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Maurische Landschildkröte - Haltung, Ernährung und Zucht

Maurische Landschildkröte auf der Wiese Die maurische Schildkröte zählt zu der kleinen bis mittelgroßen Schildkrötengattung.

Kurzinfo

Wissenschaftlicher Name Testudo graeca ibera
Herkunft Asien, Südafrika, Mittelmeerraum
Panzerfarbe Mehrere Farbvarianten
Verbreitung Europa, Nordafrika
Lebensraum Trockene Gebiete
Lebenserwartung 60 bis 80 Jahre
Größe Bis zu 35 cm
Winterruhe Ja
Artbestand In Heimtländern gefährdet

Inhaltsverzeichnis

  1. Aussehen
  2. Lebensweise in freier Natur
  3. Verbreitung und Lebensraum
  4. Artgerechte Haltung der Maurischen Schildkröte
  5. Ernährung
  6. Vermehrung und Zucht

Aussehen der Maurischen Landschildkröte

Während die Maurische Landschildkröte hierzulande eine beliebte Heimtierart darstellt, ist sie in ihren Herkunftsländern teilweise im Bestand bedroht. Sie ist eine kleine bis mittelgroße Schildkrötengattung und wird im ausgewachsenen Zustand bis zu 35 cm lang. Die europäischen Arten werden meist nicht so lang, sie erreichen bis zu 12,6 cm. Der Rückenpanzer der maurischen Schildkröte ist in die Höhe gewölbt und erreicht seinen Höchstpunkt bei der dritten Vertebrale. Die Zeichnungen des Panzers sind insbesondere bei den Jungtieren sehr kontrastreich. Einige nordafrikanische Vertreter dieser Schildkrötenart schlüpfen auch einfarbig aus ihrem Ei. Die Panzer der älteren Tiere sehen mit der Zeit verwaschen aus. Die Farbe der Extremitäten ist ebenfalls von der Klimazone abhängig und schwankt daher zwischen hellbraun und nahezu schwarz. Charakteristisch für den europäischen Vertreter ist eine helle Befleckung an der Oberseite des Kopfes.

Lebensweise in freier Natur

Nahaufnahme einer maurischen Landschildkröte Die maurische Schildkröte ist bei kälteren Temperaturen nur am späten Vormittag zu beobachten.

Die Maurische Schildkröte ist ein tagaktives Reptil. Dies liegt daran, dass ihre Verdauung auf die Sonnenenergie angewiesen ist. Als wechselwarmes Tier kann sie die nötige Körperwärme nicht selber erzeugen. Diese erzeugt die Schildkröte bei Bedarf durch Ortswechsel. Für ihre Verdauung wird eine Körpertemperatur von ungefähr 30°C benötigt. Dies erreicht die Landschildkröte durch ein Sonnenbad, auch wenn die Lufttemperatur deutlich niedriger ist. Wird es draußen kälter, sind sie meist erst am späten Vormittag zu sichten. Wird die Luft wärmer als 40°C, befinden sich Maurische Landschildkröten in akuter Lebensgefahr. Um ihrem Hitzetod zu entgehen, graben sie sich in die Erde ein oder suchen sich eine kalte Felsspalte. Daher sind sie im Sommer nur am Vormittag und spätabends zu beobachten. In Gebieten mit starker Hitze ist sogar ein Sommerschlaf überlebensnotwendig.

Verbreitungsgebiet und Lebensraum der Schildkrötenart

Das Verbreitungsgebiet der Maurischen Landschildkröte ist sehr groß und erstreckt sich über 27 Staatsgebiete, von der Atlantikküste im Westen Marokkos bis in die östlichen Teile Irans. Dabei dehnt es sich über 6000 Kilometer in Ostwest-Richtung und 1600 Kilometer in Nordsüd-Richtung aus. Die Art lebt dabei unter sehr unterschiedlichen Klimabedingungen, dem vergleichsweise ausgeglichenen Mittelmeerklima und den extremen Wetterbedingungen der asiatischen Steppen mit glühendheißen Sommern und monatelangem Frost im Winter. Die besiedelten Lebensräume unterscheiden sich ebenso enorm, von feuchten Sumpfrandgebieten über Heide- und Graslandschaften, lichten Wäldern, sandigen Dünenlandschaften bis hin zu wenig bewachsenen, trockenen Steppen und Halbwüsten.

Artgerechte Haltung

Es ist grundsätzlich verboten eine Maurische Schildkröte aus dem Urlaub mitzubringen. Die Schildkrötenart wird allerdings von vielen Züchtern nachgezogen – die Haltung dieser nachgezogenen Tiere ist gestattet. Bevor Du Dir das anschaffst, solltest Du zuerst ein angemessenes Terrarium besorgen. Dieses sollte mindestens fünfmal so lang und breit wie die Panzerlänge der Schildkrötenart sein. Wenn Dir die Haltung eines einzelnen Tiers nicht genügt, musst Du das Zuhause der tierischen Bewohner entsprechend vergrößern.

Schildkröten sind Kaltblüter. Das heißt, Sie können ihren Körper nicht von allein erwärmen. Sie sind darauf angewiesen, dass ihnen Wärme von außen zugeführt wird. Daher solltest Du einen Heizstrahler einplanen, der im Terrarium für Temperaturen von 35 bis 40°C sorgt. Es sollte jedoch auch ein unbeheizter Bereich bestehen bleiben, sodass das Tier zwischen warm und kalt frei wählen kann. Wenn es die Außentemperaturen erlauben, kann die Schildkröte auch draußen gehalten werden.

Ernährung

Brennnesselstrauch Maurische Landschildkröten ernähren sich sehr gerne von Brennnesseln.

Diese Schildkrötenart ernährt sich überwiegend pflanzlich. Sie ist nicht wählerisch und frisst gerne frische und angewelkte Kräuter wie Klee, Wegerich, Löwenzahn, Luzerne, Brennnessel und Disteln. Vorzugsweise werden die nahrhaften Teile der Pflanze aufgenommen, wie die Knospen oder Blüten. Zudem mag sie aber auch Gemüse und Obst wie Mohrrüben, Kohl, Chicoree und ähnliches. Harte Gemüse- und Obstsorten sollten in geriebener Form angeboten werden. Maurische Schildkröten nehmen auch gerne Regenwürmer zu sich. Im Herbst ist es von Vorteil, das Nahrungsangebot zu welkem und trockenem Futter wie Heu zu ändern, denn damit wird auf die Winterruhe vorbereitet. Vitamin- und Kalkpräparate sollten außerdem regelmäßig zur Verfügung stehen.

Vermehrung und Zucht der Maurischen Landschildkröte

Idealerweise erfolgt die Haltung der Maurischen Landschildkröte paarweise oder in der Gruppe. Während der Paarungszeit sollte darauf geachtet werden, dass deutlich mehr Weibchen in der Gruppe gehalten werden als Männchen, da diese in dieser Zeit ein recht aggressives Verhalten zu ihren Artgenossen entwickeln können. Nachdem die Paarung vollzogen wurde, suchen die weiblichen Tiere nach einigen Wochen einen warmen, sonnigen Ort aus, an dem die Eiablage erfolgt. Die Grube wird ausgehoben und 5 bis 8 Eier abgelegt. Im Abstand von 2 bis 3 Wochen wiederholt sich der Vorgang, so dass 3 bis 4 Gelege entstehen.

Die Weibchen reagieren während der Eiablage sehr empfindlich auf Temperaturschwankungen. Deshalb müssen diese in unseren Breiten mit Hilfsmitteln, wie einer Wärmelampe, ausgeglichen werden. Nach der Ablage können die Eier vorsichtig entnommen und im Brutkasten deponiert werden. Dabei sollten sie in ihrer Lage möglichst nicht verändert werden. Etwa 65 bis 90 Tage nach der Ablage schlüpfen die ersten Jungtiere. Die Fütterung erfolgt mit den gleichen Nahrungsmitteln wie bei erwachsenen Tieren.

 

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Bildquellen:
Bild 1: © Pixabay.com / ADGD
Bild 2: © Pixabay.com / ADGD
Bild 3: © Pixabay.com / klimkin

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