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Pferderatgeber

Welche Pferderasse eignet sich für das Therapeutische Reiten?

Bild Pferd mit Reiter Viele Menschen spüren den beruhigenden und liebevollen Einfluss von Tieren. Hier setzt die Pferdetherapie an.

Der Umgang mit Pferden kann einen positiven Effekt auf die Seele und den Körper des Menschen entfalten. Die heilende Wirkung auf die Gesundheit des Menschen wird heutzutage im Rahmen des Therapeutischen Reitens genutzt. Was es zu beachten gilt und welche Pferderasse sich insbesondere für den Einsatz als Therapiepferd empfiehlt, verrät der folgende Ratgeber.

Was ist Therapeutisches Reiten?

Versagen herkömmliche therapeutische Maßnahmen, kommt oftmals die Pferdetherapie zum Einsatz. Diese leistet insbesondere bei geistig behinderten Menschen erstaunliche Ergebnisse. Populäre Einsatzgebiete sind die Hippotherapie sowie das Reiten für Menschen mit Behinderung.

 

Unter der Hippotherapie wird eine physiotherapeutische Behandlung auf neurophysiologischer Basis verstanden. Anbieter sind Ärzte und Physiotherapeuten, die über eine entsprechende Zusatzausbildung verfügen. Wirkungsvolle Impulse kann die Hippotherapie u. a. bei neurologischen Bewegungsstörungen, Spastiken, Ataxien, Schlaganfällen, Schädel-Hirn-Verletzungen oder Multipler Sklerose entfalten. Lesen Sie mehr im Ratgeber Wirkung & Durchführung der Hippotherapie.

 

Ebenso wirkungsvoll ist das Reiten für Menschen mit Behinderungen. Der Großteil der Körperbehinderten kann dabei das Reiten ebenso problemlos erlernen, wie es in der Regel bei geistig behinderten Personen der Fall ist. Einschränkungen können dabei mittels verschiedener Hilfsmittel ausgeglichen werden. Reitlehrer mit einer Zusatzqualifikation für therapeutisches Reiten können entsprechende Kurse im Rahmen einer Pferdetherapie anbieten. Mehr Informationen zum Beruf des Reittherapeuten erhalten Sie im Ratgeber Reittherapeuten und Trainer - Berufe und Chancen im Reitsport.

Das Therapiepferd

Bild Frau mit Pferd Durch Pferde können Menschen lernen, wieder Vertrauen zu fassen.

Ein entsprechendes Pferd für den Einsatz im Therapeutischen Reiten muss sorgfältig ausgesucht und ausgebildet werden. Ansprüche an Pferde im Rahmen der Hippotherapie sind u. a. ein Stockmaß von maximal 160 cm sowie ein gut bemuskelter Rücken. Selbstredend muss sich das Pferd bester Gesundheit erfreuen, sodass dem Patienten das Reiten ohne Sattel ermöglicht wird. Das ideale Pferd ist vom kurzen, kompakten Typ. Diesen finden Sie beispielsweise in der Ritske-Linie aus der Rasse der Friesen. Für das Therapeutische Reiten ist ein raumgreifender und taktreiner Schritt des Pferdes von Vorteil; der kurze Schritt vieler Friesen kann durch entsprechende Trainingsmaßnahmen verbessert werden. Ein weiterer grundlegender Ausbildungspunkt ist die Fähigkeit des Pferdes, sowohl sehr langsam (Halbschritte), als auch sehr schnell reiten zu können. Dies kommt u. a. bei der Hippotherapie zum Tragen, da das Pferd während der Behandlung pro Minute über 100 Impulse auf den Reiter überträgt. Die Impulse erzielen eine Verbesserung der Bewegungsmöglichkeiten des Patienten.

 

Friesen weisen des Weiteren einen geeigneten Rücken für die Therapie auf, da dieser den Belastungen in der Therapie standhält; arbeitet man zudem noch am Schritt, eignet es sich um eine geeignete Pferderasse für die Anforderungen der Reittherapie. Friesen verfügen darüber hinaus über eine außerordentliche Taktreinheit, wodurch sich der Patient voll und ganz auf die Bewegungen des Tieres einlassen kann. Dass dies eine obligatorische Bedingung im Rahmen der Therapie ist, steht außer Frage.

 

Neben den körperlichen Anforderungen muss ein Therapiepferd gewisse charakterliche Eigenschaften mit sich bringen. Damit sich z. B. Menschen mit Spasmen auf dem Pferderücken sicher fühlen, muss das Pferd unbedingt scheufrei sein und ein ausgeglichenes Wesen besitzen. Die hohe Intelligenz der Rasse macht zudem das Arbeiten mit den Tieren sehr angenehm. Des Weiteren bedarf es während der Behandlung eines bedingungslosen Gehorsams – Hilfsinstrumentarium sollte ein Therapiepferd auf Zuruf vom Therapeuten annehmen. Der Friese weist auch in diesem Bereich eine Menge Pluspunkte auf: Das Friesenpferd ist von Natur aus stark auf den Menschen bezogen und weist in der Regel einen gutwilligen Charakter auf. Zudem neigen Friesen erfahrungsgemäß weder zum Beißen noch zum Schlagen der Patienten.

Fazit: Körperbau und Charakter des Pferdes sind entscheidend!

Die dargelegten Fakten zum Friesen zeigen, dass es sich bei dieser Rasse um geeignete Therapiepferde handelt. Dennoch trifft man Friesen in der Reittherapie eher selten an. Dies liegt zum einen an dem relativ hohen Anschaffungspreis; Kleinpferde erscheinen da die praktikablere Lösung. Zum anderen ist das Arbeiten mit Friesen sehr zeitintensiv, da die Friesen aufgrund ihrer starken Personenbezogenheit mehr direkte Zuwendung als andere Pferde benötigen. Bevorzugt werden deshalb oftmals Ponyrassen wie die Isländer. Als Pferderassen mit einem guten und starken Charakter gelten außerdem Haflinger, Norweger, Süddeutsche Kaltblütler und Tinker. Schlussendlich entscheidet weniger der Rassetyp, als vielmehr das Interieur des Pferdes: Es muss von Natur aus sanftmütig und ausgeglichen sein. Vollblüter erfüllen diese Anforderung nur selten, wiederum gibt es Holsteiner oder Brandenburger, die diese Charakterzüge entgegen der Erwartung aufweisen. Als ruhige Tiere gelten im allgemeinen Haflinger und Norweger.

 

Um ein „Burn-out“ des Pferdes zu vermeiden, muss ein Therapiepferd auch anderweitig beschäftigt werden. Der ausschließliche Einsatz in der Therapie würde wahrscheinlich auf Dauer selbst bei dem gutmütigsten Friesen Unwilligkeit und Missmut hervorrufen. Der Ausgleich kann beispielsweise im Dressurreiten oder im Springsport gefunden werden. Auch das Freizeitreiten, sprich Wanderritte oder Trailarbeit, sind geeignet.

 

 

Bildquelle: ©  naturalwesternriding / pixabay.com

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