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Ein Klettergerüst für den Garten selber bauen

Grafik Klettergerüst selber bauen Am selbstgebauten Klettergerüst können Deine Kinder im eigenen Garten toben. (Einfach klicken zum Vergrößern)

Kinder klettern. Sobald sie halbwegs sicher stehen können - meist sogar noch früher - wollen sie noch höher hinaus. Dieser Drang und der damit verbundene Ehrgeiz scheinen angeboren zu sein. Hochklettern, draufsteigen, reinkriechen. Als Eltern seht Ihr den Kletterdrang Eurer Kleinen mit gemischten Gefühlen: einerseits mit Stolz, andererseits mit einer gewissen Beklommenheit, wenn das kleine Tierchen mal wieder zu hoch hinaus will.

Inhaltsverzeichnis

  1. Braucht man das eigentlich?
  2. Kann ich das?
  3. Was ist wirklich wichtig?
  4. Lohnt sich der Aufwand?
  5. Bauanleitung Klettergerüst

Braucht man das eigentlich?

Nach der ersten Euphorie stellst Du Dir diese Frage. Eine berechtigte Frage. Denn gibt es da nicht ein paar Straßen weiter den öffentlichen Spielplatz? Werden Deine Kinder das Gerüst überhaupt "annehmen" und es zum Spielen nutzen? Wie so oft gibt es hier keine einfache, pauschale Antwort. Aber: Wenn es einen Spielplatz in Eurer Nähe gibt, ist der so sauber, dass Du Dein Kind da mit gutem Gewissen spielen lassen kannst?

Werden die Spielgeräte dort gut instand gehaltenen und gegebenenfalls repariert? Die Erfahrung zeigt ja leider, dass nach der Errichtung eines öffentlichen Spielplatzes oftmals kein Geld mehr für Pflege und Unterhalt da sind - mit negativen Folgen für Sicherheit und Sauberkeit. Und selbst wenn der Spielplatz sauber und sicher genug ist, bedeutet ein Besuch immer, dass Mama oder Papa mitkommen müssen, zumindest solange die Kids klein sind. Im eigenen Garten dagegen kannst Du die Kinder wahrscheinlich auch von der Terrasse oder der Küche aus beaufsichtigen, wenn Du freien Blick hast.

Mit anderen Worten: Entlastung für die Eltern. Und wenn Du die Kinder bei der Planung und beim Bau miteinbeziehst, werden sie es lieben. Was nicht heißt, dass sie immer und mit gleicher Inbrunst dort spielen werden. Es gibt halt Aufs und Abs bei den Interessen. Das bedeutet aber in der Regel auch, dass man nicht fürchten muss, nun jeden Tag alle Kinder der Nachbarschaft auf dem Grundstück zu haben... An manchen Tagen aber schon. Den Kinder klettern nun mal gern.

Kann ich das?

Wenn man das Kletterturm-Projekt ernsthaft angeht, dann stellen sich die Fragen nach dem richtigen Material, den benötigten Werkzeugen, den Kosten und nicht zuletzt den eigenen handwerklichen Fähigkeiten. Liest oder lauscht man Erfahrungsberichten von Selbermachern, so heißt es mehrheitlich, dass durchschnittlich gute Heimwerkerfähigkeiten für die meisten Projekte in diesem Bereich ausreichen. Und glücklicherweise gibt es ja auch Anleitungen und Tipps zum Selbermachen im Internet oder in gedruckter Form, so dass man nicht jedes Mal das Rad neu erfinden muss.

Das schöne an den meisten Anleitungen ist, dass Sie kompetenten handwerklichen Rat geben, aber nicht bis aufs Letzte kopiert werden müssen. Vertraue dabei auf Deine Ideen und Inspirationen! Das notwendige Material bekommst Du in Bau- und Holzmärkten, die Maschinen und Werkzeuge kannst Du oft auch ausleihen. Du kannst Dich auch von Gerüsten, die fertig montiert angeboten werden, inspirieren lassen. Vergleiche dann einmal den Preis der Einzelteile für Dein Projekt mit dem Verkaufspreis des Fertigprodukts. Wenn Du Dir dann immer noch nicht zutraust, das komplette Projekt zu stemmen: Es gibt auch die Möglichkeit, Fertigprodukte oder Bausätze zu kaufen und diese mit selbst gebauten Teilen zu ergänzen.

Was ist wirklich wichtig?

Bild Mädchen auf einem Klettergerüst Klettergerüste ziehen Kinder magisch an. Schon im frühen Kindesalter beginnen Kinder zu klettern.

Neben guter Planung ist die richtige Materialauswahl sicher entscheidend fürs Gelingen. Die meisten Praktiker empfehlen kesseldruckimprägnierte, witterungsbeständige Kanthölzer (Fichte oder Kiefer) für die Konstruktion der Klettertürme, z.B. in der Stärke 9x9. Das Holz der Ständer sollte dabei nicht direkt mit dem Erdreich in Verbindung kommen. Die Länge der Pfosten bzw. die Höhe der Gerüstkonstruktion hängt von den Gartengegebenheiten und auch dem Alter der Kinder ab. Eine beliebte Podesthöhe bei Klettertürmen ist 100 - 150 cm. Falls man Fertigrutschen anbauen möchte, sollte sich die Podesthöhe nach der Rutschenhöhe richten. Bei Bedachungen sollte man auf jeden Fall bei der Wahl der Gesamtlänge der eingesetzten Kanthölzer auf genügend Durchgangshöhe zwischen Podest und Dachkostruktion achten.

Ganz wichtig auch: Sicherheit und Standfestigkeit. Meist wird das Einbetonieren der Ständer bzw. der Pfostenträger oder Bodenhülsen in der Erde empfohlen, was die Standfestigkeit der Konstruktion erhöht. Bei Fallhöhen über einem Meter sollten dämpfende Materialien auf oder im Boden ausgebracht werden, zur Sicherheit bei Stürzen, die sich beim Klettern und Spielen in der Höhe nie ganz vermeiden lassen. Am wichtigsten bei der Planung und beim ganzen Bau ist aber, immer daran zu denken, dass Du kein Heimwerkerdenkmal errichten, sondern Deinen Kindern tolle Spielmöglichkeiten schaffen willst.

Lohnt sich der Aufwand?

Diese Frage muss jeder für sich selbst beantworten. Klar ist, Du steckst Zeit und Geld in ein Projekt, das nach einigen Jahren ausgedient hat. Irgendwann wachsen die Kinder aus jedem Spielzeug heraus, mal früher, mal später. Aber natürlich bleiben die Erinnerung an den Bau, den Spaß, den die Kinder beim Spielen hatten, die Freundschaften und Nachbarschaftsbeziehungen, die sich durch den Gartenspielplatz entwickelt haben. Und wenn Du das Klettergerüst dann irgendwann mal abbaust, wirst Du Dich nicht über vergangene Mühen und Kosten ärgern. Vielmehr wird Dir klar werden, wie sehr Du Dich ärgern würdest, wenn Du es nicht gebaut hättest.

Anleitung für ein einfaches Klettergerüst

Für den Bau Deines Klettergerüstes solltest Du witterungsbeständiges Holz nehmen, das nicht splittert. Das Holz sollte relativ hart sein und die Strapazen auch aushalten können. Das Klettergerüst verfügt über drei Standbeine und zwei Kletterwände (aus runden und eckigen Hölzern). Damit Dein Klettergerüst lange hält, kannst Du es mit einer sepziellen Holzlasur oder schützender Farbe bestreichen. Mit Sand rund um das Klettergerüst oder speziellen Fallschutzmatten kannst Du für zusätzliche Sicherheit sorgen.

Materialliste

Grafik Bauanleitung Klettergerüst Bauanleitung mit Checkliste für ein einfaches Klettergerüst. Einfach anklicken und herunterladen

Pro Ständer:

  • Vierkantholz 140x140mm, 2m lang
  • Pfostenträger 140x140mm, 80cm lang
  • 3 Sechskantschrauben M 16x200
  • 3 Sechskantmuttern M 16
  • 6 Unterlegscheiben M 16
  • Kies
  • ca. 100l Beton

Pro Sprosse (rechteckig und rund):

  • 1 Rahmenschenkel 70x100, 1m lang
  • 4 Spanplattenschrauben 60x120
  • 1 Rundholz Durchmesser 50mm, 1m lang (evtl. Esche)
  • 2 Spanplattenschrauben 6x60

Werkzeug:
Spaten, Schubkarre, Schraubenschlüssel, Bohrmaschine, Akku-Schrauber, Stemmeisen, Einstreichsäge, Meterstab, Streichmaß, Anschlagwinkel, Bleistift.

Bauanleitung

Fundament für sicheren Stand

Damit das Klettergerüst später sicher steht und lang stabil bleibt, empfiehlt sich ein Fundament aus Beton. Die Stützen müssen demnach in einem Betonfundament sicher verankert sein. Um die richtigen Abstände der Stützen zueinander zu bekommen, sollest Du vorher mindestens jeweils eine Sprosse zwischen den Stützen verbauen.

Rechteckige Sprossen

Beginne mit den rechteckigen Sprossen. Hierfür markierst Du auf dem Ständer die Vertiefung, in der die Sprosse später im Ständer befestigt liegt. Du solltest Markierungen für die Tiefe (mind. 4cm), die Länge und die Breite anbringen. Die Sprosse sollte sich später in diese Markierung einfügen. Mit der Einstreichsäge kannst Du das betreffende Stück Holz nun heraussägen und es anschließend mit einem Stemmeisen aus der Stütze brechen. Gib dabei darauf Acht, dass Du nicht zu viel heraussägst, da dies die Stabilität er Stütze beeinträchtigen kann. Überprüfe außerdem, ob sich die Sprosse gut in die Öffnung einfügt, dann kanst Du mit den Ausnehmungen für die übrigen Sprossen fortfahren. Überlege Dir, wie viele Sprossen und in welchen Abständen das Klettergerüst haben soll - ca. 25cm sind optimal.

Die Sprossen sollten nur an einer Seite bis zum Ende des Ständers gehen. Schließlich müssen die Ständer noch im Boden verankert werden. Dementsprechend musst Du auch Öffnungen für die Sprossen einschneiden. Achte darauf, dass sich die Öffnungen für die Sprossen bei jeweils zwei Ständern auf derselben Höhe befinden. Schließlich sollen die Sprossen später gerade sein. Dann kannst Du die Sprossen in den Ständern befestigen. Schiebe dafür alle Sprossen in die dafür vorgesehenen Öffnungen. Pro Sprosse benötigst Du nun 4 Spanplattenschrauben, jeweils 2 für jede Seite. Bohre am besten ein Loch vor, um die Schrauben besser anzubringen. Sind die Sprossen fest verschraubt, kannst Du mit den runden Sprossen fortfahren.

Runde Sprossen

Bild Klettergerüst im Garten Mit ein wenig handwerklichem Geschick, ist es durchaus möglich ein Klettergerüst für den Garten zu bauen.

Für die runden Sprossen müssen runde Löcher in die Ständer gebohrt werden. Die Löcher benötigen einen Durchmesser von 50mm, damit die runden Sprossen sicher darin verankert werden können. Die Löcher sollten nicht viel größer und exakt winklig gebohrt werden. Auch hier solltest Du darauf achten, dass gegenüberliegende Löcher auf den Ständern auf derselben Höhe sind. An einem Ständer sind auch die rechteckigen Sprossen befestigt. Achte darauf, dass sich die Vertiefungen für die Sprossen nicht in die Quere kommen. Hast Du alle gewünschten Löcher gebohrt, kannst Du die Sprossen in die entsprechenden Vertiefungen setzen. Für die runden Sprossen genügt je eine Spanplattenschraube pro Seite. Bohre wieder ein Loch vor, damit sich die Konstruktion besser verschrauben lässt. Jetzt hast Du eine Klettergerüst-Konstuktion aus drei Ständern.

Pfostenträger

Jeweils ein Pfostenträger wird später an den Füßen jedes Ständers befestigt. Er wird im Betonfundament befestigt. Markiere Dir deshalb an den Ständern, wo Du den Pfostenträger anschraubst. Anschließend solltest Du dort Löcher vorbohren. Hebe nun an der Stelle jedes Ständer ein Loch (ca. 50cm tief, lang und breit) aus. Die richtige Stelle ermittelst Du, indem Du das Gerüst probeweise auf den Boden stellst. Die Löcher befüllst Du nun mit einer dünnen Schicht aus Kies und gießt anschließend den Beton hinein. Stecke die Pfostenträger gerade in den Beton. Jetzt kannst Du mithilfe einer zweiten Person nochmals überprüfen, ob die Träger an der richtigen Stelle sind. Hebe das Gestell hierfür über die Träger. Ist alles am rechten Platz, kannst Du den Beton trocknen lassen.

Die letzten Schritte

Nun kannst Du die Ständer im Pfostenträger verschrauben. Verwende hierfür jeweils drei Sechskantschrauben pro Ständer, damit das Klettergerüst stabil steht. Bevor Deine Kinder das Klettergerüst erkunden, solltest Du es auf seine Sicherheit und Stabilität überprüfen. Außerdem sollte der Beton mindestens eine Woche aushärten, bevor der Spielspaß richtig beginnen kann. Für zusätzliche Sicherheit solltest Du raue Stellen abschleifen und das Gerüst mit Farbe oder einer Holzlasur bestreichen. Eventuell herausstehende Schrauben sollten außerdem abgezwickt werden.


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Bildquellen:
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