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Pferderatgeber

Vielseitigkeitsreiten - der abwechslungsreiche Reitsport

Ausrüstung, Anforderungen und Regeln

Bild Vielseitigkeitsreiten Beim Vielseitigkeitsreiten werden alle Facetten des Reitsports in einer Disziplin vereint

Die „Krone der Reiterei“ nennt man in Reiterkreisen den Vielseitigkeitssport, weil hier alle Elemente der klassischen Reiterei auf den Prüfstand gestellt werden. Vom Umgang mit Pferden über die Grundausbildung, das Dressur, Spring- und Geländereiten bis hin zum gezielten Training auf einen Wettkampf und dem Abtrainieren nach der Saison werden alle Facetten des Reitsports in einer Disziplin vereint.

Bestandteile der Vielseitigkeitsprüfungen

Vielseitigkeitsprüfungen sind mehrtägige Veranstaltungen. Am ersten Tag, bevor die eigentliche Prüfung beginnt, werden die teilnehmenden Pferde sorgfältig geputzt und zurechtgemacht von ihren korrekt gekleideten Reitern den Richtern sowie einem Tierarzt vorgeführt. Hierzu wird es zunächst vor den Prüfern aufgestellt, dann am langen Führzügel im Schritt 10 Meter weit geführt, 30 Meter getrabt, eine Rechtswendung im Schritt und wieder im Trab zu den Prüfern zurück geführt, dort angehalten. Jetzt wird von den Richtern der Entscheid getroffen, ob das betreffende Pferd zur Prüfung zugelassen wird oder nicht. Als erste Teilprüfung folgt dann die Dressur und anschließend die Geländeprüfung in vier Phasen inklusive der zweiten Verfassungsprüfung nach der ersten Phase. Die Geländeprüfung besteht aus einer Wegstrecke (Phase A), die zügig überwunden werden soll, der ebenfalls möglichst schnell zurückzulegenden Rennbahn (Phase B) mit einigen Hindernissen auf der Strecke, der zweiten Wegstrecke (Phase C) und schließlich der Querfeldeinstrecke (Phase D), wo ein anspruchsvolles Gelände mit vielen Hindernissen durchritten wird. Im letzten Teil der Vielseitigkeitsprüfung wird wiederum vorab eine Verfassungsprüfung des Pferdes gemacht und ein Springparcours absolviert.

Ausrüstung zum Vielseitigkeitsreiten

Vielseitigkeitsreiter benötigen Ausrüstung zum Dressur-, Spring- und Geländereiten. Zäume, Sättel , Beinschutz und auch die Bekleidung des Reiters sind für jeden Teil der Vielseitigkeitsprüfung unterschiedlich. Für eine solch aufwändige Prüfung ist es sinnvoll, einen Helfer dabei zu haben, der sich um alle Belange von Pferd und Reiter kümmert.

Zum Vielseitigkeitsreiten geeignete Pferderassen

Muskulös aber nicht zu massig, von stattlicher Größe aber nicht zu groß, mit kontrollierbarem Temperament, Arbeitswille sowie einer guten Bindung zu seinem Reiter. Das ideale Vielseitigkeitspferd vereint eine hohe Sprungkraft, elegante Bewegungen und einen guten Antritt in der Hinderhand. Diese Eigenschaften können bei hochklassigen Sportpferden wie KWPN, Oldenburger , Hannoveraner und Bayrisches Warmblut gefunden werden. Nicht alle Pferde bringen vielseitige Talente mit, die meisten sind Spezialisten in Dressur oder Springen. Häufig zeigt sich erst im Training, ob ein Pferd für den Vielseitigkeitssport geeignet ist oder nicht.

Ausbildung eines Vielseitigkeitspferdes

Die vielfältige Ausbildung eines Vielseitigkeitspferdes stellt seinen Ausbilder vor eine Herausforderung. Während die Grundausbildung noch dem üblichen Schema folgt ist der darauffolgende Abschnitt keine Spezialisierung in eine bestimmte Richtung, sondern es müssen alle drei Disziplinen Dressur, Springen und Geländereiten parallel ausgebildet werden. Dies ist mit einem enormen Zeitaufwand verbunden, sodass es auch hier sinnvoll ist, diese zeitintensive Aufgabe unter zwei Ausbildern aufzuteilen. Zur letzten Phase der Ausbildung folgt die Gewöhnung an Wettbewerbe und das Konditionstraining.

Vielseitigkeitstraining

Bild Vielseitigkeitsreiten Das Vielseitigkeitsreiten stellt nicht nur den Ausbilder sondern auch die Pferde auf den Prüfstand

Die dreitägigen Vielseitigkeitsprüfungen stellen nicht nur die Ausbildung, sondern auch die Kondition der Pferde auf den Prüfstand. Es gilt nicht nur, fehlerfreie Dressur- und Springprüfungen abzuliefern, sondern die Verfassung der Pferde wird ebenfalls immer wieder überprüft. Da beim Training viele verschiedene Aspekte berücksichtigt werden müssen, ist es hilfreich, einen Trainingsplan aufzustellen. Dieser legt genau fest, an welchem Wochentag welcher Bereich in welcher Intensität trainiert wird. Die Bereiche sind im Einzelnen das Basistraining, das Dressurtraining, das Springtraining, das Geländetraining, das Leistungskonditionstraining und das Rennbahntraining. Dabei gibt es kein allgemeingültiges Schema, es muss für jedes Pferd ein eigener Trainingsplan entwickelt werden, der im Laufe des Trainings immer wieder angepasst wird.

 

Abtrainieren nach einer Vielseitigkeitsprüfung

Der hohen Belastung der Prüfung folgen mehrere Wochen Erholungsphase, in denen das Pferd bei reduziertem Futter lediglich auf wenigen Schrittausritten mit gelegentlichen Trabstrecken geritten, an der Longe geführt und auf die Weide gebracht wird. Diese Zeit nennt sich „aktive Erholungsphase“ und sollte mindestens 2-3 Wochen betragen. In höheren Klassen sind Erholungsphasen von 6-8 Wochen üblich. Diese Pferde nehmen an maximal zwei großen Vielseitigkeitsprüfungen pro Jahr teil. Nach der Erholungsphase muss rechtzeitig vor der nächsten Prüfung das Basistraining wieder aufgenommen werden.

 

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Bild 1 : © Pixabay.com / moerschy

Bild 2 : © Pixabay.com / moerschy

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