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Stachybotryotoxikose - eine gefährliche Pferdekrankheit
Von Stachybotrysatra produzierte Toxine werden Satratoxine, Verrucarine und Roridine genannt und gehören zu den makrocyclischen Trichothecenen. Quellen sind vor allem Heu und Stroh, die über den Winter im Freien gelagert wurden. Auch andere Futtermittel können von Stachybotrys atra besiedelt werden. Der Organismus bildet im kontaminierten Futter Pilzsporen von rußschwarzer Färbung. Durch Toxionproduktion und den Einsatz von Pestiziden kann der Schädlingsbefall verstärkt werden.
Symptome und Indikationen der Pferdekrankheit
Die Anzeichen einer Vergiftung sind sehr vielfältig. Beispiele: Nekrosen der Mundschleimhaut, Salivation und Stomatitis, Kolliken, Durchfall, Nasenbluten, Herz- und Kreislaufschwäche. Es zeigen sich Entzündungen der Haut, Ödeme, Hautexsudate mit massiven, borkigen Auflagerungen an Lippen und Nüstern.
Das Stachybotryotoxin wird enteral sehr gut resorbiert. Bei Kontakt führt dies zu Läsionen der Haut und Schleimhaut. Da die Toxine von Stachybotrys atra die Protein-Synthese hemmen, kommt es durch Schädigung des Knochenmarks zu Immunsuppression und Blutungen. Beim Pferd kann schon die Aufnahme von 200 Gramm kontaminierten Futters tödlich sein. Hierbei handelt es sich meist um subakute aber auch chronische Vergiftungen, die sich oft erst mehrere Tage nach Aufnahmebeginn des kontaminierten Futters manifestieren.
Auswirkungen der Thrombopenie
Auch Gerinnungsstörungen des Blutes und Immunsuppression wegen Thrombopenie sind keine Seltenheit. Ein Abort bei trächtigen Stuten ist ebenfalls möglich. Bei Verdacht auf eine Vergiftung durch von Stachybotrys atra produzierte Toxine sollte eine Untersuchung des verstorbenen Tieren vorgenommen worden. Das dafür evtl. verantwortliche Futter sollte sofort eingestellt und für den Nachweis von Mycotoxinen sichergestellt werden. Da die Mycotoxine und Schimmelpilze oft sehr ungleichmäßig im Futter verteilt sind, sollten Proben an verschiedenen Orten vorgenommen werden. Bei Heu- oder Strohballen zum Beispiel nicht nur an den sichtbaren Stellen, sondern auch innerhalb des Ballens. Denn ein hoher Schimmelpilzbefall bedeutet nicht zwangsläufig, dass die Proben tatsächlich mit Mycotoxinenen kontaminiert sind. Bei der Entnahme der Proben sollten sie Zeitpunkt, Ort im Heuballen, dessen Beschaffenheit (trocken, feucht usw.), Farbe, Geruch unbedingt protokollieren. Diese Angaben sind für das untersuchende Labor von Wichtigkeit.
Therapie von Stachybotryotoxikose
Eine spezifische Therapie gibt es nicht. Bei leichteren Fällen reicht schon die Umstellung auf ein unbedenkliches Futter. In schwereren Fällen werden oft zusätzliche Antibiose und Wundreinigen vorgenommen. In jedem Fall, wie bei allen Krankheiten, sollten sie mit ihrem Tierarzt die weitere Vorgehensweise besprechen.
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