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Pferderatgeber

Unruhige Pferde - wenn das Aufsteigen zum Abenteuer wird

Temperament und Umwelterfahrungen entscheiden darüber, ob ein Pferd zum zappeligen Problempferd wird oder nicht. Ein schwaches Nervenkostüm gepaart mit viel Temperament führt zu Unruhe beim Putzen, Satteln, Aufsteigen und in allen anderen Situationen in denen ruhiges Warten gefragt ist. Geduld, Konsequenz und eine solide Grundausbildung sind gefragt, damit zappelige Pferde zur Ruhe kommen.

Begriffsdefinition unruhige, zappelige Pferde

Unruhigen Pferden fällt es schwer still zu stehen. Dabei wird unterschieden, ob die Unruhe aus dem Ungehorsam heraus, aus Schmerzen durch Rückenprobleme, Sattelzwang oder Satteldruck dem Reitergewicht ausweicht oder ob es schlichtweg seine Nervosität nicht zu kontrollieren vermag. Je nach Ursache prägt sich das Verhalten anders aus. In allen Fällen kann jedoch beobachtet werden, dass das betroffene Pferd in einer speziellen oder in mehreren verschiedenen Situationen, in denen es ruhig stehen soll, zappelig wird, also auf der Stelle herumtänzelt, in engen Kreisen läuft oder einfach vorwärts drängt. Aus der detaillierten Analyse des gezeigten Problemverhaltens und den jeweiligen Situationen kann auf die Ursache geschlossen werden.

Verhaltensbeschreibung

Es gibt drei typische Situationen, in denen zappelige Pferde ihr Problemverhalten zeigen. Beim Putzen am Anbindeplatz, beim Aufsteigen und beim Stehenbleiben unterwegs auf dem Ausritt beziehungsweise in der Reitbahn. Im ersten Fall kann sich das angebundene Pferd nur kreisförmig mit der Hinterhand um die Anbindestelle drehen. Dies geschieht oft ohne Rücksicht auf Gegenstände oder Menschen, die sich in diesem Bereich aufhalten. Pferde, die beim Aufsteigen zappeln, versuchen meist vorwärts zu laufen oder weichen seitlich vom Reiter weg. Indem die Zügel kurz gefasst werden, ist das Pferd in Vorwärtsrichtung beschränkt, was dazu führen kann, dass es nun rückwärts läuft. Wird unterwegs oder auf dem Ausritt eine Pause eingelegt, dann tänzelt das Pferd meist auf der Stelle und könnte einen Drang in Richtung des Stalles zeigen.

Psychische Ursachen für unruhige, zappelige Pferde

Pferde lernen Situationsbedingt. Ein Pferd, das am Anbindeplatz häufig kleine Leckereien zugesteckt bekommt, verfällt in eine Erwartungshaltung. Das Resultat dieses Erziehungsfehlers beinhaltet häufiges Umdrehen nach dem Menschen, Kopfschlagen und Scharren mit den Vorderhufen. Der Anbindeplatz sollte vom Pferd als sicherer Ort der Entspannung verknüpft werden, dann kann es hier auch ruhig stehen. Unruhe beim Aufsteigen und beim Warten an einer beliebigen Stelle im Gelände oder der Reitbahn können ebenfalls daher rühren, dass der Aufsteigeplatz oder der Reitplatz insgesamt vom Pferd mit Aufregung verknüpft wurde. Wird zu früh zu viel gefordert, dann kann das überforderte Pferd in Stress geraten und diesen auf den Trainingsplatz beziehen.

Physische Ursachen für unruhige, zappelige Pferde

Manche Pferde lassen sich nicht gerne berühren. Sie haben eine sehr sensible Haut und eventuell bereits schlechte Erfahrungen gemacht. Dies ist vor allem beim Putzen ein Problem. Diese Pferde müssen lernen, die Prozedur des Striegelns über sich ergehen zu lassen. Man sollte sie aber auch nicht allzu sehr herausfordern. Aber auch körperliche Ursachen können dazu führen, dass ein Pferd nicht berührt werden möchte. Hat es Schmerzen an einer Stelle, dann zuckt es zurück, sobald die Hand diese Stelle berührt. Das können Verletzungen durch Weidepartner sein, Satteldruck durch unpassenden Sattel oder auch eine Krankheit, die zu Gewebeveränderungen führt. Rückenschmerzen zeigen sich häufig beim Aufsteigen, wenn das Pferd dem Reitergewicht auszuweichen versucht.

Ausbildungsfehler als Ursache

Eine zu ambitionierte Ausbildung kann ein Pferd überfordern, sodass es aus dieser Überforderung heraus zappelig wird. Längere Zeit an den Grundlagen zu verharren macht sich später bezahlt. Vor allem beim Aufsatteln des jungen Pferdes ist größte Vorsicht geboten. Allzu schnell kann sich Sattelzwang entwickeln, wenn der Sattelgurt zu schnell und zu fest angezogen wird. Hierbei ist das Pferd beim Aufsatteln nicht nur unruhig, sondern meist schlägt es mit den Hinterhufen nach vorne, beißt mit seitlich gedrehtem Kopf und „bläst sich auf“ damit der Sattelgurt gar nicht erst so fest angezogen werden kann. Aus diesem Verhalten beim Satteln kann sich nach und nach eine generelle Unruhe am Anbindeplatz entwickeln.

Maßnahmen zur Verhaltenskorrektur

Ist die tierärztliche Abklärung ohne Befund, dann ist bei zappeligen Pferden Geduld, Konsequenz und eine bestimmte Führung ausschlaggebend, um das Verhalten zu korrigieren. Keinesfalls darf das Verhalten belohnt werden, sonst kann es sich weiter steigern. An der Unruhe beim Putzen kann gearbeitet werden, indem das Umfeld ruhiger gestaltet wird. Dazu gehört auch, dass der Mensch Ruhe ausstrahlt und das Striegeln souverän durchführt. Durch Kraulen der Lieblingsstellen Ihres Pferdes, können Sie die Entspannung zusätzlich unterstützen. Beim Aufsteigen zappelige Pferde können mit einer einfachen Maßnahme korrigiert werden. Indem Sie eine Futterbelohnung zunächst unmittelbar nach dem Aufsteigen und dann immer ein wenig später geben. Genauso kann auch das Warten im Gelände oder der Reitbahn schmackhaft gemacht werden.

 

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