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Die Hufschuhe – eine gute Alternative zum Hufeisen?

Hufschuhe Hufschuhe - für welche Pferde sind sie geeignet?

Wussten Sie, dass Lahmheit bei Pferden zu 90 % aller Fälle an den Hufen liegt? Denn durch Hufeisen kommt es oft zu unphysiologischen Hufzuständen, die in Zusammenhang mit verschiedenen Erkrankungen stehen können. Dies hat die FN bereits 1991 in ihren Richtlinien niedergeschrieben. Doch häufig werden degenerative Veränderungen der Gelenke nicht gleich erkannt. Dann ist es für das Pferd oftmals zu spät und hat mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Das Hufeisen ist heute aber immer noch der Standard-Hufschutz. Oft ist es jedoch sinnvoll, sein Pferd auf Hufschuhe umzustellen. Diese bestehen in der Regel aus verschiedenen Kunststoffen oder Polymeren und bieten damit einen ganz besonderen Hufschutz für das Pferd. Mithilfe von diesen können auch gezielt Hufreheerkrankungen vorgebeugt werden. In diesem Beitrag erfahren Sie alles zum Thema Hufschuhe, für welche Pferde sie geeignet sind und worauf man dabei besonders achten muss. Außerdem wird zum Schluss ein Vergleich der Methoden Beschlag, Barhuf und Hufschuh vorgenommen.

Was sind Hufschuhe?

Hufschuhe sind in erster Linie dazu da, um das Pferd ein möglichst natürliches Laufen und damit einen artgerechten Bewegungsablauf zu bieten. Für die Pferde bedeutet dies meist mehr Lauffreude und Sie sind zudem unabhängiger vom Hufschmied. Der Hufschuh schützt den Huf des Pferdes. Wenn Sie feststellen, dass das Pferd mit Hufeisen nicht mehr taktrein läuft, so könnte eine Umstellung die Lösung sein. Lassen Sie dann die Hufeisen entfernen und wählen Sie den Hufschuh. Nachdem sich das Pferd an die Hufschuhe gewöhnt hat, ist es zudem möglich, die Haltung ganz auf Barhuf umzustellen. Besonders unter Freizeitreitern wird diese Variante immer beliebter. Mit ein bisschen Routine sind die meisten Hufschuhe auch sehr leicht anzuziehen.

Geeignet sind die Hufschuhe auch für Pferde, deren Hufe in schlechtem Zustand sind. Diese können mithilfe von Hufschuhen gut ausheilen. Sie kommen darüber hinaus des Öfteren zum Einsatz, wenn man beispielsweise auf einem Wanderritt unterwegs ist. Hier kann es zu einem ungewohnt hohen Abrieb des Hufes kommen. Ein Hufschuh sorgt außerdem für einen guten Laufkomfort auf Untergründen, die die Pferde noch nicht gewöhnt sind. Hufschuhe eigenen sich für therapeutische Maßnahmen, zum Beispiel bei Hufkrankheiten wie Hufrehe oder bei unterentwickelten Strahlkissen.

Bild Ausritt mit Pferd Viele Freizeitreiter sind auf den Hufschuh umgestiegen

Der Pferdebesitzer entscheidet sich im Normalfall für die Hufschuhe, wenn sein Pferd nur temporär und damit nicht regelmäßig bewegt wird. Unter solchen Umständen würde sich ein Beschlag nur bedingt lohnen. In solchen Fällen ist ein Schutz der Hufe nur zeitweise von Nöten. Besonders bei Pferden, die unter einer Hufrehe leiden ist ein Schutz durch Hufschuhe geeignet. Ist der Huf des Vierbeiners sehr empfindlich, so ist es kein Problem, wenn der Hufschuh länger auf dem Huf verbleibt.

Es gibt bei Hufschuhen auch verschiedene Varianten und Modelle, unter denen der passende Schuh ausgewählt werden muss. So gibt es beispielsweise Modelle, die durch Spangen, Schnallen oder Klettverschlüsse an den Huf befestigt werden. Außerdem gibt es eine Variante mit Riemen oder Gamaschen. Auch Hufschuhe, die ein eingebautes Luftkammersystem haben, gibt es heute zu kaufen. Hier wird der angezogene Schuh mit einer Luftpumpe aufgepumpt und so presst sich der Schuh genau an den Huf. Der Preis für ein Paar Hufschuhe hängt ganz von der Wahl des Modells ab. Die Kosten halten sich aber noch im Rahmen. Diese bewegen sich in der Regel immer zwischen ca. 140 Euro und 210 Euro.

Vor- und Nachteile von Hufschuhen

Im Folgenden lässt sich feststellen, dass Hufschuhe viele Vorteile für das Pferd bieten, und das vor allem für die Gesundheit des Tieres. Denn durch einen passenden Hufschuh hat man keine Probleme mehr mit ausgebrochenen Wänden oder einer druckempfindlichen Sohle. Auch hohe und lose Wände können nun endgültig der Vergangenheit angehören. Auch wenn Ihr Pferd unter Huflederhautentzündungen leidet, kann diese Krankheit mithilfe eines Hufschuhes geheilt werden. Außerdem verbessert sich durch den Schuh die Hufhornqualität des Pferdes deutlich, auch die Stabilität des Hufes wird enorm gefördert. Statistiken belegen außerdem, dass es durch Hufschuhe zu weniger Huferkrankungen kommt. Dies hat dann einen zusätzlichen positiven Nebeneffekt: Man spart sich teure Tierarztkosten.

Der Hufschuh kann des Weiteren flexibel genutzt werden. Nur bei Bedarf kann der Schuh getragen werden. Je nach Untergrundbedingungen und der „Fühligkeit“ des Pferdes kann der Hufschuh angezogen werden. Der Hufschuh fördert die Blutzirkulation des Hufes besonders und federt jeden Schritt des Pferdes ab. Im Vergleich zum Beschlag sind die Hufschuhe generell mit einem niedrigeren Kostenfaktor verbunden.

Wenn man von Nachteilen von Hufschuhen hört, so liegt das meist an der mangelnden Beratung. Denn das kann der Grund sein, dass der Hufschuh nicht passt und es deshalb zu Krankheiten kommen kann. Ein passender Hufschuh ist einfach das A und O. Sparen Sie deshalb auf keinen Fall an der Beratung! Der Hufschuh ist außerdem nicht für Pferde geeignet, die täglich mehrere Stunden gearbeitet werden. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Hufmechanismus je nach Modell eingeschränkt wird.

Worauf man bei Hufschuhen achten sollte

Bild Hufe ausmessen Zur Sicherheit sollte ein Profi zur Messung herangezogen werden

Hat man sich für diesen temporären Hufschutz entschieden, so muss man „nur“ noch das passende Modell auswählen. Das ist jedoch leichter gesagt als getan, denn der Käufer kann heute aus einem großen Angebot auswählen. Deshalb ist es kaum verwunderlich, dass der Schuh am Ende vielleicht doch nicht ganz zu 100 % passt. Achten Sie in jedem Fall darauf, dass die Hufschuhe von ausgebildeten Hufschuhprofis fachgerecht ausgewählt werden.

Für manche Pferde ist ein Hufschuh auch ganz und gar nicht geeignet, denn nur wenige Pferde haben völlig regelmäßige und damit achsensymmetrische Hufe. Zum Beispiel sind manche Hufschuh-Modelle für Pferde mit untergeschobenen Trachten oder einem flachen Fesselstand ungeeignet. Hier muss erst einmal die passende Variante gefunden werden.

Ob man Hufschuhe für das Pferd als Schutzmaßnahme in Frage kommen, hängt jedoch nicht von dem Belieben des Besitzers ab, sondern in erster Linie von der Haltung und der Nutzung des Tieres. Vor allem in den Wintermonaten könnte ein Hufschuh sinnvoll sein, da das Pferd in der Regel nicht so viel Weidegang hat wie im Sommer und Ausritte eher selten sind.

Auch die Frage nach der passenden Größe des Schuhes ist alles andere als leicht zu beantworten. Denn jede Firma hat ihre eigenen Größen. Zunächst müssen die Hufe also genauestens vermessen werden. Das heißt man misst die Länge und Breite. Es sollte außerdem die Fläche ermittelt werden, mit der das Pferd Bodenkontakt hat. Zum einen ist dies die breiteste Stelle (von rechts nach links) des Hufes, zum anderen misst man von der Zehenspitze bis zum äußeren Punkt der Eckstrebenwinkel. Man sollte hier darauf achten, dass man nicht schräg zur Eckstrebe misst, sondern sich eine Linie von der rechten zur linken Eckstrebe in Gedanken zieht und diese Linie dann misst.

Hat man die genaue Größe des Hufes ermittelt, so ist es wichtig das passende Modell auszuwählen. Hierzu kann man sich von bestimmten Anbietern auch erst einmal Testschuhe schicken lassen. Später sollte dann noch ein weiterer Anpasstermin mit einem Anbieter vereinbaren. Dieser hat zu verschiedenen Modellen auch mehrere Größen dabei. Erhältlich sind die Größen 7 bis 16. Es ist in manchen Fällen auch möglich, dass das Pferd für den linken und für den rechten Huf jeweils unterschiedliche Größen benötigt. Die Beratung eines Fachmannes ist also in jedem Fall von Nöten. Als Faustregel gilt:

Der Schuh sollte zum Huf passen und nicht umgekehrt!.

Pflege der Hufschuhe

Hufe Kratzen Sie die Hufe des Pferdes regelmäßig aus

Eigentlich ist die Pflege der Hufschuhe nicht sehr aufwendig. Nach der Verwendung sollten Sie die Schuhe immer sehr gründlich reinigen, damit der Strahl des Pferdes möglichst von Schmutz befreit ist. Hierzu benötigen Sie aber lediglich eine Bürste und Wasser. Damit wird das Material dann abgeschrubbt. Achten Sie zudem darauf, dass sie die Klettverschlüsse des Hufschuhes ausbürsten. Nach dem Reinigen des Schuhs ist es aber auch wichtig, die Hufe des Pferdes zu reinigen und auszukratzen.

Aufbewahren sollte man die Modelle dann in einem Raum mit einer Temperatur unter +5 Grad. Unter diesen warmen Bedingungen bleiben die Hufschuhe flexibel und dehnbar. Besonders für die Qualität der Sohle ist diese Temperatur entscheidend. Wenn Sie alle genannten Kriterien beachten, so ist die Lauffreude des Pferdes in jedem Fall garantiert.

Hufschuhe, Hufeisen und Barhufe im Vergleich

Hufschuhe sind bestimmt nicht für jeden Reiter das „Non Plus Ultra“, man muss schließlich selbst entscheiden, wie man seinem Pferd einen bequemen Laufkomfort bieten kann. Im Folgenden haben wir für Sie einmal die verschiedenen Methoden des Hufschutzes verglichen. Was sind die Unterschiede zwischen Hufeisen, Hufschuhen und Barhufen?

Kriterium Barhuf Hufschuhe Beschlag
Gangbild natürlich Beeinträchtigung durch zusätzliches Gewicht (Umfang der Schuhe); Natürliches Abrollen wird erschwert Beeinträchtigung durch zusätzliches Gewicht (Hufeisen); Erschweren des natürlichen Auffußens und Abrollens
Verletzungsgefahr Normal Erhöht (durch Schleifen, Stolpern oder Abtreten des Hufschuhs) Erhöht (mangelndes Gefühl und Stoßdämpfung)
Abnutzung Dem Boden angepasst Eigentlich keine Abnutzung während des Tragens des Schuhes Praktisch keine Abnutzung, Hornqualität lässt jedoch nach (von Nägeln durchlöchert)
Korrekturmöglichkeiten Gut: Korrektur durch natürliche Einflüsse + kleine Korrekturen möglich Gut: Regelmäßiges Anpassen kann bei Bedarf vorgenommen werden Oft zu große Bearbeitungsabstände, große Korrekturen von Nöten. Besitzer kann nicht selbst Korrekturen vornehmen
Lastverteilung Wasserlinie, Sohle und Strahl Wasserlinie und Strahl Nur Tragrand
Kosten Sehr günstig, 10 mal pro Jahr ist eine Barhufbehandlung notwendig Günstiger als der Beschlag, jedoch teurer als Barhuf Erhöhte Kosten durch Hufschmied (Pferd muss mindestens alle zwei Monate neu beschlagen werden), Tierarzt (Beschlag löst Hufkrankheiten aus)
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