Übersicht Pferderassen
Amerikanische Pferderassen von A bis Z im Überblick
In den Weiten Amerikas leben zahlreiche Wildpferde.Unter den Amerikanischen Pferderassen erfreuen sich vor allem die Westernpferde großer Beliebtheit. Für das Westernreiten sind beispielsweise die Rassen Paint Horse, Curly Horse und Colorado Ranger besonders geeignet. Welche Rassen außerdem ihren Ursprung in Amerika haben, verrät die folgende Übersicht.
American Cream Draft Horse
Das American Cream Draft Horse ist die einzige Kaltblutpferderasse, deren Wurzeln in den USA liegen. Der Name wurde dabei von dem cremefarbenen Fell der Pferde abgeleitet. Offizielle Anerkennung als eigenständige Pferderasse fand das American Cream Draft Horse im Jahr 1944. Als Mutter der Kaltblüter gilt eine cremefarbene Stute, die zwischen 1900 und 1905 geboren wurde und auf dem Namen „Old Granny“ hört. Die Stute ist darüber hinaus das erste eingetragene American Cream Draft Horse. In den letzten Jahren wurden das Shire Horse und der Percheron eingekreuzt. Aufgrund der geringen Anzahl (ca. 400 Registrierungen) gilt der Status der Rasse als kritisch.
American Saddlebred Horse
Der genaue Ursprung der Rasse lässt sich nicht nachvollziehen. Fakt ist, dass im 16. Jahrhundert verschiedene Pferderassen mit Gangpferdeveranlagung nach Amerika gebracht wurden. Hieraus entstand die Grundlage des American Saddlebred, das später über mehrfache Veredelung zunächst weitere Variationen erhielt, sich dann jedoch durch strenge Zuchtauslese zum bekannten American Saddlebred mit bequemen Gängen und außergewöhnlicher Ausdauer entwickelte. In der Vergangenheit wurde die Rasse als praktischer Allrounder zum Reiten und für Kutschfahrten eingesetzt. Heutzutage ist die Zucht auf die Erfüllung der Anforderungen an Showpferde ausgerichtet.
American Shetland Pony
Die amerikanische Ponyzüchtung geht in seinen Ursprüngen auf das originale Shetland Pony zurück, die gegen Ende des 19. Jahrhunderts erstmals in die USA importiert wurden. Das American Shetland Pony unterteilt sich heute in die Untergruppen Classic American Shetland und Modern American Shetland. Die Gruppen begrünen sich z. B. in der Einkreuzung des Erbguts von Hackney-Ponys ab Mitte der 1960er Jahre.
American Walking Pony
Das American Walking Pony ging aus der Kreuzung von Tennessee Walking Horse und Welsh-Pony nach 14-jährigen Zuchtversuchen einer amerikanischen Züchterin hervor. Das Stutbuch der Rasse wurde 1968 eröffnet. Die erste darin eingetragene Stute war Browntrees Flicker, der erste Hengst hieß BT Golen Slendor.
Appaloosa
Diese Pferderasse stammt vom spanischen Pferd ab, welches Mitte des 18. Jahrhunderts nach Nordamerika kam. Zunächst wurden sie von Indianern im Nordwesten der USA gezüchtet. Nachdem die Indianer aus ihren Gebieten vertrieben und die Pferde geschlachtet wurden, starben die Appaloosas zunächst fast aus. Eine kleine Population konnte jedoch aufrechterhalten werden. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts konnte die Rasse wieder aufleben, als Claude J. Thompson den Restbestand aufnahm und ihn mit Quarter Horse und Arabervollblut züchtete. Die Einkreuzung von Quarter Horse, Arabischem und Englischem Vollblut verbesserte die Qualität der Rasse nachhaltig. Ende des 20. Jahrhunderts war der Bestand auf über 500.000 Tiere angewachsen. 1975 kamen die ersten Appaloosas nach Deutschland; im Jahr 1994 wurde der Appaloosa Horse Club Germany e.V. ins Leben gerufen.
Colorado Ranger
Typisch für den Colorado Ranger ist das gefleckte Fell mit Tigerscheckung. Die eher seltene Rasse entstand um 1870. Als Stammväter gelten der Araber Leopard und der Berber Linden Tree. Da die Züchtung deren Blutlinie verlangt, muss jedes von der Colorado Ranger Horse Association (CRHA) anerkannte Colorado Ranger Pferd einen der Stammväter zu seinen Ahnen innerhalb der Familienlinie zählen. Zur Veredelung wurden in den vergangenen Jahren Quarter Horse und Vollbluthengste mit eingekreuzt.
Curly Horse
Das American Bashkir Curly Horse – kurz Curly Horse – ist eine (nicht eingetragene) nordamerikanische Pferderasse. Das besondere Merkmal stellt das gelockte Fell dar. Nach offizieller Definition werden dem Curly Horse alle gelockten Pferde zugerechnet. Erstmals entdeckt wurde die Rasse durch einen Farmer 1898. In den Folgejahren entstand ein breites Spektrum von Curly-Typen; seit 1971 besteht ein Zuchtregister.
Missouri Foxtrotter
Der Missouri Foxtrotter gehört zu den ältesten der amerikanischen Pferderassen. Arkansas und Missouri in den Ozark Mountains galten um 1820 als Hochburgen der Missouri Foxtrott Zucht. Die ursprüngliche Zucht startete mit von den Siedlern importierten Pferden: Die Zuchtauswahl war zu jener Zeit auf gute Gebirgseigenschaften, Gesundheit und Robustheit beschränkt. Mit den guten Gebirgseigenschaften ging der veränderte Gang einher. Da die Missouri Foxtrotter hierdurch nicht nur sehr trittsicher, sondern zugleich auch außergewöhnlich bequem zu reiten waren, wuchs ihre Verbreitung rasch. Heute sind diese Pferde aufgrund ihrer großen Ausdauer für Geländeritte und Distanzritte sehr beliebt.
Morgan
Die Blutlinie der amerikanischen Pferderasse Morgan geht auf einen Hengst mit dem Namen Figure zurück, der im Jahr 1789 zur Schuldbegleichung an einen Amerikaner namens Justin Morgan übergeben wurde. Dieses Pferd entwickelte sich infolge zahlreicher Turniererfolge zu einem beliebten Deckhengst. Seine Nachkommen begründeten eine neue Rasse: den Morgan.
Paint Horse
Die Pferderasse Paint Horse hat ihren Ursprung im American Quarter Horse: Hinsichtlich ihrer Herkunft, Abstammung und Eigenschaften sind sie gescheckte Quarter Horses, die von einem eigenen Verband, der American Paint Horse Association (APHA) betreut werden. Als zeitlicher Entstehungsraum gilt die USA im 18. Jahrhundert.
Pony of the Americas
Das Pony of the Americas ist eine 1954 in den USA entstandene Pferderasse. Wesentliche Einflüsse der spezifischen Rasse stammen vom Araber, Quarter Horse, Appaloosa sowie American Shetland Pony. Die USA – als Stammland der Rasse – stellt auch heute noch das größte Zuchtgebiet der Ponys of the Americas dar: Ca. 50.000 Tiere dieser Rasse finden sich hier (zum Vergleich: in Deutschland sind es lediglich um die 150 Pferde).
Quarter Horse
Die äußerst beliebte Rasse Quarter Horse hat ihre Wurzeln im 17. Jahrhundert in Amerika. Zuvor von den Spaniern ins Land gebrachte Andalusier, Berber und Araber wurden mit den Vollblütern der Engländer gekreuzt. Heute werden verschiedene Typen von Quarter Horses gezüchtet: der „Halter“-Typ ist von besonders ausgeprägter Bemuskelung, „Pleasure“-Pferde sind den Arabern ähnlich und deutlich leichter, Pferde mit „Cow Sense“ werden für die Zusammenarbeit mit Rindern gezüchtet und der „Reining-Typ“ stellt das klassische Rennpferd dar.
Tennessee Walking Horse
Verschiedene Amerikanische Rassen haben zu Beginn der Tennessee Walking Horse Zucht Einfluss auf die Rasseentwicklung genommen, darunter vor allem der Narragansett Pacer, aber auch etwas bekanntere Rassen wie das American Standardbred, American Saddlebred, Morgan und Vollblut. Zuchtziel war ein für den Reiter möglichst bequemes Reitpferd, was durch die zusätzlichen Gänge „Flat Walk“ und „Running Walk“ erreicht wurde. Der erste eingetragene Hengst der Tennessee Walker Zucht trug den Namen Allen F-1 und zeigte einen sehr hoch angesetzten Schweif mit deutlich ausgestellter Hinterhand und kräftiger Vorhand. Diese bestimmte Stellung an der Hinterhand und die kräftige Vorhand, gepaart mit der jeweiligen Winkelung macht den speziellen Gang der Tennessee Walker mit raumgreifendem, sanftem Schritt erst möglich.
Traber
Unter der Sammelbezeichnung „Traber“ werden mehrere Traberzuchten zusammengefasst, die teilweise bis auf das 18. Jahrhundert zurückgehen. In Deutschland, Frankreich, Russland, den USA und zahlreichen weiteren Ländern werden jeweils eigene Zuchten geführt, die im Allgemeinen sehr ähnliche Ziele verfolgen, nämlich ein schnelles und leistungsstarkes Pferd für den Trabrennsport zu züchten. Basis der Deutschen Traberzucht (seit 1896 das Zuchtbuch eröffnet wurde), war das American Saddlebred. Es gibt auch eine eigene Französische Traberzucht. Bei dieser ist im Gegensatz zum Deutschen Traber auch auf die Eignung als Reitpferd ein Auswahlkriterium. In den USA gezüchtete Traber zeigen nicht nur die Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp, sondern häufig zusätzlich noch Tölt und Pass. Dort gibt es auch spezielle Passrennen für eben diese Pferde.
Bild 1: © Tpsdave / Pixabay.com
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