Zug- und Kutschpferde - Kraft für Kutschen
Für Kutschpferde muss man sich nicht auf eine spezielle Pferderasse festlegen. Allerdings sollten diese Arbeitspferde ruhigen Gemüts und stark gebaut sein. Vollblüter eignen sich aufgrund des lebhaften Temperats kaum als Kutschpferde. Klassische Arbeitspferde sind die Kaltblüter, aber auch schwere Warmblüter, wie Alt-Oldenburger, Anglo-Normanne, Cleveland Bay, Friesen oder Sächsisch-Thüringisches Schweres Warmblut treten als Kutschpferde auf. Gute Erfahrungen erzielt man immer wieder mit folgenden Rassen vor der Kutsche: Noriker, Haflinger und Tinker.
Welche Pferderassen eignen sich für die Kutsche?
Zum Beispiel der Irish Tinker ist sehr vielseitig. Dabei ist es egal, ob das Pferd groß oder klein, leicht oder schwer ist. Bestimmte Grundvoraussetzungen sollte ein zukünftiges Kutschpferd mitbringen: Das Pferd muss ein ruhiges und ausgeglichenes Temperament besitzen, sollte sicher im Verkehr und Gelände sein und natürlich für den Kutscher gut kontrollierbar.
Ausbildung der Kutschpferde
Der Ausbilder sollte sich bei der Ausbildung viel Zeit nehmen. Bei einer Ausbildung lernt das Pferd als erstes sicher an der Longe zu gehen. Es lernt, auf die Stimmkommandos zu reagieren. Die Stimme des Fahrers spielt eine sehr wichtige Rolle. Dann lernt das Pferd, an der Doppellonge zu gehen. Es wird auf die Leinenhilfen vorbereitet. Dabei muss es lernen, auch die äußere Leine, oberhalb des Sprunggelenkes zu spüren.
Zubehör und Ausrüstung
Wenn das Pferd die Doppellonge akzeptiert, kann man es an das Geschirr gewöhnen. Dieses muss korrekt angepasst sein, auf die Scheuklappen und Schweifriemen sollte man besonders achten. Bitte benutzen Sie für das erste Anschirren Brustblattgeschirr. Es ist sehr leicht und lässt sich gut an das Pferd anpassen. Zum Schluss kommt dann noch das Kopfstück. Lässt sich das Geschirr gut auflegen, das Pferd lässt sich gut führen, können Sie mit der Doppellonge arbeiten. Nun kommt die Schleppe dazu. Diese muss sich schnell lösen lassen, falls das Pferd doch noch in Panik gerät. Benutzen Sie dann zum Beispiel Autoreifen oder Balken als Schleppe.
Bereit für die Kutsche
Läuft das Pferd nun sicher und ruhig, lässt es sich leicht führen, ist es soweit. Das Pferd kann zum ersten Mal vor die Kutsche. Stellen Sie das Pferd vor den Wagen und halten es sicher. Ein anderer Helfer befestigt den Wagen am Pferd und steigt auf die Kutsche. Das Pferd sollte noch geführt werden und zunächst im Trab die Kutsche ziehen. Bevor das Pferd mit der Kutsche am Straßenverkehr teilnimmt, sollte allerdings ausreichend Erfahrung gesammelt werden.
Maße der Kutsche
Für die Pferderasse Tinker ist eine Kutsche mit einer Spurbreite von 1,25 m, eine Länge von 2,20 m und einer Höhe von 1,70 m ideal. Es passt ein Einspänner- und auch Zweispännerwagen.
Welche Zuglast ist angemessen?
Prinzipiell ist zu sagen, dass Kutschpferde zwei bis vier Personen ziehen können. Das hängt auch von den Reifen der Kutsche und vom Gelände ab. Je steiler das Gelände, desto weniger Leute sollte das Pferd transportieren. Wenn die Pferde im Training sind, können sie eine Kutsche von 100 bis 150 kg ziehen. Kutschpferde leisten Schwerstarbeit. Oftmals sind es ausrangierte Trabrennpferde. Sie ziehen überdimensionale Lasten, schuften im Verkehr den ganzen Tag lang. Auf ausreichende Ruhepausen ist unbedingt zu achten.
Einsatz für Kutschfahrten
Noch heute werden Pferdekutschen für Hochzeiten, Beerdigungen und Festen eingesetzt. Auch Planwagenfahrten zu Feiertagen wie Ostern oder Erntedankfest erfreuen sich immer wieder großer Beliebtheit.
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