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Die richtige Wanderbekleidung - bei jedem Wetter gut unterwegs
Vergrößere das Bild, um die einzelnen Kleidungsstücke für das Wandern zu sehen.Wandern macht Spaß und hält Dich gesund und fit. Mit der falschen Ausrüstung wird der Ausflug ins Grüne jedoch schnell zur Tortur. Wüsstest Du im Voraus, wie das Wetter wird, wäre alles viel einfacher. Aber leider kannst Du Dich diesbezüglich kaum auf Deinen Instinkt und noch weniger auf den Wetterbericht verlassen. Wir sagen Dir, worauf Du bei der Auswahl Deiner Wanderkleidung achten solltest.
Welche Kleidung benötigst Du beim Wandern?
Ohne geeignete Bekleidung sind Probleme vorprogrammiert. Gerade bei längeren Wandertouren gehört eine Allwetter-Garderobe in Dein Gepäck. Dazu gehören:
- Wanderschuhe
- Wandersocken
- T-Shirt, Bluse oder Hemd
- Pullover oder Fleecejacke
- Wanderhose
- Wetterschutzjacke
- Unterwäsche
- Hut, Mütze oder Kopftuch
Je nach Wanderroute und Jahreszeit sind zum Teil auch Gamaschen und Handschuhe empfehlenswert.
Wanderschuhe
Wanderschuhe schützen Deine Füße und geben ihnen Halt. Da sie einer großen Belastung standhalten müssen, sind eine gute Passform und Verarbeitung unerlässlich. Kauf die Schuhe am besten in einem Geschäft, das über eine Teststrecke zum Ausprobieren verfügt. So kannst Du gleich feststellen, ob die neue Fußbekleidung auch bergauf und bergab gut sitzt. Ein guter Wanderschuh ist leicht, wasserdicht und atmungsaktiv. Achte außerdem darauf, dass Du eine für die geplante Wanderung geeignete Schuh-Kategorie wählst. Für Touren auf befestigten Wegen genügen Wanderschuhe der Kategorie A, während Du Dich bei einer Trekkingtour im Hochgebirge besser für die Kategorie C entscheiden solltest.
Wandersocken
Richtige Wandersocken halten den Fuß warm und helfen den Schweiß abzuleiten.Wandersocken dienen dazu, Deine Füße warm zu halten und den Schweiß abzuleiten. Hierzu gibt es spezielle Trekkingsocken in verschiedenen Dicken. Auch im Hochsommer ist es ratsam, (dünne) Socken zu tragen, da Du Dir ohne schnell Blasen holen kannst. Bei Kälte solltest Du zusätzlich dünne Wollsocken überziehen.
T-Shirts, Hemden und Blusen
Hier solltest Du moderne Kunststoffe bevorzugen, da diese gut isolieren und die Feuchtigkeit optimal ableiten. Oberbekleidung aus diesen Materialien trocknet schnell, ist leicht und atmungsaktiv und verfügt häufig auch über einen UV-Schutz. Am vielseitigsten ist ein langärmliges Hemd, das Du mit hochgekrempelten Ärmeln problemlos auch an warmen Tagen tragen kannst.
Pullover oder Fleecejacke
An kalten Tagen und bei mehrtägigen Touren gehören ein warmer Pullover oder eine Fleecejacke ins Gepäck. Fleece hat den Vorteil, dass es bei geringem Gewicht einen sehr guten Kälteschutz bietet. Noch wärmer, aber auch schwerer sind Wollpullover.
Wanderhose
Zipperhosen haben den Vorteil, dass sie sich schnell dem Wetter anpassen lassen.Du kannst natürlich auch in einer normalen Freizeithose wandern. Besser und bequemer ist jedoch eine stabile und atmungsaktive Wanderhose. Diese sollte so weit sein, dass bei Bedarf eine zweite Hose darunter passt. Je nach Jahreszeit und Wetterlage hast Du die Wahl zwischen langen und kurzen Hosen sowie Modellen in Zwischenlängen. Bei Hochgebirgstouren solltest Du auch bei warmem Wetter auf eine lange Hose zurückgreifen. Ideal für wechselhaftes Wetter sind Zipphosen, die sich im Handumdrehen in kurze Hosen verwandeln lassen.
Wetterschutzjacke
Je nach Wetterlage, Jahreszeit und Meereshöhe solltest Du eine Regenjacke oder eine wetterfeste Winterjacke dabei haben. Gute Wanderjacken sind wind- und wasserdicht, aber dennoch atmungsaktiv, verfügen über wasserabweisende Reißverschlüsse, einen Frontreißverschluss mit Kinnschutz und eine regulierbare Kapuze mit Schirm. Letztere sollte sich bei Starkregen gut verschließen lassen, ohne das Sichtfeld einzuschränken. Besonders bequem und dehnbar sind Softshelljacken. Hardshell steckt häufig in sogenannten Funktionsjacken. Diese bestehen aus mehreren Folienschichten und stehen somit Regenjacken in nichts nach.
Unterwäsche
Die beste Funktionskleidung nützt Dir nichts ohne atmungsaktive Unterwäsche. Die heutigen High-Tech-Materialien sorgen für gute Isolierung und Feuchtigkeitstransport weg vom Körper und sind damit Baumwolle eindeutig überlegen. Da Funktionsunterwäsche schnell trocknet, bietet sie Dir während der Wanderung einen hohen Komfort.
Kopfbedeckung, Handschuhe und Gamaschen
Je nach Wetterlage sind unterschiedliche Kopfbedeckungen vorteilhaft.Handschuhe und Mütze sind insbesondere im Winter oder bei Wanderungen in höheren Lagen sinnvoll. Bei sehr kalten Temperaturen empfehlen sich unter Umständen Fausthandschuhe, ansonsten solltest Du Fingerhandschuhe wählen, da sie Deine Feinmotorik weniger einschränken. Wasserabweisende, gut isolierte Handschuhe sind bei feuchtem Wetter besser als Wollhandschuhe, da diese bei Regen schnell durchnässen. Mützen sollen in erster Linie warm halten. Für Winterwanderungen eignen sich Modelle mit Gesichtsschutz sehr gut. Eine gute Alternative ist ein Buff, den Du unter anderem als Schal, Stirnband oder Sturmhaube verwenden kannst. Im Sommer haben sich leichte Tücher als Kopfbedeckung bewährt. Gamaschen verhindern bei Regenwetter und in sumpfigem Gelände das Eindringen von Wasser oder Matsch in Deine Schuhe. Auch bei Wanderungen im Schnee sind sie sehr zu empfehlen.
Bestens gerüstet mit dem 5-Schichten System
Wenn Du für jedes Wetter die passenden Kleidungsstücke einpacken wolltest, müsstest Du einen Packesel mit auf Wanderschaft nehmen. Um dieses Problem zu lösen, haben sich findige Köpfe das 5-Schichten System ausgedacht, bei dem je nach Wärmebedarf mehrere dünne Kleidungsschichten kombiniert werden.
Mit dem 5-Schichten-System kannst du nichts falsch machen, egal bei welchem Wetter.Die Unterziehschicht soll Dich trocken und warm halten. Im Gegensatz zum guten alten Unterhemd besteht die heutige Unterwäsche nicht mehr aus Baumwolle. Sie wird aus elastischen Kunstfasern gefertigt, die sich eng an Deinen Körper schmiegen und die beim Schwitzen entstehende Feuchtigkeit nach außen abtransportieren. Im Sommer empfiehlt sich ein dünnes Unterhemd, dass Du problemlos auch als Top tragen kannst.
Im Winter leistet ein Modell aus dickerem Material wie Wolle gute Dienste. Die erste Zwischenschicht schützt Dich je nach Bedarf vor Sonne oder Kälte. Ein (langärmliges) Wanderhemd und eine Trekkinghose schützen Dich sowohl vor Wettereinflüssen als auch vor Insektenstichen, Gestrüpp und Steinen. Für den Sommer bietet sich ein großzügig geschnittenes, leichtes und einfach zu trocknendes Baumwollhemd an. Die weiten Ärmel schützen Deine Arme vor Sonnenbrand, während der Kragen Deinem Nacken Schatten spendet.
Zwischenschicht Nummer zwei ist hauptsächlich für den Übergang zwischen Schatten und Sonne oder von kühleren zu wärmeren Tageszeiten gedacht. Die hierfür verwendeten Jacken sollten leicht sein und nicht zu sehr aufbauschen, damit Du Sie problemlos im Tragerucksack verstauen oder um die Hüfte binden kannst. Zwar schützt diese Schicht nicht vor Minustemperaturen, gegen einen überraschenden Kälteeinbruch bist Du in Kombination mit einer Regenjacke aber dennoch bestens gewappnet.
Die erste Außenschicht besteht aus einer kuschelig warmen Fleece- oder Wolljacke. Diese sollte nicht zu klein ausfallen, damit sie auch noch bequem sitzt, wenn Du die Unterschicht und die beiden Zwischenschichten darunter trägst. Vor Wind und Wetter schützt die zweite Außenschicht, die beispielsweise aus einer Windstopper-Jacke bestehen kann, die an trockenen, aber windigen Tagen optimalen Wetterschutz und eine gute Atmungsaktivität bietet. Ist Regen angesagt, empfiehlt sich hingegen eine dichte Regenjacke.
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