Ratgeber für Wintersport
Welche Ski-Fahrstile gibt es?
Je nach Erfahrungsgrad, Ausrüstung und Piste bieten sich unterschiedliche Fahrstile an. (Einfach klicken zum Vergrößern)Die Winterzeit zieht Skifahrer aus aller Welt in Schneeregionen wie Österreich oder die Schweiz. Kilometerlange Pisten locken die Urlauber an und sorgen mit unzähligen Schwierigkeitsgraden für reichliche Abwechslung. Es gibt mehrere Arten eine Abfahrt zu überwinden. Anfänger, Fortgeschrittene und Profis nutzen differente Fahrstile, die im nachfolgenden Artikel näher erläutert werden.
Welche Ski-Fahrstile gibt es?
Carven, Pflugfahren, Umsteigeschwung oder Parallelschwung - wenn Du Skifahren möchtest, begegnen Dir im Lauf der Zeit Fachbegriffe, die spezielle Fahrstile beschreiben. Die Stile sind sowohl für Beginner als auch Profis geeignet. Auch wenn Skifahren besonders bei Profis einfach aussieht, müssen die einzelnen Stile erst einmal erlernt werden.
Pflugfahren
Pflugfahren beschreibt einen Fahrstil, der besonders bei Beginnern zum Einsatz kommt. Pflugfahren beschreibt, dass die Ski wie ein Pflug angeordnet werden. Das heißt, Du bildest mit den Skiern ein V. Das Körpergewicht wird beim Pflugfahren nach vorne verlagert. Durch diese Stellung erlangst Du keine hohe Geschwindigkeit und kannst Dich langsam an das Skifahren gewöhnen. Beginner stehen oft voller Panik am Berg und haben Angst die Kontrolle über die Skier zu verlieren oder den Berg zu schnell hinabzufahren. Mit dem Pflugfahren erreichst Du keine hohe Geschwindigkeit. Nicht nur Beginner nutzen diesen Fahrstil. Fortgeschrittene und Profis setzen das Pflugfahren ein, wenn ein kontrolliertes Bremsen erforderlich ist. Pflugfahren sollte daher als Erstes erlernt werden, um ein Gefühl für die Skier und ein kontrolliertes Abbremsen zu bekommen.
Carven
Für erfahrene Skifahrer eignet sich das Carving, dass durch das Tragen von kurzen Skiern gekennzeichnet ist.Das Carven oder Carving beschreibt einen modernen Fahrstil, der seit einiger Zeit im Trend liegt. Für das Carven gibt es spezielle Skier, die kürzer sind als die eigene Körpergröße. Des Weiteren sind die Skier im mittleren Bereich enger, also tailliert. Die Schaufeln und die Enden zeigen sich breiter. So kann sich der Ski bei der Fahrt leichter durchbiegen. Die kurzen Skier sorgen für eine gute Wendigkeit und maximalen Fahrspaß. Je nach Stärke der Taillierung und der gewählten Skilänge, lassen sich die Skier ganz unterschiedlich fahren. So zeichnen sich manche Skier eher für die Verwendung im Tiefschnee aus, andere eher für präparierte Pisten um eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu erlangen. Carven ist ein Fahrstil, der sich durch Kantenfahren also das Einkanten auszeichnet. In langen Kurven werden Bewegungen mit der Gewichtsverlagerung gesteuert, wodurch der Ski hauptsächlich mit den Kanten auf der Piste aufliegt. Aufgrund der Bewegung und der Machart der Skier kommt es zu einer sehr hohen Geschwindigkeit. Außerdem werden oft keine Skistöcke verwendet, weshalb der Skifahrer in einer tiefen Hocke und weit auseinanderstehenden Knien fährt. Carven ist daher ein Fahrstil, der eine gewisse Skisicherheit voraussetzt. Mit ein wenig Übung kann das Carving aber ohne Probleme schnell erlernt werden.
Umsteigeschwung
Nachdem das Pflugfahren erlernt wurde, wird damit begonnen, die Abhänge etwas schneller hinabzufahren. Meist wird als Nächstes der Umsteigeschwung erlernt. Beginner, die sich bereits sicher auf den Skiern zeigen, erlernen, wie das Gewicht von einem Ski auf den anderen verlagert wird. Bei diesem Fahrstil kannst Du nur Kurvenfahren, indem das Gewicht verlagert wird. Je mehr Gewicht verlagert wird, umso enger kann die Kurve gefahren werden. Beobachtest Du andere Skifahrer, kannst Du sehr gut erkennen, wann jene den Umsteigeschwung nutzen. Man kann den Stil mit einer Bewegung vergleichen, die dem Treppensteigen ähnelt. Der Umsteigeschwung ist ein sehr sicherer Fahrstil, den Du immer einsetzen kannst. Sowohl auf einfachen als auch auf schwierigen Pisten ist der Umsteigeschwung ein einfach einzusetzender Fahrstil.
Snowboarden
Snowboarden ist vor allem bei Jugendlichen sehr beliebt.Viele Jugendliche setzen sich nicht mehr mit Skifahren auseinander, sondern wählen das Snowboarden. Beim Snowboarden kommt nur ein Brett zum Einsatz, welches um ein vielfaches Breiter und kürzer ist, als normale Skier. Ein wesentlicher Unterschied liegt darin, dass ein Skifahrer Stöcke verwendet, worauf beim Snowboarden gänzlich verzichtet wird. Beim Skifahren befindet sich der Fahrer in der Fahrtrichtung. Auf einem Snowboard befindest Du Dich seitlich zur Fahrtrichtung. Snowboarden wird ebenso mit der Gewichtsverlagerung gesteuert, die sich jedoch vermehrt auf Oberkörper und Knie beschränkt. Wenn Du Dich für das Snowboardfahren interessierst, solltest Du die Fahrweise ausgiebig testen, bevor Du Dir ein Board zulegst. Außerdem solltest Du beachten, dass die Bindung je nach Fahrstil variiert. Diese sollte nicht nur zu Art und Länge Deines Snowboards passen, sondern auch zu Deinen Boots. Eine Rolle spielt außerdem auch, mit welchem Bein Du bei der Abfahrt überwiegend vorne stehen möchtest. Dann solltest Du Dir außerdem überlegen, wo Du mit Deinem Snowboard unterwegs sein möchtest. Willst Du einfach nur auf normalen Pisten fahren, oder doch lieber durch Tiefschnee oder sogar in einem Snowpark? Willst Du mit Deinem Board viele Tricks machen, oder bist Du nur auf Geschwindigkeit aus? Lass Dich am besten von einem Experten oder Snowboardlehrer beraten, was für Dich optimal ist.
Parallelschwung
Dieser Fahrstil ist den Profis zugeordnet, die auf den Skiern über sehr viel Sicherheit verfügen. Das Merkmal des Fahrstils ist insbesondere, dass die Skier einen parallelen Abstand zueinander haben. Die Fahrtrichtung wird mit der Gewichtsverlagerung und einem leichten Hüpfen gesteuert. Den Parallelschwung erkennst Du darin, dass es aussieht, als würde sich der Fahrer wie auf Schienen bewegen. Er sieht sehr elegant aus und gilt als kraftsparend. Einsetzbar ist der Fahrstil auf einfachen und schwierigen Pisten. Allerdings solltest Du über eine gute Fahrsicherheit verfügen, bevor Du Dich an schwierigen Pistenstrecken versuchst.
Langlauf
Wie schnell war der schnellste Skifahrer und wie langsam fliegt eine Schneeflocke? Erfahre es hier. (Einfach klicken zum Vergrößern)Wenn Du kein Typ bist, der Abhänge schnell abfahren möchte, kannst Du Dich mit dem Langlauf vertraut machen. Bei Langlauf geht es darum, ein ebenes Gelände zu überwinden. Anders als bei den alpinen Fahrstilen, also die Fahrstile, die genutzt werden, um einen Abhang zu überwinden, gilt das Langlaufen als eine einfache Art, das Skifahren auszuüben. Es bedarf keiner großen Vorbereitung und keiner langen Übung, um mit dem Langlauf zu beginnen. Skilanglauf ist in vielen Gebieten erlaubt und bedarf keiner speziellen Erlaubnis. Die Trainingsintensität kann individuell erfolgen. Für ältere Menschen oder Skibegeisterte mit Bewegungseinschränkungen ist Langlauf eine Alternative, um trotzdem noch die Welt auf Skiern erkunden zu können. Langlaufski sind länger als Alpinskier und wesentlich schmaler. Die Unterseite ist nicht glatt, sondern mit Schuppen versehen, so dass ein zurück gleiten verhindert wird und ein guter Grip entsteht. Wenn Dir das Langlaufen alleine zu langweilig ist, kannst Du auch Biathlon ausprobieren. Nach bestimmten Streckenabschnitten geht es hier immer wieder an den Schießstand, wo Du neben Deiner Fitness auch Deine Geschicklichkeit mit dem Gewehr testen kannst.
Es gibt zwei Techniken, die für das Langlaufen infrage kommen. Mit der herkömmlichen Technik, dem Doppelstockschub, gleitest Du am Untergrund, ohne die Skier anzuheben. Sie bleiben dabei immer parallel zueinander auf der Piste. Du schiebst Dich mit beiden Armen gleichzeitig vorwärts, was durch die Verwendung der Skistöcke unterstützt wird.
Eine andere Variante ist das Skating, auch klassische oder freie Technik genannt. Skating ist ein anstrengenderer Fahrstil, der Kondition fordert und für ungeübte Fahrer nicht sonderlich geeignet ist. Beim Skating werden die Skier abwechseln abgehoben und bewegt, als würdest Du Skaten oder die Bewegung wie beim Eislaufen ausführen. Um einen Hang zu erklimmen, wird außerdem der Grätenschritt angewandt. Die Skier werden dabei breit nach außen abgewinkelt und an der Kante angesetzt. Dann stößt Du Dich vom aufgekanteten Ski ab - die Stöcke helfen beim Vorwärtskommen. Langlauf ist keineswegs ein Fahrstil, der als langweilig gilt. Liebst Du Action und das Abenteuer, ist Nordic Cruising ein weiterer Fahrstil, der für Dich geeignet ist.
Nordic Cruising
Nordic Cruising und Langlauf unterscheiden sich in erster Linie durch die Skier und die Fortbewegung im Gelände. Die Skier für das Nordic Cruising sind kürzer jedoch breiter als ein normaler Langlaufski. Die Auflagefläche ist größer, so dass eine bessere Reibung entsteht. Der klassische Fahrstil des Nordic Cruising besteht darin, dass kurze Schritte gefolgt von einer kurzen Gleitphase ausgeführt werden. Diese Technik erfordert einen geringen Kraftaufwand und eignet sich auch für ältere Skifahrer. Viele bezeichnen Nordic Cruising als einen Fahrstil, der eine Mischung aus Langlauf und Skiwandern zeigt.
Welcher Fahrstil eignet sich für mich?
Beginner
Für Anfänger empfiehlt sich das Pflugfahren, da die Geschwindigkeit dann gering ist.Wenn Du das Skifahren erlernen möchtest, heißt es sich langsam an die Skier gewöhnen. Deshalb kommt für Anfänger immer das Pflugfahren infrage. Langlauf oder Nordic Cruising kannst Du außerdem als Beginner gut ausführen, um Dich langsam an die Skier und das Fahrverhalten zu gewöhnen. Vergiss nicht, Deinen Körper schon vor dem eigentlichen Wintersport an die Strapazen zu gewöhnen.
Fortgeschrittene
Sobald Du eine gewisse Sicherheit auf den Skiern vorlegen kannst, liegt es an Dir, welchen Fahrstil Du wählst. Bist Du eher der gemütliche Skifahrer, der auf kontrollierte Bewegungen setzt, ist der Umsteigeschwung eine einfache Variante. Diesen Fahrstil kannst Du im Laufe der Zeit perfektionieren und Dich in weiteren Fahrstilen versuchen.
Profis
Bist Du ein Profi unter der den Skifahrern, ist der Parallelschwung für Dich sehr gut geeignet. Dieser Fahrstil erfordert viel Können. Durch die Bewegungen solltest Du eine gute Kondition vorweisen können. Carven ist ebenso ein Fahrstil, den Du als Profi ausführen kannst. Das Carven ist eine Methode, bei der eine hohe Geschwindigkeit erreicht werden kann, so dass sich Pisten voller Spaß und Action abfahren lassen.
Mehrere Fahrstile - ein Skityp?
Als Anfänger sollte man sich flache Pisten aussuchen und sich dann langsam steigern.Wie Du gerade feststellen konntest, gibt es differente Fahrstile, die Du als Skifahrer erlernen kannst. Aufgrund dessen wirst Du in einem Sportgeschäft auch auf mehrere verschiedene Skier treffen. Diese verschiedenen Modelle sind an die Fahrstile angepasst und lassen sich oft nicht für andere Fahrstile verwenden.
Langlaufski eignen sich, um sich in einem ebenen Gelände fortzubewegen. Mit diesen Skiern kannst Du kleine Abhänge überwinden. Zum alpinen Skifahren eignen sich diese Modelle jedoch nicht. Genauso verhält es sich mit Skiern, die für das Carven konzipiert wurden. Möchtest Du damit den Parallelschwung ausüben, wird dies nicht so funktionieren, wie Du es erhoffst. Daher ist es elementar, dass Du erst einen Fahrstil auswählst, der zu Deinen Vorstellungen passt. Der Carver liebt die Schnelligkeit, daher solltest Du Skier wählen, die für das Carven geeignet sind. Gemütliche Skifahrer wählen Skier, mit denen der Umsteigeschwung ausgeübt werden kann. Lass Dich am besten von einem Experten beraten um den Ski zu finden, der perfekt zu Dir passt.
Die passende Skiausrüstung kaufen oder leihen?
Beginner sind gut damit beraten, wenn die ersten Versuche mit einer geliehenen Ausrüstung erfolgen. In Skigebieten befinden sich jede Menge Geschäfte, wo die Skiausrüstung geliehen werden kann. Damit kannst Du die Fahrstile ausprobieren, Dich an ihnen versuchen und letztendlich Deine eigene Technik perfektionieren. Auch die für Dich perfekten Skier kannst Du so finden. Erst wenn Du Dich sicher auf den Brettern fühlst und Dich für einen Fahrstil entschieden hast, ist es ratsam, die eigenen Skier zu erwerben. Vielleicht entscheidest Du Dich ja auch für ein Snowboard - auch dann solltest Du jedoch einige Probefahrten machen um zu testen, ob Dir dieses Wintersportgerät überhaupt liegt.
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