Die Lüge der Generation Beziehungsunfähig - 10 Gründe
Sie wollen sich nicht binden, weil sie es gar nicht können. So lautet das Vorurteil gegen die junge Generation unserer Zeit. Doch wie steht es wirklich um sie und ihre vermeintliche Beziehungsunfähigkeit? Die folgenden 10 Punkte zeigen, dass Gesellschaft sich zwar wandelt, bestimmte menschliche Grundbedürfnisse jedoch mehr oder weniger gleich bleiben.
1. Die Generation Beziehungsunfähig will Kinder
Wir sind nicht das geburtenstärkste Land, aber ein bis zwei Kinder sind nach wie vor die Wunschvorstellung unserer jungen Generation, bei hetero- und homosexuellen Paaren. Natürlich gibt es junge Leute, die sehr genau wissen, dass sie niemals Kinder haben werden, und das ist auch in Ordnung so. Aber für alle anderen gilt: Eine feste Partnerschaft ist für die Kindererziehung kein Muss, macht einiges jedoch leichter.
2. Heiraten? Vielleicht! Beziehung? Ja!
Ewig Single bleiben ist nicht der Wunsch der jungen Generation. Zugegeben: Hochzeiten stehen nicht hoch im Kurs. Viele stellen die Ehe in Frage und halten sie für eine angestaubte Tradition. Aber eine Langzeitbeziehung können sie sich dann doch vorstellen.
3. Bausparverträge leben weiter
Ein Bausparvertrag hat nur eine einzige Daseinsberechtigung. Er dient als Starthilfe beim Hausbau. Und wofür baut man sich ein Haus! Genau - um darin ein gemeinsames Leben mit dem Partner und dann mit der eigenen Familie zu führen. Natürlich bauen auch Singles Häuser, doch das ist selbst in der angeblichen Generation Beziehungsunfähig die absolute Ausnahme.
4. Beziehung? Ja! Hetero? Wer weiß!
Die sexuelle Orientierung darf in unserer heutigen Zeit endlich offen ausgesprochen werden. Für die junge Generation bedeutet dies, dass sie sich nun auch binden kann, wer keine heterosexuelle Beziehung eingehen möchte.
5. Trennungsraten so hoch wie nie - aber wieso?
Fast die Hälfte der jungen Ehen, die heute geschlossen werden, geht in die Brüche. Bei Beziehungen ohne Trauschein sind es sicherlich noch mehr. Doch sagt das über uns aus, dass wir beziehungsunfähig sind? Es sagt das absolute Gegenteil! Eine Beziehung soll aus Liebe bestehen, nicht aus Versorgungsgründen oder Angst vor der Scheidung. Die heutige Generation weiß das und bleibt nicht mit einem Partner zusammen, der sie nicht glücklich macht. Dann lieber Augen zu und durch - und weiter nach dem Menschen suchen, der wirklich passt.
6. Beruf über Liebe?
Ein häufiger Vorwurf liegt darin, dass der Beruf und die Karriere für die jetzige Generation wichtiger seien als eine Beziehung. Dabei schließt sich beides nicht aus. Wenn beide akzeptieren können, dass sie nun mal auch einen Beruf haben, dann muss das einer gesunden Beziehung nicht im Wege stehen. Doppeltes Einkommen tut dem Paar gut und wer trotzdem ein Mindestmaß an Kompromissbereitschaft aufweist, schafft eine realistische Basis für eine Beziehung.
7. Binden? Ja - aber später!
Früher war es normal, bereits in den Zwanzigern zu heiraten und allerspätestens Ende 20 das erste Kind zu bekommen. Durch Studium und Berufstätigkeit hat sich dies hinausgezögert. Doch ist das wirklich ein Grund, die neue Generation als beziehungsunfähig zu bezeichnen? Sie leben sich zuerst aus und werden erst dann sesshaft, wenn sie wirklich bereit dazu sind. Umso eher können sie sich dann auf eine Beziehung einlassen - das ist alles andere als beziehungsunfähig!
8. Selbstoptimierung über Beziehungsoptimierung
Die jungen Leute von heute denken an sich selbst. Und das ist gut so. Sie wollen ein lebenswertes Leben, Erfahrungen, Erlebnisse - und nicht nur die klassische Versorgerehe. Sie wollen für sich selbst herausfinden dürfen, was sie eigentlich wollen. Wenn sie dann in der Ehe ankommen, gut so. Wenn nicht, dann eben nicht! Aber spricht das für Beziehungsunfähigkeit? Überhaupt nicht. Wer sich zuerst ohne Druck selbst verwirklicht hat, ist in sich zufriedener - und kann ein besserer Partner werden, auf den sich jemand anderes gerne einlassen wird.
9. Die soziale Vernetzung der jungen Leute
Über Facebook findet sie heraus, dass ihr Freund und seine Ex noch gegenseitig ihre Bilder liken. Er dagegen findet heraus, dass sie auf Instagram verliebt die Oben ohne-Fotos des stadtbekannten Loverboys kommentiert. Die Beziehung ist aus! Früher wäre sie das nicht gewesen, denn früher hätten beide von den Aktivitäten des anderen keine so handfesten Beweise gehabt. Macht uns die soziale Vernetzung also beziehungsunfähig, weil wir Dinge über den Partner leichter herausfinden können? Wohl kaum. Denn was ist das für eine Beziehungsqualität, in der es allein aus dem Grund keine Konflikte gibt, weil diese nicht ausgesprochen werden?
10. Die Suche nach dem Glück
Unsere Großeltern waren zusammen, weil sie nun mal verheiratet waren. Das war eine Verpflichtung. Ob sie sich stritten, fremd gingen oder gar nicht mehr miteinander redeten, war zweitrangig. Diese “gute alte Zeit” wollen junge Leute einfach nicht mehr. Sie wollen glücklich sein und tauschen dazu auch ihre Beziehung aus. Das führt zwangsläufig zu mehr Trennungen, unter dem Strich aber zu der Chance, den Menschen kennen zu lernen, der wirklich glücklich macht. Ehen aus Pflichtgefühl haben heute keine guten Karten mehr!
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