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Pferderatgeber

Jagdreiten - der ideale Sport für Pferd, Hund und Mensch

Was ist Jagdreiten? Jagdreiten für Anfänger

Pferde, Reiter und je nach Jagdart auch Hunde begleiten heute eine Reitjagd, Wild hingegen nimmt am sportlichen Jagdreiten nicht teil. Dabei tritt der Wettkampfgedanke völlig in den Hintergrund, denn beim Jagdreiten steht das gemeinsame Erlebnis im Vordergrund. Das Jagdreiten kann man also auch als einen organisierten Ausritt mit vielen langen Galoppstrecken und einigen natürlichen Hindernissen verstehen, der Pferd und Reiter gleichermaßen fordert.

Regeln beim Jagdreiten

Es gibt zwei Arten von Jagdreiten, wovon die eine mit und die andere ohne Hunde geritten wird. Bei der Fuchsjagd wird ein Reiter vorausgeschickt, der in genügend Abstand verfolgt und schließlich „gefangen“ wird, indem die Verfolger im Wettkampf gegeneinander den einen Fuchsschwanz ergreifen müssen, um zu gewinnen. Die Schleppjagd ist dem früheren Vorbild besser nachempfunden, da hier eine Duftspur für die Jagdhundemeute gelegt wird. Bei dieser Variante geben die Hunde die Laufrichtung vor. Die Strecke beträgt üblicherweise zwischen 15 und 25 Kilometern. Bei der Ausschreibung einer Jagd sind die Angabe der Hindernishöhe und deren Anzahl beschrieben. Es kommen nur natürliche Hindernisse wie beispielsweise Abhänge, Gräben und Hecken, Zäune, Wassergräben und Baumstämme vor. Die Jagdstrecke führt durch unterschiedliche Gelände und eine Erlaubnis diese mit Pferden im Galopp zu benutzen wird explizit eingeholt. Während der Jagd darf das führende Pferd nicht überholt werden und die Reitrichtung eingehalten werden. Verweigert ein Pferd den Sprung, dann muss sofort seitlich ausgewichen werden, um den Absprungbereich für die nachfolgenden Reiter wieder freizumachen. Eine rote Schleife an der Schweifrübe kennzeichnet Pferde, deren Hinterhand man besser nicht zu nahe kommen sollte.

Ausrüstung zum Jagdreiten

Ein Jagdritt ist kein gewöhnlicher Geländeritt. Von den Teilnehmern wird erwartet, dass sie ihre normale Turnierkleidung tragen. Dazu gehören helle Hosen, Reitstiefel und eine dunkle Jacke, sowie ein Reithelm. Als Variante sind Stulpenstiefel und rote Röcke erlaubt. Da beim Jagdreiten viele und teilweise hohe Hindernisse überwunden werden, muss der Sattel dem Reiter sicheren Halt bieten. Dies kann ein Vielseitigkeitssattel oder ein Springsattel sein. Vorderzeug und Schweifriemen halten den Sattel beim flotten Ritt an seinem Platz. Es ist sinnvoll Gamaschen anzulegen. Ansonsten gelten die üblichen Schutzmaßnahmen wie auch beim Springreiten üblich.

Zum Jagdreiten geeignete Pferderassen

Wer nicht gerne springt, aber dennoch gerne an einer Jagd teilnehmen möchte, für den gibt es häufig auch einen Weg um die Hindernisse herum. Voraussetzung ist, dass der Reiter sein Pferd gut kontrollieren kann, auch wenn andere Pferde in hohem Tempo auf die Hindernisse zusteuern. Unter dieser Voraussetzung kann jedes Pferd und Pony zum Jagdreiten mitgenommen werden. Die Startfelder sind nach Schwierigkeitsklassen eingeteilt, die sich vor allem in der Geschwindigkeit unterscheiden. Auch gibt es häufig ein eigenes „Nichtspringer“-Feld.

Geländetraining vor der Jagd

Nur erfahrene und geübte Reiter sollten eine Jagd mitreiten. Wer noch nicht sicher genug im Sattel sitzt, schaut sich das Spektakel lieber von den Zuschauerplätzen an. Schon das Geländetraining gestaltet sich anspruchsvoll. Einerseits gilt es die Kondition des Pferdes zu trainieren, damit es die langen Galoppstrecken bewältigen kann. Hierbei sollten Sie darauf achten, dass ein ruhiger Galopp nebeneinander, gegenseitiges Überholen im kontrollierten Galopp und enge Wendungen zu mehreren Reitern im Pulk geübt wird. Alle Hindernisse wie Sprünge, Wassergräben sowie Bergauf- und Bergabreiten im Galopp müssen im Training wie auch später auf der Jagd zügig überwunden werden, um den Sprungbereich frei zu halten.

Ablauf einer Jagd

Unmittelbar vor dem Start trifft sich das Jagdfeld zum sogenannten „Stelldichein“. Begrüßung, Verkündung der Jagdregeln und eine Erläuterung der Besonderheiten auf dieser Jagdstrecke bereiten die Teilnehmer vor. Auf den Ausruf „Horrido“ erwidern die Reiter je drei Mal mit „Jo-Ho“, bevor die Jagd startet. Der Feldmaster führt nun sein Feld mit insgesamt etwa 20 Reitern entsprechend des jeweiligen Schwierigkeitsgrades über die Strecke. Das Schlusslicht bildet der Schlusspikör, sodass niemand auf der Strecke zurückbleibt.

Der gesellige Aspekt einer Reitjagd

In vielen Regionen ist die Reitjagd ein populäres Ereignis, das nicht nur Reiter, sondern auch Zuschauer aus der weiteren Umgebung anlockt. Die erfolgreiche Jagd wird anschließend von Teilnehmern und Zuschauern gemeinsam auf dem Jagdball gefeiert. Viele Jagden haben eine lange Tradition und werden seit Jahren oder Jahrzehnten durchgeführt. Das bringt Reiter, die eigentlich Individualsportler sind und die meiste Zeit des Jahres alleine trainieren, jedes Jahr aufs Neue an einen Tisch. Dort werden Turniererfolge verglichen, Trainingsfortschritte ausgetauscht und über die gemeinsame Leidenschaft diskutiert und gefachsimpelt.

 

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