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Pferderassen - Übersicht

Shagya-Araber: Wesen, Aussehen, Geschichte, Zucht

Steckbrief:

Herkunft Ungarn, Rumänien,
Tschechoslowakei
Hauptzuchtgebiet Ungarn, Deutschland
Verbreitung Südosteuropa
Stockmaß 150 – 160 cm
Farben Schimmel, Füchse, Braune,
Rappen
Charakter Temperamentvoll und energiegeladen,
dabei sehr menschenbezogen
Erscheinungsbild Leichter Körperbau, dabei elegante
allgemeine Erscheinung
Herausstellungsmerkmal Typischer „Hechtkopf“
Haupteinsatzgebiet Reitpferd, vor allem Distanz und Vielseitigkeit

Shagya-Araber Der Shagya-Araber ist ein temperamentvolles und energiegeladenes Pferd

Allgemein

Die Zucht der Shagya-Araber geht auf einen reinrassigen Vollblutaraber zurück, der ein außergewöhnlich großer und kräftiger Vertreter der Rasse war. Während Vollblutaraber aufgrund ihres Temperaments, ihrer hohen Sensibilität und ihrer Schnelligkeit vor allem im Rennsport verbreitet sind, ist der Shagya-Araber ein Allrounder mit vielseitigen Talenten.

Passt ein Shagya-Araber zu mir?

Der Shagya-Araber ist durch seinen ausgeglichenen Charakter ein geeignetes Familienpferd. Da er sich auch in der Herde nicht von ungestümen Kindern beirren lässt, ist die Rasse dazu geeignet, Kinder und Neuliebhaber an den Umgang mit Pferden heranzuführen. Er verzeiht hektische Bewegungen und versehentliche Nasenstüber, ohne dabei zu scheu auf Menschen zu reagieren.

Aber auch der sportliche Reiter wird seine Freuden an diesem Pferd haben. Sollten sich die Familienmitglieder nicht einig sein, ob Militarysport, Distanz- oder Westernreiten ausgeübt werden soll, dann ist der Shagya-Araber genau richtig. Er ist vielseitig trainierbar und ist auch problemlos im Leistungssport einsetzbar. Sollte mal keine Zeit für ein ausdauerndes Training sein, gibt sich dieses Pferd auch mit ganz normalen Ausritten zufrieden.

Aber auch vor der Kutsche geben Shagya-Araber ein schönes Bild ab, solange sie nicht allzu schwer ist. Aufgrund ihres leichten Körperbaus und ihrer Ausdauer, die sie ihren arabischen Wurzeln zu verdanken haben, sind sie als Distanzpferde für leichte Reiter bestens geeignet. Als Allroundtalent werden sie auch häufig im Vielseitigkeitssport eingesetzt.

Für den sportlichen Reiter gibt es nur wenige Bereiche, in denen es nicht optimal eingesetzt werden kann. Gangpferdeturniere wären da schon als fast einzige Ausnahme zu nennen. Zusammengefasst ist der Shagya ein familienfreundliches Pferd mit viel Potenzial für sportliche Ambitionen.

Körperbau und Aussehen

Shagya-Araber Schimmel Vor allem am kleinen, konkav geformten Kopf ist der Shagya-Araber zu erkennen.

Insbesondere der verhältnismäßig kleine Kopf des Shagya-Arabers weist eindeutige Erkennungsmerkmale auf. Beim sogenannten „Hechtkopf“ des Arabers ist die Oberlinie des Nasenrückens konkav gewölbt. Große Nüstern stellen eine gute Sauerstoffversorgung auch bei Höchstleistungen sicher und die dunklen Augen liegen weit auseinander. Aufgrund dieser charakteristischen Kopfform erkennt man meist schon auf den ersten Blick, dass es sich um einen Araber oder Shagya-Araber handeln muss.

Der edle, aufgerichtete Hals und ein hoch angesetzter Schweif vervollständigen das typische Erscheinungsbild. Der restliche Körperbau ist eher quadratisch aber dabei proportional ausgewogen mit mittellangem Rücken und einer guten Bemuskelung. Verglichen mit dem deutlich bekannteren Vollblut-Araber ist der Shagya-Araber größer und kräftiger, daher auch besser als Reitpferd geeignet.

Schließlich ist noch die seidige Fellstruktur mit glänzendem Deckhaar zu nennen, die das adlige Gesamtbild unterstreicht. Bei Shagya-Arabern handelt es sich meist um Schimmel. Rappen und Braune gibt es zwar - sie sind jedoch eher selten. In südosteuropäischen Zuchtlinien sind zudem Füchse zu finden.

Bewegungen

Die Bewegungen des Shagya-Arabers sind allgemein als sportlich zu beschreiben. Sie haben einen fleißigen und raumgreifenden Schritt sowie einen raumgreifenden und elastischen Trab. Energisch und raumgreifend ist der Galopp zu beschreiben.

Charakter & Wesen

Shagya-Araber sind temperamentvoll und leistungsbereit. Ein geübter und nicht allzu schwerer Reiter kann ihre Einsatzfreude in die gewünschten Bahnen lenken, sodass sie als Sportpferd gut geeignet sind. Es handelt sich nämlich um sehr menschenbezogene Pferde. Außerdem sind die Tiere als intelligent, freundlich und aufgeweckt zu beschreiben. Shagya-Araber sind zudem sehr ausdauernd und zäh.

Haltung

Bei der Haltung des Shagya-Arabers gibt es keine Besonderheiten. Achte darauf, dass das Pferd ausreichend Auslauf hat - eine reine Boxhaltung ist keine Option. Am wohlsten fühlt sich das Tier auf einer großen Koppel. Da es sich um sehr robuste Tiere handelt, können sie ganzjährig draußen gehalten werden. Dabei sollte aber ein Unterstand zur Verfügung stehen. Außerdem solltest Du berücksichtigen: Die Gesellschaft von Artgenossen ist ein Muss. Der Shagya-Araber ist also nicht als Einzelpferd zu halten.

Herkunft und Zucht

Hintergrund für die Zucht war das Bestreben des österreichischen Kaisers, starke und schöne Pferde für die Ungarische Streitmacht zu züchten. Hierfür wurden neben diversen Hengsten auch ca. 2.000 Stuten aus tscherkessischer, türkischer, spanischer, moldauischer und holsteinischer Abstammung importiert. Als Zuchtort wurde das ungarische Nationalgestüt Bábolna festgelegt. Durch ständige Selektion kristallisierte sich immer mehr eine Zuchtlinie heraus - hierbei wurden auch arabische Hengste als am geeignetsten entdeckt.

Lange Zeit gab es kein eigenes Zuchtbuch für die Shagya-Araber, sie wurden als „Araberrasse“ geführt. Erst 1978 wurde die Zucht mit dem eigenen Namen versehen. Als Namensgeber gilt ein mit 160 Zentimetern Stockmaß relativ großer syrisch-arabischer Schimmelhengst namens Shagya. Im Gegensatz zum typischen Araber war dieser Hengst muskulöser und strotzte regelgerecht vor Kraft und Energie. Im Innenhof des Nationalgestüts Bábolna steht noch heute eine Statue, die den Ausnahmehengst zeigt.

Heute wird der Shagya-Araber hauptsächlich in Südosteuropa, aber auch in Deutschland, Polen, Tschechien und Österreich gezüchtet.

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Bildquellen:
Bild 1: © markt.de
Bild 2: © Pixabay.com / Silberly

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