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Tschechisches Warmblut im Rasseportrait – CSFR Warmblut
Tschechisches Warmblut - Steckbrief:
Herkunft | Tschechische Republik |
---|---|
Hauptzuchtgebiet | Tschechische Republik |
Verbreitung | Gering |
Stockmaß | 162 – 172 cm |
Farben | Alle Farben, überwiegend Braune und Füchse |
Charakter | Gutmütig, unkompliziert und leistungsbereit |
Erscheinungsbild | Robustes Warmblut mit Eignung als Sportpferd |
Herausstellungsmerkmal | Einfluss vieler verschiedener Pferderassen bei der Zucht |
Haupteinsatzgebiet | Reitpferd, auch für den Dressur- und Springsport |
Das tschechische Warmblut bringt alle Eigenschaften eines guten Dressurpferdes mit sich, ist aber trotzdem noch recht wenig verbreitet.
Allgemein
Das Tschechische Warmblut ist außerhalb von Tschechien nur wenig verbreitet. Eine andere Bezeichnung für dieselbe Rasse ist Böhmisch-Mährisches Warmblut oder CSFR Warmblut (CSFR=Tschechische und Slowakische Föderative Republik). Es unterscheidet sich in nur wenigen Punkten vom typischen Warmblut, da im Laufe der Zeit viele verschiedene Rassen eingekreuzt wurden, was teilweise nicht einmal dokumentiert worden ist.
Einsatzgebiete: Passt ein Tschechisches Warmblut zu mir?
Mit einem raumgreifenden Schritt, kräftigem Abfußen und einem gleichmäßigen Takt bringen die tschechischen Warmblüter genau die Eigenschaften mit, über die ein gutes Dressurpferd verfügen sollte.
Dank ihrer Nervenstärke und ihrer Gutmütigkeit sind sie auch als Geländepferde hervorragend geeignet, wo sie, ebenso wie im Parcours, auch gern mal einen Sprung nehmen.
Ein Tschechisches Warmblut kann man also durchaus als den perfekten Allrounder für den ambitionierten Freizeitreiter bezeichnen. Mit einer Größe von 162 cm bis 172 cm decken die robusten Warmblüter die meisten Reiter gut ab und durch ihren kompakten Körperbau sind sie auch als Kutschpferde gut geeignet.
Außerhalb Tschechiens sind die leistungsbereiten Pferde, die auch als Böhmisch-Mährisches Warmblut bezeichnet werden, allerdings kaum verbreitet. Das mag daran liegen, dass es trotz der guten Reiteigenschaften und der soliden Grundgangarten noch kein Tschechisches Warmblut geschafft hat, sich im internationalen Reitsport durchzusetzen. Mit dem modernen Zuchtziel zum Sportpferd mit Spring- und Dressurtalent könnte sich das jedoch in Zukunft ändern.
Körperbau, Aussehen und Bewegungen
Das Tschechische Warmblut hat den typischen Körperbau westlicher Warmblutpferde, was im Hinblick auf seine Abstammung nicht verwunderlich ist. Die schräge Schulter gibt der Vorderhand genügend Freiraum für einen raumgreifenden Schritt. Der kompakte, trockene und edle Körperbau und insbesondere der kräftigem Rumpf bilden ein solides Fundament für den Reitsport gleichermaßen wie für die Zugarbeit.
Durch sein Stockmaß bis 172 cm Größe zählt das großrahmige Tschechische Warmblut zu den Großpferden. Es zeigt sich im Typ eines modernen Sportpferdes mit korrekten Linien, trockenen Gelenken und gut erkennbaren Muskeln. Die Nüstern des Warmblutes sind gut geformt und der Hals ist gut bemuskelt - er verjüngt sich zum Kopf hin und ist eher hoch angesetzt.
Das Tschechische Warmblut kommt in allen Grundfarben vor. Besonders häufig sind Füchse und Braune. Schecken sind unerwünscht.
Das Tschechische Warmblut soll einen Viertakt-Schritt mit gleichmäßigen und leicht energischen Bewegungen aufweisen. Beim Trab (Zweitakt) zeigt sich das Warmblut großräumig, energisch und elastisch. Im Galopp (Dreitakt) hat es einen guten Schub aus der Hinterhand und bewegt sich energisch und elastisch.
Charakter
Das tschechische Warmblut ist ein gutmütiges, unkompliziertes und leistungsbereites Pferd.Die osteuropäischen Pferde gelten als gutmütig, ausgeglichen und arbeitswillig. Da sie zudem unkompliziert und leistungsbereit sind, wären sie bestens für den Reitsport geeignet. Bislang hat es noch kein Tschechisches Warmblut geschafft, sich im internationalen Reitsport hervorzuheben. Solide Grundgangarten mit kräftigem Abfußen und regelmäßigem Takt sind vor allem in der Dressur gerne gesehene Eigenschaften. Daher sieht man gelegentlich ein Tschechisches Warmblut in einer Dressurreitstunde oder unter dem Sattel eines ambitionierten Freizeitreiters.
Herkunft und Zucht
Seit 1919 und sicher auch schon früher, werden in der Tschechischen Republik Arbeitspferde gezüchtet. Beim Tschechischen Warmblut wurden verschiedene zur damaligen Zeit verfügbaren Pferderassen gekreuzt, darunter Kladruber, Englische Vollblüter, Shagya-Araber und die weniger bekannten Rassen Furioso, Przedswit und Gidran. Auch Ardenner und Noriker, sowie zahlreiche weitere Rassen sollen mit eingeflossen sein, als die Zucht eine Zeit lang nahezu unkontrolliert fortgeführt wurde.
Kurz darauf, unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg, waren auch vom Tschechischen Warmblut nur wenige Pferde übrig geblieben. Durch einen importierten, erstklassigen Hannoveranerhengst lebte die Zucht wieder auf. Mit seinen 57 Nachkommen waren wieder genügend Pferde verfügbar, jedoch fehlte es an einem qualitativ hochwertigen Hengst, um eine entsprechend hochklassige Nachzucht zu erzielen.
Ab 1960 gab es eine Zuchtumstellung in der Tschechischen und Slowakischen Föderativen Republik (kurz CSFR). Ziel war ein Warmblut, dass nicht nur leistungsfähig, sondern auch sehr vielseitig sein sollte. Deutsche Hengste wie Holsteiner, aber auch Furioso oder Gidran und Vollblüter aus England und von der Arabischen Halbinsel wurden eingekreuzt. Nach der Auflösung der CSFR stand die Zucht einige Zeit fast still.
Inzwischen besonnen sich die Züchter wieder auf klare Zuchtziele mit Selektionskriterien und Leistungszielen für die Zucht der Tschechischen Warmblüter. Abweichend von der früheren Spezialisierung auf Gebrauchspferde ist nun ein deutlicher Trend in Richtung Sportpferdezüchtung mit Dressur- und Springtalent zu erkennen.
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