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Pferderatgeber

Pferdesattel - Was sie über die verschiedenen Reitsattel wissen sollten

Bild verschriedene Arte von Sätteln Der Sattel verbindet Reiter und Pferd. (Einfach klicken zum Vergrößern)

Wissenswertes über Westernsattel & Co.

Im Reitsport bildet der Reitsattel das Bindeglied zwischen Reiter und Pferd. Daher sind die Qualität des Sattels und seine Passgenauigkeit zur Anatomie von Pferd und Reiter wichtige Kriterien für die Auswahl eines geeigneten Modells. Ein unpassender Sattel kann sich ungünstig auf die Rittigkeit des Pferdes auswirken, wenn die Bewegungen eingeschränkt werden oder Druckstellen entstehen. Passt die Sitzfläche nicht zur Anatomie des Reiters, sinkt die Qualität der Hilfengebung. Ein gut angepasster Sattel ist Grundvoraussetzung für alle Sparten des Reitsports.

Geschichte des Reitsattels

Der Ursprung des Reitsattels ist der Packsattel, der nicht speziell für die Pferde entwickelt wurde, sondern für Esel und Kamele, die vor circa 2000 Jahren die Reit- und Tragetiere waren. Sie kamen zum Einsatz, um Waren und Güter zu transportieren. Der Bocksattel ist die ursprünglichste Form. Er war mit Decken und Kissen ausgepolstert, um bequem zu reiten, den Rücken des Pferdes zu schonen, viel Gepäck befestigen und auch längere Strecken zurücklegen zu können. Ab 800 v. Chr. wurden die ersten einfachen Sättel hergestellt. Ab dem 18. Jahrhundert wurde ein Sattelbaum verwendet. Zunächst einmal bestand er aus Holz und später aus Federstahl. Im Laufe der Zeit erfolge die Herstellung aus Kunststoff.

Wozu dient der heutige Sattel?

Der Pferdesattel, der meist aus Leder und zum Teil aus Kunststoff besteht, verbindet Reiter und Pferd und sollte daher beiden optimal passen. Er ermöglicht dem Reiter einen guten und sicheren Sitz. Das Gewicht des Reiters wird damit auf dem Pferderücken optimal verteilt. Zudem ist das Reiten damit bequemer. Durch die Steigbügel kann die Sitzposition geändert oder das Gesäß aus dem Sattel gehoben werden, was insbesondere auf längeren Ritten und in schnelleren Gangarten vorteilhaft ist.

Zweck des Reitsattels

Der Reitsattel erfüllt primär zwei Aufgaben. Einerseits verteilt er das Reitergewicht großflächig auf den Pferderücken, ohne dabei die empfindlichen Dornfortsätze an der Wirbelsäule des Pferdes zu belasten, andererseits ermöglicht er dem Reiter je nach Reitsportart einen sicheren Sitz. Für die Anpassung an den Pferderücken und sicheren Halt ist die Ausgestaltung des Sattelkissen, der Sattelkammer, des Sattelbaums, des Schweißblattes und des Sattelgurtes ausschlaggebend. Diese Teile befinden sich auf der Unterseite des Sattels. Um dem Reiter einen bestmöglichen Sitz für die jeweilige Reitsportart zu ermöglichen, sind Sattelkranz, Sitzfläche, Sattelpauschen und die Steigbügel entsprechend ausgeführt. Diese Teile befinden sich auf der Oberseite des Sattels. Um den Sattel vor Pferdeschweiß zu schützen, wird zum Reiten eine Satteldecke untergelegt.

Verschiedene Kategorien der Reitsättel

Pferdesättel sind je nach Einsatzgebiet in unterschiedlichen Typen erhältlich:

Bild Sattel auf Sattelständer Es gibt eine Vielzahl an Sattel auf dem Markt.
  • Vielseitigkeitssattel: Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielseitig
  • Dressursattel: kleinere Auflagefläche
  • Springsattel: zum Springreiten entwickelt
  • Rennsattel: für Pferderennen
  • Polosattel: für Polosport
  • Militärsattel: große Anpassungsfähigkeit
  • Westernsattel: zum Westernreiten
  • Wanderreitsattel und Trekkingsattel: für Wanderritte
  • Distanzsattel: für weite Strecken
  • Ponysattel: für kleine Ponys

 

Die Vielseitigkeitssättel bieten einen idealen Kompromiss für Reiter, die gern Dressur reiten, aber ab und zu auch kleinere Sprünge machen möchten oder häufig im Gelände unterwegs sind. Die Westernsättel sind ebenso ideal und auch in der Freizeit sehr beliebt, insbesondere für lange Ausritte. Sie ermöglichen dank der vergleichsweise großen Auflagefläche die optimale Gewichtsverteilung auf dem Pferderücken.

Reitsättel für Englischreiter

Um den speziellen Anforderungen der verschiedenen Disziplinen gerecht zu werden, werden englische Reitsättel nach ihrem Gebrauchszweck unterschieden in Dressursättel, Springsättel und Vielseitigkeitssättel. Charakteristisch für den Dressursattel sind die langen, nahezu vertikalen Sattelblätter und die relativ kurze Sitzfläche mit tiefem Sitz. Er ermöglicht dem Reiter bei lang herabreichenden Schenkeln permanent einen engen Kontakt zum Pferderücken zu halten. Beim Springsattel sind die Sattelblätter oval ausgeführt, der Sattel wirkt durch die vorgebauten und dick ausgepolsterten Sattelblätter insgesamt langgestreckt, sodass die für den Springsport deutlich angewinkelten Beine sicheren Halt finden. Der Vielseitigkeitssattel ermöglicht sowohl Dressurreiten als auch Springreiten, stellt also eine Mischform zwischen den beiden Varianten dar.

Reitsättel für Westernreiter

Westernsättel mit dem typischen Sattelhorn erfüllen auch heute noch ihren ursprünglichen Zweck: Auch über mehrere Stunden bequem auf einem Pferd sitzen zu können. Ihre große Auflagefläche verteilt das Reitergewicht optimal auf den Pferderücken. Westernsättel sind wegen ihrer Größe deutlich schwerer als Englischsättel. Beim Westernstil wird zwischen fünf verschiedenen Satteltypen unterschieden. Reining-Sättel für anspruchsvolle Lektionen des Westernstils, Roping-Sättel für Rodeos, Show-Sättel für Westernshows, Cutting-Sättel für die Arbeit am Vieh und gewöhnliche Freizeitreitersättel, die zweckmäßige und deutlich leichtere Mischformen der vier angeführten Typen sind.

Kriterien für die Auswahl eines passenden Reitsattels

Um die Passgenauigkeit eines Sattels zu überprüfen, wird er ohne Unterlegdecke auf den Pferderücken gelegt. Jetzt sollte der Sattel gleichmäßig aufliegen und seinen tiefsten Punkt in der Mitte der Sattelfläche haben. Die Kammerweite des Sattels hängt von der Größe des Kopfeisens ab und muss in ihrer Größe zum Widderrist des Pferdes passen. Zwischen Widderrist und Sattelkammer sollten auch im belasteten Zustand mindestens zwei Fingerbreit Abstand sein. Im Idealfall bleibt der Sattel auch bei lockerem Sattelgurt an seiner vorgesehenen Position liegen.

Hilfsmittel um Passungenauigkeiten auszugleichen

Da der Pferderücken sich lebenslang mehr oder weniger stark verändert, gibt es diverse Hilfsmittel um kleinere Passungenauigkeiten auszugleichen. Ein Vorderzeug verhindert Zurückrutschen des Sattels, ein Vorgurt sowie ein Schweifriemen verhindern Nachvornerutschen des Sattels. Vor allem bei Ponys werden aufgrund ihrer Anatomie häufig Schweifriemen eingesetzt. Bei Geländereitern sind Vorderzeuge beliebt, um Zurückrutschen des Sattels an steilen Hängen zu unterbinden. Außerdem können sie mit Hilfszügeln wie beispielsweise einem Martingal kombiniert werden, wodurch der Reiter eine bessere Kontrolle über sein Pferd bekommt.

Worauf sollte beim Kauf des Reitsattels geachtet werden?

Bild Sattel auf Sattelständer Bei dem Kauf eines Sattels ist die Größe und die Kammerweite ausschlaggebend.

Der Sattel sollte zur Rückenform des Pferdes, zum Einsatz, Reitstil und zur Erfahrung des Reiters passen. Vor allem bei Ausritten mit größeren Distanzen sollte er bequem sein und einen sichereren Halt bieten. Das Pferd darf durch den Sattel nirgends eingeengt oder in der Beweglichkeit eingeschränkt werden. Folgende Faktoren sollten bei der Auswahl ebenso berücksichtigt werden:

  • Größe des Sattels: Die optimale Größe liegt meist bei 16 bis 18,5 Zoll. Wenn der Sattel zu groß ist, rutschen Sie eventuell hin und her, während ein zu kleiner Sattel die Bewegungen der Hüfte blockieren kann.
  • Kammerweite: Bei der Kammerweite handelt es sich um die Weite zwischen den zwei vorderen Enden des Sattelbaums. Die Größe muss an das Pferd angepasst werden. Es sind auch Sättel erhältlich, bei denen die Kammerweite verstellt werden kann. Diese eignen sich vor allem für junge Pferde, da sie sich im Wachstum befinden.

Wo sollte der Sattel gekauft werden?

Das Internet bietet die Möglichkeit, sich ausreichend Informationen über die verschiedenen Pferdesättel einzuholen und die Modelle sorgfältig miteinander zu vergleichen. Dies gilt auch für die Preise, die online zudem meist günstiger sind. Dies liegt daran, dass die Verkäufer im Internet verschiedene Kosten sparen, beispielsweise für Personal, Miete etc. Des Weiteren ist die Auswahl online in der Regel viel größer. Das Internet ist daher eine optimale Anlaufstelle, um Produkte wie Reitsättel einzukaufen. Der Kauf kann rund um die Uhr, unabhängig von Ladenöffnungszeiten, erfolgen.

Richtig Aufsatteln um Druckstellen zu vermeiden

Zunächst gilt es sicherzustellen, dass die Sattellage und Gurtlage frei von Verschmutzungen, Wunden und Schwellungen sind. Achten Sie beim Auflegen des Sattels darauf, dass die metallenen Steigbügel nicht gegen das Pferd schlagen. Dies kann Scheuen und Verletzungen zur Folge haben. Zunächst legen Sie den Sattel eine Handbreit vor die Sattellage mittig auf den Pferderücken. Nun sollte die Satteldecke zurechtgelegt werden, sodass sie keine Falten wirft und mittig unter dem Sattel liegt. Anschließend lassen Sie den Sattel in seine vorgesehene Position zwei Fingerbreit hinter dem Schulterblatt gleiten. Unter dem Widderrist wird die Satteldecke ausgekammert und schließlich der Sattelgurt leicht angezogen. Etwa eine Handbreit sollte zwischen dem Sattelgurt und dem Ellbogengelenk des Pferdes passen. Zu einem späteren Zeitpunkt ziehen Sie den Sattelgurt etwas nach und ein letztes Mal unmittelbar vor dem Aufsteigen.

Wie wird der Reitsattel am besten gelagert?

Ideal zum Lagern des Sattels ist ganzjährig eine Raumtemperatur von 5 bis 15°C, bei einer relativen Luftfeuchte von 50 bis 70%. Daher sollte die Sattelkammer im besten Fall mit einer Heizung oder Klimaanlage und einem Luftbefeuchtungsgerät ausgestattet sein. Eine direkte Sonneneinstrahlung sollten Sie vermeiden. Ist der Sattel feucht, beispielsweise durch Schweiß, muss er zunächst an einem luftigen Ort getrocknet werden, bevor er gelagert wird.

Optimale Pflege des Reitsattels

Bild Sattel auf Sattelständer Ein guter Sattel kann bis zu 15 Jahre halten.

Sättel aus Leder benötigen von Zeit zu Zeit eine spezielle Pflege. Zum Reinigen ist Sattelseife erhältlich, die mit einem feuchten Tuch aufgetragen wird, um Schmutz zu entfernen. Aller acht bis zwölf Wochen sollten Sie das Leder mit einer Lederpflege fetten, damit es geschmeidig bleibt und andererseits vor Nässe und Schmutz gut geschützt ist, statt brüchig und spröde zu werden. Sättel aus Kunststoff sind pflegeleicht. Die verschmutzten Stellen und Schweiß können Sie mit einem feuchten Tuch abwischen. Ein qualitativ hochwertiger Sattel hält bei einer entsprechenden Pflege gern einmal 15 Jahre und länger.

Fazit

Einen optimalen Reitsattel zu wählen, ist für Reiter und Pferd gleichermaßen sehr wichtig. Das entscheidende Kaufkriterium ist die ideale Passform, um gesundheitliche Risiken beim Tier zu vermeiden. Für jeden Einsatzzweck gibt es das passende Modell.


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Bildquellen:
Bild 1: © markt.de
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