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Pferderassen - Übersicht

Fell Pony – Herkunft, Haltung & Zucht

Obwohl die größeren Vertreter der Fell-Ponys einem Friesen zum Verwechseln ähnlich sehen, haben genetische Untersuchungen erwiesen, dass nichts von den Niederländern in dieser Rasse steckt. Vielmehr handelt es sich beim Fell-Pony wohl um eine der ältesten Rassen, die keiner gezielten Verfeinerung durch andere Pferderassen unterzogen worden ist.

Steckbrief:

Herkunft England
Hauptzuchtgebiet England
Verbreitung Weltweit - hauptsächlich Westeuropa & USA
Stockmaß 135 – 142 cm
Farben Rappen, Braune und Schimmel
Charakter Ausgeglichenes Temperament, menschenfreundlich
Erscheinungsbild Aufrecht getragener Kopf, Beine mit
ausgeprägten Fesselbehang
Herausstellungsmerkmal Leben heute noch teilweise halbwild in England
Haupteinsatzgebiet Reit-, Fahr- & Arbeitspferd
Grafik Fell Pony Ein Fell Pony ist das ideale Freizeit- und Familienpferd.

Einsatzgebiete

Beim Fell Pony handelt es sich um ein Reit- & Fahrpferd, das vornehmlich im Turniersport eingesetzt wird. Ob Springen, Jagdreiten oder Pferde-Shows - der Engländer macht aufgrund seiner Ausdauer, Kraft und Trittsicherheit in so gut wie allen Disziplinen einen sehr guten Eindruck.

Doch nicht nur für Turnierreiter ist das Fell Pony ideal geeignet. Aufgrund des kompakten Körperbaus werden die Tiere auch sehr gerne als Freizeitpferde eingesetzt und sind besonders bei Kindern sehr beliebt. Doch man sollte sich von der Körpergröße nicht zu leicht täuschen lassen: Fell Ponys sind sehr robust und kräftig, es stellt also kein Problem dar, sie auch als leichter Erwachsener zu reiten. Da diese Art der Kleinpferde sehr gutmütig und trittsicher sind, verzeihen sie auch einmal einen kleinen reiterlichen Fehlgriff und sind daher die idealen Freizeitbegleiter und langjährigen Weggefährten für Groß und Klein.
Auch als Arbeitstier in der Landwirtschaft oder beim therapeutischen Reiten kommen Fell Ponys heute noch zum Einsatz.

Exterieur und Interieur

Körperbau

Braunes Fell Pony von vorne Fell Ponys haben relativ kleine Ohren und große Nüstern.

Typisch für die britischen Ponyrassen ist auch beim Fell Pony der kompakte Körper, getragen von verhältnismäßig kurzen aber stämmigen Beinen. Ein kleiner Kopf mit großen Nüstern und kleinen Ohren sitzt auf einem gut proportionierten Hals. Kennzeichnend ist auch der kräftige Rücken mit einer eher quadratischen Hinterhand. Die gut ausgeprägten Schenkel und Sprunggelenke der Hinterbeine dieser Rasse sorgen für eine enorme Sprungkraft.

Ähnlich dem Friesen, hat auch das Fell-Pony einen starken Fesselbehang. Die Besonderheit hier ist allerdings, dass diese Ponyart den Kötenbehang im Sommer verliert und im Herbst zusammen mit dem Winterfell wieder aufbaut.

Fellfarben

Die ursprüngliche Fellfarbe des Fell Ponys war ein Dunkelbraun. Mit der Zeit wurden allerdings immer mehr Rappen gewünscht, sodass heute gut dreiviertel des Bestands komplett schwarz gefärbt ist. Hell-, Dunkel- & Schwarzbraune sind natürlich immernoch vertreten, Schimmel bilden allerdings eher eine Ausnahme. Andere Grundfarben wie Füchse oder Schecken sind bei der Zucht nicht erlaubt und dementsprechend nicht anzutreffen.

Spätentwickler

Fell Ponys sind Spätentwickler. Das bedeutet, dass Exemplare dieser Art erst mit ca. sieben Jahren gänzlich ausgewachsen sind. Eine vollständige Belastung durch Arbeit oder Training sollte also vor dieser Zeit nicht erfolgen, um das Tier so gut es geht zu schonen. Ab einem Alter von 3 - 4 Jahren kann das Fohlen allerdings schon mit Anbinden, Verladetraining, Hufbearbeitung, usw. konfrontiert werden, um es auf das spätere Arbeitsleben vorzubereiten.

Charakter

Ein gutmütiger, freundlicher Charakter zeichnet diese historische englische Ponyrasse aus. Als gemütlicher Freizeitpartner mit ausgeglichenem Temperament oder intelligentes und lebhaftes Turnierpferd, ist das Fell Pony in allen Bereichen äußerst beliebt. Im Allgemeinen gelten sie außerdem als geduldig, überdurchschnittlich belastbar und selbstbewusst.

Haltung und Pflege

Unterbringung

Schwarzes Fell Pony auf der Weide Fell Ponys sind für die Offenstallhaltung gut geeignet.

Aufgrund ihrer Herkunft aus dem kargen Gebirgsland Englands, gilt diese Rasse als äußerst robust und unkompliziert in der Haltung. Eine ganzjährige Unterbringung in einem Offenstall ist also problemlos möglich. Das ist nicht nur logistisch von Vorteil, sondern hält auch die monatlichen Unterhaltungskosten in einem überschaubaren Rahmen. Eine Hütte oder Box, die als Rückzugsmöglichkeit dient, sollte aber selbstverständlich dennoch vorhanden sein.

Eine reine Boxenhaltung ist alles andere als artgerecht und ist beim Fell Pony auf jeden Fall zu vermeiden. Außerdem sollte der Kontakt zu Artgenossen gepflegt werden - eine Gruppenhaltung, zusammen mit anderen Ponys, wäre optimal.

Fütterung

Fell Ponys sind leichtfuttrige Pferde, sie müssen also kaum mit zusätzlichem Mineralfutter gefüttert werden. Im Sommer reicht es in der Regel vollkommen aus, die Tiere auf der Weide fressen zu lassen. Im Winter kann Heu oder ein Heu-Stroh-Gemisch angereicht werden.

Der Bedarf an Rauhfutter richtet sich natürlich immer nach dem Verwendungszweck Deines Ponys. Zusätzliches Kraftfutter sollte allerdings wirklich nur in Ausnahmefällen gefüttert werden. Wenn Dein Fell Pony regelmäßig und schwer belastet wird, kann der Energiebedarf eventuell nicht mehr über das Rauhfutter abgedeckt werden. Wenn das der Fall ist, kannst Du zusätzliche Rationen von Gerste, Mais, Hafer oder anderen Kraftfutterarten mit in die Nahrungsaufnahme einbauen. Ein Salzleckstein ist jedoch immer notwendig.

Herkunft und Zucht

Fell Ponys als Zugpferde vor kleiner Kutsche Fell Ponys wurden schon immer als Arbeitstiere eingesetzt.

Ursprünglich stammt das Fell Pony aus der namensgebenden Hügellandschaft „The Fells“ im Norden Englands und geht bis auf die britischen Hill Ponys zurück. Genau wie sein naher Verwandter, das Dales Pony, stammt diese Rasse von früheren Keltenponys ab, die mit römischen Pferden gekreuzt wurden.

Von Beginn an wurde das Fell Pony als Arbeitstier eingesetzt: als Reitpferd, Helfer in der Landwirtschaft oder Zugpferd für die Rohstoffe aus Bergwerken und Minen. Vor allem beim Transport der wertvollen Mineralien galt das Fell Pony sehr lange Zeit als unersetzlich. Hier machte man sich den angeborenen Herdentrieb zunutze, indem bis zu 20 Ponys einen schwer beladenen Wagen über viele hunderte Kilometer in die nächste große Stadt - und wieder zurück - zogen.

Mit der Mechanisierung der Landwirtschaft ging die Zahl der Fell Ponys, wie die der meisten anderen Arbeitspferde auch, stark zurück. Bis in die 1960er Jahre gab es nur noch rund 400 Exemplare dieser Rasse weltweit. Da sich allerdings einige englische Züchter intensiv für den Erhalt der Rasse einsetzten, konnte der Bestand erhalten - und bis heute wieder aufgestockt werden. Inzwischen ist das Fell-Pony weltweit verbreitet und wird auch in anderen Ländern gezüchtet. In den ursprünglichen Regionen Englands existieren sogar noch ein paar halbwilde Herden, die dort von einheimischen Züchtern auf nicht eingezäunten Weiden gehalten werden.

 

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Bildquellen:
Bild 1: © markt.de
Bild 2: © pixabay / Marisa04
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