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Pferderassen - Übersicht

Paso Peruano

Das Paso Peruano ist außerdem unter dem Namen Caballo de Paso bekannt und stammt ursprünglich aus Peru. Das Gangpferd wird, vor allem aufgrund seines Naturtölts, das einen besonders weichen Trab ermöglicht, von vielen Liebhabern geschätzt. Der temperamentvolle Vollblüter galt noch bis in die 70er Jahre als absoluter Exot in Europa.

Steckbrief:

Herkunft Peru
Hauptzuchtgebiet Peru
Verbreitung Peru, USA, Europa
Stockmaß 140 – 155 cm
Farben alle Fellfarben, auch Schecken
Charakter nervenstarke und leichtrittige Freizeitpferde
Erscheinungsbild Mittelgroßes Gangpferd mit kräftigem Körper
und zierlichen Beinen
Herausstellungsmerkmale Extrem bequeme Gänge mit wenig Schwung
im Rücken
Haupteinsatzgebiet anspruchsvolles Reitpferd für den Freizeitbereich
Paso Peruano Das Paso Peruano ist ein anspruchsvolles Reitpferd, das eine geschulte Hand zur Führung verlangt.

Einsatzgebiete: Passt ein Paso Peruano zu mir? 

Das Paso Peruano ist ein außergewöhnliches Reitpferd und dementsprechend eher für geübte oder Dressur-ambitionierte Gangreiter zu empfehlen. Fortgeschrittene Freizeitreiter, die gerne Ausflüge ins Gelände unternehmen, sind mit dem zuverlässigen und trittsicheren Großpferd ebenfalls gut beraten. Wer die besonders weichen Gänge des südamerikanischen Pferdes geschickt reiten kann, muss auch nicht vor steinigem Gelände zurückschrecken.

Es handelt sich um eine freundliche, allerdings durchaus anspruchsvolle Rasse, die sich für Anfänger eher weniger eignet. Die angeborenen Töltgänge des Peruaners erfordern einiges an Geschick und möchten mit feiner Hand geführt werden. Erfahrene, einfühlsame Reiter können dem anspruchsvollen Pferd dafür bei Dressur-Aufführungen wahre Glanzleistungen entlocken und werden viel Freude mit dem Paso Peruano haben.

Körperbau und Bewegungen

Exterieur

Paso Peruano von vorne Das Paso Peruano hat ein sehr elegantes Auftreten.

Der verhältnismäßig kleine Kopf auf aufgerichtetem Hals, in Zusammenspiel mit dem relativ kräftigen Körper und den zierlichen Beinen, lassen den Paso Peruano auf den ersten Blick etwas unproportioniert erscheinen. Die kleinen, harten Hufe eignen sich auch für schwieriges und steiniges Gelände. Dank des niedrigen Körperschwerpunktes ist der Paso Peruano ein ausgezeichnetes Gangpferd, das sich vor allem durch die weich zu sitzenden, schwungarmen Bewegungen auszeichnet.

Gangarten

Genau wie das Paso Fino, beherrscht auch das Caballo de Paso den sogenannten Naturtölt. Darunter versteht man eine Gangart, die besonders angenehm für den Reiter ist, da dieser fast erschütterungslos auf dem Rücken des Tieres getragen wird. Die Veranlagung dazu ist bei dieser Rasse genetisch verankert und muss nicht erst speziell ausgebildet werden, wie es beispielsweise beim Tölt der Isländer erforderlich ist. Grundsätzlich kann beim Paso Peruano in zwei Töltgänge unterschieden werden:

  1. Paso Llano: bequemer, klarer Viertaktgang im gleichen Rhythmus.
  2. Sobreandando: schnellere Variante des Viertaktgangs.

Beide Arten zeichnen sich durch den Termino aus. Dieser entsteht durch eine besondere Bewegung der Vorderbeine, wodurch Aufwärtsschwung in eine seitliche Bewegung kompensiert wird. Was bei anderen Pferderassen als unerwünschtes „Bügeln“ gilt, gehört beim Paso Peruano zum Rassestandard.

Gesundheit und Haltung

Krankheiten

Die gefährlichste chronische Erkrankung, die bei dieser Rasse auftreten kann ist die „Degenerative Suspensory Ligaments Desease“ (DSLD). Dabei handelt es sich um eine Krankheit, die Schmerzen und Lahmheit verursacht und schließlich zum Tod des Pferdes führt. Zu Beginn beschränkt sich die betroffene Region auf die Fesseln und breitet sich im Verlauf immer weiter aus. Es ist äußerst schwierig etwaige Vorboten auszumachen, die die Krankheit ankündigen. Probleme beim Aufstehen oder dem sicheren Stand auf 3 Beinen (beim Hufschmied) können Anzeichen sein, die allerdings auch eine andere Ursache haben könnten. Es ist zudem möglich, dass die Krankheit ausbricht ohne sich vorher in Form von Lahmheiten anzukündigen.

Ein Heilmittel gegen diese Erkrankung ist bisher nicht bekannt und auch die Ursache konnte nocht nicht geklärt werden.

Haltung

Paso Peruano auf der Weide Paso Peruanos können das ganze Jahr über im Außenstall gehalten werden.

Präventivmaßnahmen können jedoch bereits bei der Unterbringung getroffen werden, indem die Fesselung des Pferdes gestärkt wird. Um eine optimale Entwicklung der Bänder, Muskeln und Knochen zu ermöglichen, bietet es sich an die Tiere die meiste Zeit im Freien leben zu lassen. Von dieser Bewegungsfreiheit profitieren vor allem die Jungtiere, die ab ca. 3 Jahren zugeritten werden können.

Bei der Fütterung gibt es grundsätzlich nichts Besonderes zu beachten. Wenn dafür gesorgt wird, dass das Paso Peruano auf der Weide ausreichend Nahrung findet, kann auf eine zusätzliche Fütterung fast gänzlich verzichtet werden. Nur wenn die Natur nicht ausreichend Nahrung bietet, die Pferde in der Ausbildung oder tagsüber im Einsatz sind, sollten tägliche Futterrationen gegeben werden.

Charakter

Das Paso Peruano hat sehr gegensätzliche Charakterzüge. Es ist sowohl temperamentvoll als auch gelassen, stolz und menschenbezogen, intelligent, nervenstark und sensibel. Es braucht daher einen feinfühligen Reiter, der mit dem Peruaner umzugehen weiß und ihm gleichermaßen eine führende Hand bietet. Doch auch vor Publikum fühlt sich der Vollblüter äußerst wohl. Bei Show-Auftritten, in traditionell peruanischen Bekleidungen, stell er mit den ansehnlichen Gängen gerne seine Eleganz zur Schau.

Herkunft und Zucht

Dem Paso Peruano sieht man den spanischen Einfluss sofort an. Seine Geschichte (wie auch die Zuchtziele) ähneln denen des Paso Fino. Beide südamerikanischen Rassen wurden zur möglichst bequemen Fortbewegung auf steinigen und unebenen Wegen gezüchtet.

Während die Reise des Paso Finos in Kolumbien und Puerto Rico begann, gehen Paso Peruanos auf spanische Pferde wie Berber und Andalusier zurück, die zunächst auf westindische Inseln und später nach Peru gebracht wurden. Weitestgehend isoliert bildete sich aus diesen Pferden durch eine strenge Zuchtauslese und penible Reinhaltung der Blutlinie schließlich der Paso-Llano Typ heraus.

Die neue Rasse wurden von Beginn an von Großgrundbesitzern genutzt, um die großen Entfernungen auf ihren Plantagen zurückzulegen. Seit jeher galt diese Rasse als Statussymbol der oberen Gesellschaftsschicht. Aus diesem Grund wurde bei der Zucht dementsprechend auf einen möglichst weichen, komfortablen Gang geachtet.

Erst in den 1970er Jahren wurden einige Paso Peruanos zurück nach Europa importiert, wo sie ihren eigenen Namen „Paso Peruano Europa“ bekamen. Seit 1982 gibt es eine Europäische Paso Peruano Vereinigung, die bis 2004 noch „Paso Peruano Vereinigung Deutschland“ (PPV) hieß und sich mittlerweile zur „Paso Peruano Europa“ (PPE) ausgeweitet hat.

 

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Bildquellen:
Bild 1: © markt.de
Bild 2: © equine-photography / fotolia.com
Bild 3: © User-Anzeige / markt.de

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