Pferderatgeber
Wasserspaß mit Pferden: Können Pferde schwimmen?
Die Natur hat es tatsächlich so eingerichtet, dass körperlich gesunde Pferde schwimmen können: Verlieren die großen Tiere im Wasser die Bodenhaftung, beginnen sie automatisch mit den Beinen zu paddeln und halten sich auf diese Weise mit dem Kopf über der Wasseroberfläche. Wie Sie Ihr Pferd an das Element Wasser gewöhnen können und welche Möglichkeiten die Aquatherapie bietet, verraten wir Ihnen nachfolgend.
Waten im Wasser: Entspannung für Reiter & PferdSpiel und Spaß im Wasser – schwimmende Pferde
Wie praktisch alle Säugetiere kann auch das Pferd von Natur aus schwimmen. Instinktiv bewegen die Tiere im Wasser die Beine und bewegen sich auf diese Weise rudernd fort: Die Vorder- und Hinterläufe bewegen sich gleichmäßig im Trabtakt; die Hufsohlen fungieren als Mini-Paddel und manövrieren so den Körper vorwärts. Der Kopf befindet sich während dieses Vorgangs knapp über der Wasseroberfläche. Um eine ungehinderte Atmung zu garantieren, ziehen die Pferde ihre Nüstern so hoch wie möglich. So entsteht das typische Pferde-Schwimmgesicht mit gefährlich aussehenden gebleckten Zähnen. Den meisten Pferden wohnt eine naturgegebene Angst vor Wasser inne. Nicht vergessen werden darf, dass das Schwimmen für die Tiere mit einem enormen Kraftaufwand verbunden ist.
Wenn Sie Ihr Tier an Wasser gewöhnen möchten, müssen Sie es langsam angehen. Spritzen Sie das Tier beispielsweise zunächst nach dem Training mit einem Schlauch die Hufe ab. Eine Bürste und ein Eimer Wasser kann für den Anfang auch genügen, bevor Sie das Pferd mit dem Schlauch gründlich abspritzen. Reagiert Ihr Pferd erfahrungsgemäß empfindlich auf Wasser, sollten Sie es während des Waschvorgangs nicht anleinen – manche Pferde tendieren dazu, sich reflexartig nach hinten zu werfen. Dabei kann das Halfter oder aber der Strick reißen; im ungünstigsten Fall könnte das Tier gar Verletzungen davontragen. Neben dem Säuberungsprozess nach dem Training, bietet sich auch während des Reitens oder Führens die Gelegenheit, das Tier mit dem Element vertraut zu machen. Hat es zum Beispiel geregnet, können Sie durch die Pfützen reiten oder aber das Pferd durch seichte Gewässer waten lassen. Üben Sie keinen Druck aus! Einen positiven Effekt kann ein Begleitpferd erwirken, das keine Scheu vor Wasser hat und exemplarisch vorausschreitet.
Schwimmen als therapeutische Maßnahme
Für die Pferd mit der mangelnden Bewegung kann das Schwimmtraining Abhilfe schaffen und das Tier schonend wieder aufbauen.Neben dem Spaßfaktor darf der therapeutische Effekt einer Schwimm- bzw. Aquatherapie nicht unterschätzt werden. Schwimmen macht Spaß und hält Ihr Tier gesund: Spielerisch kann die Vitalität des Pferdes gesteigert werden. Das Training im feuchten Nass stärkt den gesamten Körper. Der Kontakt von Pferden mit dem Element Wasser wurde bereits im frühen Mittelalter gefördert: In sogenannten Pferdeschwemmen wurden die Tiere nach der erledigten Arbeit an eine Stelle in einem Fluss, Bach oder Teich geführt und im Wasser abgekühlt sowie gesäubert. Der Untergrund war zumeist gepflastert, sodass der Boden durch die Hufe nicht aufgewühlt werden konnte. Die moderne Variante einer Pferdeschwemme stellt heutzutage der Swimmingpool für Pferde dar: Die mit Wasser gefüllten Becken besitzen eine spezielle rutschfeste Einlauframpe und haben in der Regel einen Durchmesser von 12 Metern sowie eine Tiefe von 3 Metern.
Im heutigen Zeitalter findet die Aquatherapie oftmals als Rehamaßnahme infolge einer Operation bzw. bei etwaigen Verletzungen oder Erkrankungen der Gliedmaßen Anwendung. Die Bewegung im Wasser kann in solchen Fällen wahre Wunder bewirken, müssen die Tiere doch zumeist auf Anordnung des Arztes mehrere Wochen in der Box verbringen, um den Körper zu schonen und Folgeverletzungen vorzubeugen. Durch die mangelnde Bewegung verlieren die Pferde in der Folge Muskelmasse sowie Kondition. Das Schwimmtraining kann hier Abhilfe schaffen und das Tier schonend wieder aufbauen. Nicht selten werden spezielle Aquatrainer – ein mit Wasser geflutetes Laufband – in das Training mit eingebaut. Der Vorteil: Der im Wasser vorherrschende Auftrieb mildert die Belastung von Sehnen und Gelenken. Dennoch arbeitet der Körper aufgrund des Widerstandes auf Hochtouren, wodurch die Durchblutung angekurbelt und das Herz- und Kreislaufsystem sowie die Lunge positiv beeinflusst werden.
Ponyschwimmen
Im Juli eines jeden Jahres werden ca. 150 Wildpferde von ihrer Heimatinsel zu einer Nachbarinsel getrieben – den Weg müssen sie selbstredend schwimmend zurücklegenAls begabte Schwimmer gelten die Assateague Ponys. Der Legende zufolge finden sich die Wurzeln dieser Ponyrasse auf der Atlantikinsel Assateague. Die Ponys sollen von spanischen Pferden abstammen, die sich in der Vergangenheit bei einem Schiffbruch in der Nähe der amerikanischen Ostküste schwimmend retten konnten. Traditionell werden seit 1925 im Juli eines jeden Jahres ca. 150 Wildpferde von ihrer Heimatinsel zu einer Nachbarinsel getrieben – den Weg müssen sie selbstredend schwimmend zurücklegen.
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