Pferderassen - Übersicht
Camargue Pferd im Rasseportrait
Steckbrief:
Herkunft | Südfrankreich |
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Hauptzuchtgebiet | Südfrankreich |
Verbreitung | Überwiegend Frankreich und westeuropäische Länder |
Stockmaß | 135 - 150 cm |
Farben | Schimmel, Fohlen haben zunächst dunkles Fell (Rappe oder Brauner) |
Charakter | Genügsam und gutmütig |
Erscheinungsbild | Schimmelfarbenes, robustes Kleinpferd mit kräftigem Körperbau |
Herausstellungsmerkmal | Große Hufe, kann mit den Nüstern unter Wasser fressen |
Haupteinsatzgebiet | Reit- und Arbeitspferd |
Allgemeines zur Pferderasse
Das Camargue Pferd hat sich an seine Lebensbedingungen in der Nähe des Menschen, jedoch nicht im Stall am Haus, angepasst. Es ist ein Hauspferd mit zweckmäßigem Körperbau, um in der robusten Haltungsform in seinem Hauptzuchtgebiet im südfranzösischen Rhone-Delta zurechtzukommen. Das sumpfige und häufig überschwemmte Gebiet stellt andere Ansprüche an ein Pferd, als beispielsweise die trockene Steppe in Russland oder Waldgebiete in Italien. Erstaunlich für die halbwild lebenden Camargue Pferde ist, dass sie eine durchschnittliche Lebenserwartung von über 25 Jahren haben. Dies ist nicht zuletzt auch der hervorragenden Anpassung an ihren Lebensraum zuzuschreiben.
Einsatzgebiete: Passt ein Camargue Pferd zu mir?
Das Camargue Pferd passt gut zu Reitern, die auch in unwegsamem Gelände ausreiten gehen wollen. Das trittsichere Reitpferd mit den markant großen Hufen wird vorwiegend auf Ausritten glänzen. Ein Reiter, der das zu schätzen weiß, wird mit den Schimmeln große Freude haben. Das naturbezogene Tier ist weniger gut für Dressur- oder Springreiten geeignet. Pferdehalter, die ihrem Pferd ausreichend Gelände bieten können, sind mit dem robusten und gut angepassten Pferd auch dann gut beraten, wenn die Wetterbedingungen hart werden können. Die genügsamen Tiere kommen sogar in sumpfigem Gelände zurecht. Landwirte oder Viehzüchter finden in dem Camargue Pferd ein zuverlässiges und kräftiges Arbeitstier, das Lasten ziehen kann und auch hervorragend zum Herden Hüten geeignet ist. Pferdezüchter sollten bedenken, dass die freiheitsliebenden Tiere halb wild und in Herden in großzügigen Freigehegen leben.
Ein Camargue empfiehlt sich, wenn Du auf der Suche nach einem robusten und leistungsstarken Zugpferd für unwegsames Gelände bist. Zum Reiten empfiehlt es sich durch seine geringe Körpergröße Reitern, die Schwierigkeiten beim Besteigen von Pferden haben.
Körperbau und Aussehen
Bei der Geburt ist das Fell der Camargue dunkel und je mehr sie altern, desto heller wird es.Kennzeichnend für das Camargue Pferd sind die außergewöhnlich großen Hufe, die dem Zweck dienen, eine möglichst gute Gewichtsverteilung zu erreichen, damit die Pferde in sumpfigem Gebiet nicht zu tief einsinken. Mit seiner verhältnismäßig geringen Größe von nur 135 Zentimetern bis maximal 150 Zentimetern bleibt das Camargue Pferd zudem relativ leicht, was ebenfalls einen Vorteil im Sumpf darstellt. Sein Körper ist kompakt und kräftig. Der teilweise deutlich ausgeprägte Behang (Geißbart) an den Beinen wie auch am Kinn dient dem Schutz vor Feuchtigkeit und Ungeziefer an empfindlichen Stellen. Fohlen werden zunächst mit dunklem Fell geboren. Je älter sie werden, desto mehr hellt ihr Fell auf, bis sie schließlich mit ungefähr zehn Jahren ein reinweißes Fell haben. Camargue Pferde sollten spät angeritten werden, da ihr Körper erst mit etwa sieben Jahren vollentwickelt ist.
Charakter und Wesen des Camargue Pferdes
Die harschen Bedingungen im Hauptzuchtgebiet führten dazu, dass das Camargue Pferd sowohl mit heißen als auch mit kalten, feuchten Bedingungen gut zurechtkommt. Interessant ist vor allem seine Fähigkeit unter Wasser die Nüstern zu schließen, um auch bei Überschwemmungen problemlos an Nahrung zu kommen. Das Camargue Pferd begnügt sich mit dem, was es geboten bekommt und ist robust genug auch den widrigsten Wetterbedingungen die Stirn zu bieten. Camargue Pferde haben eine natürliche Veranlagung zum Hüten von Stierherden.
Herkunft und Zucht
Der Einfluss von Arabern und Berbern ist beim Camargue Pferd deutlich zu erkennen.Ein bekannter Liebhaber der Camargue Pferde war Gaius Iulius Caesar, mindestens dementsprechend alt ist die Rasse. Die Anerkennung als Zucht bekamen die Camargue Pferde jedoch erst Mitte des 20ten Jahrhunderts. Der Einfluss von Arabern und Berbern ist nach wie vor deutlich sichtbar, obwohl die Einkreuzung dieser Rassen mehr als tausend Jahre zurückliegt. Während Camargue Pferde früher zum Hüten von Stierherden eingesetzt wurden, findet man sie heute vor allem als Reitpferd und auch als Lastpferd.
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