Pferderassen - Übersicht
Traber Pferdeportrait
Traber - Steckbrief:
Herkunft | USA, Russland, Frankreich, Deutschland und England |
---|---|
Hauptzuchtgebiet | Weltweit |
Verbreitung | Weltweit |
Stockmaß | 145 – 175 cm |
Farben | Braune, Füchse, Rappen und Schimmel |
Charakter | Ausgeglichen, leistungs- und nervenstark |
Erscheinungsbild | Sportlich, hochbeinig, schlank und muskulös |
Herausstellungsmerkmal | Hochleistungsgangpferd für den Rennsport |
Haupteinsatzgebiet | Reitpferd und Rennpferd |
Der Traber eignet sich als Renn- und Reitpferd.
Allgemein
Bei Trabern handelt es sich um eine Gruppe von Pferderassen, die hauptsächlich beim Pferdesport Trabrennen eingesetzt werden.
Einsatzgebiete: Passt ein Traber zu mir?
Im Trabrennen sind Traber meist vor einen Sulky gespannt, in dem der Jockey sitzt.Traber sind bekannt als Rennpferde. Diese Rasse zeichnet sich durch ihre hohe Ausdauer und Leistungsfähigkeit aus. Bis zu 50 km/h können sie im Trab erreichen und sind deshalb auch auf der Trabrennbahn zu Hause. Außerdem eignen sie sich auch zum Distanzreiten.
Sie haben einen guten Charakter und sind schnell lernfähig. Deshalb können sie auch die unterschiedlichsten Gangarten wie Tölt, Foxtrott oder Walk lernen. Damit unterscheiden sie sich extrem von anderen Pferderassen. Da sie mehr als Schritt, Trab und Galopp können, eignen sich Traber auch als Gangpferde. Die ruhige Art kommt ihnen beim Üben schwieriger Schritte zugute.
Ihre ausgeglichene und ruhige Art macht sie zudem zu einem beliebten Freizeitpferd. Als Reitpferd mögen sie begabte Reiter, weil sie wunderbare Sportpferde sind. Sie lieben die Herausforderung auf dem Feld und durch den Wald. Hier profitiert der Reiter von der Leistungsbereitschaft und der Kraft. Wenn diese Tiere rennen können, verwenden sie hierfür ihre gesamte Energie.
Körperbau & Bewegungen
Traber gibt es in allen Grundfarben - nur Schimmel sind eher selten.Traber gibt es in nahezu allen Variationen, außer dem Pony- und Kaltbluttyp. Es gibt sehr elegante und zierliche Traber im Vollbluttyp, eher kräftige und muskulöse Traber im Warmbluttyp, sowie alle Abstufungen dazwischen.
Alle Typen haben eine kräftige Hinterhand, die sie im Rennen brauchen, um schnell Vorwärtsschub zu entwickeln. Kurze Fesseln mit steiler Stellung und harte Hufe können auch den extremen Belastungen eines Rennens standhalten. Die Kruppe ist stark bemuskelt und die Oberlinie der Traber zeigt sich gut geschwungen. Der Kopf ist in der Regel sehr trocken mit einer geraden Stirn - er sitzt auf einem eher kurzen Hals.
Farben
Traber kommen grundsätzlich in allen Grundfarben vor. Meist handelt es sich um Braune mit schwarzem Behang - Schimmel sind äußerst selten zu finden. Auch Abzeichen sind nicht üblich.
Gangarten & Bewegungen
Im Renntrab wie auch im schnellen Galopp ist eine Besonderheit im Gangbild zu erkennen. Bei anderen Pferderassen sollen die Hinterhufe in der Spur der Vorderhufe abfußen. Dies kann vor allem bei hohen Laufgeschwindigkeiten in allen Gangarten dazu führen, dass sich das Pferd mit den Hinterhufen in den Hufballen der Vorderhufe tritt. Bei Trabern ist das Gangbild so abgewandelt, dass die Hinterbeine außen an den Vorderbeinen vorbei geführt werden, sodass die Gefahr des Ballentritts deutlich reduziert wird. Schnelligkeit und Leistungsfähigkeit sind oberste Priorität, sodass ein korrektes Exterieur nebensächlich ist. Wer seinen Traber gut trainiert, kann ihn in fünf verschiedenen Gangarten reiten.
Traber erreichen eine Trabgeschwindigkeit von 45-50 km/h.
Charakter & Wesen
Auf der Pferderennbahn sind nervliche Stärke, Leistungsbezogenheit und leichte Trainierbarkeit die Grundvoraussetzung. Obwohl man bei derartigen Veranstaltungen den Eindruck gewinnt, Traber wären sehr temperamentvoll, haben sie dennoch ein ruhiges und ausgeglichenes Wesen. Die Konditionierung auf die Rennbahn (oder in den Augen des Laien die Vorfreude) leiten die gesamte Energie des Trabers in seine Leistung im Rennen. Es handelt sich um sehr ausdauernde Pferde harter Konstitution.
Herkunft und Zucht
Die deutschen Traber stammen von Trabern aus den USA, Frankreich und Russland ab.Unter der Sammelbezeichnung „Traber“ werden mehrere Traberzuchten zusammengefasst, die teilweise bis auf das 18. Jahrhundert zurückgehen. In Deutschland, Frankreich, Russland, den USA und zahlreichen weiteren Ländern werden jeweils eigene Zuchten geführt, die im Allgemeinen sehr ähnliche Ziele verfolgen, nämlich ein schnelles und leistungsstarkes Pferd für den Trabrennsport zu züchten.
Basis der Deutschen Traberzucht seit 1896 das Zuchtbuch eröffnet wurde, sind drei Zuchten aus dem Ausland. Die bedeutendste Rolle spielte dabei das American Standardbred (Amerikanischer Traber). Es gibt auch eine eigene Französische Traberzucht - bekannt ist dabei der Trotteur Français. Bei dieser ist im Gegensatz zum Deutschen Traber auch auf die Eignung als Reitpferd ein Auswahlkriterium. In den USA gezüchtete Traber zeigen nicht nur die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp, sondern häufig zusätzlich noch Tölt und Pass. Dort gibt es auch spezielle Passrennen für eben diese Pferde. Russische Traber spielen in Deutschland eine geringere Rolle - hier ist der Orlow-Traber zu nennen.
Deutsche, amerikanische, französische und russische Traber konkurrieren miteinander weltweit auf Trabrennbahnen. Auch auf Gangpferdeturnieren sind sie inzwischen zu finden.
Traber zum Reitpferd machen
Ab einem gewissen Alter oder schon in jungen Jahren werden Rennpferde ausgemustert - können dann aber zu Reitpferden werden.Traber sind Sportpferde durch und durch. Hierauf sind ihre Zucht und ihre Ausbildung auf der Rennbahn ausgelegt. Viele Traber, die von der Rennbahn kommen, haben keine Galopphilfen gelernt. Im Trabrennen führen Galoppsprünge zum Punktabzug, daher wird penibel darauf geachtet, dass das Pferd im Training und im Pferderennen nie galoppiert. Zudem sind Traber meist vor einen Sulky, also ein zweirädrigen Wagen gespannt. Sie kennen es meist nicht, einen Reiter auf dem Rücken zu tragen, da der Jockey im Wagen sitzt und seine Kommandos über die Zügel gibt.
Wer ein ehemaliges Trabrennpferd erwirbt, muss ihm dies zunächst beibringen, auch weil die Muskulatur für den Trab vor dem Sulky sehr ausgeprägt, für den Galopp unter einem Reiter aber kaum vorhanden ist.
Trotzdem kann ein Traber ein gutes Reitpferd werden. Der Weg dorthin ist jedoch nicht sehr einfach - der Traber muss umgeschult und ausgebildet werden. Zudem hängt es ganz vom Pferd ab, für was es nach der Ausbildung wirklich geeignet ist. Erfolg hat man außerdem meist nur, wenn man viel Erfahrung in der Pferdeausbildung hat. Grundsätzlich können Traber aber auch bei Distanzritten, Wanderritten, im Western- und Fahrsport oder im Springreiten eingesetzt werden.
In seltenen Fällen ist auch der Einsatz in der Dressur möglich. Problematisch ist hier jedoch einerseits, dass der Drang zum Rennen nur schwer abtrainiert werden kann. Seine Anatomie macht es dem Traber außerdem meist unmöglich, einen Dreitakt zu springen.
Wie für viele Vollblutpferde üblich, haben die Rennpferde oft ein sehr dünnes Nervenkostüm und sind sehr sensibel. Das kann die Ausbildung noch mehr erschweren.
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