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Ratgeberübersicht Beziehungstipps

Mein Partner ist Alkoholiker, was kann ich tun?

Wie aus der Sucht wieder eine Chance werden kann

Ein Gläschen Wein zum Abendessen, ein paar Bier in fröhlicher Runde mit den Kumpels: Alkohol ist für viele Menschen ein Genussmittel, das sie mit Vergnügen konsumieren. Aber zugleich ist er auch ein Suchtmittel, wenn aus dem ein oder anderen Gläschen immer mehr wird, wird es irgendwann gefährlich. Besonders Männer, die generell mehr Alkohol trinken als Frauen, sind gefährdet. Wenn dann noch private oder berufliche Probleme dazukommen, wird aus dem Alkohol ein vermeintlicher Tröster und aus dem Genuss ganz schnell ein handfestes Suchtproblem. Die Leidtragenden sind zuallererst die Partner und falls vorhanden die Kinder. Ein Alkoholiker verliert schneller die Kontrolle über sich und seine Emotionen. Er übertritt zum Beispiel einfache Grenzen, bis hin zur Gewalt. Deshalb ist Alkoholismus eine große Gefahr für jede Partnerschaft. Aber was kannst du tun, wenn dein Partner Alkoholiker ist? Hier findest du einige Tipps einer Frau, die ihrem Partner erfolgreich aus der Alkoholsucht geholfen hat.

1. Wo fängt die Sucht an?

Betrunkener Mann auf der CouchBetrunkener Mann auf der Couch

Eine Alkoholsucht kommt nicht über Nacht, sie entsteht in aller Regel in einem längeren Prozess. Wenn dein Partner sich zum Abendessen ein Bier gönnt oder mit dir zusammen ab und zu zwei, drei Gläser Wein trinkt, ist das ein normaler Umgang mit Alkohol, der noch keinen Grund zur Sorge darstellt. Problematisch wird es, wenn die Menge des Alkohols immer weiter steigt. Oder, wenn sich dein Partner regelmäßig so stark betrinkt, dass er die Kontrolle über sich verliert. Die Alarmglocken sollten auch dann bei dir schrillen, wenn schon früh am Tag zum Alkohol gegriffen wird oder er versucht, heimlich Alkohol zu trinken. Auch wenn regelmäßig hochprozentiger Alkohol wie Schnaps im Spiel ist, ist das kein normaler Umgang mehr. Und ganz sicher kannst du dir sein, wenn dein Partner Entzugserscheinungen zeigt, also ohne Alkohol nicht mehr in der Lage ist, sein Leben zu führen.

2. Frühe Hilfe verhindert größeren Schaden

Zugegebenermaßen ist es nicht ganz einfach, die Grenze zu finden: Wann ist Alkoholkonsum noch in einem normalen Rahmen und ab welchem Punkt wird er problematisch? Aber für dich als Partnerin ist es extrem wichtig, rechtzeitig einzugreifen. Wenn du das Gefühl hast, dein Partner verändert sich oder eure Beziehung leidet unter seinem steigenden Alkoholkonsum, spätestens dann solltest du etwas unternehmen. Eine entstehende Sucht ist leichter zu bekämpfen als ein ausgewachsenes Alkoholproblem. Wenn du frühzeitig gegensteuerst, kann dein Partner relativ schnell wieder auf die richtige Spur kommen.

Schweigen verschlimmert die Situation nur - reden Sie mit Ihrem Partner über die Probleme.Schweigen verschlimmert die Situation nur - reden Sie mit Ihrem Partner über die Probleme.

3. Rede mit ihm!

Völlig falsch wäre es, das Problem zu tabuisieren und einfach nicht darüber zu reden. Eine Alkoholsucht kommt nicht aus dem Nichts, in aller Regel gibt es Ursachen, die du mit deinem Partner angehen und bekämpfen kannst. Um diese Ursachen zu finden, musst du mit deinem Partner reden. Womöglich wird er leugnen, dass er zu viel trinkt, vielleicht wird er auch bestreiten, dass er Probleme hat, die er mit Alkohol aus der Welt zu bekommen versucht. Lass dich nicht von ihm beschwichtigen, dadurch wirst du das Problem nicht lösen. Du musst ihm klarmachen, dass sein Umgang mit Alkohol für dich ein ernsthaftes Problem darstellt. Droh ihm aber nicht sofort mit dem Ende der Beziehung, das kann in dieser Situation den gegenteiligen Effekt auslösen und alles nur noch schlimmer machen. Also: Mach deinem Partner klar, wie viel dir an der Partnerschaft mit ihm liegt und dass du ihm helfen willst, wo auch immer du nur kannst.

4. Versuche, die Probleme zu lösen

Nicht alle Probleme, die letztlich zu einer Alkoholsucht führen können, lassen sich ohne Weiteres aus der Welt schaffen. Vielleicht hat dein Partner seinen Job verloren und findet nicht gleich einen Neuen und kommt sich deshalb nutzlos vor. Vielleicht ist ein Mensch gestorben, der sehr wichtig für ihn war und er kommt mit diesem Verlust nicht zurecht. Deine Einflussmöglichkeiten sind hier sehr begrenzt, aber was du deinem Partner auf jeden Fall klarmachen solltest: Ich bin für dich da und du bekommst von mir alle Unterstützung, die du brauchst. Stärke ihm den Rücken, wo du nur kannst und zeige ihm immer wieder, dass du ihn liebst. Aber mache ihm zugleich auch klar, dass Alkohol keine Lösung für seine Probleme ist.

5. Suche dir Hilfe von außen

Auch wenn du deine ganze Liebe und alle Kraft investierst, darfst du den Alkoholismus nicht unterschätzen: Er ist im Endeffekt eine Krankheit, für deren Bekämpfung es oft Hilfe von Fachleuten braucht. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Partner nicht alleine und auch nicht mit deiner Hilfe vom Alkohol wegkommen wird, dann such dir Hilfe von außen. Eine Möglichkeit ist es, mit deinem Partner zum Arzt zu gehen, der als unabhängige Autorität vielleicht noch eindringlicher klarmachen kann, dass die Alkoholsucht eine große Gefahr darstellt und Wege zu einer professionellen Hilfe aufzeigen kann. Dazu kann zum Beispiele eine Entzugskur gehören oder eine psychologische oder psychotherapeutische Behandlung. Auch Selbsthilfegruppen von Alkoholikern sind eine gute Anlaufstelle, um Hilfe zu bekommen.

Fazit: Wegsehen ist keine Lösung, es gibt Wege aus der Sucht

Es gibt keine Garantie, dass dein Partner sein Suchtproblem wieder losbekommen wird. Aber wenn du nicht ein Leben an der Seite eines Alkoholikers führen willst mit all seinen Schattenseiten und Belastungen, dann musst du alles in deiner Macht stehende tun, um ihm zu helfen, seine Sucht hinter sich zu lassen. Auf keinen Fall darfst du dir die Realität schönreden oder ihm helfen, das Problem kleinzureden. Alkoholsucht zerstört einen Menschen auf Dauer und damit auch die Beziehung, die du mit diesem Mann führst. Das Tröstende ist: Es gibt Möglichkeiten, wieder aus dieser Sucht herauszufinden und wenn dein Partner das will und voll mitzieht, dann wird er das auch schaffen. Du solltest ihm dabei den Rücken stärken und ihm alle Unterstützung bieten, die du nur aufbringen kannst. Damit die Partnerschaft mit ihm eine Zukunft hat.

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