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Pferderassen - Übersicht

Norwegisches Fjordpferd im Rasseportrait - Geschichte, Körperbau und Zucht

Kurzinfo

Ursprung Norwegen
Hauptzuchtgebiet Skandinavien
Verbreitung Europa
Stockmaß 135-148cm
Farben Falben in verschiedenen Schattierungen
Charakter Nervenstark, selbstbewusst, freundlich, gelassen
Erscheinungsbild Kräftig, kompakt und mit Stehmähne
Haupteinsatzgebiet Freizeitreiten
Norwegisches Fjordpferd Fjordpferde waren schon bei den Wikingern im Einsatz.

Allgemeines zum Norwegischen Fjordpferd

Das Zuchtgebiet des Norwegischen Fjordpferdes, auch kurz Norweger oder Fjordpferd genannt, liegt in Norwegen. Das Fjordpferd ist ein kompaktes, mittelgroßes Bergpferd, welches trittsicher und leistungsstark ist. Außerdem ist es ein vielseitiges Familienpferd, das sich gut für Jugendliche eignet. Optimal ist es auch für das Wanderreiten und als Fahrpferd. Die Gangarten sind Schritt, Trab, Galopp, wobei der Schwerpunkt auf Schritt und Trab liegt. Im Ganzen ist das Pferd leichtfüßig und fleißig.

Passt ein Norwegisches Fjordpferd zu mir?

Norwegisches Fjordpferd auf Wiese Die Mähne der Fjordpferde wird traditionell als Stehmähne geschnitten.

Für Freizeitreiter, die eine ursprüngliche und außergewöhnliche Pferderasse schätzen, sind Norwegische Fjordpferde nahezu ideal. Anfänger und Kinder werden mit dem freundlichen Kleinpferd ebenfalls viel Freude haben. Reiter, die auch mit vorwiegend Schritt und Trab zufrieden sind, passen sehr gut zu den markanten Falben, deren Galopp weniger stark ausgeprägt ist. Das wild aussehende Kleinpferd ist ein optimales Familienpferd - sowohl zum Reiten als auch als Fahrpferd. Reiter, die gerne weite Ausritte unternehmen, passen besonders gut zu dem robusten Pony.

Das ehemalige Pack- und Arbeitspferd kann auch heute noch in der Landwirtschaft eine Hilfe sein und wird zu Recht von Landwirten geschätzt. Auch Züchtern kann das genügsame und fruchtbare Pferd mit der markanten Stehmähne empfohlen werden. Pferdehalter sollten bedenken, dass Norwegische Fjordpferde jedenfalls Kontakt zu Artgenossen benötigen. Wer nur Einzel- oder Boxenhaltung bieten kann, sollte auf das gesellige Kleinpferd lieber verzichten.

Exterieur

Körperbau und Aussehen

Das Norwegische Fjordpferd ist typischerweise ein kräftiges, rundliches Pony mittlerer Größe (Stockmaß zwischen 138 und 145cm), im Typ des nordischen Kaltblutes stehend. Die Norweger sind gute Gewichtsträger. Das Fjordpferd hat einen großen, aber trockenen Kopf und einen kurzen, sehr kräftigen Hals. Die Schulter ist oft steil, es hat wenig Rist, einen starken Rücken mittlerer Länge, eine gute Tiefe und eine kurze, abgeschlagene Kruppe. Es besitzt starke, trockene Beine mit etwas Behang und harten, blauen Hufen. Manchmal fehlen die Kastanien. Norweger werden ca. 375 kg schwer.

Farbschläge

Norwegisches Fjordpferd mit Stehmähne Zebrastreifen an den Beinen und eine zweifarbige Stehmähne sind charakteristisch für die Fjordpferde.

Es kommen ausschließlich Falben vor, mit meist gelblicher Grundfarbe mit Zebrierung an den Beinen und einem Aalstrich auf dem Rücken. Beides ist unterschiedlich stark ausgeprägt und wird auch als Wildfarbfaktor bezeichnet, da es den Farben von Wildpferden ähnelt.

Mähne und Schweif können einfarbig, aber auch zweifarbig sein - meist jedoch schwarz-weiß. Das typische Erscheinungsbild vieler Norweger ist allerdings nicht natürlich - bei den meisten Pferden wird die Mähne (am Nacken) zu einer Stehmähne kurz geschnitten. Im optimalen Fall ist dabei das innere schwarze Haar länger, als das äußere kurze, helle Haar.

Bewegungen

Norweger sind zur raumgreifenden, sehr elastischen und fast spektakulären Bewegungen fähig. Fjordpferde zeigen gute Aktion im Schritt und Trab, sind dagegen im Galopp etwas schwerfällig. Vor allem ursprünglichere Typen bewegen sich meist eher schwerfälliger. Die Ponys sind besonders trittsicher und haben viel Ausdauer. Sie können bis zu 16 Stunden im langsamen Schritt unterwegs sein. Bei Wander- oder Freizeitreitern sind sie deshalb vor allem auch wegen ihrem raumgreifenden Schritt sehr beliebt. Auch Springen können die Norweger - aufgrund ihrer geringen Größe allerdings nicht sehr hoch.

Haltung und Ernährung von Norwegern

Durch ihre Herkunft sind die Tiere besonders robust und deshalb auch unempfindlich gegenüber Kälte und Nässe. Da sie zudem sehr anpassungsfähig sind, können sie ganzjährig im Freien gehalten werden. Um sie vor Sonne oder Regen zu schützen, sollte man ihnen dennoch einen Unterstand bereitstellen. Vor allem für den Sommer brauchen die Ponys ein kühles und schattiges Plätzchen. Bei Stallhaltung allgemein oder bei Stallhaltung im Winter, sollte sich das Tier täglich ausreichend bewegen können. Geh also mit ihm spazieren, wenn es nicht auf die Koppel kann - ansonsten können Erkrankungen drohen.

Norwegische Fjordpferde sind nicht zur Einzelhaltung geeignet und brauchen deshalb Gesellschaft in Form von Artgenossen. Sie fühlen sich vor allem in der Herde sehr wohl, da Interaktion mit Artgenossen sehr wichtig ist.

Norwegisches Fjordpferd im Schnee Kälte kann den robusten Fjordpferden kaum etwas anhaben.

Die Fjordpferde sind sehr genügsam, kommen also auch mit einer wenig reichhaltigen Wiese gut zurecht. Bei zu viel Futter neigen sie eher zu Übergewicht, da sie gerne und viel fressen - man sollte sie deshalb immer kontrolliert füttern. Eine fette Wiese ist für die Norweger also eher ungeeignet - vielmehr freuen sie sich über Raufutter wie Heu und Stroh. Ein Salzleckstein und zusätzliches Mineralfutter sowie Wasser dürfen ebenfalls nicht fehlen.

Gesundheit & Pflege

Norwegische Fjordpferde haben mit ca. 30 Jahren eine recht hohe Lebenserwartung. Dafür sind sie allerdings spätreif - erst mit sieben oder acht Jahren haben sie ihr endgültiges Stockmaß erreicht. Deshalb ist es wichtig, dass Du auch erst mit ca. fünf Jahren mit der Ausbildung des Tieres beginnst. Damit sie ihr hohes Alter auch erreichen, ist jedoch eine bestimmte Pflege notwendig.

Täglich solltest Du die Hufe der Norweger kontrollieren. Ca. alle zwei Monate sollten die Hufe zudem von einem Hufschmied kontrolliert und gepflegt werden. Hältst Du Dein Fjordpferd im Stall, solltest Du es zudem täglich striegeln. Ist Dein Pferd hingegen täglich draußen, reicht das Striegeln alle paar Tage völlig aus.

Bei falscher Ernährung, zu wenig Bewegung oder falscher Pflege sind Norweger anfällig für bestimmte Krankheiten. Hierzu gehören z.B. Sommerekzeme, also allergische Reaktionen auf Mückenstiche. Auch Mauke, ein Fesselekzem, kann auftreten. Bei zu energiereicher Fütterung kann zudem Laminitis (Hufrehe) auftreten - dabei handelt es sich um eine keimfreie Entzündung der Klauenlederhaut.

Zuchtziel und Rassemerkmale von Norwegischen Fjordpferden

Farben Hellbraunfalbe, Braunfalbe, Hellfalbe (Weißfalbe) Rotfalbe, Graufalbe, Gelbfalbe mit Wildzeichnung. Weiße Abzeichen sind nicht erwünscht, bei Stuten kann ein kleiner, weißer Stern toleriert werden.
Kopf Breite, flache Stirn; gerader bis leicht konkaver Nasenrücken; ausdrucksvolle freiliegende Augen; weiter Stand der kleinen Ohren.
Hals Hoch aufgesetzt und genügend lang, zum Kopf hin verjüngend, Ganaschenfreiheit.
Körper Großlinig; Rechteckformat, große, schräg gelagerte Schulter; breite Brust, gute Gurtentiefe, gute Sattellage; elastischer Rücken mit guter Verbindung, kräftige und nicht zu lange Lenden in einem richtigen Verhältnis zu Rücken und Kruppe, breite, gut bemuskelte und schräge Kruppe.
Fundament Trocken, korrekt, mit ausgeprägten, starken Gelenken; kurzes, kräftiges Röhrbein, gut bemuskelter Unterarm; harte Hufe in passender Größe, die Vorhand sollte die gleiche Länge wie Rücken und Hinterhand haben.
Bewegungsablauf Raumgreifend; elastische, energische, taktreine Grundgangarten mit Antritt und Schub aus der Hinterhand.
Einsatzmöglichkeiten Reit-, Fahr- und Familienpferd; Breitensport, Distanzreiten und Fahrsport.
Besondere Merkmale Robust, anspruchslos, ausgeglichen, gelehrig, leistungsstark und langlebig.

Herkunft und Geschichte

Fjordpferd Geländeritt Fjordpferd sind eine alte, urzuständliche Rasse.

Das norwegische Fjordpferd gehört zu einer alten und urzuständlichen Rasse. Höchstwahrscheinlich stammt es vom Asiatischen Wildpferd ab, das auf vorgeschichtlichen Höhlenmalereien dargestellt wird. Die Wikinger benutzten das Tier bei ihren Pferdekämpfen und sie waren die Ersten, die es vor einen Pflug spannten. Es wäre möglich, dass sie das Fjordpferd mit nach Island nahmen, wo es dann zur Ausgangsrasse des Islandpferdes wurde.

Seit dieser Zeit hat es nur wenige Kreuzungen gegeben, so dass sich das Fjordpferd nur unwesentlich verändert hat. Durch selektive Züchtung ist ein sehr robustes, hart arbeitendes und genügsames Tier entstanden, das sehr langlebig und sehr fruchtbar ist. Es hat ein feines, freundliches Wesen und ist sehr umgänglich. In den Bergen, die für Traktoren und Lastwagen unzugänglich sind, ist es für die Bauern als Pack-, Wagen- und Reittier immer noch unverzichtbar. Man exportiert es auch in andere skandinavische Länder, die keine eigenen Pferde haben, sowie nach Deutschland. Des Weiteren wird es in ganz Norwegen als Reitpferd und bei Wettbewerben als Wagenpferd eingesetzt.

Züchter von Norwegischen Fjordpferden

Züchter von Norwegischen Fjordpferden sind zum Beispiel in der Interessengemeinschaft Fjordpferd e.V. und im Fjordpferde-Zuchtverband Bayern e.V. organisiert.

 


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Bildquellen:
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