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Wie viel kostet ein Angelschein und Fischereischein?
Für legales Angeln wird ein Fischereischein oder eine Genehmigung benötigt. (Einfach klicken zum Vergrößern)Entspannt am Seeufer sitzen, in der einen Hand eine Angel und warten, dass ein Fisch anbeißt. Beim Angel kann man so richtig abschalten und die Alltagssorgen vergessen. Doch für das legale Angeln wird ein Fischereischein oder eine Genehmigung zum Angeln an bestimmten Gewässern (Angelschein) benötigt. In diesem Ratgeber erfährst Du deshalb, welche Voraussetzungen für das Erlangen eines Angelscheins benötigt werden und welche Kosten damit einhergehen.
Inhaltsverzeichnis
Gesamtkosten im Überblick
Das 30-stündige Seminar | 70 Euro |
---|---|
Die Prüfung | 50 Euro |
Fischereischein | 50 Euro |
Gesamtkosten | 100 bis 200 Euro |
Weitere Informationen zu einzelnen Kursen und Prüfungen gibt es hier im Ratgeber.
Was versteht man unter einem Angel- bzw. Fischerschein?
Als Fischereischein wird normalerweise der staatlich anerkannte Schein zum Angeln betrachtet, der nach einer bestanden Sportfischerprüfung erworben werden kann. Dieser berechtigt jedoch nicht das Angeln an allen Gewässern. Der Fischereischein kann sich je nach Bundesland anders nennen, wie z.B. Angelschein oder Sportfischereischein.
Auch die Genehmigung zum Angeln an bestimmten Gewässern erfordert die Sportfischerprüfung. Um Missverständnisse zu vermeiden, bezeichnen wir den Angelschein im folgenden Text als Erlaubnis zum Angeln an jeweiligen Gewässern und den Fischereischein als die staatliche Erlaubnis. Die dazugehörige Prüfung nennen wir Sportfischerprüfung.
Voraussetzungen für einen Angel- und Fischerschein
Vorbereitung | 30-Stunden Seminar |
---|---|
Sportfischerprüfung | Ankreuztest mit 60 Fragen aus 5 verschiedenen Lehrbereichen, praktische Prüfung |
Seminar
Um einen Angelschein zu erhalten, muss man zunächst ein Seminar besuchen.Zuallererst wird natürlich eine Sportfischerprüfung benötigt, ohne die ist das Angeln verboten. Um die Prüfung zu absolvieren, muss man an einem 30-Stunden Seminar teilnehmen, in dem verschiedene Lehrbereiche gelehrt werden, beispielsweise Fisch- oder Gerätekunde. Diese Seminare werden in fast allen großen Städten Deutschlands angeboten. Wichtig hierbei ist, dass die jeweiligen Kurse dem Ausbildungsplan der Prüfungsbehörde entsprechen.
Die Kurse sollten sowohl theoretische Inhalte als auch praktische Inhalte, wie etwa den richtigen Umgang mit diversen Fischergeräte und das richtige Behandeln der gefangenen Fische, beinhalten. Da man für die Prüfung einen Nachweis benötigt, dass man tatsächlich anwesend war, werden die Anwesenheitstage in der Regel notiert bzw. je nach Themenbereich abgehakt.
Die Themenbereiche des Seminars sind folgende:
- Fischkunde
- Gewässerkunde
- Fischgewässerpflege und Schutz, Fischhege
- Fanggeräte und Behandlung gefangener Fische (auch praktische Einweisung)
- Rechtsvorschriften
Sportfischerprüfung
Nachdem dies getan wurde, kann die Prüfung bei der Fischereibehörde oder dem Landessportfischerverband abgelegt werden. Hier muss man einen Nachweis vorzeigen, dass man an dem Seminar teilgenommen hat. Die Prüfung besteht aus einem Ankreuztest mit 60 Fragen aus 5 verschiedenen Lehrbereichen. Die Fragen werden einem Prüfungskatalog entnommen, d.h. man kann die Fragen im vornherein gut lernen und sich somit sehr gut auf die Prüfung vorbereiten. Insgesamt hat man 120 Minuten Zeit, die jeweils 12 Fragen der 5 Themenblöcke zu beantworten bzw. die richtigen Häkchen zu setzen. In der Regel stehen bei jeder dieser Fragen drei Antwortmöglichkeiten zur Auswahl, von denen immer nur eine richtig ist.
Erst nachdem man die Prüfung erfolgreich abgelegt hat, kann man den Fischereischein beantragen.Meistens muss auch noch eine praktische Prüfung gemacht werden, die kann aber je nach Bundesland variieren. Beispiele für eine praktische Prüfung wäre z.B. das Zielwerfen oder Zusammenstellen einer Rute. Für alle, die Prüfungsangst oder dergleichen haben, gibt es aber Entwarnung: Die Prüfung stellt für die allermeisten Teilnehmer keine große Herausforderung dar, was sich in den hohen Bestehensquoten von durchschnittlich 90% widerspiegelt.
Fischereischein
Erst nachdem die Prüfung absolviert wurde, kann der Fischereischein bei der zuständigen Gemeinde gekauft werden. Hierfür muss man zunächst einmal den Fischereischein unter Vorlegung der bestandenen Prüfung bei der jeweiligen Gemeinde beantragen. Auch ein Gewässerschein kann nun erworben werden. Nun hat man auch die Möglichkeit in ein Angelverein einzutreten und somit ebenfalls einen Angelschein für bestimmte Gewässer zu bekommen. Allerdings gibt es z.B. in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern so genannte "Urlauberfischereischeine", die ohne eine Sportfischerprüfung ausgestellt werden.
Benötigte Ausrüstung, um die Scheine zu bekommen
Normalerweise benötigt man keine eigene Ausrüstung, um die ganzen Scheine zu bekommen. Nur bei der Sportfischerprüfung kann eine vollständig zusammengebaute Angel nötig sein, da dort evtl. eine praktische Prüfung gemacht werden muss. Ob eine praktische Prüfungseinheit Bestandteil der Fischerprüfung ist, variiert je nach Bundesland. Hier muss man sich bei der jeweiligen Fischereibehörde informieren. Um den Fischereischein hingegen zu erhalten, benötigt man einen Nachweis der bestandenen Prüfung, sowie zwei Passfotos, einen Reisepass oder Ausweis.
Kosten der verschiedenen Scheine
Verschiedene Bundesländer
Bei dem Seminar wird unter anderem auch gelehrt, wie man gefangene Fische richtig behandelt.Jedes Bundesland hat seine eigenen Regeln. Daher können folgende Information zu den Kosten ggf. abweichen. Für die Sportfischerprüfung werden zu Erst die Kosten für das 30-Stündige Seminar fällig. Diese betragen normalerweise 70 Euro, können aber auch teurer sein. Dann werden rund 50 Euro für die Prüfung fällig, auch diese können natürlich variieren. Zusätzlich könnten Lehrmittel gekauft werden.
Dann kann der Fischereischein bei der zuständigen Gemeinde für ca. 50 Euro gekauft werden, jedoch können sich die Gültigkeitszeiten unterscheiden. In Niedersachsen kostet der Fischereischein z.B. ca. 50 Euro und ist lebenslang gültig. In anderen Bundesländern muss der Fischereischein alle 5 Jahre erneuert werden, wodurch weitere Kosten zustande kommen könnten. Zu Letzt hat man noch die Möglichkeit in einen Angelverein einzutreten, hier sind Jahresbeiträge fällig.
Gesamtkosten
Im Gesamten lässt sich sagen, dass die Gesamtkosten für eine Sportfischerprüfung mit dem Erwerb des Fischereischeins mindestens 100 Euro kosten. Die Kosten können bis hin zu 200 Euro steigen, variieren aber von Region zu Region. Hier sollte man sich idealerweise bei der zuständigen Gemeinde informieren. Für den Eintritt in ein Angelverein oder den Erwerb von Gewässerscheinen, kommen zusätzliche Kosten hinzu.
Kosten einsparen
Kosten bei dem Angelschein lassen sich in der Regel nur bei den Lehrmittel einsparen.An der Sportfischerprüfung lassen sich nur die Lehrmittel sparen oder falls nötig eine vollständige Angel, die ggf. untereinander ausgetauscht werden kann. Bei einem Fischereischein lässt sich nur etwas sparen, wenn man in einem Bundesland lebt, in dem der Fischereischein lebenslang gültig ist, da man dann nur einmal bezahlen muss. Eine gute Methode um die Kosten als Angler zu senken, sind Angelvereine, denn die bieten für einen günstigen Beitrag viele nutzbare Gewässer an. Die meisten Angelvereine bieten auch regelmäßige gemeinschaftliche Arbeit an deren Gewässern an, wodurch ein Teil der Jahresbeiträge entfallen können.
Fazit
Wer legal angeln möchte, der benötigt einen Fischerei- bzw. Angelschein. Um diesen zu erhalten, muss man zunächst ein Seminar besuchen, in welchem die verschiedenen Themenbereiche gelehrt werden. Hat man die Prüfung erfolgreich bestanden, so kann man bei der zuständigen Gemeinde den Fischereischein beantragen. Und dann heißt es auch schon, Angel und Angelschein schnappen, Gewässer suchen und warten, dass der erste Fisch anbeißt.
Wir hoffen, dass Ihnen dieser Ratgeber zum Thema Angelschein weitergeholfen hat und wünschen viel Spaß beim Angeln – Petri Heil!
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