatsache, dass das Pessachfest ein klassisches jüdisches Frühlingsfest ist, erwies sich im Rahmen der Christianisierung Europas als äußerst hilfreich. Denn auch in den dort bereits zuvor existierenden Kulten spielten Frühjahrsfeste oftmals eine zentrale Rolle im Lauf des Jahres. Das endgültige Ende des Winters und das Wiedererwachen der Natur zog eine Reihe von Ritualen nach sich, die sich häufig um das Thema Fruchtbarkeit drehten. Ähnlich wie bei Weihnachten und der Wintersonnenwende gelang es dem Christentum auch in Bezug auf Ostern, diese Feste mit den eigenen religiösen Inhalten aufzufüllen und sukzessiv im eigenen Sinne umzudeuten.
Biblische Hintergründe
Ein weiterer schöner Brauch zu Ostern, ist das Anmalen und Verzieren von Eiern.Hierbei halfen nicht zuletzt Erzählungen aus dem Neuen Testament, nach denen Jesus vierzig Tage in der Wüste gefastet hatte. Daher wurden für alle Christen verbindliche Fastenzeiten festgelegt. Auch wenn heutzutage nur noch wenige gläubige Christen die Fastenzeit in ihrem ursprünglichen Sinne einhalten und es heute vielfach eher um den Verzicht auf liebgewonnene aber in Teilen auch schädliche Gewohnheiten geht, spielt der Beginn dieser Fastenzeiten in katholisch geprägten Gegenden weiterhin eine wichtige Rolle im Rahmen des Karnevals bzw. der Fastnacht. Bei diesen Feiern folgt die Gewichtung im Übrigen der liturgischen Bedeutung von Weihnachten und Ostern. Während zu Beginn der ersten Fastenzeit bestenfalls eine Martinsgans auf den Tisch kommt, wird im Süden der Republik und längs der Rheinschiene die Phase unmittelbar vor Beginn der zweiten Fastenzeit am Aschermittwoch Jahr für Jahr intensiv gefeiert.
Nicht religiöse Hintergründe für die Fastenzeit
Die Gründe für die beiden Fastenzeiten waren selbstverständlich weniger religiöser als vielmehr praktischer Natur. Die erste Fastenzeit schloss mehr oder weniger unmittelbar an die letzten Ernten eines jeden Jahres an und diente der Schonung der Vorräte bis in die härteste Phase des Winters, welche regelmäßig nach Weihnachten beginnt. Während der zweiten Fastenzeit ging es dann darum, die wenigen verbliebenen Lebensmittel aus dem Vorjahr so aufzuteilen, dass die Bevölkerung unbeschadet bis ins kommende Frühjahr kam.
Da die Menschen mehr als die Hälfte der kalten Jahreszeit gefastet hatten, wurde das Frühjahr umso freudiger begrüßt und entsprechend ausgelassen Ostern gefeiert. Und auch heute freuen sich so gut wie alle Menschen Jahr für Jahr zu Ostern darüber, dass der Winter in aller Regel endgültig vorbei ist und die Zeit des schönen Wetters und der angenehmen Temperaturen im Freien beginnt. Und was könnte es zu diesem Ereignis Schöneres geben, als vier gesetzlich garantierte arbeitsfreie Tage nacheinander? Insofern ist es auch in heutiger weit wenig christlich geprägter Zeit keine bloße Floskel, sich gegenseitig von Herzen frohe Ostern zu wünschen.
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