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Pferderassen - Ratgeberübersicht

Gelderländer

Steckbrief:

Herkunft Niederlande
Hauptzuchtgebiet Niederlande und Deutschland
Verbreitung Niederlande und Deutschland
Stockmaß 155 - 163 cm
Farben Fast alle Farben,
überwiegend Fuchs mit weißen Abzeichen,
Schimmel und Schecke
Charakter Temperamentvoll, aber verlässlich
Erscheinungsbild Mittelschweres Kutschpferd
Herausstellungsmerkmal Exzellentes Wagenpferd
Haupteinsatzgebiet Fahrpferd

Gelderländer im Rasseportrait Gelderländer stammen aus der gleichnamigen Provinz Gelderland in den Niederlanden.

Allgemeines zur Pferderasse

Gelderländer wirken auf den ersten Blick wie ein mittelschweres Kaltblut, zählen jedoch entsprechend ihres Stammbuches zu den Warmblütern. Mit einem Stockmaß von etwa 160 Zentimetern sind sie relativ klein im Vergleich zu anderen Warmblütern, die für den Reitsport gezüchtet werden. Die Lebenserwartung von Warmblütern liegt allgemein zwischen 20 und 25 Jahren. Gelderländer findet man selten unter dem Sattel, ihr Haupteinsatzgebiet ist vor dem Wagen. In der früheren Zeit wie auch heute noch sind sie als Wagenpferde sehr geschätzt, insbesondere auch von vielen Königsfamilien in Europa.

Passt ein Gelderländer zu mir?

Gelderländer Pferd, das eine Kutsche zieht Gelderländer Pferde sind herausragende Kutschenpferde und werden gerne von Königsfamilien genutzt.

Gelderländer stammen - wie der Name bereits erahnen lässt - aus der ostniederländischen Provinz Gelderland. Vom Wesen her sind sie ruhig, gelehrig, fügsam und geduldig. Diese Züge machen sie in Kombination mit ihrem kräftigen und etwas gedrungenen Körperbau zu einem optimalen Kutsch- und Wagenpferd. Bei einem Stockmaß um die 160 cm entwickeln die Tiere im Trab eine für diese Aufgaben wünschenswerte Dynamik. Trotz ihres manchmal temperamentvollen Auftretens sind sie verlässlich und verfügen über eine gute Vorhand. Vor allem ihr ausgeprägter Bewegungsdrang und ihre Kraftausdauer machten sie seit Mitte des 19. Jahrhunderts als Kutschpferde beliebt.

Sie besitzen einen trockenen Kopf und einen kräftigen Hals, reagieren aber bereits auf schwache Eingaben sehr sensibel und sind somit leicht zu führen, auch wenn einmal hohe Präzision vonnöten ist. Anfänger wären bei ihrer Führung meist überfordert, für fortgeschrittene und erfahrene Reiter bieten die Gelderländer jedoch eine Menge Entwicklungspotenzial.

Körperbau und Aussehen

Die meisten Gelderländer sind fuchsfarben mit oder ohne weiße Abzeichen an den Beinen. Der Kopf ist klar, mit oft konvexem Profil und intelligentem, freundlichen Ausdruck. Dieser spiegelt sich auch in seinen gütigen Augen wider. Seinen Schweif trägt er hoch angesetzt und erhaben, die Beine des Gelderländers sind relativ kurz und stabil gebaut.

Wagenpferdetypisch ist die Muskulatur an Hals, Brust, Rücken und Hinterhand stark ausgeprägt. Der Hals ist aufgerichtet, was den Gelderländer optisch größer wirken lässt, als er tatsächlich ist. Für die Arbeit vor dem leichten Wagen bringt diese Pferderasse schon von Natur aus die passende Bemuskelung mit. Für schwere Zugarbeit wird hingegen üblicherweise eine Pferderasse vom schwereren Kaltbluttyp bevorzugt.

Charakter

Grundsätzlich ist der Charakter des Gelderländers gutmütig, freundlich und ruhig, gepaart mit großer Ausdauer und Gelehrigkeit. Bemerkenswert ist die gute Vorhandaktion, wie man sie sonst vor allem bei Reitpferden sieht. Zusammen mit dem aufgerichteten Hals wirkt der Gelderländer von außen betrachtet insgesamt sehr temperamentvoll. Sein Temperament lässt sich jedoch gut kontrollieren und ist daher vor der Kutsche auch gerne gesehen, vor allem dann, wenn Mitglieder einer Königsfamilie standesgemäß und repräsentativ transportiert werden.

Herkunft und Zucht

Fohlen auf der Wiese Die bäuerlichen Züchter kreuzten je nach Bedarf verschiedenste Rassen ein.

In der an Nordrhein-Westfalen grenzenden niederländischen Provinz Gelderland wurden jahrhundertelang Arbeitspferde gezüchtet, die den heutigen Gelderländern jedoch wenig glichen. Die Zucht der dieser Gelderländer begann erst im 19. Jahrhundert in dem gleichnamigen Ort in den Niederlanden. Hier kreuzte man diverse Spanische Pferde, deutsche Warmblüter und englische Vollblüter miteinander.

Aus diesen Kreuzungen entstand schließlich die neue Rasse, die unter dem Namen „Gelder Paard“ beziehungsweise „Gelderländer“ ins Stammbuch der niederländischen Warmblutpferde eingetragen wurde. Ziel der umfangreichen Kreuzungen fremder Hengste mit den heimischen, bodenständigen Warmblutstuten war es, ein Kutschpferd mit Ausstrahlung hervorzubringen, das für leichte landwirtschaftliche Arbeit, aber auch als schweres Reitpferd genutzt werden konnte.

 

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