Pferderassen – Übersicht
Ungarisches Kaltblut im Rasseportrait – Art & Wesen
Steckbrief:
Herkunft | Ungarn |
---|---|
Hauptzuchtgebiet | Ungarn |
Verbreitung | Hauptsächlich Ungarn |
Stockmaß | 150 – 160 cm |
Farben | Braune, Füchse, Rappen und Schimmel |
Charakter | Fleißiges und zuverlässiges Arbeitspferd |
Erscheinungsbild | Mittelschweres Kaltblut mit kurzem Rücken und muskulösem Rumpf |
Herausstellungsmerkmal | Hervorragende Zugstärke in Schritt und Trab |
Haupteinsatzgebiet | Zugpferd und Arbeitspferd, Fleischproduktion |
Ein Ungarisches Kaltblut eignet sich gut als Zug- und Arbeitspferd.
Allgemein
Als Ungarisches Kaltblut wird eine Pferderasse bezeichnet, die seit über einhundert Jahren in Ungarn gezüchtet wird. Früher das wichtigste Arbeitsmittel in Ungarn, wird das Ungarische Kaltblut in seiner Heimat heute vorwiegend zur Fleischproduktion gezüchtet. Verwunderlich in diesem Zusammenhang ist, dass die Ungaren selbst kein Pferdefleisch essen, sondern ihre Ungarischen Kaltblüter exportieren. Hier erfährst Du alles Wichtige zum Kaltblüter aus Ungarn.
Einsatzgebiete: Passt ein Ungarisches Kaltblut zu mir?
In seiner Heimat Ungarn dient das Ungarische Kaltblut in erster Linie als Arbeitspferd aber auch als Fleischlieferant. Letzteres ist denkbar schade, denn die Rasse zeichnet sich durch ihren gemütlichen und ehrlichen Charakter aus.
Für den Sport ist das stämmige und sehr muskulöse Pferd weitestgehend ungeeignet; als Zugpferd eignet es sich dagegen hervorragend.
Seine Charaktereigenschaften machen es auch für die Freizeitreiterei interessant. Aufgrund seines nicht allzu hohen Stockmaßes, das selten mehr als 160 cm beträgt, ist es nicht nur von Erwachsenen gut zu händeln, sondern auch von Kindern gut reitbar.
Als Arbeitspferd eignet es sich insbesondere für die Forstwirtschaft, denn seine Größe, Ausdauer und sein Körperbau machen es zu einem idealen Holzrückpferd. Wer also auf der Suche nach einem treuen, soliden und zuverlässigen Freizeitpartner oder auch Familienpferd ist, ist mit dieser Rasse sehr gut beraten.
Körperbau und Aussehen
Ein kurzer Hals, kaum ausgeprägte Sattellage und stämmiger Körperbau machen das ungarische Kaltblut für den Reitsport denkbar ungeeignet. Hingegen finden sich Muskeln an allen erdenklichen Stellen, was für die Zugarbeit wie auch die Fleischproduktion ein großer Vorteil ist.
Der kräftige Körperbau und das ebenso kräftige Fundament mit relativ niedrigem Schwerpunkt und tiefer Rippenwölbung lässt das Ungarische Kaltblut scheinbar mühelos auch schwere Zugarbeit verrichten. Stabile, recht kurze Gliedmaßen mit kräftigen und robusten Gelenken und seine harten Hufe runden das Bild des robusten und zugkräftigen Kaltbluts von mittelschwerer Größe ab. Das Profil des Kaltblüters ist gerade - typisch für ein Kaltblut weist es zudem Kötenbehang auf. Das Langhaar ist stark ausgeprägt und dicht.
Das Ungarische Kaltblut gibt es in den Grundfarben als Rappen, Braune, Füchse und auch Schimmel.
Charakter
Das Ungarische Kaltblut ist ein Arbeitspferd mit gemäßigtem Temperament. Es zeigt sich fleißig bei der Arbeit und genügsam in Haltungsfragen. Zuverlässigkeit und Gutmütigkeit sind für jedes Arbeitspferd wichtige Kriterien, so auch bei dieser Rasse. Ausdauer, Genügsamkeit und Sanftmut sind typische Eigenschaften für ein Ungarisches Kaltblut.
Herkunft und Zucht
Das Ungarische Kaltblut hat seinen Ursprung in der Pferderasse Ardenner.Auf den stattlichen Ardenner geht die Zucht des ungarischen Kaltblutes zurück. 1883 begann mit je drei Ardenner-Stuten und -Hengsten sowie bereits vorhanden nicht sehr schweren Arbeitspferden die Zucht im Nationalgestüt Kisber, die auf ein mittelschweres Kaltblut abzielte.
1954 wurde das Zuchtbuch eröffnet und die Zucht wurde in den 20er Jahren intensiviert. Zur damaligen Zeit verdrängte das ungarische Kaltblut den Arbeitsochsen und konnte sich sogar neben den schweren Landwirtschaftsmaschinen behaupten. Auch Noriker und Muraközer wurden bei der Zucht eingekreuzt - den größten Einfluss hatte aber nach wie vor der Ardenner.
Inzwischen wird es als Arbeitspferd kaum mehr eingesetzt, sein Hauptverwendungszweck ist die Fleischproduktion (für das Ausland). Der Einfluss des Ardenners prägt die Zucht noch heute.
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