Kleinanzeigen
0 km

Ratgeberübersicht zu Veranstaltungen

Die Zeitumstellung: Sommerzeit abschaffen oder nicht?

Zwei Uhren für Sommer- und Winterzeit Die Zeitumstellung bringt sowohl Vorteile als auch Nachteile mit sich. (Einfach klicken zum Vergrößern)

"Wer hat an der Uhr gedreht?" lautet bekanntlich ein Refrain der Titelmelodie einer bekannten Zeichentrickserie. Zugleich stellt sich diese Frage zweimal im Jahr auch ganz konkret. Mit der Umstellung auf die Winter- bzw. Sommerzeit, werden die Uhren verstellt. Jedes Jahr wieder wundern sich zahlreiche Bundesbürger, ob die Nacht länger oder kürzer wird. Positive Folgen dieser Umstellung sind nicht leicht zu finden. Eine Notwendigkeit ist diese Zeitumstellung auch nicht und sie steht deshalb immer wieder zur Debatte. In diesem Ratgeber klären wir Deine Fragen zur Zeitumstellung: Wann und weshalb wurde sie eingeführt? Und welche Gründe sprechen heute noch für die Zeitumstellung? Lies weiter und erfahre die Hintergründe.

Die Zeitumstellung ist ein historisch junges, energiepolitisches Phänomen

Ursprung der Zeitumstellung

Während die Einführung der Sommerzeit in Deutschland erst vor etwa hundert Jahren stattfand, reichen die Diskussionen um ein solches Mittel historisch weiter zurück. Sie führen zunächst in das Jahr 1784. In diesem beschwerte sich der Naturwissenschaftler und Erfinder Benjamin Franklin in einer Zeitschrift über den übermäßigen Energieverbrauch durch das rege Nachtleben in den Städten. Im 19. Jahrhundert wurde die Wichtigkeit einer einheitlichen Zeit erkannt, da europaweit das Eisenbahnnetz erweitert wurde. Zum Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Welt dann in Zeitzonen eingeteilt und Deutschland der Mitteleuropäischen Zeitzone zugewiesen. Um 1900 schließlich kommt man in verschiedenen Ländern auf den Gedanken einer an die Jahreszeit geknüpften Zeitumstellung.

Zeitumstellung in Europa

Ihre politische Umsetzung in Deutschland findet schließlich erstmals in den Kriegsjahren statt. Am 30. April 1916, also in den Zeiten des Ersten Weltkrieges, soll durch die Zeitumstellung Energie gespart werden, um die Energiekosten des Weltkriegs zu schultern. Zudem konnte durch das gewonnene Tageslicht auch mehr gearbeitet und produziert werden, das zu Zeiten des Krieges für den Staat von Vorteil war.


Nahaufnahme einer qualmenden Glühbirne Durch die Zeitumstellung sollen Energiekosten gespart werden.

Der Gedanken hinter der Zeitumstellung ist eine stärkere Anpassung an den Lichtpegel des Tageslichts und die Reduktion eines licht- und stromintensiven Nachtlebens. Während andere Länder diesen Vorschlag übernehmen, schafft Deutschland ihn 1919 wieder ab. In der Bevölkerung war die Zeitumstellung schon damals unbeliebt und hatte offenbar nicht genügend Rückhalt. Es folgt ein Hin und Her und die Übernahme und Abschaffung in verschiedenen Ländern. Wiederum in den Kriegsjahren, nämlich im Jahr 1940, führt Deutschland abermals die Zeitumstellung ein und setzt sie im Jahr 1949 wieder ab. Die letztmalige Umsetzung, die dann bis heute gängig ist, geschieht im Jahr 1973. Unter dem Druck der Ölkrise werden hier Sommerzeitregelungen in verschiedenen Ländern eingeführt - die europäischen Nachbarn üben auch Druck auf Deutschland aus, das schließlich nachgibt. Ab 1996 schließlich werden diese Regelungen zur Sommerzeit auf EU-Ebene vereinheitlicht. Alle Länder der Europäischen Union beteiligen sich demnach an einer einheitlichen (mittel)europäischen Sommerzeit. Besonders alt ist das Phänomen also nicht. Und die Umsetzung der Sommerzeit basierte vornehmlich auf wirtschaftlichen beziehungsweise energiepolitischen Motiven.

Was könnte ansonsten für die Zeitumstellung sprechen?

Dass die Sommerzeit tatsächlich Energie einspart, ist äußerst umstrittene These. Studien geben dafür keine Belege. So wird vielmehr darauf verwiesen, dass nicht die Uhrzeit alleine, sondern vielmehr ganz andere Bedingungen den nächtlichen Lebenswandel beeinflussen. Bereits früh wurde so herausgestellt, dass zum Beispiel die Straßenbeleuchtung oder auch schlicht und einfach die Witterungsbedingungen einen erheblichen Anteil an den Arbeitszeiten und dem Lebenswandel von Menschen haben. Dies galt bereits vor 100 Jahren. Unter der Flexibilisierung von Arbeitszeit und der digitalen Arbeit (das Internet kennt keine einheitliche Weltzeit) ändern sich diese Bedingungen noch weiter. Die Festlegung einer örtlichen Sommerzeit kann so nur bedingt etwas am Energieaufwand und dem Lebenswandel von Menschen ändern und den Energieverbrauch senken. Tatsächlich bewirkt die Praxis in vielen Fällen das Gegenteil. Durch die vielen technischen Geräte, die unsere heutige Gesellschaft nutzt, entstehen durch die Umstellung nicht unerhebliche Energiekosten. Denn die Verschiebung der Zeit muss technisch bewältigt werden. Geräte müssen umgestellt werden und mancher Hochleistungsrechner muss bei dieser Umstellung speziell überwacht oder sogar für eine Stunde vom Netz genommen werden. Auf diese Weise wird verhindert, dass Hochleistungsrechner ein doppeltes Datum zweimal abspeichern und es intern zu technischen Problemen kommt.

Folgen für die Landwirtschaft

Zwei Kühe auf grüner Weide Milchkühe produzieren nach der Zeitumstellung nachweislich weniger Milch.

Folgekosten verursacht die Zeitumstellung auch in der Landwirtschaft: So ist es nachgewiesen, dass die Umstellung sich beispielsweise auf die Produktion von Milch auswirkt. Milchkühe werden durch den veränderten Rhythmus in ihrer Produktivität beeinflusst. Schließlich verschiebt sich die Zeit des Melkens um eine ganze Stunde, was negative Folgen hat. Es lässt sich nachweisen, dass diese in den Wochen nach der Umstellung ein geringeres Maß an Milch produzieren. Die Landwirtschaft liefert so ein unmittelbares Beispiel der praktischen Auswirkungen der Zeitumstellung. Das Produktion von Milch ist daher in der Diskussion um die Sommerzeit immer wieder als ein besonders einprägsames Beispiel herangezogen worden, um für die Abschaffung der Sommerzeit zu argumentieren.

Weitere Nachteile der Zeitumstellung

Zudem hat die Sommerzeit noch eine Reihe weiterer Nachteile. Immer wieder wollen deshalb auch politische Akteure die Sommerzeit abschaffen. Verschiedene Argumente werden für eine solche Abschaffung angeführt. Unter anderem bereitet die Zeitumstellung Menschen Schwierigkeiten, die unter Schlafstörungen leiden. Eine Umstellung kann hierbei den Tages-Nacht-Rhythmus durcheinander bringen.


Sofa mit schlafender Person Menschen mit Schlafstörungen können besonders unter der Zeitumstellung leiden.

Auch Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkte in den Wochen der Zeitumstellung gibt es. Die veränderte Tageszeit kann den Schlafrhythmus also durchaus mit psychischen und physischen Folgen beeinträchtigen. Die Behauptung, dass die Sommerzeit eine allgemein bessere Anpassung an den jahreszeitbedingten aktuellen Lichtstand fördere, trifft nur bedingt zu. Tatsächlich verschiebt sich die Jahreszeit langsam und nicht im Stundentakt. Die Umstellung auf die Sommerzeit führt hier zu einem zu schnellen Eingriff. Aus medizinischer Sicht kann die Zeitumstellung deshalb nicht automatisch befürwortet werden. Da die meisten Menschen sich jedoch an eine Verschiebung um eine Stunde schnell und gut gewöhnen, stellt sie für den Großteil der Bevölkerung auch keine Gefahr dar, bringt den Menschen aber auch keine Vorteile. Es scheint sich schlicht und einfach um eine eingefahrene Praxis zu handeln. Nicht wegen überzeugender Argumente, sondern eher aus Gewohnheit wird diese beibehalten.

Wann ist die Zeitumstellung und in welche Richtung wird gedreht?

Die Zeitumstellung findet jeweils im Frühling und im Herbst statt. Wann hierbei vorgestellt wird und wann zurück, kannst Du Dir mit einer einfachen Eselsbrücke merken: Im Englischen ist die Regel besonders einfach zu merken. "Spring forward - fall back" sagen die US-Amerikaner. In Anlehnung an ihre englische Variante lässt sich diese Daumenregel als "Spring nach vorn, fall zurück" merken. In der kompletten Übersetzung ist der Satz nicht ganz so einprägsam: "Frühling vor - Herbst zurück" beginnt aber immerhin mit einem Stabreim, der gut im Gedächtnis haften bleibt. Der genaue Tag der Umstellung ist seit 1996 in der Europäischen Union einheitlich festgelegt. Am jeweils letzten Sonntag im März wird auf die Sommerzeit umgestellt. Der letzte Sonntag im Oktober ist der Tag, an dem die Uhren zurückgestellt werden. Ein genaues Einzeldatum gibt es damit nicht. Die Zeitumstellung orientiert sich an der Wocheneinteilung. Eine solche Einteilung ist sinnvoll, damit die Umstellung jeweils am Wochenende stattfinden kann. Auf diese Weise gerät die Arbeitswoche nicht zu sehr durcheinander. Man geht davon aus, dass die Umstellung so einfacher verarbeitet werden kann.

 

Jetzt Uhr inserieren

Verwandte Ratgeber

Aktuelle Kleinanzeigen zu Uhren

Reisige barockuhr in 8001
Reisige barockuhr

Ich verkaufe eine übergroße französische Barockuhr. 120 cm hoch. Geeignet für den Sammler, für die Villa eines Luxushauses. Preis 78000CHF . Preis ist fest !!! Die Uhr ist vollständig und funktionsfäh...

78’000 CHF Festpreis

8001 Zürich

17.11.2024

Taschenuhr IWC in 6014
Taschenuhr IWC

Taschenuhr, IWC International Watch Co, Uhrmacher geprüft, extra Doppelgoldmantel 54mm, 14 Karat Rotgold. 16k Rubinen
Mit 40 cm langer Goldkette mit Karabiner und Goldschließe.
Besichtigung und...

7’999 CHF Festpreis

6014 Luzern

16.11.2024

Sammler Uhren? in 3600
Sammler Uhren?

Schöne alte Sehr Gut Erhaltene Uhren 
müssen Persönlich Abgeholt werden 
Es wird nicht verschickt

800 CHF Festpreis

3600 Thun

25.10.2024

Mehr Uhren-Kleinanzeigen

 

Bildquellen:
Bild 1: © markt.de
Bild 2: © Pixabay.com / Comfreak
Bild 3: © Pixabay.com / Pixel-Sepp
Bild 4: © Pixabay.com / Wokandapix