Pferderassen - Ratgeberübersicht
Rheinisches Kaltblut
Steckbrief:
Herkunft | Nordrhein-Westfalen |
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Hauptzuchtgebiet | Westfalen |
Verbreitung | Vereinzelt in Deutschland, gefährdete Nutztierrasse |
Stockmaß | 158 – 170 cm |
Farben | Füchse und Braune, Schimmel mit den Grundfarben Rappe, Brauner und Fuchs |
Charakter | Arbeitswillig und nervenstark mit ausgeglichenem Temperament |
Erscheinungsbild | Schweres Kaltblutpferd mit massigem Körperbau und tiefem Schwerpunkt |
Herausstellungsmerkmal | Massiger Körperbau gepaart mit Adel und Schwung |
Haupteinsatzgebiet | Zugpferd und Arbeitspferd |
Das Rheinisch-Deutsche Kaltblut ist ein kräftiges Zug- und Arbeitspferd.
Allgemeines zur Pferderasse
Die vollständige Bezeichnung für diese Rasse ist Rheinisch-Deutsches Kaltblut. Die gängigere Form ist jedoch die Abkürzung Rheinisches Kaltblut. Typischerweise sind diese Pferde sehr kräftig und massig. Ideale Voraussetzungen, um als Arbeitspferd schwere Zugarbeit zu verrichten. Daher waren sie früher, als noch Pferde für die Landwirtschaft und den Transport von Gütern oder Personen benötigt wurden, deutlich verbreiteter als heute.
Einsatzgebiete: Passt ein Rheinisches-Deutsches-Kaltblut zu mir?
Das Rheinisch-Deutsche Kaltblut ist ein kräftiges Zug- und Arbeitspferd aus Nordrhein-Westfalen, das sich besonders gut als waldschonendes Holzrückepferd oder für alle anderen schweren Zugarbeiten in der Landwirtschaft eignet. Aber auch als Kutschpferd ist es aufgrund seines angenehmen, gut kontrollierbaren Temperaments und seiner raumgreifenden Gänge sehr gut geeignet.
Die 158 cm bis 170 cm großen schweren Kaltblutpferde können jedoch auch geritten werden. Gerade in der Freizeitreiterei finden die gerittenen Kaltblüter immer mehr Liebhaber. Die schwungvollen Gänge sind bequem zu sitzen und das ausgeglichene Temperament macht sie zu verlässlichen Freizeitpartnern.
Wer also ein besonders kräftiges, massiges Reitpferd sucht, das auch vor der Kutsche gehen kann, sollte durchaus ein Rheinisch-Deutsches Kaltblut in Erwägung ziehen. Noch in den 1930er Jahren war jedes dritte Pferd in Deutschland ein Rheinisch-Deutsches Kaltblut, doch durch moderne Landmaschinen und Automobile ging der Bestand sehr schnell zurück. Heute gehört das Rheinisch-Deutsche Kaltblut zu den gefährdeten Nutztierrassen, da es nur noch wenige Tiere der Rasse gibt.
Körperbau und Aussehen
Das Rheinisch-Deutsche Kaltblut ist gutmütig und nervenstark.Trotz seiner Größe sind die Körperproportionen in einem harmonischen Verhältnis. Der Kopf des Rheinisch-Deutschen Kaltblut ist hübsch mit einem freundlichen Ausdruck. Wie die meisten Zugpferde hat es eine schräge Schulter und eine runde Kruppe, beides mit ausgeprägter Bemuskelung. Die Beine bilden ein solides Fundament, das nicht nur das enorme Körpergewicht trägt, sondern eine gute Kraftübertragung in den Boden erlaubt, um auch schwere Wagen zu ziehen. Das Rheinisch-Deutsche Kaltblut ist mit üppigem Behang an den Fesseln, sowie dichter Mähne und buschigem Schweif ausgestattet.
Charakter und Wesen
Durch seine Arbeitsfreude ist das Rheinisch-Deutsche Kaltblut auch heute noch als Arbeitspferd beim Bäumerücken und bei der Arbeit auf dem Feld zu finden. Auch vor der Kutsche wird es aufgrund seiner raumgreifenden Gänge und des gut kontrollierbaren Temperamentes eingesetzt. Es ist gutmütig und nervenstark, auch im Straßenverkehr, bei Straßenzügen und anderen heiklen Situationen.
Herkunft und Zucht
Das Rheinische Pferdestammbuch wurde 1892 eröffnet und hatte zunächst die Zucht von schweren Kaltblütern für die Landwirtschaft zum Ziel. Belgische Brabanter konnten diesen Zweck hervorragend erfüllen und wurden extra hierfür importiert. Die Pferde aus dieser Zucht waren so beliebt, dass in den 1930er Jahren jedes dritte Pferd in Deutschland ein Rheinisch-Deutsches Kaltblut war. Schon kurz darauf wurden sie von Landwirtschaftsmaschinen und Automobilen ersetzt, sodass der Bestand bis heute stark abgenommen hat.
Nur vereinzelt findet man noch Rheinisch-Deutsche Kaltblüter, überwiegend in der Forstwirtschaft zum Waldschonenden Bäumerücken. Heute zielt die noch verbliebene Zucht des Rheinisch-Deutschen Kaltblutes strikt auf Arbeitswilligkeit, ein gesundes Maß an Temperament und unbedingte Nervenstärke. Zugleich ist sind ein korrekter Körperbau und saubere Gänge Voraussetzung, damit eine Stute oder ein Hengst zur Weiterzucht zugelassen wird.
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